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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uniklinik vs. Kommunales Krankenhaus - Tarifvertrag



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god0t
08.02.2012, 13:22
Ich habe mir gerade mal die Tarifverträge angesehen und bin fast aus allen Wolken gefallen. Stimmt es tatsächlich, dass ich als Assistent im ersten Jahr an der Uni 4032 Euro verdiene und an einem kommunalen Haus nur 3735 Euro? Das sind ja allein da schon gut 3000 Euro im Jahr. Nach Steuern vielleicht 1.500 Euro.

Und wenn man noch eine längere Anfahrt zum kommunalen Haus als zur Uni hat, sind es nochmal einige hundert Euro weniger, weil man das Geld für Sprit auslegen muss. Ich habe eigentlich nie wirklich über Geld nachgedacht, weil mir eine gute Ausbildung wichtig ist, aber .. bei 3000-5000 Euro im Jahr (Gehalt plus Spritkosten) weniger im Jahr, muss ich schon schlucken..

Kackbratze
08.02.2012, 13:40
...und was möchtest Du uns damit sagen?

Ist es eine Anklage? Ein Hinweis auf deine zukünftige Anstellung?

god0t
08.02.2012, 13:42
...und was möchtest Du uns damit sagen?

Ist es eine Anklage? Ein Hinweis auf deine zukünftige Anstellung?

Entschuldige bitte. Es sollte eine Frage sein, ob ich irgendwas übersehen habe oder ob die von mir getätigte Aussage der Realität entspricht.

Duncan84
08.02.2012, 14:12
Das entspricht schon ungefähr der Realität, wobei der Umstand, dass das kommunale Haus weiter weg ist als die Uni nicht unabänderbar ist. Man kann ja umziehen. Hinzu kommt, dass du im Schnitt in der Uni wahrscheinlich deutlich länger arbeiten wirst pro Tag und das in nem Unfang der den Mehrverdienst überschreitet. Das kann im konkreten Fall sicher auch mal anders sein, aber im Schnitt stimmt die Aussage schon, denke ich.
Mich bringen zB keine 10 Pferde an die Uni, da müsste man mir mindestens 500 Euro mehr im Monat zahlen, um das zu erwägen. Je nach Chef darfste in deiner Freizeit nämlich auch noch forschen. Unbezahlt, versteht sich.

easy-bisy
08.02.2012, 16:37
Also in HH ist der finanzielle Unterschied im Endgeld ähnlich- ABER der Uni Vertrag hat 42 Stunden, die anderen Kliniken 40. Da Überstunden besser vergütet werden, kommt man bei durchschnittlich 42 Wochenstunden soger eher auf mehr Netto.

god0t
08.02.2012, 18:35
Danke für die Informationen. Ich finde den Austausch hier immer sehr interessant.

Duncan84: Sicherlich eine sehr wichtige Überlegung, aber Du sprichst selber von 500 Euro pro Monat und in meinem (zugegeben sehr speziellem Fall) wären es besagte 500 Euro. Außerdem interessiere ich mich für Wissenschaft, bin mir nur unsicher, ob das Interesse und das Engagement für Uni-Ausmaße groß genug ist.

Easy-Bisy: Dafür müssten die Überstunden allerdings ausbezahlt werden und das machen doch die wenigsten kommunalen Häuser, oder täusche ich mich? Ich höre eigentlich immer nur von "Freizeitausgleich"?!

denkstdu
08.02.2012, 18:43
Hm aber was bringt dir das meiste Geld, wenn du in ner Uniklinik hockst und ständig Überstunden schiebst wobei du nicht einmal praktische Erfahrungen sammeln kannst, sondern nur noch Deppenarbeit und Stationsarbeit machst, und am Schluss haste nicht einmal mehr Zeit das Geld auszugeben. Deine Familie und Freunde wollen auch einmal was von dir haben. Ich bin mit meinem Freizeitausgleich an meinem kommunalen Haus voll zu frieden, nehme auch das wenigere Geld gerne in kauf. Außerdem ist es ja meinesachtens wirklich jammern auf hohem Niveau. Man braucht auch einfach einmal Zeit um den Akku wieder aufzuladen.

Feuerblick
08.02.2012, 18:50
Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass man an einer Uni IMMER und DAUERND forschen muss und noch viiiieeel mehr Überstunden schieben muss als an kommunalen Häusern? Das ist, mit Verlaub, schon naiv. Ich würde die Menge der Überstunden doch eher vom Fach abhängig machen (Chirurgie, kommunales Haus, haufenweise Überstunden, finazieller Ausgleich, Augenheilkunde, Uni, fast keine Überstunden, Freizeitausgleich... nur so als Beispiel). Und was die Forschung angeht: Wer keine Lust auf Forschung hat, dem werden maximal kleinere klinische Studien aufgedrückt. Meistens gut in der normalen Arbeitszeit zu schaffen... :-nix

Kackbratze
08.02.2012, 18:54
...wenn man Augenarzt ist...

HorstHützel
08.02.2012, 18:55
Dein Vergleich stimmt so nicht.
Du vergleichst nämlich den aktuellen Tarifabschluss des MB (TV-Ärzte Unikliniken, 2011/12)
mit dem noch nicht aktualisierten TV-Ärzte kommunale KH (2010).

