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Schneeflocke281
09.01.2012, 13:22
Hi,
ich bin im 4. WBJ. in der Ortho/Unfall und jetzt vielleicht schwanger. Es passt alles prima in die Planung aber ich weiß jetzt nicht so recht wie ich damit umgehen soll.
Es ist alles noch ganz frisch und man weiß ja dass bis zur 12. Woche noch ne Menge schief gehen kann. Ich würde vorher ungern jemandem davon erzählen, weil falls was ist die Enttäuschung zu groß wäre. Nun ist es aber so dass man ja in der Ortho/Unfall doch auch in gewissem Maße mit Röntgen etc zu tun hat. Habt ihr eine Idee wie ich geschickt 4-6 Wochen rumbringe ohne Röntgen etc und ohne jemandem etwas zu erzählen???

Danke

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09.01.2012, 13:27
Würde mich prinzipiell auch interessieren - auch wenn es weniger mein Problem direkt ist ;-)

Ist denn Rö mit ordentlichen Schürzen und mit bewusst vernünftigem Umgang (im Normalzustand läuft das ja eher lascher) wirklich ein Problem? Mal bei ner diskreten & netten Radio-Assistentin oder MTRA nachfragen wie die das so handhaben?

Schneeflocke281
09.01.2012, 13:36
naja es gibt schon Richtlinien wo vom röntgen abgeraten wird. Und mal ehrlich man würde sich doch ein Leben lang Vorwürfe machen, wenn etwas mit dem Kind wäre und man hätte nicht aufs röntgen verzichtet. Klar passiert bei den meissten nix, aber herausfordern würde ich es sicher nicht. Die Frage ist nur wie man es grad am Anfang "verheimlichen" kann.

McBeal
09.01.2012, 14:37
Kannst Du nicht vermehrt Station und Ambulanz machen? Meistens sind doch die Kollegen in den operativen Fächen ganz "scharf" drauf, zu operieren und nehmen Dir gern was ab. Müsstest es halt geschickt anstellen, vielleicht eine einzelne Person einweihen etc. Zu Strahlungsschäden: in dieser SS-Phase kann es bei Strahlungsschäden zum Abort kommen. Fehlbildungen treten nicht auf (Alles-oder-Nichts-Prinzip).

LG
Ally

ehemalige Userin 24092013
09.01.2012, 15:06
Kannst Du net mit Deinem Chef "unter vier Augen" über Deine Situation und Ängste reden? Vielleicht ist es möglich, Dich dann so ganz unauffällig nicht mehr in Operationen einzuteilen wo ein BV benötigt wird.
Wenn die anderen dann munkeln, dann sollen sie es doch tun - nach 12 Wochen kannste ihnen ja sagen, dass sie richtig gemunkelt haben ;-).

mainzer
09.01.2012, 15:33
Kannst Du net mit Deinem Chef "unter vier Augen" über Deine Situation und Ängste reden? Vielleicht ist es möglich, Dich dann so ganz unauffällig nicht mehr in Operationen einzuteilen wo ein BV benötigt wird.
Wenn die anderen dann munkeln, dann sollen sie es doch tun - nach 12 Wochen kannste ihnen ja sagen, dass sie richtig gemunkelt haben ;-).


würd ich genauso machen....unbedingt!

Schneeflocke281
09.01.2012, 17:19
die Idee ist nicht schlecht, nur leider macht bei uns nicht der chef den OP Plan sondern alle Oberärzte im Wechsel immer 4 Tage, was bedeutet ich müsste alle OÄ einweihen und damit hab ich dann fast das gesamte Team eingeweiht ;-) Klar freuen sich alle wenn ich mehr Ambulanz und Station mache, wobei ich schon noch in den OP wollen würde (ohne Röntgen halt)...aber das löst das aktuelle Problem nicht...ich befürchte entweder sag ich von vornherein was Sache ist oder ich geh Risiken ein die für das Kind nicht gut wären...

Feuerblick
09.01.2012, 17:20
Dann wäre ich an deiner Stelle doch lieber von Anfang an ehrlich. Was ist denn mit Diensten?

