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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Littmann "Master Classic II" oder "Classic II S.E." ? bitte direkte Antworten :)



Zuuk
12.12.2011, 18:18
Hallo :)

Ich weiß, zum Thema "Stethoskope" wurden schon viele Threads erstellt und ich habe sie mir ALLE durchgelesen und bin nicht schlauer geworden :-lesen
Ich mache derzeit eine Famulatur, bin in der Klinik und möchte mir endlich ein eigenes Stethoskop zulegen. Ihr wisst schon: Weihnachten und so *zwinker*
Ich konnte mich bereits auf zwei einschränken (und nein, ich möchte kein Doccheck, KaWe etc. das habe ich alles schon ausklabüstert :-top :

"Littmann Master Classic II" oder "Littmann Classic II S.E." sind im Finale.
auf der offiziellen Littmann-Seite habe ich einen Detailvergleich gestartet:

http://selector.3m.com/selector/uk/en/healthcare/littmann/stethoscopes_p/compare.asp?FAM=Littmann_DE_P&P=&ProdCount=10&ViewList=3077%2C3078%2C3079%2C3080%2C3081%2C3082%2 C3083%2C3084%2C3085%2C3086&SRCH=&LL=de&ITEMLIST=3082&ITEMLIST=3083

Was mir vor allem aufgefallen ist: höheres Gewicht, kürzerer Schlauch, "exzellente Akustik" bei der "Master" Version.
Ist der Trichter notwendig? Wird in der Uni der Umgang mit beiden Seiten gelehrt oder ist die Dualfrequency Membran ausreichend?
Warum ist das Master Classic 20 € teurer als das Classic S.E. ? :-?

Wenn mir jemand Licht in den dunklen Wald machen kann, dann wäre das toll. Denn ich sehe ihn vor lauter Bäumen nicht mehr ;-)

Strodti
12.12.2011, 18:47
Die Dual Frecuency Membran soll ja den Trichter integrieren, sodass du durch den Anpressdruck sowohl die Akustik der Membranseite als auch des Trichters des Classic II S.E. hast. Bei lockerer Auflage hast du die Trichterakustik, bei festem Druck die Membranakustik.

Es ist eine Frage des Typs und der Übung. Ich versuche viel zu auskultieren und glaube, dass ich durchaus etwas in Übung bin, manchmal wünsche ich mir dabei ein Doppelkopfstethoskop. Bin aber eigentlich zufrieden mit dem Master Classic II da man an einer Stelle schnell und ohne absetzen mehrere Frequenzbereiche abhört.
(Trichter: eher tiefe Töne, Membran: eher höhere Töne)

Sind sicher beides gute Stethoskope! Für Anfänger scheint das Doppelkopfstethoskop etwas einfacher.

Bei uns wurde im U-Kurs nicht explizit der Trichter mitgelehrt, finde ihn aber nach einer Inneren-Famulatur recht wichtig.

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12.12.2011, 18:59
Hallo!
Den Unterschied zwischen Master Classic II und Classic II SE halte ich für marginal bis irrelevant.
Da entscheidende Komponenten (Membran und Einfach Schlauch) quasi gleich sind. Das Master CII ist in meinen Augen ein bißchen Verarschung: Master Cardiology-Optik (GANZ andere Liga) mit Standard-Komponenten bei einem vermutlich (habs nicht nachgeschaut) etwas höherem Preis im Vergleich zum Classic II SE...
Ob mit oder ohne Glocke/Trichter ist eine Glaubensfrage. Für manche Frequenzen soll Glocke "besser" sein.... Kenne kaum jemanden der es ernsthaft nutzt. Ferner haben die ja alle ne Membran, dessen Impedanz (damit Frequenz-Breite) je nach Anpressdruck variiert - gilt im übrigen für annährend alle Stethoskope... Physik eben. Die Glocke ist halt "klassisch" - daher auch der Name "Classic II SE". Das man sie nicht wirklich zwanghaft braucht, zeigt auch ihr Fehlen in höherklassigen Produkten etc...
--> Persönlicher Geschmack!!
Meine Meinung dazu:
Master Classic II und Classic II SE dürften leistungstechnisch identisch sein. Rest ist Geschmackssache.
Einen wirklichen Leistungssprung kann man mit vernünftigen 2-Schläuchern wie STC, Cardiology III oder dem Master Cardiology erleben, wenn man in Auskultation versiert ist. Ob es sich wirklich lohnt, sei dahingestellt. Nebenbei wird sowas auch mal geklaut!
Da liegt auch mein Einwand: Abgesehen vom Preislevel den man hier bereit sein muss zu betreten, reicht es heutzutage meist zu hören, ob der Patient grob/fein rasselt, giemt bzw. brummt und ob er ein Herzgeräusch hat und wo p.m. liegt. Den Rest macht die Bildgebung meist besser. Besonders im klassischen Auskultations-Bereich der Kardiologie - hier ist das Echo einfach tausendmal leistungsstärker und aussagekräftiger als die Auskultation...
Konsequenz: Ganz viele OAs und Chefs nehmen irgendein Schwestern-Stethoskop um "mal eben noch" draufzuhören. Für die Basics reicht das locker, am geübten Ohr sowieso.

Fazit:
Wenn du Geld wirklich übrig hast, kauf dir wenn was richtig Gutes (2-Schläucher), wirklich sinnvoll ist es mE aber nicht (s.O.)!!
Ansonsten bist du mit nem Classic II SE und ähnlichem gut bedient. Das klaut einem auch keiner beim Essen aus der Garderobe...

