Dann geh doch in die Wirtschaft..... oder andere gute Ratschläge......

[SeniorGonzalezBlanco]

hallo zusammen,

ich bin im 9. Semester und so langsam macht man sich ja schon so seine Gedanke wo einen nach dem Examen der Weg hinführt. Immer wieder hört und liest man, dass ja ach so viele Mediziner direkt nach dem Examen in die Wirtschaft gehen. Selbst auf Partys wird einem ja von Fachfremden erzählt, dass man da so viele Möglichkeiten hätte.... Dort seien ja die Arbeitsbedingungen besser und vorallem der Verdienst. Ich habe die Tage mal mit einigen Kommilitionen gesprochen und so richtig ist uns niemand eingefallen, der in die "Wirtschaft" nach dem Examen gegangen ist. Alleine schon, weil keiner wusste, was man denn dann da überhaupt machen sollte. Wirklich konkret kann ich mir da keinen Posten vorstellen. Vielleicht hat ja hier jemand ganz andere Erfahrungen gemacht oder kann von Bekannten berichten, die direkt nach dem Studium einen solchen Weg eingeschlagen haben. Auch andere Alternativen würde ich gerne mal hören, also vielleicht ne Anstellung in irgendwelchen Berufsschulen oder anderen Einrichtungen. Ich hatte selber mal bei Krankenkassen recherchiert und die suchen eigentlich ausschließlich Fachärzte mit Praxiserfahrungen.

Ich würde mich über Antworten sehr freuen.

Viele Grüße,

der Senior

[GOMER]

Ich empfehle Dir mal ein Praktikum bei einer der großen Consultingfirmen zu machen (McKinsey, BCG, Roland Berger und wie sie alle heissen). Auf den Websites der jeweiligen Unternehmen findest Du Kontaktdaten, ruf doch zunächst mal an, schildere Dein Interesse und frag wie Du weiter vorgehen sollst. Die Praktika sind (gut) bezahlt und erlauben Dir mal in die "Wirtschaft" reinzuschnuppern. Vorlaufzeit würde ich etwa 3-6 Monate schätzen.

[Lava]

Ich hatte mal eine Kollegin, die vor 20 Jahren oder so ihr Examen gemacht hat. Die wollte eigentlich Orthopädie machen, hat damals aber trotz 80 Bewerbungen keine Stelle gefunden (kann man sich kaum vorstellen, was?). Sie ist dann als Notlösung zu einer Pharmafirma gegangen. Es hat ihr so gefallen, dass sie dort geblieben ist. Nach 20 Jahren hatte sie dann doch noch den Versuch gestartet, eine Facharztausbildung in Unfall/Ortho anzufangen, hat aber nach einem halben Jahr wieder aufgehört. Halb aus privaten Gründen, halb wegen der unflexiblen Arbeitszeiten. Jetzt ist sie wieder in der Pharmaindustrie und geht da halt als Außendienstmitarbeiterein hausieren von Klinik zu Klinik, um denen neue, tolle Medikamente anzudrehen.

[SeniorGonzalezBlanco]

Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Diese Consultingfirmen wurden ja bereits von Medi-Learn vorgestellt und ich habe auf deren HP`s auch schon mal geschaut. Fallen dir vielleicht noch andere konkrete Bereiche ein? Grüße

[SeniorGonzalezBlanco]

Ich hatte mal eine Kollegin, die vor 20 Jahren oder so ihr Examen gemacht hat. Die wollte eigentlich Orthopädie machen, hat damals aber trotz 80 Bewerbungen keine Stelle gefunden (kann man sich kaum vorstellen, was?). Sie ist dann als Notlösung zu einer Pharmafirma gegangen. Es hat ihr so gefallen, dass sie dort geblieben ist. Nach 20 Jahren hatte sie dann doch noch den Versuch gestartet, eine Facharztausbildung in Unfall/Ortho anzufangen, hat aber nach einem halben Jahr wieder aufgehört. Halb aus privaten Gründen, halb wegen der unflexiblen Arbeitszeiten. Jetzt ist sie wieder in der Pharmaindustrie und geht da halt als Außendienstmitarbeiterein hausieren von Klinik zu Klinik, um denen neue, tolle Medikamente anzudrehen.


