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27.08.2001, 16:42
Das Legen eines ZVK ist präklinisch zwar nicht unüblich, aber durchaus ultima ration, falls keine anderweitigen Zugänge gelegt werden können.
In der gängigen Rettungsdienstliteratur (habe z. B. gerade den Leitfaden Rettungsdienst zur Hand) wird der hypovolämische Schock als Kontraindikation für PEEP-Beatmung angegeben.
Aufgrund der Vitalparameter der Patienten ist in der gegebenen Situation von einem solchen auszugehen, so daß eigentlich die PEEP-Beatmung am wenigsten in Frage kommt.

27.08.2001, 17:07
Habe ich auch so gefunden!!! --> C ist die richtige Antwort.

MEDI-LEARN
27.08.2001, 17:55
Wir schließen uns dem an und ändern unsere Lösung.

Das Problem bei der PEEP-Beatmung ist, dass durch den erhöhten intrathorakalen Druck der venöse Rückfluß zum Herz behindert wird und dadurch ein Blutdruckeinbruch induziert wird - deshalb natürlich besonders ungünstig bei einem Patienten mit Hypovolämie.

Einen ZVK legt man präklinisch möglichst NICHT - andere Zugänge sind fast immer möglich, und über einen ZVK kann in gleicher Zeit weit weniger Volumen infundiert werden als über einen großlumigen peripheren Zugang. Zwar wird zum Teil empfohlen Katecholamine über einen ZVK zu geben, die Gabe über einen peripheren Zugang ist aber - sofern nicht zu hochdosiert - auch möglich. Beim Patienten in dieser Aufgabe muss aber von einer Hypovolämie ausgegangen werden, und die wird natürlich nicht mit Katecholaminen, sondern mit Volumen therapiert.

Außerdem ist die Komplikationsrate beim Legen eines ZVK präklinisch hoch: Ein Pneumothorax ist möglich, zudem kann bei schlechter Gerinnungssituation (die Gerinnungswerte sind präklinisch ja meist nicht bekannt) die versehentliche Punktion einer Arterie üble Folgen haben - die man "draußen" ohne Prothrombinkomplexpräperate auch nicht gut bekämpfen kann.

Dennoch dürfte es vertretbar sein, in einer Notfallsituation einen ZVK über die Leiste zu legen, wenn kein anderer peripherer Zugang möglich ist, deshalb Lösung: C

27.08.2001, 18:02
Kommentar ist eigentlich ganz einfach, zumindest soweit mir mal der richtige Grund beigebracht worden ist:
Durch den niedrigen Blutdruck und den permanent erhöhten Beatmungsdruck auch in der exspirator. Phase wird die Lungenperfusion deutlich erschwert, da die Gefäße stärker komprimiert werden, sodaß die Sauerstoffsättigung weiter sinkt.