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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Schweizerin in Deutschland Medizin studieren



sofia89
07.01.2012, 20:06
Hallo zusammen,

Ich, Schweizerin und ausgebildete Krankenpflegerin, habe mich entschlossen, Medizin zu studieren.

Nun da ich weiss, dass man in der Schweiz den EMS (Eignungstest vgl. Österreich) -ähnlich dem TMS- absolvieren muss, wollte ich mich nun hier erkundigen, ob ein Medizinstudium in Deutschland zu empfehlen ist. Arbeiten würde ich dann aber in der Schweiz. Die Schweiz bildet ja jedes Jahr etwa 50% zu wenig eigene Ärzte aus!!! 50% aller Assistenzärzte haben ein ausländisches Diplom.

Ich möchte nicht auf die Zulassungschancen resp. Zulassungsverfahren (Bewerbung über 5% Ausländerquote, nur Durchschnittsnote in der Matura (entspricht Abi) zählt) diskutieren, sondern über das Studium.
Vorklinik, Klinik...

Da ich eine sehr gute Durchschnittsnote habe und mich schon einmal bei einigen Unis erkundigt habe, weiss ich, dass ich ziemlich gute Chancen auf einen Studienplatz habe.


Danke !

netfinder
07.01.2012, 22:11
Was willst du denn diskutieren? Hast Du schon mal die Suchfunktion genutzt? Viele Fragen und Themen sind hier mit Sicherheit schon besprochen worden.

epeline
08.01.2012, 00:48
mir ist die frage unklar... :-nix

die deutschen, die in deutschland studieren und nirgendwo anders studiert haben, können halt nur eingeschränkt empfehlungen abgeben... weiß nicht genau, was du hören willst

teletubs
08.01.2012, 01:25
Zumal es wenig sinnvoll ist dieses in einem Schweizforum zu diskutieren?! :-nix

Was möchtest du denn wissen?

Eilika
08.01.2012, 10:15
Soweit ich weiss, ist das Ganze in D und CH recht ähnlich aufgebaut. Grosser Unterschied ist eben, dass das PJ aka Wahlstudienjahr in der Schweiz im 5. Jahr und in Deutschland im 6. Jahr stattfinden. Sonst denke ich, ist das Studium in D etwas mehr praxisorientiert (verpflichtende Famulaturen in den Semesterferien, mehr Unterricht am Krankenbett im Spital). Dafür hab ich (ich hab in D studiert und arbeite seit gut 2 Jahren in CH) ab und an das Gefühl, dass die Schweizer ein etwas grösseres theoretisches Wissen haben. Das trifft aber auch nicht auf alle zu....
Sonst haben die anderen recht. Wenn Du spezifische Fragen hast, ist es einfacher mit dem Antworten :-)

sofia89
08.01.2012, 11:07
Danke für eure Antworten ! Habe jetzt auch gesehen, dass sich nicht wirklich klare Fragen aus meinem Beitrag ergeben haben=). Ich habe ja ganz vergessen, dass man ja als Deutsche(r) nicht in der Schweiz Medizin studieren kann. Es sei denn jemand hat beide Pässe und hat in beiden Ländern studiert, was aber nicht gerade sehr wahrscheinlich ist.

Also muss man bis zum PJ im 6.Jahr noch vier Monate Famulatur absolvieren und in der Vorklinik (3 Monate Pflegepraktikum).
In der Schweiz muss man nur noch an wenigen Unis (4 Wochen absolvieren) und dann bis zum Wahlstudienjahr nichts mehr.

Eilika
08.01.2012, 13:56
Das Pflegepraktikum kann man auch schon vor Studienbeginn machen. Kann aber durchaus sein, dass Du das als ausgebildete Krankenschwester gar nicht oder zumindest nicht vollständig machen musst. Da kenne ich mich gar nicht so genau aus, aber da gab es Regelungen... Näheres dazu weiss dann mit 100%iger Sicherheit Dein dann zuständiges LPA (Landesprüfungsamt).

Kensington
09.01.2012, 14:17
Ich studiere in der Schweiz. Kann dir natürlich aber auch nur bedingt sagen, wie das alles in Dtl. abläuft, da ich das auch nur aus Erzählungen bzw. angelesen weiss.
Wieso möchtest du denn nicht in der Schweiz studieren?
Ich würde ausserdem aufpassen, dass das mit dem NC wirklich klappt. Die schweizer Noten werden nich äquivalent umgerechnet.

sofia89
11.01.2012, 19:18
@ Eilika: Ja, ich habe nachgefragt; die Ausbildung würde angerechnet. Somit fällt das schon einmal weg.