Sobald die aktuellen Gehaltstabellen dazu online sind (Tariverhandlungen sind ja schon vorbei), wirst du sehen, dass zumindest in der "nicht Facharztstufe" keine so dramatischen Unterschiede sind (< 150 EUR brutto / Monat).

Schau dir mal den alten TV-Ärzte Uni 2010 an: Stufe 1: 3891,94 EUR vs. 3735,91 EUR im TV-Ärzte komm. KH.
(allerdings auch bei 42h/W)

HH

Feuerblick
08.02.2012, 18:58
...wenn man Augenarzt ist...Nicht nur dann :-))

god0t
08.02.2012, 19:04
Dein Vergleich stimmt so nicht.
Du vergleichst nämlich den aktuellen Tarifabschluss des MB (TV-Ärzte Unikliniken, 2011/12)
mit dem noch nicht aktualisierten TV-Ärzte kommunale KH (2010).

Sobald die aktuellen Gehaltstabellen dazu online sind (Tariverhandlungen sind ja schon vorbei), wirst du sehen, dass zumindest in der "nicht Facharztstufe" keine so dramatischen Unterschiede sind (< 150 EUR brutto / Monat).

Schau dir mal den alten TV-Ärzte Uni 2010 an: Stufe 1: 3891,94 EUR vs. 3735,91 EUR im TV-Ärzte komm. KH.
(allerdings auch bei 42h/W)

HH

Danke Hützel! Es ist mir aufgefallen, dass die TV-Ärzte für kommunale Häuser nur bis 31.08.2010 datiert sind, während die der Unikliniken seit dem 01.11.2012 gelten. Ich hatte auch in Erinnerung, dass die Differenz nicht höher als 160 Euro war, daher haben mich die 300 Euro heute sehr überrascht.

Wann die Aktualisierung erscheinen wird, ist aber nicht bekannt, nehme ich an?

Und: Ich möchte hier keinem auf die Füße treten und sagen, dass der eine Weg der richtige ist. Ich fand die Differenz einfach recht imposant, wobei Horst ja nun aufklärte, dass der Vergleich so nicht angestellt werden kann! Danke dafür.

Thomas24
08.02.2012, 19:05
Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass man an einer Uni IMMER und DAUERND forschen muss und noch viiiieeel mehr Überstunden schieben muss als an kommunalen Häusern? Das ist, mit Verlaub, schon naiv. Ich würde die Menge der Überstunden doch eher vom Fach abhängig machen (Chirurgie, kommunales Haus, haufenweise Überstunden, finazieller Ausgleich, Augenheilkunde, Uni, fast keine Überstunden, Freizeitausgleich... nur so als Beispiel). Und was die Forschung angeht: Wer keine Lust auf Forschung hat, dem werden maximal kleinere klinische Studien aufgedrückt. Meistens gut in der normalen Arbeitszeit zu schaffen... :-nix

Und auch das hängt sehr vom Chef ab, Uniklinik A) s.o., gleiches Fachgebiet Uniklinik B) eine Stadt weiter, wieder anders...

THawk
08.02.2012, 19:06
Nicht nur dann :-))

wohl wahr! :-top

Feuerblick
08.02.2012, 19:12
Und auch das hängt sehr vom Chef ab, Uniklinik A) s.o., gleiches Fachgebiet Uniklinik B) eine Stadt weiter, wieder anders...
So isses!Wobei ich ja jetzt Erfahrung mit zwei (einhalb) Uni-Augenkliniken habe :-))

Thomas24
08.02.2012, 19:34
Wo kommt denn die halbe Klinik her....oh die Kinderlandverschickung zu Biggilein...:-))

Feuerblick
08.02.2012, 19:48
Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrröchtööööch! :-))

snowfairy
09.02.2012, 18:42
Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass man an einer Uni IMMER und DAUERND forschen muss und noch viiiieeel mehr Überstunden schieben muss als an kommunalen Häusern? Das ist, mit Verlaub, schon naiv. Ich würde die Menge der Überstunden doch eher vom Fach abhängig machen (Chirurgie, kommunales Haus, haufenweise Überstunden, finazieller Ausgleich, Augenheilkunde, Uni, fast keine Überstunden, Freizeitausgleich... nur so als Beispiel). Und was die Forschung angeht: Wer keine Lust auf Forschung hat, dem werden maximal kleinere klinische Studien aufgedrückt. Meistens gut in der normalen Arbeitszeit zu schaffen... :-nix

:-meinung

Bin auch an ner Uniklinik in der HTC und so viele Überstunden hab ich nun auch nicht (die btw auch bezahlt werden). Gut, wenn du auf lange Sicht an einer Uniklinik bleiben willst, musst du forschen, wenn du nur FA werden willst, kommst du auch mit wenig (bis gar keine) Forschung hin. Allerdings musst du an einer Uniklinik bereit sein Kurse für Studenten abzuhalten.

god0t
09.02.2012, 22:25
In welcher Entgeltgruppe werde ich gelistet, wenn ich an einem kirchlichen Haus beginne? Durch meinen Hochschulabschluss bin ich in den Gruppen 13-15, aber welcher werde ich letztlich zugeordnet? Die Differenz in der Besoldung zwischen 13 und 15 liegt immerhin bei knapp 700 Euro.

Kackbratze
09.02.2012, 23:16
Diako? Caritas?