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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfänger braucht Hilfe bei Doktorarbeitswahl



sat73
16.11.2011, 17:14
Hallo zusammen,

ich bin im 6. Semester und würde gerne eine klinische Doktorarbeit schreiben. Da ich mich für Kardiologie interessiere habe ich Kontakt mit einem Professor aufgenommen. Es handelt sich um ein großes Projekt in dem mehrere Unis mit involviert sind und nach Rücksprache mit einem Doktoranden wäre meine Aufgabe wohl erstmal auf unbestimmte Zeit bereit zu stehen und im Semester und in den Semesterferien bei Aufnahme von "passenden" Patienten in die Klinik zu fahren und diesen Blut abzunehmen und weitere Untersuchungen zu bestellen. Das Problem ist dass meine Doktorabreit erstmal gar nicht Aktuell wäre. Im Laufe der Studie würde ich irgendwann ein Thema bekommen und dürfte dafür dann auf die gesammelten Daten zugreifen.
Daher möchte ich mich erkundigen ob das so üblich ist. Ich dachte immer man bekommt zu Beginn ein konkretes Thema und beginnt dann mit seiner Arbeit. Die Betreuung in der Forschunsggruppe soll sehr gut sein, jedoch muss man halt immer auf Abruf sein. Bei Famulaturen oder ähnlichem kann man sich wohl mit einem anderen Doktoranden absprechen dass dieser dann die Rufbereitschaft übernimmt. Ich hab ein bisscehnden Eindruck dass das ziemlich viel Aufwand für mich bedeutet dafür dass ich dann nach vielleicht einem Jahr ein Thema für eine Arbeit bekomme oder sehe ich das falsch? Hab leider noch gar keine Ahnung wie ich das einzuschätzen habe. :-?
Wäre super wenn mir jemand der vielleicht schon etwas Erfahrung mit klinischer/statistischer Arbeit hat eine Einschätzung geben könnte.
lg

Clara Cecilia
16.11.2011, 17:18
Nicht böse gemeint, aber für das Schreiben der Doktorarbeit solltest du auf alle Fälle noch mal das Komma setzen üben ;-)

Coxy-Baby
16.11.2011, 19:17
@sat73: hmmm musst halt wissen ob du mit so einer Art zurechtkommst, mir persönlich wären solche Arbeiten viel zu "fehleranfällig", Thema ergibt sich während der Datenerhebung- da würde ich schon hellhörig werden und dieses "informiert werden um dann in die klinik zu kommen" klappt auch nicht immer optimal und ist ein Klassiker für verlängerte Promozeit....für mich wärs nix.

Michael72
16.11.2011, 19:23
Also für mich klingt das eher so, als wollten die sich da billige Blutzapfsklaven halten. Einfach mal täglich und auf Abruf(!) irgendwelchen Leuten Blut abzunehmen, um dann irgendwann mal vielleicht irgendein Thema zu bekommen (oder halt auch nicht, Zusage gibt's ja keine), wäre mir bei Weitem zu unsicher, da würde ich mir lieber was konkreteres suchen.

sat73
17.11.2011, 13:40
Komma setzen wird geübt ;)

Vielen Dank für eure Einschätzung. Werd da nochmal in Ruhe drüber nachdenken und mich gleichzeitig noch anderweitig umhören. Mir erscheint das auch alles bisschen schwammig.

lg

Clara Cecilia
17.11.2011, 18:12
Werd da nochmal in Ruhe drüber nachdenken und mich gleichzeitig noch anderweitig umhören.
lg

Ja mach das, ich denke auch, dass du bei der Sache große Gefahr läufst, dass du viel Zeit verlierst und es am Ende vielleicht gar nichts wird mit der Arbeit. Es gibt auch hier im Forum Einträgen,wo Leute schreiben, dass sie nach zig Jahren Arbeit an der Doktorarbeit nicht sehen, wie sie diese erfolgreich zu Ende bringen sollen, weil es an ordentlicher Betreuung e.c. fehlt. Man sollte deswegen auch versuchen Erkundigungen einziehen, was ev. andere Studenten, die dort ev. schon eine Arbeit schreiben, erzählen wie es dort läuft.

