Hilfe - Schädeltestat!

[sh92]

Hallo,
ich studiere im ersten Semester Medizin, und in eineinhalb Wochen findet bei uns das Schädeltestat statt, wir werden also bezüglich unserer Kenntnisse über den Schädel geprüft.
Nun habe ich das ganze etwas unterschätzt bzw. war recht faul und habe nicht wirklich mitgelernt. Ich möchte natürlich bestehen und versuche gerade, mir das ganze geballte Wissen anzueignen. Aber spätestens bei den Durchtrittsstellen und den ganzen Nerven, Arterien und Venen, die da durchgehen, hört es bei mir auf.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich das lernen soll und mir effektiv merken kann.
Hat vll jemand den ein oder anderen Tipp für mich?
Bin echt am verzweifeln :/
Danke schonmal^^

[netfinder]

Die einzige Möglichkeit, sich dieses Wissen anzueignen ist, es zu lernen. Falls dir Merksätze etwas bringen, wird der eine oder andere sicherlich etwas parat haben. Aber es läuft darauf hinaus, dass du es auswendig lernen wirst müssen.

[Hoppla-Daisy]

Gerade auf diesem Gebiet gibt es sooooo viele Eselsbrücken. Ich denke gerade an den "roten Max" (N. maxillaris verlässt die Schädelhöhle durch das Foramen rotundum) und weiß, dass es da noch etliche gibt (die ich aber alle vergessen hab :-blush).

Nimm dir nen Schädel. Wenn du keinen eigenen hast, setz dich in die Sammlung und geh das bis zum Verrecken durch. Und sprich mit dem Schädel. Hört sich doof an, ist aber so. Such dir doch ggf. noch jemanden zum Lernen. Dann ist es nicht so langweilig beim "Sein oder Nichtsein" ;-).

Worauf immer wieder Wert gelegt wird, sind die Gefäß- und Nervendurchtrittsstellen. Da reiten die Anatomen gerne drauf rum.

Kopier dir doch ne Seite mit Schädeldarstellungen aus dem Atlas und deck beim Kopieren die Bezeichnungen ab. So hast du ein Blankoblatt und kannst lustig beschriften. Dann hat man das Erfolgserlebnis direkt greifbar.

Du siehst also, es hilft leider nix. Du wirst dich da durchbeißen müssen, irgendwie. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es immer nur der Anfang ist, der einem so schwer fällt. Sobald man einmal richtig angefangen hat und beim Wiederholen erste Erfolgserlebnisse sieht, geht es besser.

Viel Erfolg! :-winky

PS: Du wirst noch entspannter werden im Laufe der Zeit. Die erste Zeit ist echt heftig, und man fühlt sich schier erschlagen von dem ganzen Kram. Aber das legt sich (bzw. man gewöhnt sich dran).

EDIT: Schau doch mal hier (http://www.thieme.de/viamedici/lernen/eselsbruecken/anatomie.html). Vielleicht wirst du da fündig.

[Abbygale]

die Schädelbox von Thieme hat mir echt geholfen. Kostet nur einige Euro und ist wunderbar systematisch aufgebaut. Ansonsten: Schaue Dir doch mal die Medilearn Skripte oder Endspirtskrpte von Thieme an. Da ist das wichtigste kurz und knapp zusammengestellt ;-)

[DeSeal]

Nächsten Donnerstag steht bei uns auch Schädeltestat an. Aber 10 Tage (mehr Zeit haben wir ohnehin nicht) reichen locker dafür, nur nicht verzweifeln!

Ich lerne zuerst den rein knöchernen Schädel (sollte in einem bis anderthalb Tagen machbar sein), die zugehörigen Leitungsbahnen und "feuchten Strukturen" lerne ich dann anschließend wie "Vokabeln" dazu.
Klappt sogar wunderbar mit einem Vokabelheft/Karteikarten! Auf die linke Spalte/Vorderseite das jeweilige Loch, auf die rechte Spalte/Rückseite beteiligte Leitungsbahnen schreiben und immer und immer wiederholen, bis alles klappt! Nicht angesichts der Stoffmenge verzweifeln, vielleicht am Anfang den benötigten Stoff zusammensuchen und einen Zeitplan zum durcharbeiten erstellen!

