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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innere oder kleines Fach wählen?



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Ocean
25.01.2012, 00:36
Hallo,

ich habe seit Dezember meine Approbation und schaue mich gerade um.

Nun bin ich etwas unsicher, ob ich umbedingt Innere machen soll, obwohl ich Diagnostik und Pharma gut finde.
"Problem" ist mein fortgeschrittenes Alter, d.h. sollte ich lieber ein kleineres Fach wie Derma, Psychiatrie, Auge,
auswählen?

Eventuell mache ich mir gerade einen Kopf und es gibt keinerlei Grund dafür.:-blush
Nun gut, ich kann/möchte mir da keinen Fehlgriff erlauben, daß könnten die deutlich Jüngeren sich ehr gönnen.

Leelaacoo
25.01.2012, 01:37
Also wenn du nicht gerade 104 Jahre alt bist weiß ich nicht genau, warum das Alter gegen Innere sprechen würde??? Kannst du deine Bedenken erklären?

(und wie alt ist denn alt? Wir hatten eine Jungassistentin mit 43 Jahren...das interessiert einfach mal gar niemanden...im Zweifel bist du in der Inneren ja trotzdem jünger als deine Patienten ;-) )

LG Lee
LG Lee

WackenDoc
25.01.2012, 17:17
Kannst auch mit der Inneren anfangen- ist schließlich für einige andere Fächer anrechenbar. Gebrauchen kannste es in anderen Fachrichtungen auf jeden Fall.

Espressa
25.01.2012, 18:20
Schräg.
Da tut man sich als (offensichtlich?) "Spätberufener" ein Studium an, und weiß nicht wofür eigentlich?
Ich denke du solltest machen was dir Spass macht, oder was du eben "immer schon" wolltest. Hast ja wohl nicht den ganzen Aufwand betrieben um dann irgendein Notlösungs-Fach zu wählen.

Psychiatrie ist ja zum Beispiel was ganz eigenes, ganz anderes, find ich, als man sich so klassisch als "Doktor" vorstellt. Bei Randfächern sollte man auch eine gewisse Begeisterung für das Spezielle dran haben.


(PS: Ich persönlich würde meine Augen jedoch niemals gegen Innere tauschen.)

stennadolny
25.01.2012, 18:45
"Klein" ist heute nicht mehr à la mode: Psychiatrie kann man ohne und mit Anspruch betreiben. Dann wird Psychiatrie aber verdammt viel (v.a. , wenn man die Psychotherapienummer ernst nimmt !)

Augen ist verdammt viel Innere, Derma eigentlich "nur" Innere.....

Ocean
27.01.2012, 14:40
Also wenn du nicht gerade 104 Jahre alt bist weiß ich nicht genau, warum das Alter gegen Innere sprechen würde??? Kannst du deine Bedenken erklären?

Wir hatten eine Jungassistentin mit 43 Jahren.

LG Lee
LG Lee

Es dauert ja etwas, bis man in seinem Fach fit ist, im großen Fach ggf. länger als im kleineren Fach.

Ich hatte mich vor meinem Zweitstudium erstmal mit einem Bekannten privat beraten, der war damals leitender Oberarzt an der Charite, seit einer Weile ist er nun Chefarzt für Chirurgie in einem anderen Haus. Dieser hatte damals was gemeint, anschließend kannst Du Dir einen "kleinen" Facharzt machen.
Gut wir hatten das nicht weiter diskutiert, vielleicht muß ich mal mit ihm telefonieren. ;-)

Alter nach Diplom Chemie, naturwissenschaftlicher Promo und über 5 Jahren Industrie: 45 Jahre

Espressa
27.01.2012, 15:29
Es dauert ja etwas, bis man in seinem Fach fit ist, im großen Fach ggf. länger als im kleineren Fach.

Bääm!
Falsch gedacht.
Die "kleinen" Fächer werden so genannt weil mancheiner denkt dass weil das Körperteil oder Organ etwas kleiner ist, man es schneller "kann". Aber das stimmt nicht, überall dauert es bis man mal alles gesehen hat, sehen und erkennen kann, und richtig behandeln kann.
Worauf arbeitest du denn hinaus? Niederlassung/ Praxis oder Klinik bis ans Ende deiner Tage?
Schrecken dich Nachtdienste?