Vielleicht schreib der ein oder andere der konkreter Erfahrungen dazu hat oder kennt ja noch was dazu hier.

bristol
17.11.2011, 18:56
Meiner Meinung nach klingt die Arbeit so nicht besonders gut - "erstmal einfach Blut abnehmen" bringt dir nichts, wenn du noch gar keine Fragestellung hast. Ausserdem finde ich es eine seltsame Arbeitsweise, die Fragestellung nach den Probeentnahmen festzulegen.
Ganz abgesehen davon wirst du damit keine Arbeit anmelden koennen, sodass du im Zweifelsfall wirklich nichts in der Hand haettest (bei einem "Betreuungsvertrag" schon).
Wenn dir die AG ansonsten zusagt und die Gutes von anderen Doktoranden (!) gehoert hast, frag doch mal, ob es nicht ein konkretes Projekt gibt, das du sofort beginnen koenntest - selbst dann wird die Arbeit noch lang genug dauern.
Wenn du spaeter wissenschaftlich taetig sein willst, wuerde ich auch schon besprechen, wie es mit einer Publikation aussieht. Wenn zig Kliniken und Leute beteiligt sind, kann es naemlich gut sein, dass dann nur der Chef draufkommt...

-Julchen-
25.01.2012, 20:00
Ich benutz einfach mal den Thread hier für meine Frage:-) Auf was muss ich denn achten, wenn ich mich mit meinem potentiellen Doktorvater treff?? Also was sollte ich auf jeden Fall fragen/klären? :-nix

Zwäähn
05.02.2012, 09:55
@Julchen:
So allgemeingültig lässt sich das nicht beantworten. Kommt halt auch immer drauf an, was du willst.
Um das mal etwas überspitzt darzustellen: Wenn du ne klinische Doktorarbeit bei Klinikern schreiben möchtest, und es dir vllt auch nur um die zwei Buchstaben vor dem Namen geht, dann solltest du auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Grundsätzliche Planung vorher feststeht und du genau weißt, was du zu tun hast und wie du deine Zeit planen kannst. Auf jeden Fall ist wichtig, dass du einen guten Betreuer hast. Dabei ist wesentlich: Er muss Zeit haben (also am besten weder Neuzugang noch Klinikchef) und du musst persönlich mit ihm klar kommen. Ein vorherigens Gespräch mit nem Statistiker sollte heutzutage eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Wenn du dich intensiver in eine Arbeitsgruppe einarbeiten willst und vllt auch noch in der Grundlagenforschung landest, können aber durchaus Punkte, die "normalerweise" ein no go wären, plötzlich durchaus ne Option darstellen:
Zum Beispiel zur Themenfrage: Also ich wusste, als ich angefangen hab, eigentlich auch nur, "womit" ich mich beschäftigen sollte, das eigentliche Thema hat sich dann im Laufe der Zeit entwickelt. Genauso war am Anfang nicht klar, welche Techniken ich verwenden sollte, ich hab einfach das gelernt, was grade anstand.
Ähnlich sah es in anderen Punkten aus!
Sowas ist für die meisten Studenten verständlicherweise keine Option, und ich würde es auch niemandem raten.

McBeal
05.02.2012, 14:49
Ich benutz einfach mal den Thread hier für meine Frage:-) Auf was muss ich denn achten, wenn ich mich mit meinem potentiellen Doktorvater treff?? Also was sollte ich auf jeden Fall fragen/klären? :-nix

Klickst Du hier (http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=16452). :-) Die Frage habe ich auch mal gestellt.

