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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Extremes Erschrecken - neurologische Ursache?



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gembarla
09.12.2011, 19:41
Hallo!

Ich wuerde gerne wissen, ob extremes Erschrecken neurologische Ursachen haben kann und was man dagegen tun kann.

Es geht hierbei nicht um ein normales Erschrecken, sondern es ist wirklich extrem, selbst bei angekuendigten Bewegungen, wo "normale" Menschen nicht mal drauf reagieren wuerden. Man muss es sich so vorstellen, wenn andere nur den Arm heben oder mich nur ganz normal ansprechen oder so schrecke ich sehr zusammen und hebe wild die Arme oder so, sehr lustig fuer Mitmenschen :-oopss

Bin im Internet auf den Begriff Hyperekplexia gestossen, wobei das auf mich teilweise nicht zuzutreffen scheint, weil ich es auch nicht von Geburt an habe. Psychologische Ursachen wuerde ich uebrigens ausschliessen (also kein Trauma oder sowas).
Habe schonmal einen befreundeten Neurologen gefragt, der davon aber noch nie was gehoert hat (?).

Das schlimme daran, ich wuerde sehr gerne Chirurg werden, aber mit so einer "Krankheit" natuerlich unmoeglich. Darum meine Frage, gibt es einen Namen fuer dieses Syndrom und kann man es behandeln lassen?

Danke schonmal.

LolaBlau
09.12.2011, 21:52
Also ich würd das mal (auch wenn du dir gaaaanz sicher bist) in den psychischen/psychatrischen Formenkreis schieben. Dafür brauchts kein Trauma, viele Dinge sind erlernt und haben sich halt so entwickelt. Ist ja prinzipiell auch nichts schlimmes. Aber warum haben Menschen Angst vor Spinnen? Rational ist das sicher nicht, nen Trauma sollten da die aller meisten auch nicht haben (spreche da einfach mal für mich, habe keine panische Angst, aber ich mag Spinnen wirklich so gar nicht obwohl ich weiß dass das totaler Schwachsinn ist). Trotzdem habe ich sicher keine neurologische Erkrankung.
Neurologisch gibt es Kataplexie beim Erschrecken, also z.B. bei der Narkolepsie.
Und nebenbei: fast alle psychosomatischen Patienten sind sich 100%ig sicher, dass das was organisches ist!

gembarla
09.12.2011, 22:03
Kann ich verstehen, wuerde fuer mich auch logisch klingen. Aber (auch wenn ich dadurch deine letzte These bestaetige), ich bin mir trotzdem sicher. Ich bin ueberhaupt kein aengstlicher Mensch, ganz im Gegenteil. Und fuehle mich auch ansonsten psychisch gesund ;)
Wenn man also psychosomatisch (theoretisch) ausschliessen wuerde, gaebe es dann nicht noch andere Erklaerungen?

Kataplexie/Narkolepsie bezieht sich doch auf Schlafstoerungen soweit ich das richtig verstanden hab? Die hab ich aber nicht..

epeline
09.12.2011, 22:45
also ich bin auch oft sehr schreckhaft wenn ich nicht ausgeschlafen bin...

WackenDoc
10.12.2011, 15:30
Also ich hab auch außerhalb von psychiatrischen/psychosomatischen Krankheitsbildern noch nicht davon gehört.

gembarla
10.12.2011, 18:41
Hm das ist schade. Es ist auch konstant, nicht nur wenn ich nicht ausgeschlafen bin.
Und wenns jetzt psychosomatisch waere, was koennte man dann machen? Ich glaube jetzt nicht, dass mir durch ne Psychotherapie oder so geholfen waere. Habe gelesen, dass es sein kann, dass nicht genug Glycin ausgeschuettet wird, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, deshalb angstloesende Medikamente oder so zu nehmen...
Wuerd mich freuen wenn noch jemand was weiss.

Rico
10.12.2011, 21:47
Hm das ist schade. Es ist auch konstant, nicht nur wenn ich nicht ausgeschlafen bin.
Und wenns jetzt psychosomatisch waere, was koennte man dann machen? Ich glaube jetzt nicht, dass mir durch ne Psychotherapie oder so geholfen waere. Das ist ja quasi definitionsgemäß bei psychosomatischen Erkrankungen so, dass eine psychische Problematik sich als ein somatisches (also körperliches) Symptom äußert und der Zusammenhang für den Betroffenen gar nicht erkennbar ist.

tpa
12.12.2011, 19:17
Eventuell Stiff-man-Syndrom (http://de.wikipedia.org/wiki/Stiff-man-Syndrom)?