LasseReinböng
27.01.2012, 17:22
Was für eine Richtung in der Inneren solls denn sein ? Innere als Fach gibt es doch in der Realität gar nicht mehr wirklich - so sehen das zumindest einige Vertreter der jeweiligen Disziplinen und sie könnten Recht haben. Die meisten Kardiologen können CED auch nicht besser therapieren als Neurologen.

wjsl
27.01.2012, 20:59
Egal wie spät du einsteigst; du wirst wahrscheinlich dennoch noch sehr lang in den Beruf arbeiten. Die Frage ist, ob es sich in Zukunft überhaupt noch jemand leisten kann, in Rente zu gehen, und die Lebenserwartung wird auch immer länger. Es gibt doch bestimmt ein Fach, das dir am meisten Spaß machen würde, das dich am meisten interessiert; das würde ich auch machen. Der Facharzt dauert nämlich mittlerweile fast überall gleich lang (plus minus ein bis zwei Jahre).

Ocean
31.01.2012, 12:41
Bääm!

Worauf arbeitest du denn hinaus? Niederlassung/ Praxis oder Klinik bis ans Ende deiner Tage?
Schrecken dich Nachtdienste?

Niederlassung wäre das Ziel.
Nun x-Dienste im Monat müssen nicht sein. ;-)

(Gastro), Pulmo, Kardio wären schon ok.

McDreamy
31.01.2012, 18:41
Ocean: Ich kann dich sehr gut verstehen! Bin selbst auch nicht mehr der jüngste (39) und kann mich einfach zwischen den Fachrichtungen nicht entscheiden. Es gibt da mit fortgeschrittenem Alter ja schon ein paar Sachen zu bedenken:

1. Schafft man´s körperlich überhaupt noch?
Ich weiß ja nicht, ob ich die Nachtdienste einer Unfallchirurgie begleitet von anstrengenden OPs bis in die Morgenstunden mit 50 auch noch durchstehen werd.

2. Wie lange dauert´s bis man halbwegs was drauf hat? (3 Jahre Stationsarbeit bevor man mal einen OP von innen sieht wäre da nicht wirklich so prickelnd.) Gerade in den chirurgischen Fachrichtungen muss man doch von Skills leben, die man erst nach dem Studium lernt.

@Espressa: Ich habe wie Ocean auch irgendwie das Gefühl, dass man ab einem gewissen Alter neben dem Spaßfaktor auch die Nachteile eines Faches ganz genau prüfen sollte u "praktisch" denken muss.

Espressa
31.01.2012, 20:12
Nun, während der Weiterbildung muss man in allen Fächern Dienste machen. In "kleinen" manchmal noch öfter, wenn die Abteilung dann auch "klein" ist, und der Monat mit 5 Assistenten abgedeckt werden muss. Allerdings sind jene Dienste meist etwas lockerer als Innere/Chir/UChi. (Und die Leute wollen nicht immer gleich sterben oder so, sondern haben vielleicht nur ein rotes Auge... :P )
Niederlassung kling natürlich toll, aber wie wollt ihr das finanzieren? An einer eigenen Praxis zahlt man ganz schön lang Kredite ab, und wirklich fit für die Selbständigkeit ist man nach 5 Weiterbildungsjahren auch nicht immer. Fraglich ob man da noch zwischen "fit im Job" und "reif für die Rente" genug Jahre hat.
In Anstellung in einem MVZ/ Gemeinschaftspraxis kann man auch in fast jedem Fach arbeiten, die sehr chirurgischen sind da aber nicht so günstig.
Vielleicht auch mal Patho, Radiologie, Labormedizin etc. in die Überlegungen mit einbeziehen?

McDreamy
02.02.2012, 11:46
Fraglich ob man da noch zwischen "fit im Job" und "reif für die Rente" genug Jahre hat.


Das ist wohl die Kernfrage, die in unserm Alter wahrscheinlich zu verneinen sein wird. Allerdings kommt es auch darauf an, welche Ansprüche man hat. Ich für meinen Teil hab keine großen: Will nen Job, der mir Spass macht und bei dem ich mich nicht kapput mach, auf meine alten Tage ;-)



Vielleicht auch mal Patho, Radiologie, Labormedizin etc. in die Überlegungen mit einbeziehen?

Das sind halt leider jene Fächer, wo der Spaßfaktor (für mich persönlich) gleich 0 ist...

Ich bin noch auf der suche nach dem ultimativen Oldiefach, das trotzdem Spass macht.
Was ich gerne hätte:

Patientenkontakt
handwerkliche Tätigkeit (zumind. teilweise)
Ausstieg aus dem Hamsterrad Klinik möglich (Niederlassung oder alternat. ärztliche Tätigkeit?)
halbwegs erlernbar innerhalb der FA-Weiterbildungszeit

Meine Favoriten bisher, die mir vielleicht Spass machen könnten:

Anästhesie (Nachteil: Niederlassung?)
Unfall-/Ortho (Nachteil: erlernbar? Niederlassung? Belastung machbar?)
Allgemeinmedizin (Nachteil: zu wenig Handwerk?)

