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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Oberarztbewerbung vor FA-Prüfung



EKT
03.01.2012, 19:40
Hat jemand damit Erfahrungen - eigene oder bei andern erlebte? Oder Meinungen über die Sinnhaftigkeit einer OA-Bewerbung vor bestandener Prüfung bzw. eines direkten Wechsesl vom Assistenten- in den Oberarztstatus?

Muriel
03.01.2012, 20:15
Da wird es sicherlich deutliche Unterschiede in den einzelnen Fächern geben. Gerade in operativen Fächern ist eine OA-Stelle ja auch mit entsprechend vorzuweisender operativer Erfahrung verbunden, die nicht unbedingt zu dieser Zeit vorliegt. Dass das in konservativen Fächern (Du machst Psych, oder?) aussieht, könnte ich mir wohl vorstellen.

DrSkywalker
03.01.2012, 20:23
....da ist ein noch nicht Facharzt zum Funktionsoberarzt ernannt worden. Er wird nicht für voll genommen, weder von den Assistenten, noch von den anderen OAs und sogar der Chef, der ihn eingestellt hat, lässt manchmal dezent was durchklingen.... ich als PJler fand das Schauspiel recht lustig. Ein Highlight war, als ein alt-Assistentin sich geweigert hat ihn zu sietzen und ihn bis heute mit "du" anspricht. :-)) Ein anderes, dass alle Assistent dafür votierten, dass er doch auch Vordergrunddienste machen solle...haha, sein Gesicht!!! Ich glaube man sollte das nur machen, wenn man von der Kompetenz auch OA-Niveu hat, sonst bietet man zuviel Angriffsfläche! Der gute Mann hat sich jedenfalls keinne Gefallen getan! (Konservatives Fach)

Muriel
03.01.2012, 20:33
Obacht! Funktions-OA ist absolut nicht mit einer richtigen OA-Stelle zu verwechseln.

Feuerblick
03.01.2012, 21:36
Und es ist nicht unüblich, dass Altassistenten im letzten Jahr zum Funktions-Oberärzten ernannt werden. Wenn man aber meint, davon eine Machtstellung und ggf. eine neue Anrede (das "Sie") ableiten zu müssen, dann darf man sich nicht wundern, wenn man nicht für voll genommen wird... :-nix
Als FOA bist du allerdings nix wirklich. Du sollst zwar entscheiden wie ein OA, bist aber kein OA, erhältst also auch nicht das Gehalt und in der Regel auch sonst nichts dafür, dass du plötzlich mit eigenen Entscheidungen deinen Kopf hinhältst. Je nach Chef sollte man sich gut überlegen, was man so entscheidet und was man lieber für die wirklich "Berufenen" liegen lässt.

Kackbratze
03.01.2012, 23:17
Ich glaube man sollte das nur machen, wenn man von der Kompetenz auch OA-Niveu hat

Nen, sowas kann man nur machen, wenn man den entsprechenden Backup vom Chef hat (neben der obligatorischen Kompetenz).
Ohne Support läuft man sofort auf ein Riff, wie der von Dir genannte Kollege.

Ich kenne 2 (ehemalige) F-OA, die durch den Chefsupport zumindest auf der emotionalen Ebene unantastbar waren und dementsprechend die Stelle gut ausgefüllt haben. Fachlich waren die fit und brauchten nur "Schutz" gegen den Vorwurf, noch nicht FA zu sein.

EKT
03.01.2012, 23:32
Danke für die Antworten.

Bei meiner Frage hatte ich nur die "echte" OA-Funktion im Sinn, nicht sog. FOA.
Und auch eher eine "richtige Bewerbung" an einer anderen als der aktuellen Klinik, also keine "Berufung" am eigenen Haus, wo die eigenen Fähigkeiten/Stärken/Schwächen ja bekannt sind.

Gibt es unter diesen Gesichtspunkten noch weitere Überlegungen?

Bandwurm
05.02.2012, 22:10
Hallo EKT. Habe sowohl eine Funktions-OA Stelle inne gehabt als Assi vor der FA-Prüfung, als auch aktuell in der Kinder- und Jugendpsychiatrie eine Oberarztstelle, obwohl mir noch ein Jahr fehlt, um zur FA Prüfung zugelassen zu werden. Allerdings habe ich den FA für Erwachsenenpsychiatrie. Es geht, man muss nur den Spagat hinbekommen, dass man fachlich halt gewisse Lücken hat, aber die Verantwortung hat, dies muss man leider dann auch wenigen Assistenzärzten klar machen, die dies anders sehen... Geht aber aus meiner Sicht gut, wenn man den "Support" vom Chef hat.