Die Krämpfe können durch externe und interne Stimuli (beispielsweise Berührung, Bewegung, plötzliche Geräusche, Ärger, Furcht) getriggert werden und betreffen häufig – auch nach unilateraler Stimulation – beide Körperhälften (Wikipedia)

LolaBlau
13.12.2011, 17:43
Also wenn ich das richtig verstanden habe erschreckt sie sich einfach nur extrem, von Krämpfen oder einer Kataplexie (kein Tonus mehr, dadurch stürzen) war keine Rede!
Stiff-Man-Syndrom ist da schon was anderes, wenn man so nen Patienten mal gesehen hat vergisst man das nicht so schnell!

gembarla
14.12.2011, 15:05
Genau, mit Muskelkraempfen oder aehnliches hat es nichts zu tun.
Hm, aber wenn es doch psychosomatisch waere, soll ich dann ne Psychotherapie machen oder wie? Wuesste jetzt nicht wofuer/was ich dem sagen sollte: Hallo ich erschrecke mich oft. Ansonsten gehts mir aber gut. Oder wie? :D

epeline
14.12.2011, 15:18
psychotherapie u.a. ist nichts lächerliches....

gembarla
14.12.2011, 17:08
Das wuerde ich auch nie behaupten, so war es sicherlich nicht gemeint. Nur meistens geht man da ja mit einem psychischen Grund hin ;)

Rico
14.12.2011, 18:57
Hm, aber wenn es doch psychosomatisch waere, soll ich dann ne Psychotherapie machen oder wie? Wuesste jetzt nicht wofuer/was ich dem sagen sollte: Hallo ich erschrecke mich oft. Ansonsten gehts mir aber gut. Oder wie? Z.b. "Hallo, ich erschrecke mich oft in einem Ausmass, das in keinem Verhältnis zum auslösenden Ereignis steht. Hierdurch habe ich hohen Leidensdruck. Unter anderem fürchte ich, dass ich den von mir angestrebten Berufswunsch "Chirurg" nicht realisieren können werde, da mich auch geringe äußere Einflüsse aus konzentrierter Arbeit hochschrecken lassen. Können Sie da etwas für mich tun?"

wjsl
15.12.2011, 20:26
Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, wie es sich denn genau äußert.

Allerdings könnte es sein, dass das Problem gar nicht so entscheidend ist, und man auch unabhängig davon eine Lösung finden kann.

Habituation dürfte doch auch hier funktionieren; ich dachte dabei an gezieltes Expositionstraining, wo du wiederholt mit den entsprechenden Reizen konfrontiert bist.

Außerdem kommen mir spontan Medikamente in den Sinn, die das Schwellenpotential für Erregungen herabsetzen, also jegliche Art von Antikonvulsiva. Haben halt auch fast alle Nebenwirkungen, selbst Keppra. Das wäre hier wohl auch sehr weit off label...

WackenDoc
16.12.2011, 12:43
Sie kann sich wahrscheinlich auch Benzodiazepine reinziehen, damit der Effekt gemildert wird...

gembarla
16.12.2011, 14:05
Jap, das hab ich auch gelesen, soll wohl an den Glycine Rezeptoren liegen. Aber ich moechte das auf keinen Fall nehmen, wie gesagt, sonst gehts mir ja gut und ich bin auch nicht aengstlich und moechte ungerne 'apathisch' wirken dadurch oder so.

Und Habituation ist fuer mich ein Fremdwort, das haben meine Mitbewohner auch schon probiert. Man kann mir selbst sagen, dass man mich gleich erschrecken wird, das hilft trotzdem nichts. Gestern hab ich wirklich den Vogel abgeschossen, habe geschrieben und bin dann zusammmengezuckt, weil in der Zeile schon was geschrieben stand (von oben weiter geschrieben nach rechts unten) ... Also das ist wohl wirklich nicht normal.

Und ausser des Chirurgenwunsches habe ich auch keinen besonderen Leidensdruck, es ist halt nur nervig und lustig fuer andere und ich wuerde gern wissen, was der Ausloeser ist und wie ich es beheben koente. Jetzt im Studium ist es vielleicht noch lustig, aber spaeter im Berufsleben moechte ich das eigentlich los sein. ;)

Rico
16.12.2011, 14:18
Also wir fassen zusammen:
Du hast keinen Leidensdruck, wärst es aber gerne los, möchtest dafür aber weder Medikamente einnehmen noch Psychotherapie machen. Und was genau war dann jetzt die Frage an uns?

BTW: Wenn es Dich im Alltag und der Berufsausübung einschränkt, dann ist das sehr wohl Leidensdruck. Jedenfalls wird Dir keiner irgendeine Therapie anbieten wenn Du sagst, dass es Dich eigentlich gar nicht stört...

gembarla
16.12.2011, 14:42
Ich habe nicht gesagt, dass ich grundsaetzlich keine Medikamente nehmen will oder Therapien machen will.

Meine Frage an euch steht eigentlich schon in der Ueberschrift, am liebsten haette ich einen Namen fuer die 'Krankheit' und dann spezifische, auf dieses Syndrom gerichtete, Therapiemoeglichkeiten.

netfinder
16.12.2011, 15:27
Da kann ich dich dann nur darauf hinweisen, dass es sich hier um ein Internetforum handelt. Einen Namen für deine "Krankheit" wird dir hier niemand sicher sagen können. Die psychische Komponente lehnst du kategorisch ab. Folglich wirst du keine spezifischen Therapiemöglichkeiten bekommen.

Also geh zum Arzt!

gembarla
16.12.2011, 15:35
Die psychische Komponente lehnst du kategorisch ab.


Stimmt doch gar nicht, ich schreibe z.B hier:
Und wenns jetzt psychosomatisch waere, was koennte man dann machen?

Ausserdem hab ich doch schon einen Arzt befragt, der damit nichts anfangen konnte.

Deshalb dachte ich, vielleicht hat irgendjemand anders das schonmal erlebt und kann dazu mehr sagen.
Aber nichts fuer ungut.