LasseReinböng
02.02.2012, 12:46
Ich bin noch auf der suche nach dem ultimativen Oldiefach, das trotzdem Spass macht.
Was ich gerne hätte:

Patientenkontakt
handwerkliche Tätigkeit (zumind. teilweise)
Ausstieg aus dem Hamsterrad Klinik möglich (Niederlassung oder alternat. ärztliche Tätigkeit?)
halbwegs erlernbar innerhalb der FA-Weiterbildungszeit

Meine Favoriten bisher, die mir vielleicht Spass machen könnten:

Anästhesie (Nachteil: Niederlassung?)
Unfall-/Ortho (Nachteil: erlernbar? Niederlassung? Belastung machbar?)
Allgemeinmedizin (Nachteil: zu wenig Handwerk?)

Strahlentherapie ?

Picknicker
02.02.2012, 15:42
[QUOTE=McDreamy;1498967] Ich für meinen Teil hab keine großen: Will nen Job, der mir Spass macht und bei dem ich mich nicht kapput mach, auf meine alten Tage ;-)
Das sind halt leider jene Fächer, wo der Spaßfaktor (für mich persönlich) gleich 0 ist...
Ich bin noch auf der suche nach dem ultimativen Oldiefach, das trotzdem Spass macht.
Was ich gerne hätte:
Patientenkontakt
handwerkliche Tätigkeit (zumind. teilweise)
Ausstieg aus dem Hamsterrad Klinik möglich (Niederlassung oder alternat. ärztliche Tätigkeit?)
halbwegs erlernbar innerhalb der FA-Weiterbildungszeit
QUOTE]
Arbeitsmedizin in nem größeren Betrieb mit Ambulanz und Notarztdiensten! Sichere Stelle, coole Arbeitszeiten, keine Dienste. Nur zu empfehlen. Einziger Nachteil: vielleicht manchmal etwas zu ruhig ;-)

Mr. Biermer
04.02.2012, 12:18
eine andere alternative wäre hno:
-vielfältiges spektrum
-i.d.r. verträgliche dienste
-patienten jeden alters
-mix aus konservativer und operativer tätigkeit
-niederlassung gut möglich
wirkliche nachteile fallen mir grad nicht ein. bin selber in der inneren medizin tätig (2.wbj) und kann dir das fach nicht empfehlen. man fühlt sich wirklich wie im hamsterrad, behalndelt wirklich zumeist alte,chronisch kranke patienten,die incompliant sind. es ist teilweise sehr frustrierend.zudem sind die dienste nicht ohne.man hat eigentlich immer gut zu tun (bei uns noch mehr,da große onkologie).

grüße!

Ocean
05.02.2012, 15:49
Vielleicht auch mal Patho, Radiologie, Labormedizin etc. in die Überlegungen mit einbeziehen?

Klar Labormedizin geht zwar gut für mich, wünschen würde ich mir allerdings den Patientenkontakt mit therapeutischer Tätigkeit.

Statt Innere käme natürlich auch Allgemeinmedizin in Frage.
Ausgeprägt Chirurgisches ist nicht ganz so mein Ding, da ich kein begeisterter "Bastler" bin.;-)
Kleinere Eingriffe wie in Derma wären allerdings ok.

Espressa
05.02.2012, 19:29
Statt Innere käme natürlich auch Allgemeinmedizin in Frage.
-)


Das ist IMHO das Fach mit der meist benötigten Erfahrung überhaupt, da man ja von allem irgendwie Ahnung haben sollte, und einfach alles kommt. Ein lediglich überweisungsscheinausstellender Praktiker bringt ja auch keinem was, und überall Ahnung zu haben erfordert sicherlich jahrzehntelange Ausübung des Berufs...

wjsl
05.02.2012, 21:29
Man muss in jedem Fach viel Erfahrung haben, um gut zu werden. Ich würde das nicht auf Allgemeinmedizin beschränken.

Außerdem hat sie ja betont, dass sie zwischen dem, was sie am liebsten machen würde, und dem, was am "vernünftigsten" scheint schwanken würde; und die meisten haben sich für ersteres ausgesprochen, was ich nur unterstreichen würde.

magertopfen
07.02.2012, 14:21
Wie wär's mit Physikalische Medizin und Rehabilitation?

Habe gehört man macht man durchaus einige manuelle Prozeduren, es ist sicher nicht das stressigste und eine Niederlassung (mit Physiotherapeuten zusammen) soll auch ganz gut möglich sein.