McBeal
09.01.2012, 17:29
Dann teil es lieber denen mit, die sein müssen. Ich musste es in der 6. SSW zwei Kolleginnen, in der 8. meinem Chef (ich hatte nicht alle Infektionstiter und durfte erst nur noch in bestimmten Bereichen arbeiten und bekam dann ein BV) und in der 9. dem gesamten Team mitteilen und alle haben sich gefreut (z.T. sogar mehr als ich in dem Moment, weil ich noch soviel Sorge hatte, dass was schiefgeht.
Alles Gute!

LG
Ally

Schneeflocke281
09.01.2012, 17:48
ja dienste wären dann ja auch erstal raus, ich hätte sie aber sonst noch etwas in kauf genommen, wir haben nicht soooo viele das hätt ich schon gepackt...naja jetzt schau ich mal erstmal obs wirklich soweit ist...
danke schonmal...

WackenDoc
09.01.2012, 17:53
Ich bin zwar keine Mutter, aber ich kenn den Arbeitsschützer von meinem letzten Haus:
- keine Nachtdienste
- keine Tätigkeit im Zusammenhang mit Röntgenstrahlen
- keine Tätigkeit mit Infektionsgefahr (also kein OP, kein Blutabnehmen, keine Tätigkeiten mit stich-und schnittgefährdenden Instumenten)
- keine körperlich schweren Tätigkeiten.
- keine Tätigkeiten im Umgang mit bestimmten Reinigungsmitteln/Lösungsmitteln/andere gefährliche Substanzen

Jede Schwangere wurde zu dem geschickt und dann wurde erstmal ne Arbeitsplatzanalyse gemacht, in welchen Bereichen Gefahren drohen.
Die Mutterschutzrichtlinien wurden bei uns sehr eng ausgelegt. Aber man will sich ja keine Vorwürfe machen, falls doch was mit dem Kind ist, dass man es hätte verhindern können.

Brutus
09.01.2012, 18:07
die Idee ist nicht schlecht, nur leider macht bei uns nicht der chef den OP Plan sondern alle Oberärzte im Wechsel immer 4 Tage, was bedeutet ich müsste alle OÄ einweihen und damit hab ich dann fast das gesamte Team eingeweiht ;-) Klar freuen sich alle wenn ich mehr Ambulanz und Station mache, wobei ich schon noch in den OP wollen würde (ohne Röntgen halt)...aber das löst das aktuelle Problem nicht...ich befürchte entweder sag ich von vornherein was Sache ist oder ich geh Risiken ein die für das Kind nicht gut wären...
Lt. MuschG bist Du ja verpflichtet, dem Arbeitgeber gegenüber eine Schwangerschaft anzuzeigen.

§ 5 Mitteilungspflicht, ärztliches Zeugnis
(1) Werdende Mütter sollen dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft und den mutmaßlichen Tag der Entbindung
mitteilen, sobald ihnen ihr Zustand bekannt ist. Auf Verlangen des Arbeitgebers sollen sie das Zeugnis eines
Arztes oder einer Hebamme vorlegen. Der Arbeitgeber hat die Aufsichtsbehörde unverzüglich von der Mitteilung
der werdenden Mutter zu benachrichtigen. Er darf die Mitteilung der werdenden Mutter Dritten nicht unbefugt
bekannt geben.
(2) Für die Berechnung der in § 3 Abs. 2 bezeichneten Zeiträume vor der Entbindung ist das Zeugnis eines Arztes
oder einer Hebamme maßgebend; das Zeugnis soll den mutmaßlichen Tag der Entbindung angeben. Irrt sich
der Arzt oder die Hebamme über den Zeitpunkt der Entbindung, so verkürzt oder verlängert sich diese Frist
entsprechend.
(3) Die Kosten für die Zeugnisse nach den Absätzen 1 und 2 trägt der Arbeitgeber.
Ob und wann Du jetzt von Deiner Schwangerschaft Kenntnis hast, liegt ja in Deiner Hand. :-nix.

