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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbstbezeichnung / Vorstellung im PJ



lupo__
24.12.2011, 19:42
Hallo zusammen!

Ich hab mal eine Frage in die Runde... Wenn ich an meine Famulaturen und Praktika zurückdenke, haben Patienten manchmal seltsam reagiert, wenn man sich als Student vorstellt. Bei der Anamnese und Untersuchung vernimmt man Vorbehalte, beim Nähen einer Kopfplatzwunde oder beim Legen eines Zugangs verkrampfen die Patienten und dementsprechend ist das Ergebnis schlecht. Wenn ich mich nicht als Student vorgestellt habe, sondern einfach nur gesagt habe, was ich vorhabe ("Frau X? Guten Morgen, lupo mein Name, ich bräuchte Blut von Ihnen!"), ging vieles leichter von der Hand - schönere, schnellere, sicherere Nähte, Viggos und BEs.
Irgendwie finde ich es einen Tick weit unanständig, sich nicht mit der Funktion beim Patienten zu identifizieren, allerdings wirkt "Student" beim Patienten wie erwähnt nachteilig. Wie haltet ihr es mit der Funktionsbezeichnung? Eine Kommilitonin hat sich gerne mit "Ärztin in Ausbildung" vorgestellt, nur ist das doch irgendwie ein bisschen ZU hoch gegriffen für meinen Geschmack.

Wie steht's mit euch? Ähnliche Erfahrungen als "Student" gemacht? Und wie stellt ihr PJler euch beim Patienten vor?

lg, der lupo

Kackbratze
24.12.2011, 23:52
Es gibt zu dem Thema im PJ und im Klinikbereich schon Threads. Hast Du es schonmal mit der Boardsuche versucht?

antonia123
25.12.2011, 00:19
ich hab mich nur sehr selten mit meiner "funktion" als student vorgestellt. finde es auch überflüssig und wie du schon sagst: es ist meist nicht sonderlich förderlich was den umgang mit den patienten angeht

lupo__
25.12.2011, 18:34
Es gibt zu dem Thema im PJ und im Klinikbereich schon Threads. Hast Du es schonmal mit der Boardsuche versucht?

Ja, nur nach welchem Stichwort sucht man da sinnigerweise? ...

chil-i
25.12.2011, 20:07
Ich habe auch schon mal einen solchen Thread in diesem Forum gelesen. Über die Suchfunktion habe ich allerdings auch lediglich diesen
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=64532
gefunden, wobei es da in der Ausgangsfrage auch um etwas anderes ging.
Von daher...

Ich habe mich in Famulaturen bisher immer als Student vorgestellt.
Meiner Meinung nach hat der Patient auch ein gewisses "Recht", dies zu wissen. Und wenn es dadurch zu irgendwelchen Verzögerungen kommt(weil z.B. doch der Stationsarzt kommen muss) ist das ja weder meine Schuld noch mein Problem.

Bisher hatte ich deshalb auch nur sehr selten Probleme mit Patienten.

Rico
26.12.2011, 10:25
Ich habe mich in Famulaturen bisher immer als Student vorgestellt.Meiner Meinung nach hat der Patient auch ein gewisses "Recht", dies zu wissen. Und wenn es dadurch zu irgendwelchen Verzögerungen kommt(weil z.B. doch der Stationsarzt kommen muss) ist das ja weder meine Schuld noch mein Problem.Bisher hatte ich deshalb auch nur sehr selten Probleme mit Patienten.Genau!Zumal die Patienten, die wirklich rumzicken bezüglich Arzt vs. Student ja in der Regel die ersten sind, die nachfragen würden, wenn man nix sagt, weswegen das Verschweigen wenig sinnvoll (und IMO auch nicht in Ordnung) ist.Dass es einen signifikanten Anteil an Patienten gibt, denen es so wichtig ist von einen Arzt punktiert zu werden, dass sie "verkrampfen" wenn sich da ein ausgewiesener Student an ihnen zu schaffen macht, aber andererseits es dann doch nicht für so wichtig halten, dass sie nicht nachfragen würden, wenn sich da ein Mittzwanziger ohne Nennung von Name, Rang, Einheit ans Werk macht, wage ich zu bezweifeln.Vielleicht ist's auch eher ein psychologisches Blockadeproblem des TE, der underperformt wenn er weiß, dass der Gegenüber weiß, dass er Student ist..

*Fli*
26.12.2011, 16:10
Ich hab mich immer als Studentin vorgestellt. Wenn kritische Fragen/Blicke kamen, hab ich eben gesagt, dass ich im letzten Semester bzw. kurz vor dem Examen bin, dann war es ansich nie mehr ein Thema. In einer Famulatur kam es ein einziges Mal vor, dass ein Patient einen Arzt wollte, aber das ist Patientenwunsch und sollte dann halt auch akzeptiert werden. Den Studentenstatus zu verschweigen finde ich nicht ok.

Mano
06.01.2012, 23:50
Ich habe mich meist als PJler bzw. Famulant vorgestellt.
Vermutlich konnte die meisten damit nichts anfangen, aber wen es wirklich interessiert hätte, der hätte (bzw. hat) auch gefragt.
Nur wenn ich von irgendwem geschickt wurde "xy hat das und das spannede Krankheitsbild - das musst du dir umbedingt mal anschauen" habe ich mich explizit als "Student im PJ" vorgestellt und auch gesagt, dass die folgende Untersuchung nichts mit seiner eigentlichen Behandlung zu tun hat.
Aber wenn ich einen neuen Patienten aufnehme o.ä. dann gehöre ich ja auch als Student zum Behandlungsteam - auch wenn hinterher nochmal ein Arzt das eine oder andere an Untersuchung wiederholt. Aber der Oberarzt schaut ja auch nochmal hinterher drauf. Und bei der Chefarztvisite wird auch nochmal jeder untersucht...

WackenDoc
07.01.2012, 12:29
Bei Patienten, die gut drauf waren, hab ich manchmal gesagt, dass ich "Arzt-Azubi" bin. Manchmal konnten die damit mehr anfangen als mit "PJ" und dann auch mit dem entsprechenden Aufgabenbereich.

Die Niere
07.01.2012, 12:29
Ich habe eigentlich wenig negative Erfahrungen gemacht, wenn es darum ging mich selbst oder heute die Kollegen als Student vorzustellen. Schlussendlich ist ja auch davor oder danach ein Assistenz- oder Oberarzt dabei, so dass es ja alles unter Anleitung läuft. Sich als PJler vorzustellen halte ich aber auch für sinnlos, da meist niemand weiss, was die eigentlich sind.

Hier in der Schweiz gibt es ja den Ausdruck des Unterassistenen...der ist manchmal auch nicht schlecht.

lg, die niere

synosoph
18.01.2012, 16:37
Die Vorstellung mit Handschlag: "Guten Tag, Herr/Frau Meier, mein Name ist ... Ich bin Medizinstudent im Praktischen Jahr (oder bei Famulaturen: im x. Studienjahr) und möchte mit Ihnen jetzt gerne das ärztliche Aufnahmegespräche und die Untersuchung durchführen", wirkt eigentlich sehr seriös. Hatte ich noch nie Probleme mit. Ich denke es liegt eher am Auftreten und dem Erscheinungsbild.

Nur "Student" finde ich auch nicht gerade sinnvoll, da denkt die Generation Ü60 wohl eher an Rudi Dutschke als an einen Arzt.