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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiterstudieren nach längerer Pause - Konsequenzen für Jobsuche



StellaMaris
22.01.2012, 01:57
Hallo,

ich habe Anfang 2006 aus privaten Gründen mein Medizinstudium abbrechen müssen. Da nun, Jahre später, alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt sind und ich immer noch (oder besser gesagt wieder) den Wunsch habe, zur Medizin zurückzukehren, habe ich vor, zum Wintersemester 2012/13 wieder anzufangen. Zumal es "nur" noch das PJ ist, welches mir fehlt, also eine doch sehr überschaubare Zeit.

Nun beschäftigt mich allerdings die Frage, wie negativ sich eine solche "Lücke" später bei der Stellensuche auswirkt. Zumal ich in der Zeit nach dem Studienabbruch erstmal ziemlich orientierungslos herumgejobbt habe, da alles relativ plötzlich kam und es eine ganze Weile gedauert hat, bis ich eine neue berufliche Richtung für mich gefunden hatte.

Gibt es vielleicht Leute hier, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben? Wie schwierig war es für euch, nach dem Studium eine Stelle zu finden? Und, falls ihr nicht an derselben Uni weiterstudiert habt, wie schwierig war es, einen Platz zu bekommen? Ich wohne mittlerweile ziemlich weit weg von meiner ehemaligen Uni, bin also auch noch Ortswechsler.

Bin gespannt auf eure Anworten.

Kackbratze
22.01.2012, 08:17
Zumindest die Jobsuche ist, sofern kein überlaufenes Fach wie Plastische Chirurgie oder s gesucht wird, kein Problem bei der aktuellen Stellenlage.

SuperSonic
22.01.2012, 10:02
Und, falls ihr nicht an derselben Uni weiterstudiert habt, wie schwierig war es, einen Platz zu bekommen? Ich wohne mittlerweile ziemlich weit weg von meiner ehemaligen Uni, bin also auch noch Ortswechsler.
Ich habe vor kurzem ohne Tauschpartner einen PJ-Platz an einer anderen Uni bekommen.
Bist du ortsgebunden oder könntest du dich an mehreren Unis für einen PJ-Platz bewerben? Irgendwo wird es schon klappen, denke ich.

Herzkasperl
22.01.2012, 11:04
Was fehlt Dir denn noch an Prüfungen? Alte AppO oder neue AppO? Das sind aber dann auch schon Deine einzigen Probleme, über den Rest würde ich mir keine Gedanken machen. Jede Uni ist froh um jeden PJler (siehe Diskussion um die Änderungen bei der PJ-Wahlfreiheit) und am Arbeitsmarkt zählen nun wirklich andere Dinge als die Studiendauer...

StellaMaris
22.01.2012, 13:12
Danke für eure Antworten, das stimmt mich doch sehr hoffnungsvoll. :-)

Ich wohne im Rhein-Main-Gebiet, bin schon etwas ortsgebunden, da ich für das eine Jahr, was mir noch fehlt, nicht unbedingt nochmal umziehen möchte, aber da es doch einige Unis hier im Umkreis gibt, habe ich schon mehrere Möglichkeiten. Mit Frankfurt und Mainz habe ich bereits Kontakt aufgenommen, Gießen und Marburg wäre auch noch möglich. Da es an einigen Lehrkrankenhäusern ja Unterbringungsmöglichkeiten gibt, wäre es kein Problem für mich, nur am Wochenende heimzufahren, falls es zu weit zum täglichen Pendeln ist. Die Verkehrsanbindung mit Öffentlichen ist hier in der Gegend ja sehr gut.
Wäre an meiner alten Uni im Übrigen auch nicht anders gewesen, meine damalige Mitbewohnerin hatte auch ein PJ-Tertial an einem anderen Haus gemacht und hat dann eben die Woche über dort gewohnt.

Ich würde mich später gern in Richtung der Psycho-Fächer orientieren also Psychiatrie/Psychosomatik/KJP, ich weiß nicht, wie die aktuelle Lage da ist, hoffe aber mal nicht, dass die sehr überlaufen sind.

An Prüfungen fehlt mir nach der alten AppO nur noch das damalige 3. Stex, das zweite hatte ich noch abgelegt und das wird mir nach Auskunft meines alten LPA auch weiterhin noch anerkannt. Mit der Anerkennung der PJ-Reife dürfte ich also keine großen Probleme haben.

Muriel
22.01.2012, 20:41
Ein Kollege von mir hat damals nach Scheinfreiheit kurz vor dem Physikum wegen familiärer Gründe für fünf Jahre pausieren müssen. Hat dann das Physikum abgelegt und weitergemacht. Er hat Ende der 90er Jahre als Berufsanfänger dagestanden, also in Zeiten, die ganz sicher nicht so rosig waren wie die heutigen. Und auch er hat ohne Schwierigkeiten in einem damals mehr als kompetetiven Fach eine Stelle gefunden trotz der Lücke im CV. Viel Erfolg Dir also!

SineNomine
06.02.2012, 20:36
Ein Kollege von mir hat damals nach Scheinfreiheit kurz vor dem Physikum wegen familiärer Gründe für fünf Jahre pausieren müssen. Hat dann das Physikum abgelegt und weitergemacht. Er hat Ende der 90er Jahre als Berufsanfänger dagestanden, also in Zeiten, die ganz sicher nicht so rosig waren wie die heutigen. Und auch er hat ohne Schwierigkeiten in einem damals mehr als kompetetiven Fach eine Stelle gefunden trotz der Lücke im CV. Viel Erfolg Dir also!

Gut, daß es mal einer sagt. Und das gilt nicht nur für die Medizin. Man mags kaum glauben, aber heutzutage hat man bisweilen mit nem "abweichenden" Lebenslauf schon nen ersten Punkt, der ggf. Interesse weckt und gleichzeitig ein Gesprächseinstieg ist. Lebenslauf ist manchmal etwas überbewertet.

Es kommt immer auf den Menschen an, ders ansieht. Für den einen mags ein Makel sein, beim nächsten weckt es Interesse. Und - man lebt für sein Leben, nicht seinen Lebenslauf.