Viel Erfolg Herr/Frau Leidensgenosse/IN ;)

[Ines-Lucia]

Hast du denn schon die richtigen Bücher?

Ich hab die Schädelknochen mit dem Platzer gelernt.
Und auch für die Durchtrittsstellen fand ich den super, weil die Nerven und Gefäße in den Löchern eingezeichnet sind bzw. es gibt beides:
Schädelbasis von oben und unten mit und ohne durchtretende Strukturen
Dazu fand ich auch den Text gut und auch die Nummerierung.

Ich hab mir dann die Zahlen mit den Bezeichnungen auf ein Blatt geschrieben - als Lösung
und dann bin ich das ein paar mal durchgegangen und habe zu den Nummern das geschrieben was ich meinte was es ist.
So kann man ganz schnell korrigieren, ob es richtig war und man sieht was man weiß bzw. nicht weiß.

bei den Bezeichnungen ist es halt am besten zu schauen, was es übersetzt heißt.
Foramen lacerum heißt zerissenes Loch
Foramen rotundum rundes Loch

dann z.B. Foramen spinosum weil da ein Dorn in der Nähe ist.
genauso bezieht sich das Foramen stylomastoideum auf die umliegenden Strukturen.

Die Löcher die eh schon die/eine durchtretende Struktur in sich tragen sind dann auch schon wieder logisch. Dabei ist vor allen Dingen die bildliche Darstellung hilfreich, also wenn die Strukturen eingezeichnet sind.
z.B. Foramen jugulare, das blau der Vena jugularis usw.

Die Hirnnerven kann man auf wenige Löcher zusammenfassen.
olfactorius, opticus, hypoglossus ist eh klar.

alles was mit den Augen zu tun hat (außer N. opticus) geht durch die Fissura orbitalis superior:
oculomotorius, trochlearis, abducens,
N. ophthalmicus des N. trigeminus

andere Teile des Trigeminus
N. maxillaris Max ist rund, Bierbauch oder so :) Foramen rotundum
N. mandibularis Mandy ist oval Foramen ovale

facialis und vestibulocochlearis Porus acusticus internus
(wobei der Facialis ja einen komplizierteren Verlauf hat und letztendlich am Foramen stylomastoideum austritt)

N 9,10,11 Foramen jugulare

Für die verschiedenen Knochen des Schädels hatte ich den Sobotta.
Wie schon gesagt, für mich war es am einfachsten nachzuschauen, was die lateinischen Begriffe auf deutsch heißen und warum. z.B. Felsenbein oder Clivus=Abhang usw.

Das Os spenoidale heißt zwar übersetzt Keilbein, aber das ist anscheinend ein Übersetzungsfehler und es kommt ursprünglich von einer Wespe.
Wenn man sich das Os spenoidale anschaut ist das auch viel logischer.

naja so hab ich mir das erarbeitet, weil die Begriffe alleine hätte ich nicht auswendig lernen können.
bei den durchtretenden Strukturen war es halt für mich wichtig, dass auch optisch in Erinnerung zu haben.
und vor allen Dingen war das mit den Nummern effektiv.

