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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Folgen einer Thyreoidektomie



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Kyutrexx
28.11.2011, 19:57
Hallo Leute,

aus persönlichen Gründen (im Pflegepraktikum gesehen) habe ich mich gefragt, welche regelgerechten Folgen eine SD-Entfernung eigentlich hat.

Also mal abgesehen davon, dass sie weg ist ;), müsste es doch auf Grund des Mangels an Hormonen (trotz Supplementgabe) zu periodisch schwankender Immunlage kommen - richtig?

Und wie sieht es mit der Stimmungslage aus?
Welcher Einfluss könnte da eigentlich vorliegen?

Kackbratze
28.11.2011, 20:28
Sofern die Substitution adäquat erfolgt gibt es keine Probleme. Die Halbwertszeit von Thyroxin beträgt ca. 7 Tage, weswegen es bei TSH-orientierter Anpassung selbst bei "einem Tag die Pille vergessen" nicht gleich zu Problemen kommen sollte.

Deswegen kann man z.B. postoperativ auch bis zum endgültigen histologischen Ergebnis warten, wenn es um potentiell maligne Befunde geht.

Rico
28.11.2011, 21:34
Sofern die Substitution adäquat erfolgt gibt es keine Probleme. Die Halbwertszeit von Thyroxin beträgt ca. 7 Tage, weswegen es bei TSH-orientierter Anpassung selbst bei "einem Tag die Pille vergessen" nicht gleich zu Problemen kommen sollte."Die TSH-gläubigen Ärzte wieder...." :-oopss

Sag das nicht den Leuten in diversen Internetforen ("Leben trotz Hashimoto"-Selbsthilfegruppe und so :-peng - immer für einen heiteren Abend gut), die mit ausgefuchsten Substitutionsregimen (50-25-12,5-12,5µg an geraden Tagen und 50-12,5-50,12,5 an ungeraden Tagen) versuchen irgendwelche vermeindlichen Sekretionsverläufe zu imitieren und denen es damit viel besser geht als mit der 100er am Morgen, die der TSH-fixierte Arzt verordnet hat....

Kackbratze
28.11.2011, 22:40
Fixation ist im gesamten Leben das A und O. Egal ob Ideen, Pillen oder Geschlechtsverkehr, ohne Fixation auf oder mit irgendwas wird es schwer. :-D

Kyutrexx
29.11.2011, 13:47
*lach* ... naja zumal es fragwürdig ist, ob die selbe Dosisempfehlung bei jedem Menschen auch gleich wirkt.

Mal abgesehen davon: was ist denn mit den Auswirkungen auf die Stimmungslage?
Und einer ggf. verstärkten Tenden zu Depressionen?

Den rein organischen Anteil kann man sogar durchaus in einigen physiologischen Büchern nachschlagen - aber zu diesen eben genannten Dingen findet sich da nischt (jedenfalls nich in meinen Standard-Lehrbüchern hier).

epeline
29.11.2011, 13:59
"Leben trotz Hashimoto"-Selbsthilfegruppe und so

oh man ^^
gut, dass ich deinen post fertig gelesen hab ^^
ich dachte schon, mein schönes "ich hab nix schlimmes" sei passé

Die Niere
29.11.2011, 15:02
"Die TSH-gläubigen Ärzte wieder...." :-oopssGeil...die hatte ich bisher verpasst. Ich kannte nur die Jodgegner und ihre wirren Ideen :-)).

Zur Frage hat ansonsten Kackbratze hinreichend beantwortet. Wieso solltest es denn mehr zu depressiven Episoden kommen?

lg, n

Miss_H
29.11.2011, 15:04
Da kann ich auch gerade mal noch fragen, welche Untersuchung in welchem Abstand bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sinnvoll oder sogar wichtig sind. Und welche Parameter sollten bei der Blutuntersuchung gemacht werden?

Kyutrexx
29.11.2011, 15:25
Geil...die hatte ich bisher verpasst. Ich kannte nur die Jodgegner und ihre wirren Ideen :-)).

Zur Frage hat ansonsten Kackbratze hinreichend beantwortet. Wieso solltest es denn mehr zu depressiven Episoden kommen?

lg, n

Wenn ich das wüsste, würde ich gar nich erst Fragen :-)).
Nein im Ernst: ich hab das des öfteren mal beiläufig gelesen, dass die Schilddrüsenfunktion in einem mindestens mittelbaren Zusammenhang mit dem Hormonhaushalt steht, der auch für das Befinden zuständig ist.

Mehr weiß ich aber leider nicht zu diesem Zeitpunkt.
Daher auch meine Frage.

schwarzwald
29.11.2011, 15:45
Als "Betroffene" :-D kann ich dir nur sagen, dass man sich schlecht eingestellt einfach insgesamt zum :-kotzen fühlt. Und das kann einem dann aufs Gemüt schlagen !
Zu Depressionen hat es bei mir nicht geführt und obwohl ich wegen dem Basedow (wie war noch gleich die Aussprache ? *gacker* :-))) mehrere OPs hinter mir hab, ist die Zeit nach der richtigen Einstellung genauso normal wie vor der Erkrankung. Nur halt eine Tablette am Morgen.