Vielen Dank für deine Antwort. Ja das hatte ich auch noch auf dem Schirm. Da werde ich mich auch mal bemühen....

[medizininteressiert]

Diese Consultingfirmen klingen zwar wunderbar, doch nehmen die nicht jeden. Beispielsweise wählen diese oben genannten Firmen stark nach bestimmten Kriterien aus.Noten, soziales Engagement, Ehrenamt, etc. Wahrscheinlich eher was für Studenten mit einem sehr guten Physikum bzw. Staatsexamen.

Wirtschaft ist toll, das werden sicherlich viele sagen. Doch auf eine Stelle kommen eben mal gerne 100-1000 Bewerber. Dann bekommst du Verträge vorgesetzt, die schöne Klauseln enthalten. Beispielsweise: Unvergütetete Überstunden. Überstunden wirst du im Consultingbereich, Außendienst machen.

[GOMER]

Diese Consultingfirmen klingen zwar wunderbar, doch nehmen die nicht jeden. Beispielsweise wählen diese oben genannten Firmen stark nach bestimmten Kriterien aus.Noten, soziales Engagement, Ehrenamt, etc. Wahrscheinlich eher was für Studenten mit einem sehr guten Physikum bzw. Staatsexamen.


Auf breiter Basis bewerben, ein Praktiukum lässt sich bei der Masse der Unternehmen sicher irgendwo organisieren. Gibt ja auch ne Menge In-House Firmen, wie z.B. VW, BASF, etc.

[medizininteressiert]

vielleicht ist es mit einem Medizinabschluss anders, allerdings haben BWLer da teilweise richtige Probleme. Die Praktikasuche kann mit sehr vielen Absagen und keiner Zusage enden. Diese Firmen werden schließlich von vielen Absolventen angeschrieben. Dadurch haben sie die Möglichkeit sich die besten Angebote auszusuchen.

[McBeal]

Sooo schwierig ist es nicht, da rein zu kommen, mein Mann (Naturwissenschaftler, promoviert aktuell) hat da gerade durch ein Missverständnis (hatte sich eigentlich nur für einen Workshop bewerben wollen) unfreiwillig an einem Bewerbungsverfahren inklusive Assessmentcenter und Gespräch teilgenommen und hätte einen Job bekommen. Allerdings war er nicht bereit, die familien-/privatlebenunfreundlichen Arbeitszeiten von vier Tagen pro Woche irgendwo auswärts beim Kunden und einen Tag vor Ort im Büro auf sich zu nehmen. Wer gern in der Woche aus dem Koffer lebt, sollte da was finden.

LG
Ally

[medizininteressiert]

Dann haben die BWLer einfach das falsche Studium gewählt ;-)

[Kackbratze]

Konkret würde ich jetzt zur weiteren Informationsfindung auf die Boardsuche verweisen, da auch dieses Thema schon mehrfach besprochen wurde und es mehrere Threads dazu gibt.

[Alphaglukosidase]

Jetzt ist sie wieder in der Pharmaindustrie und geht da halt als Außendienstmitarbeiterein hausieren von Klinik zu Klinik, um denen neue, tolle Medikamente anzudrehen.

Omg! Dann doch lieber Innere mit 2 Überstunden jeden Tag! - Ist aber nicht generell so, dass Pharmavertreter Medizin studiert haben, oder??? (Ich weiß es nicht, ich rede ja nicht mit denen.)

[GOMER]

Vielleicht sollte man mal an dieser Stelle erwähnen, daß Job in der Pharmaindustrie nicht gleibbedeutend ist mit Pharmavertreter.
Unter den Pharmavertretern sind Ärzte in der absoluten Unterzahl.