@ Kensington: Betreffend Notenumrechnung weiss ich nun Bescheid (Bayerische Formel). Nicht-EU und Nicht-EWR-Schulzeugnisse werden mit dieser Formel umgerechnet.
Der Notendurchschnitt wird um ca. 0.3 abgewertet, dann wäre ich bei 1.3-1.4. + Ausbildung.

Ich werde den EMS wahrscheinlich auch versuchen, nur habe ich neben meiner 100% Stelle kaum noch Zeit für eine solide Vorbereitung noch das nötige Kleingeld für einen Vorbereitungskurs.
Des weiteren finde ich es besser, dass in DE vor allem über die Durchschnittsnote ausgewählt wird. Die Anrechnung von Ausbildungen im medizinischen Bereich finde ich auch gut.

Dazu kommt noch, dass die Schweiz pro Jahr fast 50 % zu wenige eigene Ärzte ausbildet, weil man ja gerade im Bildungsbereich sparen muss. 600 Medizinstudenten bei fast 4000 Bewerber, das ist einfach nur ein Witz!

In der frankophonen Schweiz (Genf, Lausanne, Neuenburg) können alle anfangen, nur leider auf französisch. Da wird dann in im ersten Jahr ausgesiebt. Das ist sinnvoll, denn da sieht man, wer eine Affinität zu den relevanten Naturwissenschaften hat.

Daher kein Auswahlverfahren durch einen eintägigen Test, der ca. 250 Euro kostet und wenig Medizin-relevant ist.

Ich merke gerade, dass mich dieses Thema wieder einmal sehr mitnimmt. =)

Daher bewerbe ich mich auch fürs Wintersemester 2012/2013 auch in Deutschland.

Wie viel Vorbereitung (Kurse ?) hast du denn wirklich in den EMS investiert ??

Ich habe noch eine Frage an Assistenzärzte, die in DE und CH gearbeitet haben.

Ich arbeite ja selber auch schon seit fast 3.5 Jahren in einem Krankenhaus in der Schweiz und arbeite daher mit vielen Ärzten aus DE -meistens gerne=) - zusammen.

Was sind denn die Hauptgründe dafür, dass zahlreiche DE-Ärzte in die Schweiz kommen ? Ist die Bezahlung in DE wirklich soviel schlechter ? Ich frage das aus reinem Interesse. Ich arbeite selber 100% und es wird aufgrund der hohen Lebensunterhaltskosten etc. auch oft recht eng.

Oder spielen auch fachliche Aspekte eine Rolle ?

Danke für eure Antworten.

Eilika
12.01.2012, 15:18
Ich hab 10 Monate in Deutschland gearbeitet, bevor ich (wieder) in die Schweiz gekommen bin. Ich war zum PJ schonmal hier gewesen und habe dann am gleichen Haus wieder angefangen. Das war für mich auch der Hauptgrund. Ich kannte und mochte die Klinik.
Finanziell bin ich nach wie vor der Meinung, dass es sich nicht in dem Masse lohnt, wie gesagt wird. Sicher verdiene ich hier mehr, aber ich bezahle auch für alles mehr. Von der Kaufkraft hatte ich in Deutschland nicht weniger Geld zur Verfügung, wobei man erwähnen muss, dass ich in Deutschland in einer eher günstigen Kleinstadt und in der Schweiz jetzt eben in Zürich lebe. Aber so richtig lohnen tut es sich in der Schweiz finanziell (zumindest als Assistent) im Vergleich zu früher nicht mehr. Da haben sich eben auch die Bedinungen in Deutschland verbessert. In die Rechnung muss ja auch noch die in der Schweiz höhere Wochenarbeitszeit einfliessen.
Ich arbeite gern hier, weil ich unter einem geringeren Druck und Stressfaktor arbeiten kann. Ich bin zwar deutlich länger im Spital, habe aber trotzdem eine bessere Work-Life-Balance. Das Teaching erachte ich auch für besser, was sicher auch dem geringeren Zeitdruck geschuldet ist. Dafür sind in der Schweiz (zumindest in der Inneren Medizin) die praktischen Tätigkeiten (Punktionen, Interventionen, Diagnostik) meiner Meinung nach deutlich seltener und werden häufig eben erst von Subspezialisierungsanwertern erlernt. Das finde ich schade...
So, mehr fällt mir zum Thema gerade nicht ein. Ausser vielleicht, dass ich mir durchaus auch wieder vorstellen könnte, in Deutschland zu arbeiten. Nur hab ich mir hier gerade so langsam ein Sozialleben aufgebaut, dass ich ungern wieder aufgeben möchte :-nix