LG
Ally

-Julchen-
05.02.2012, 19:16
Danke euch zwei :-) Und Ally, danke für den Thread, so weit hinten hab ich garnicht mehr geschaut:-oopss

-Julchen-
07.02.2012, 13:49
Ich brauch eure Meinung... :-((Hab jetzt drei Sachen in der engeren Wahl und bin seehr unschlüssig. Was sagt ihr dazu:
1. eine retrospektive, statistische Auswertung von Daten zum Intensivaufenthalt nach Aortenaneurysma. Da hatte ich noch kein Gespräch, nur am Telefon. Das hört sich super interessant an, ist aber blöd, weil vorher noch ne Studie mit KHK läuft und ob meine Studie überhaupt startet hängt von deren Ergebnis ab. Ich weiß also nicht, wann und ob ich überhaupt anfangen darf! Aber wie gesagt, Thema wär echt super!



2. wieder eine retrospektive Auswertung zum ThemaTherapie bei Mantelzelllymphom. Daten sind schon erhoben, Studiendesign steht, ich muss nurnoch die Patientendaten raussuchen, die ich auswerten will und kann theoretisch sofort damit anfangen. Die Betreuer und der Studienleiter waren super nett und das Gespräch war ganz locker und entspannt. Die wussten genau, was sie von mir wollen und ich weiß, was auf mich zukommt. Thema ist schon interessant, es handelt sich um einen neuen Therapieansatz. Mein Ergebnis wäre also evtl. klinisch sehr relevant.



3. hatte mich für was in Richtung Psychosomatik und Anorexie interessiert. Da war ich gestern beim Gespräch, der Betreuer hatte nur eine Studie, die definitiv durchgeführt wird. Da werden ziemlich viele Sachen erhoben, MRT kontrolliert und noch so andre Sachen, von denen ich garnicht weiß, wie das geht... Kommt mir bissl so vor, als ob ich da leicht den Überblick verlieren könnte bei soviel Daten. Das wäre eine ganze Gruppe, in der ich da mitarbeiten würde. Dann hatt er sich noch so ein paar Sachen spontan überlegt, zu Qualitätsmanagement seiner Abteilung (find ich blöd, das interessiert außer seinem Team keinen und hat null Auswirkung auf klinische Verfahren!!!), zu prospektiver Analyse von Persönlichkeitsmerkmalen, die zu einem Behandlungserfolg bei Anorexie führen und noch zwei andre klinische Studien. Das sind aber nur so Ideen von ihm gewesen, die sich zwar alle interessant angehört haben, von denen ich aber nichts weiß. Wie ist die Durchführung, klappt das, wie er es sich vorstellt und vorallem, kommt da überhaupt was bei raus? Der Betreuer war ganz Ok, nicht so nett wie die beiden anderen, aber er hat Erfahrung und hat auch gleich gesagt, dass er mir bei allem helfen wird.



Jetzt bin ich unsicher, auf was ich mehr Wert legen soll?! Ein Thema das mich sehr interessiert, bei dem der Betreuer so lala ist und wo die Studie noch nicht steht oder ein schon auch interessantes Thema, wo die Betreuer mir super sympathisch sind und ich weiß, worauf ich mich einlass?!:-nix

Muriel
07.02.2012, 20:32
Nummer 2. Da scheint auf den ersten Blick das Wenigste schief gehen zu können, und das ist das Einzige, auf das es ankommt.

-Julchen-
08.02.2012, 13:32
Danke Muriel, erstens fürs Lesen meines Romans ;-) und zweitens für die Antwort!! Nachdem ich jetzt darüber geschlafen hab, tendier ich eigentlich eher zum zweiten, weil mir doch der sympathischere Betreuer wichtiger erscheint und die Sicherheit, dass alles steht. Noch jemand ne andere Meinung?

Coxy-Baby
08.02.2012, 13:37
...hm nein, 2 klingt einfach zu gut, also würde ich das auch präferieren.

-Julchen-
14.02.2012, 16:52
So, ich hab jetzt beim zweiten zugesagt und die wollen mich haben:-)) Ich freu mich so, solche Tage mag ich:-):-dance:-)

Coxy-Baby
14.02.2012, 17:28
Na dann viel Erfolg.