[Kackbratze]

Nein, Pharmareferent ist ein Ausbildungs/Weiterbildungsberuf mit guten Chancen für Quereinsteiger.

Und ob jemand das mag oder nicht ist immer eine individuelle Entscheidung.

[Clara Cecilia]

Vielen Dank für deine Antwort. Ja das hatte ich auch noch auf dem Schirm. Da werde ich mich auch mal bemühen....

ich denke, dass kann man später immer noch machen, wenn einem der Arztalltag nicht gefällt, gleich nach dem Examen würde ich diese Klinkenputzerrei ( die auch Nichtärzte machen können und oftmals machen) nicht als Berufseinstieg wählen

[Alphaglukosidase]

Vielleicht sollte man mal an dieser Stelle erwähnen, daß Job in der Pharmaindustrie nicht gleibbedeutend ist mit Pharmavertreter.
Unter den Pharmavertretern sind Ärzte in der absoluten Unterzahl.

Das ist schon klar - nur der geschilderte Fall hatte sich mit "in der Pharmaindustrie und geht da halt als Außendienstmitarbeiterein hausieren von Klinik zu Klinik, um denen neue, tolle Medikamente anzudrehen" eben doch sehr nach Vertreter angehört!

Klar gibt es wichtige Jobs ind er Pharmaindustrie, Stichwort Forschung usw.! Ob die reine Vertretertätigkeit nicht auch verzichtbar ist, ist eine andere Diskussion, zu der sicherlich jeder seine Meinung hat, um die es hier im Thread jetzt aber ja nicht ging.

[SeniorGonzalezBlanco]

Klar gibt es wichtige Jobs ind er Pharmaindustrie, Stichwort Forschung usw.! Ob die reine Vertretertätigkeit nicht auch verzichtbar ist, ist eine andere Diskussion, zu der sicherlich jeder seine Meinung hat, um die es hier im Thread jetzt aber ja nicht ging.

Vielen Dank für alle Beiträge. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da doch noch mehr Alternativen sein müssen als Consulting- und Pharmafirmen. Und genau das war ja mein Eingangs erwähntes Problem. Bitte schreibtnoch weitere Ideen oder Erfahrungen. Viele Grüße

[Michael72]

Sei mir nicht böse, aber wenn Du Dir nichtmal selbst Gedanken über mögliche Betätigungsfelder von Medizinern in Wirtschaft und Pharmaindustrie machen kannst, dann ist das vielleicht auch einfach nicht die richtige Richtung für Dich. Übrigens, auch Betriebsärzte arbeiten in der freien Wirtschaft...

[SeniorGonzalezBlanco]

Sei mir nicht böse, aber wenn Du Dir nichtmal selbst Gedanken über mögliche Betätigungsfelder von Medizinern in Wirtschaft und Pharmaindustrie machen kannst, dann ist das vielleicht auch einfach nicht die richtige Richtung für Dich. Übrigens, auch Betriebsärzte arbeiten in der freien Wirtschaft...


Vielen Dank für deinen Kommentar. Sei mir nicht böse, wenn wir uns beide nochmal daran erinnern, was ich am Anfang geschrieben habe. Nämlich dass ich keine Idee habe, was man direkt nach dem Studium in der freien Wirtschaft machen kann. Oder kennst du einen Bereich indem man einen Betriebsarzt einstellt ohne Facharzttitel und Berufserfahrungen?
Ich finden es einfach nur zu pauschal zu sagen, geh doch in die Pharmaindustrie. Was kann man da genau machen? Wie sind da die Arbeitsbedingungen und -zeiten? Wie schaut es mit der Belohnung aus?

[Rico]

Oder kennst du einen Bereich indem man einen Betriebsarzt einstellt ohne Facharzttitel und Berufserfahrungen?Naja, der Facharzt für Arbeitsmedizin ist ja eine Facharztweiterbildung wie jede andere auch.
Und große Firmen mit großen arbeitsmedizinischen Diensten (z.B. die Autobauer) haben da teilweise auch Weiterbildungsstellen im Angebot.