Allerdings solltest Du folgendes berücksichtigen: nicht nur der BV stellt eine Kontraindikation dar... Die Anästhesie muss Bescheid wissen, weil sie dann für Dich die Narkoseverfahren ändern muss, der AWR ist tabu für Dich, spitze Gegenstände, Nadeln, Skalpelle, etc. sind alles Dinge, die für Dich verboten werden... Insofern wird es natürlich etwas eng, noch Arbeiten im OP zu finden, die Du uneingeschränkt machen darfst...
Aber an dem Gespräch mit Deinem Chef und der Personalabteilung kommste wohl nicht drum herum.

ehemalige Userin 24092013
09.01.2012, 18:16
Die Anästhesie muss Bescheid wissen, weil sie dann für Dich die Narkoseverfahren ändern muss, der

Warte mal: beudetet das etwa, dass in D dann keine Gasnarkosen mehr gemacht werden?


So läuft das in CH net: Schwangere sind im OP, gehen bei BV (nach Möglichkeit) aus dem Saal oder werden halt net in BV Sääle eingeteilt. Gasnarkosen werden deswegen net gestrichen und schwangere Anästhesieschwestern oder auch Anästhesieärzte machen selbst auch Gasnarkosen.
Im jetzigen Haus machen Schwangere keine 24 Stundendienste, im vorherigen war alles drin: Früh, Spät, Nacht.


Zurück zum Thema: Schneeflocke, Du wirst leider net drum rum kommen, die Schwangerschaft bekannt zu geben.
(Eine meiner TOA Gespändli ist in der neunten Woche schwanger, hats bekannt gegeben und gestern netterweise noch einen 24er gemacht. Leider, leider war sie die einzige, die bei einer bestimmten OP Technik das intrumentieren beherrschte und konnte trotz BV den Saal nicht verlassen :()

Muriel
09.01.2012, 18:25
naja jetzt schau ich mal erstmal obs wirklich soweit ist...
danke schonmal...

Bedeutet das, Du weißt nicht mal sicher bisher, ob Du tatsächlich schwanger bist?

Lava
09.01.2012, 18:31
Hab auch schonmal überlegt, was wäre wenn... ich arbeite auch in der Ortho/Unfall und ich fürchte, da bliebe auf Dauer nur noch Sprechstunde und Station übrig. :-kotz Boah, monatelang nur diese Schei*e!!!! Ich krepiere schon beim Gedanken daran :-?

WackenDoc
09.01.2012, 18:35
@Kaddel: Kann sein, dass ihr in der Schweiz ein anderes Mutterschutzgesetz habt.

ehemalige Userin 24092013
09.01.2012, 18:37
Jupp.
Nachtarbeit ist z.B. erst ab dem 8. Monat net mehr erlaubt.

Sollte eine Schwangre aber drauf bestehen, vorher keine Nächte mehr leisten zu können (Gründe sind grad sekündär) oder eben net mehr im Gassaal zu arbeiten etc, dann muss der Arbeitgeber eine gleichwertige andere Arbeit liefern oder sie darf für 80% des Lohnes daheim bleiben.
Ich hab allerdings noch nie eine Schwangere erlebt, die eins davon angenommen hat. Weder auf der ITS, noch auf der Anästhesie. :-nix

Lava
09.01.2012, 18:44
sie darf für 80% des Lohnes daheim bleiben.


Gebongt! :-party

WackenDoc
09.01.2012, 18:46
Achso- ich weiss von vielen Häusern in Deutschland, dass sie sich einfach nicht dran halten.
Aber ich wollt´ nicht in deren Haut stecken, wenn dann doch mal was ist.
Soll ja schon Geburtshelfer geben, die verklagt wurden, weil das Kind nen zu schlechten Abi-Schnitt/das Abi nicht geschafft hatte.

Achso- wer Nachlesen will: Das Mutterschutzgesetz kann man sich kostenlos beim Bundesfamilienministerium bestellen.

ehemalige Userin 24092013
09.01.2012, 18:50
Soll ja schon Geburtshelfer geben, die verklagt wurden, weil das Kind nen zu schlechten Abi-Schnitt/das Abi nicht geschafft hatte.


Ist das nach 18 / 19 Jahren (oder eben 20 +) überhaupt noch nachvollziehbar bzw. rechtswirksam?