Gruß LOGO

PS: Am wichtigsten ist das Ding zwischen den 2 Ohrbügeln/Oliven :-)

@ Strodti: Der Witz ist, das auch das Classic II schon ne Dual-Frequency-Membran hat, trotz Glocke... Reiner Marketingkram...

Markus-HEX
12.12.2011, 20:04
Ich habe das Master Classic - allerdings nicht (ausschließlich) wegen dem akustischen Benefit, hier merke ich nix bis wenig, sondern einfach aus anderen Gründen, das Bruststück ist glatter, es ist nur an einer Seite ein Gummiring (mit Rillen, Kanten), somit eine Hälfte weniger, die aufwendig zu reinigen ist. Zudem gefällt mir die Haptik des Griffstücks besser, außerdem gleitet es etwas besser, wenn ich es beim liegenden Patienten zwischen Thorax und Matratze schiebe.
Der Preisunterschied zw. den beiden Modellen ist recht gering, zumal ich das Stethoskop ohnehin mehrere Jahre nutze - so dass mir diese kleinen Gründe schon gereicht haben, um die 12 Euro mehr zu zahlen....

antonia123
13.12.2011, 09:11
gelehrt wird an der uni sowieso nicht wie man ein stethoskop benutzt :-D

Harvey
13.12.2011, 10:07
Wenn du einzelne Feinheiten bei der Auskultation erwischen möchtest: wie z.B. 3. und 4. Herzton und von gespaltenen Herztönen differenzieren willst, ist ein Stethoskop mit Trichter recht gut. Das bekommt man mit dieser gruseligen Dual-Frequenzy-Membran nicht so gut hin wie mit einer klassischen Trichter- und einer Membranseite.
Die Idee beim Auskultieren ist ja nicht, alles auf einmal zu hören, sondern einzelne Töne und Geräusche für sich zu isolieren, als würdest du dich auf einzelne Instrumente aus einem Musikstück konzentrieren und nur darauf hören.

Zu den Unterschieden der beiden Stethoskope: der Schlauch vom Master Classic II soll dicker sein als der Schlauch des Classic S.E. II. Die Länge des Schlauches kannst du ja mittels Messer anpassen. Zudem ist das Bruststück aus unterschiedlichem Material. - wenn dir die Trichterseite egal ist, dann ist es wirklich mehr eine Frage des Geschmacks.

Letztlich ist alles in unserem technokratischen Zeitalter mit Echokardiographie eine Frage der Konsequenz - aber man kann ja nicht gleich bei jedem Patienten ein Echo machen, giibt ja auch nicht überall Echo, im Nachtdienst schon gar nicht.
Gibt auch das nette Zitat des verstorbenen Siegenthalers: „In Nufenen haben Sie nur ein Stethoskop“.

Hab in den letzten Jahren berufsbedingt viele Stethoskope ausprobiert - kann ein Stethoskop mit Trichter eher empfehlen.

doccheckshop
13.12.2011, 19:43
Noch nicht erwähnt wurde, dass das Blutdruckmessen mit dem flacheren Bruststück des Master Classic II etwas komfortabler ist.

hafenbrille
14.12.2011, 17:41
haben von der uni zum klinikeinstieg das Classic II SE geschenkt bekommen und ich hatte bisher noch keine situation in der das nicht locker gelangt hätte. Eher im gegenteil, die paar male, als ichs benutzt hab, hatte ich den eindruck, dass ich das auch mit nem 20 euro stethoskop gehört (oder unabhängig von jedem gerät auch "nicht gehört") hätte, ich würd also zum günstigeren raten.

WackenDoc
15.12.2011, 19:06
Ich hab noch nen ganz anderen Trick für euch:
Wenn euch die Optik an sich relativ egal ist, holt euch ein´s in ner fiesen Farbe: Geringere Gefahr geklaut zu werden und man findet es einfacher wieder, wenn es sich ein Kollege mal ausleiht.

Zuuk
15.12.2011, 19:14
Liebe Leute,

vielen herzlichen Dank für eure schnellen und so tollen Antworten :-wow ihr habt mir gut weitergeholfen und ich darf mich jetzt noch mehr auf Weihnachten freuen :-angel

Relaxometrie
19.03.2012, 22:57
Gelöscht, da ein eigener Thread wohl doch geeigneter ist.

wjsl
19.03.2012, 23:36
Doc Check Cardio. Hab mir das besorgt und bin überrascht; das ist tatsächlich so gut wie das Littmann Cardiology, das ich von einem Bekannten mal leihen durfte. Und kostet viel weniger.

Allerdings ist die Gravur furchtbar klein und schlecht sichtbar; wer eine haben will, sollte keinesfalls die Black Edition nehmen. Die sieht auch nicht so schön aus wie erwartet, obwohl sie teurer ist. Außerdem haben das mittlerweile wohl auch schon so viele, dass wer besonders sein will eher zu einem anderen Design greifen sollte.

Klobig finde ich es dagegen gar nicht; wird zwar in den Bewertungen teilweise geschrieben, aber es ist nur minimal länger als das Littmann, lässt sich gut zusammenrollen und ist auch nicht wirklich schwer. Ich finde es eigentlich sehr handlich. Und kann es nur empfehlen!