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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bangkok, Seelensammer - ähnliche Tätigkeiten in anderen Regionen?



Xanathos
15.01.2012, 15:26
Hallo,

es geht darum:

In Bangkok gibt es die Seelensammler. Salopp formuliert ist das eine Art Rettungsdienst ohne qualifizierte Ausbildung (ohne das negativ zu meinen - diese Leute haben aber keine Ausbildung wie bei uns, sondern meistens "nur" einen einfachen Erste Hilfe Kurs).
(das hier war dazu neulich bei Galileo: http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/clip/258173-seelensammler-von-bangkok-zusatzclip-1.3031935/)

Jedenfalls interessiert mich, wie das in anderen Ländern allgemein ist. Ich meine damit nicht die Rettungsdienste/ Paramedics und ähnliches, wofür man eine (ggf lange) Ausbildung absolvieren muss. Sondern 'unqualifizierte' Helfer in Gebieten, in denen die Dinge nicht so vergleichsweise friedlich wie hier in Deutschland ablaufen.

Hat da jemand Erfahrungen oder einfach Informationen?

Kackbratze
15.01.2012, 17:30
Willst Du da mitmachen?

WackenDoc
15.01.2012, 17:59
Abchasischer Teil Georgiens: Wenn´s nah genug am nächsten Krankenhaus ist, fährt ab und zu deren Ambulanz, Besetzung: Pflegepersonal aus Krankenhaus.
In den ländlichen Gebieten: Keinerlei Rettungsdienst. In einzelnen Dörfern Ambulanzfahrzeug, Besetzung meist "Krankenschwester" (Qualifikation: Mutter war Krankenschwester, teilweise richtige Ausbildung, teilweise Erste Hilfe-Ausbildung.)
Ärztliche Versorgung auf dem Land: sog. Dispensaries, teilweise mit Ärzten besetzt, teilweise mit Krankenschwestern.
Oft mangelhafte materielle Ausstattung. Ambulanzen dienen rein zum Transport.
Großer Forschritt war vor einigen Jahren die Anwesenheit eines Dienstarztes im Krankenhaus.

Afghanistan: In Kabul halbwegs brauchbarer Rettungsdienst (also es kommt mit etwas Glück wenigstens jemand) und Kliniken, auch spezialisierte Kliniken (Materielle Ausstattung meist auf Niveau 70er Jahre)
Auf dem Land: Keinerlei Rettungsdienst.Oft keine medizinische Versorgung. Im Einzelfall Mitversorgung durch ISAF-Kräfte.

Medizinische Versorgung ist in der Regel nicht kostenfrei/keine Krankenkassen, wer Patienten in ein Krankenhaus einliefert ist erstmal für die Kosten verantwortlich, sonst keine Behandlung.

Xanathos
15.01.2012, 20:54
Willst Du da mitmachen?

Simpel geantwortet: ja.
ABER: nicht wegen Pro 7. Der Beitrag war für mich nur ein brauchbares Beispiel dafür, was die Seelensammler machen und was ich meine.
Die HiOrgs schicken ja zB auch Leute ins Ausland. Was ich aber möchte, ist schwierig für mich zu formulieren:
RettAss ist aber kein international anerkannter Beruf. Was mir u.a. an der Sache gefällt, ist das verhältnismäßig eigenständige Arbeiten vor Ort, also, an einem Notfallort, und nicht in einer Klinik oder einer ähnlichen, wenn auch behelfsmäßigen, Einrichtung.
Ich hoffe man versteht mich nicht falsch: was ich nicht möchte, ist hauptsächlich Leute pflegen. Das ist wichtig, aber nichts für mich. Ich bin da aus mehreren Gründen die falsche Person zu.
Ich will auch nicht für immer das Land wechseln. Jedenfalls nicht vor dem Studium und auch nicht einfach so. Hauptsächlich kann man sagen, ich würde es gerne zu meinen persönlichen Erfahrungen zählen können.
Viel näher will ich auf meine Gründe eigentlich nicht eingehen.

Mein Problem an der Sache ist:
1. die Verständigung im Ausland (englisch fließend, aber sonst...)
2. RettAss wird nicht international anerkannt
3. ggf will ich nicht bis nach dem Studium warten (Arzt = international anerkannt)

Ich will mich umhören und Infos sammeln.
In diesem Sinne also schonmal: thx.

Kackbratze
15.01.2012, 22:39
Superidee, in einem Entwicklungsland als "Pseudoretter" ohne Ahnung und Lizenz arbeiten.
Schonmal daran gedacht, dass man damit Menschen töten kann?
Achja, ich vergass, ist bloss ein "Entwicklungsland", dann ist das nicht so schlimm.

Xanathos
15.01.2012, 22:54
Ich habe dich nicht um deine Meinung gebeten.
Die kannst du natürlich haben. Ich frage mich nur, worauf die aufbaut. Nichts von dem, was du mir da unterstellst, habe ich behauptet oder so ausgesagt.

Also: ich bin dankbar für alle ernst gemeinten Infos. Ich bin auch für Warnungen jeglicher Art offen.
Auf Zurechtweisungen, die auf Unterstellungen beruhen, kann ich gerne verzichten. Ich beleidige hier immerhin auch niemanden.

Zwäähn
16.01.2012, 00:51
Was hast du denn überhaupt für Vorkenntnisse?

Ansonsten siehts eher eng aus, wenn du keine persönlichen Kontakte in dieser Richtung hast. Und sowas "auf eigene Faust" zu versuchen, ist schlichtweg lebensmüde, sowohl für dich als auch für alle anderen Beteiligten!
Ohne profunde Sprach- und Landeskenntnisse macht selbst mehr Probleme als alles andere. Außerdem, wie willst du das finanzieren?
Was anderes als den klassischen Weg über Ausbildung sehe ich nicht, sorry!

Xanathos
16.01.2012, 09:05
Ich bin RettAss, also Rettungsassistent seit mehreren Jahren.

Ich rede ja nicht davon, mir heute ein paar Dinge anzuhören, mal auf Wikipedia zu klicken und dann einfach so los zu ziehen. Mir ist schon bewusst, dass Landes- und Sprachkenntnisse wichtig sind. Habe ja auch bereits geschrieben, dass die Kommunikation u.a. ein Problem sein könnte. Ich sprech zwar fließendes englisch, aber halt nicht viel mehr. Zum Glück ist englisch immerhin Weltsprache (aber trotzdem in vielen Regionen eher unbekannt im Alltag).

Die Finanzierung wollte ich hier nicht zum Thema machen. Ist eigentlich nicht wichtig an dieser Stelle. Höchstens im Ernstfall für mich selbst.

Kackbratze
16.01.2012, 11:20
Wenn Du doch Erfahrung hast, warum nimmst Du dann nicht die Unterstützung einer der gängigen Hilfsorganisationen?

Angina
29.01.2012, 14:57
Auch als "Einäugiger unter Blinden" kannst du dich in Teufelsküche bringen.
Vor allem im rechtsfreien Raum ...: http://de.wikipedia.org/wiki/HIV-Prozess_in_Libyen