Ansonsten hatte ich noch die Duale Reihe.
Da gibts eine Tabelle, wo drin steht, welches Loch welche Räume miteinander verbindet. Auch die Grenzen der verschiedenen Fossae sind da gut drin.
und ein Bild mit der Schädelgrube und den durchtretenden Strukturen, wo gleich in einem Kästchen gesammelt dasteht was da durchtritt. Das ist aber auch im Sobotta. (wahrscheinlich auch im Prometheus, aber den hatte ich nicht)

[Darla]

Für die Hirnnervern hilft der gute alte "Onkel Otto"... einfach mal "Onkel Otto Hirnnerver" googlen... weiß nicht, ob meine Variante sonst gegen die Foren-Regeln verstößt... (nicht jugendfrei ;) )

[sh92]

Vielen Dank für eure produktiven Beiträge! Das mit dem Übersetzen finde ich sehr hilfreich, da ich einen logischen Zusammenhang zwischen dem Wort und der Struktur brauche.
Der Onkel Otto ist auch sehr nützlich und die Seite mit den Eselsbrücken ist genial.
Trotzdem schockierend viel Stoff, aber jetzt habe ich wieder Hoffnung ;)

[Ines-Lucia]

sehr gut ;)

zu den hirnnerven könnte ich noch anbieten:

abducens abduktion es geht etwas zur seite wie bei 6

es wird der musculus rectus lateralis innerviert, der die augenbewegung zur seite macht.

8 alles ist ausgeglichen gleichgewicht n.vestibulocochlearis

9 rausgestreckte zunge n. glossopharyngeus

accessorius 1 + 1

falls du die hirnnervenkerne auch dazu lernen musst:
da empfehle ich die abbildung der hirnnervenkerne im sobotta bzw. trepel (sind die gleichen bilder)
damit hat man dann die lage der hirnnervenkerne und kann sie von dem her schon mal grob den nervennummern zuordnen. die qualitäten hat man dabei auch gleich in farbe mit dabei.
Edit: es sind sogar die nerven miteingezeichnet und man kann die faserzusammensetzungen nachvollziehen.
"grob" hab ich nur geschrieben, weil man vielleicht nicht gleich alles in erinnerung behält.

ich hab alles zu den hirnnerven auf einer seite aufgeschrieben
nervnummer, name, ssmmb... entsprechend die p für 3 siebtklässler hatten neulich zahnweh. zu den nerven dann die hirnnervenkerne und zwar in zwei spalten für motorisch und sensibel und noch klein mit bleistift dazu die funktion. die kritischen hirnervenkerne auch noch in der farbe wie auf dem bild.

dann kann man erstmal die einfachen sozusagen schonmal streichen, also die die nur einen hirnnervenkern haben, der praktischerweise so heißt wie der nerv selbst.
und dann kann man sich noch die besonderheiten anschauen, wie z.b. der oculomotorius hat noch ein p also muss der zusätzlich noch einen besonderen kern haben (Edinger Westphal = accessorius n. oculomotorii)
facialis hat die 7, glossopharyngeus die 9, 7ist weiter oben, also ist es logisch, dass er den salivatorius superior hat
usw.

[Stephan0815]

9 rausgestreckte zunge n. glossopharyngeus

Den Merkspruch versteh ich, glaub ich, ned so richtig...
Und den würd ich mir auch ned merken, weil da könnte man ja davon ausgehen, daß der glossophar. irgendwas mit dem Zungerausstrecken zu tun haben könnte.
Dem ist aber nicht so - motorisch wird die Zunge ja rein über den hypoglossus innerviert.

Allerdings find ich Merksprüche doch recht nützlich, aber meist nehm ich dafür keine bereits bestehenden, sondern entwickle eigene oder setze sowas mit einer Lebenserfahrung in Verbindung. Das prägt sich irgendwie dann sehr gut ein.
Ne Ausnahme mach ich da allerdings auch beim roten Max + der ovalen Mandel; kürzer geht, finde ich einfach ned. ^.~

[Ines-Lucia]

es gibt doch dieses Zeichen, was man im Chat oder so verwenden kann.
nur, dass man da ein P verwendet. :P
ich hab für die unteren Zahlen noch etwas gebraucht, um sie noch besser unterscheiden zu können. weil ich mit IX, X, XI nicht zurecht gekommen bin. Dann hab ich mir den 9er hingeschrieben und das hat mich dann annähernd an das Emoticon erinnert :)