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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Betablocker



DerKleine
13.02.2012, 18:54
Hallo,

wenn jemand das Medikament Metoprolol dauerhaft einnehmen muss ( aufgrund Herzrhythmusstörungen), oder lebenslang, können dadurch irgendwie Langzeitschäden auftreten, z.B. wie es beim Rauchen der Fall ist?

Auf Antworten wäre ich gespannt.


Grüße !

Die Niere
13.02.2012, 18:56
Sag demjenigen (oder dir selber), dass er oder sie oder du diese Frage einfach dem Arzt stellen sollte, der das Medikament verschrieben hat. DAs Thema ist eindeutig zu komplex für das Internet.

Hoppla-Daisy
13.02.2012, 19:08
Als Mann im besten Alter würd ich das nicht nehmen wollen :-wow - es sei denn, ich wär Single und mir wär alles egal :-))

SuperSonic
13.02.2012, 19:26
Betablocker machen nicht zwingend impotent. :-keks

Hoppla-Daisy
13.02.2012, 19:29
Nicht zwingend, aber häufig führen sie dazu, dass die Erektion Frust hervorruft - auf beiden Seiten! ;-)

Und das sagt ne angehende Urologin, die solche Patienten häufiger vor der Nase hat ;-)

SuperSonic
13.02.2012, 19:37
... was eher daran liegt, dass du im KH ein selektiertes Patientengut hast.

Hoppla-Daisy
13.02.2012, 19:38
Ach soooooooo, na DANN machen Betablocker natürlich keinen "Schlappen" ;-)

wjsl
13.02.2012, 19:56
Zu den Langzeitnebenwirkungen gibt es meines Wissens nach keine sicheren Daten. Hundertprozentig wird es also auch der Hausarzt nicht sagen können. Da jedoch vermutlich immer eine Indikation dafür besteht, wäre es unter Umständen aber auch mit einem Risiko verbunden, keine zu nehmen.

Was bekannt ist ist, dass periphere Durchblutungsstörungen(wohl der Grund für die Impotenz) oder vorbestehende obstruktive Lungenerkrankungen verschlimmert werden können. Sie blockieren die Überleitung am Herzen, senken den Blutzuckerwert und angeblich können sie bei entsprechender Veranlagung auch eine Schuppenflechte auslösen. Außerdem sind sie sogenannte Konversionshemmer, so dass unter Umständen ein low-T3-Syndrom resultiert(so was ähnliches wie Schilddrüsenunterfunktion). Manche nehmen auch davon zu, aber deutlich weniger als beispielsweise durch einige Psychopharmaka.

Sofern keine Nitrate notwendig sind, kann die Impotenz behandelt werden. Aber die bekommen manche bekanntlich ja auch ohne Betablocker.

Leelaacoo
13.02.2012, 20:26
Jaaa...Betablocker sind böse, Herzrhythmusstörungen sind gut...also, wenn der Arzt meint, man benötigt eine Betablockade, wird das schon einen Grund haben...und mit einer TAA mit HF von 160/min ist man im Bett auch nimmer fit ;-) Eben weil hier keiner weiß, wie weshalb und wem die Medikamente verordnet wurden wird auch hoffentlich niemand ab- oder zuraten können, also bitte den behandelnden Arzt befragen!

Was ich aber sicher sagen kann: das Rauchen ist sicher böse...und der Manneskraft auch nicht zuträglich...also vielleicht erstmal das abstellen, bevor man Medis absetzt.

LG Lee (man sollte ja auch mal bedenken, dass es für Betablocker keine echte und verträglichere Alternative bei tachykarden HRST gibt...Amiodaron ist sicher ein weniger geeignetes Dauermedikament. Und Betablocker ist auch nicht gleich Betablocker...auch wenn ich die Mär vom viel tolleren Nebivolol inzwischen nicht mehr glaube).

Alcumotativ
18.02.2012, 19:34
Hier wird darauf hingedeutet, dass Betablocker das Diabetes-Risiko steigern: link (http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2807%2960108-1/fulltext)

ACE Hemmer oder Sartane werden teilweise als bessere Alternative zu Betablockern in der Behandlung von Hypertonie dargestellt.

Brutus
18.02.2012, 19:42
^^ Ja, das mag ja sein. Allerdings ging es beim TE wohl um HRST. Und da sind ACE-Hemmer und Sartane nicht zu gebrauchen.

Hoppla-Daisy
18.02.2012, 19:47
Und ich wollte mit dem "Schlappen" auch nur sagen, dass ich nicht einfach so bei nem Hypertonus BB nehmen wollen würde. Aber bei HRST ... "Schlappen-Gefahr" hin oder her ;-)

WackenDoc
18.02.2012, 19:55
Aber die "Schlappengefahr" ist doch nach Absetzen reversibel und tritt doch auf oder eben nicht. So weit ich weiss, ist das doch kein Problem im Sinne einer Spätfolge.

Hoppla-Daisy
18.02.2012, 20:15
Nö, das nicht. Aber wenn man die BB längerfristig nehmen muss, isses halt blöd ;-)

WackenDoc
18.02.2012, 20:48
Klar, das ist doof wenn man zu denen gehört, die diese Nebenwirkung haben und es keine wirkliche Alternative gibt.

Hoppla-Daisy
18.02.2012, 21:14
Mir persönlich (und das sag ich als Frau!) sind BB überhaupt nicht gut bekommen. Ich hatte massive Schlafstörungen, hatte unheimlich oft sehr nervige Stimmungsschwankungen und überdies auch noch ätzende Verdauungsprobleme in Form von Dünnpfiff.

Ich weiß, alles eher untypische NW, aber die waren dafür echt seeeeehr ausgeprägt.

Muriel
18.02.2012, 21:19
So untypisch sind die alle gar nicht. Ich habe massenhaft Patienten, die genau diese NW von Timolol Augentropfen (!) beschreiben.

Hoppla-Daisy
18.02.2012, 21:29
Oh, gut zu wissen. Naja, hab ja dann Ramipril bekommen, die mir sehr gut bekamen (die ich aber jetzt nicht mehr benötige ;-))

Coxy-Baby
09.03.2012, 18:36
..passend zur Thematik "Sicherheit von β-Blockern, Vorurteile und Realität" (http://www.springerlink.com/content/j13866w882x7212m/) von E.Erdmann, erschienen im "Der Internist" Online-First vom 21.02.2012....

Ex-PJ
10.03.2012, 07:26
Dann sollte ich den 'Internisten' vielleicht doch mal regelmäßig lesen und nicht nur sammeln. :-))
Wobei Prof. Erdmann bei diesem Thema nicht ganz objektiv sein kann, weil er zumindets früher Vortragsentschädigungen und Forschungsgelder vom Beloc-hersteller bekommen hat.