Eine gute Einstellung und eine nicht übertriebene Selbstbeobachtung (Puls und Haarausfall sind bei mir gute Parameter) und alles ist gut.
:-)

Die Niere
29.11.2011, 15:46
Eine Hypothyreose kann eine Depression verursachen...das ist klar und gerade im Alter ein häufiges Krankheitsbild. Bei adäquater Subtitution gibt es aber keine HYPOthyreose und dementsprechend auch keine Depression.

lg, n

Miss_H
29.11.2011, 15:50
Da kann ich auch gerade mal noch fragen, welche Untersuchung in welchem Abstand bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sinnvoll oder sogar wichtig sind. Und welche Parameter sollten bei der Blutuntersuchung gemacht werden?

Oder wo kann ich es nachlesen?

Kyutrexx
29.11.2011, 16:00
Eine Hypothyreose kann eine Depression verursachen...das ist klar und gerade im Alter ein häufiges Krankheitsbild. Bei adäquater Subtitution gibt es aber keine HYPOthyreose und dementsprechend auch keine Depression.

lg, n
Aaaah - genau sowas ist doch ne Aussage, mit der ich was anfangen kann :).
Also wäre die Hypothyreose eine Folge, sofern man nicht oder falsch substituiert.

Was gibt es denn allgemein für Kontraindikationen für eine Substitution?

papiertiger
29.11.2011, 16:20
Aaaah - genau sowas ist doch ne Aussage, mit der ich was anfangen kann :).
Also wäre die Hypothyreose eine Folge, sofern man nicht oder falsch substituiert.

Was gibt es denn allgemein für Kontraindikationen für eine Substitution?

HYPERthyreose.

Nein, im Ernst. Wie meinst Du das? Wenn die Indikation zur Substitution besteht (also Schilddrüse weg oder Schilddrüse so kaputt, dass keine ausreichenden Hormonmenge produziert wird), dann musst Du substituieren. Wenn keine Indikation besteht, nicht. Das wär dann eine Kontraindikation, wenn du so willst.

Rico
29.11.2011, 16:43
Da kann ich auch gerade mal noch fragen, welche Untersuchung in welchem Abstand bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sinnvoll oder sogar wichtig sind. Und welche Parameter sollten bei der Blutuntersuchung gemacht werden?Als Verlaufsparameter nur TSH, periphere Hormone nicht standarmäßig. Bei Beschwerdefreiheit jährlich, sonst halt wenn Beschwerden da sind. Sono bei Diagnose und nach 6 Monaten, dann jährlich.

Die Niere
29.11.2011, 16:46
Früher galt eine Neoplasie als Kontraindikation, da dadruch zu niedrige TSH-Spiegel resultierten und dementsprechend eine Metastasensuche mittel Szinti nicht mehr möglich war. Heute kann man das durch die Anwednung von Thyrogen zum Glück grösstenteils umgehen.

gruesse, die niere

Evil
29.11.2011, 16:57
Früher galt eine Neoplasie als Kontraindikation, da dadruch zu niedrige TSH-Spiegel resultierten und dementsprechend eine Metastasensuche mittel Szinti nicht mehr möglich war.
Das galt aber nur für den Zeitraum der Diagnostik und Initialtherapie.
In der Nachsorge waren und sind supprimierte TSH-Spiegel teilweise sogar erwünscht, um einem möglichen Rezidiv Wachstumsanreize zu nehmen.

Kyutrexx
29.11.2011, 17:06
HYPERthyreose.

Nein, im Ernst. Wie meinst Du das? Wenn die Indikation zur Substitution besteht (also Schilddrüse weg oder Schilddrüse so kaputt, dass keine ausreichenden Hormonmenge produziert wird), dann musst Du substituieren. Wenn keine Indikation besteht, nicht. Das wär dann eine Kontraindikation, wenn du so willst.
Hm, ... vielleicht Einnahme von Blutverdünnern? Oder andere Medis?

Da gibts doch bestimmt das eine oder andere.

Die Niere
29.11.2011, 17:08
Das galt aber nur für den Zeitraum der Diagnostik und Initialtherapie.
In der Nachsorge waren und sind supprimierte TSH-Spiegel teilweise sogar erwünscht, um einem möglichen Rezidiv Wachstumsanreize zu nehmen.Genau. Das Ziel war ja nicht den Patienten ohne Substituion ein Leben zu lassen, sondern einfach bis die Diagnostik oder Therapie (Radio-Jod) durchgeführt wurde.

lg, n

WackenDoc
29.11.2011, 17:09
Nein, gibt es nicht.
Die zu substituierenden Hormone werden ja substituiert-also das ersetzt, was der Körper eigentlich selber herstellen sollte.
Warum sollten Blutverdünner da ne Kontraindikation darstellen.

@Miss H: Bis man die richtige Substitutionsdosis gefunden hat- TSH-Kontrolle ca. alle 6 Wochen. Wenn stabil dann natürlich seltener (s. Beitrag von einem meiner Vorposter).
Nachzulesen in jedem Innerebuch.