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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergleich des Aufwands - Vorklinik/Klinik



Freund der Medizin
03.02.2012, 22:44
Hallo!

Es heißt zwar immer so schön, dass sich nach dem Physikum endlich die weite Welt der "richtigen" Medizin öffnet und alles etwas entspannter wird.

Ich wollte konkret nach euren Erfahrungen fragen. Wurde es mehr/weniger Stoff? Blieb die Stoffmenge vielleicht sogar gleich, nur dass die klinischen Inhalte eben stärker motivieren und das Lernen leichter fällt? Wie würdet ihr Vorklinik/Klinik hinsichtlich des "Aufwands" vergleichen?

Ich freue mich auf eure Antworten!

Edit: Mist, jetzt hab ich die Frage zu schnell eingegeben. Gemeint ist natürlich im Vergleich zur Vorklinik! :-)

wjsl
03.02.2012, 22:59
Es bleibt meiner Meinung nach ähnlich: Der Stoff ist viel, ein Teil ist interessant, und ein sehr großer Teil einfach nur nervige Pflicht. Auf jeden Fall braucht es mehr Eigeninitiative; ob es das leichter oder schwerer macht muss jeder für sich entscheiden.

Healix
04.02.2012, 10:18
Vorklinik: Relativ wenig Fächer, in denen man aber ziemlich viel Stoff lernen muss, mit dem man vorher kaum / nie zu tun hatte. Synergien gibts kaum.

Klinik: Massenhaft Fächer, viel Kleinkram. Dafür gibt es einige Überschneidungen, manche Themen kommen immer wieder und werden so wirklich gefestigt. Aber zum Semesterende kann es je nach Fachzusammenstellung auch mal stressiger werden als in der Vorklinik, wenn man sich auf ein paar (wichtigere) Fächer konzentriert hat und andere zu kurz kamen.

Muriel
04.02.2012, 12:14
Vorklinik: Relativ wenig Fächer, in denen man aber ziemlich viel Stoff lernen muss, mit dem man vorher kaum / nie zu tun hatte. Synergien gibts kaum.

Hm, anfangs kommt einem das so vor, wenn man sehr viel völlig unbekanntes Zeugs lernen muss und überhaupt erst mal den Betrieb Uni als solchen kennenlernen muss. Aber spätestens beim Physikum ging mir dermaßen ein Licht auf und BC, Physio und Ana fügten sich zu einem großen Ganzen zusammen, das war super. Man muss erst mal alles Einzelne verstanden haben, um dann den Zusammenhang zu begreifen. Aber gerade weil in jedem Fach ja jedes Organ wieder durchgekaut wird, lernt man super dabei. Daher finde ich z.B. das organbezogene Lernen (Block Niere, in dem Ana, Physio und BC gesamt dazu gemacht wird) völlig Banane, denn gerade der Wiederholungseffekt hat zumindest bei mir zu einer Festigung geführt.

Zur Ausgangsfrage: Nach alter AO, bei der ja noch nicht ganz so viel bekloppter Kleinscheiß gefragt wurde, war die Klinik un Längen entspannter. Da habe ich nicht mal ein Drittel dessen tun müssen wie zu Vorklinikszeiten.

Healix
04.02.2012, 12:52
Jo, schon. Aber den Effekt fand ich in der Klinik deutlich größer. Und in Mainz gibts halt gegen Anfang und Ende der Klinik Semester, die ein wenig anstrengender sind, vor allem wegen Pharma. Dazwischen sind aber auch 2-3 seeehr gediegene Semester dabei, vor allem wenn man extensiv die Möglichkeiten nutzt, Kurse als Blockpraktika in den Ferien schnell abzuhaken.

Alephbet
04.02.2012, 17:39
Ich habe jetzt erst das 1. Jahr hinter mir, wundere mich aber, wie lax das da war. Bei den Klausuren fand ich das ja ganz erfreulich, es war unstressig, man konnte sich stärker an Altfragen konzentrieren oder auf Skripte verlassen. Aber bei der praktischen Ausbildung: Einfach nur unterirdisch (Blockpraktikum Innere und Chirurgie). Vorlesungen schlecht meist (wenige Ausnahmen) oder ausgefallen (Innere 50%). Die praktischen Anleitungen zerfiel in ein Tutorium, das von Studenten gehalten wurde, die z.T. auch nicht so genau Bescheid wußten, und einen Klinik-Teil, bei dem man von Ärzten angeleitet wurde - theoretisch. In der Praxis sah das so aus, daß man nicht selten eine halbe Stunde oder länger auf den zuständigen Arzt wartete bis man erfuhr, daß man unverrichteter Dinge nachhause gehen konnte, weil der sich nicht erreichen ließ. Oder man kam auf eine Station, in der keiner wußte, daß um die Uhrzeit und an dem Tag OSCE-Beutreuung anstand. Entsprechend war die Vorbereitung. Die wirklich guten Betreuungen waren rar. Die Organisation insgesamt war grottig. Das war in der Vorklinik einfach besser, dadurch auch anspruchsvoller und zeitintensiver, aber man hat einfach mehr mitgenommen. Hoffe, das wird, was den praktischen Teil angeht, anders (wobei: die Klausuren dürfen gerne so bleiben :-))).

Shade
26.02.2012, 21:37
Oje, das klingt ja nicht so doll! Wo studierst du denn?