PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ......Den ganzen tag ?



arztarzt
14.02.2012, 16:07
Hallo!

Ich habe eine Frage..

Ich habe mein MedizinStudium in Ruslland abgeschlossen, aber damals habe ich keine PJ gemacht (Internatur oder Ordinatur). Hier, in Deutschland, in LaGeSo, es wurde mir gesagt dass ich PJ machen muss um meine studium endgültig abzuschliessen. Ich arbeite momentan als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem sehr guten Labor, und da ich mehrere Projekte zu führen habe, kann ich diese Stelle nicht einfach so plötzlich verlassen. So, eigentlich kommt die Frage....Was heisst PJ? Soll man den ganzen Tag im Krankehaus verbringen oder gibt es die Möglichkeit (ausnamensweise) z.b. 4 oder 5 Stunden pro tag in Klinikum arbeiten (halbzeit), und nachdem ich könnte weiter ins Labor gehen..)) Ich habe überhaupt keine Erfahrungen darüber, deswegen habe diese möglicherweise dumme Frage gestellt..))

Danke im Voraus!

Eilika
14.02.2012, 16:14
So weit ich weiss, kann man das PJ auch in Teilzeit machen. Nur verlängert sich dann halt die Dauer des ganzen. Wenn Du also zum Beispiel immer nur halbtags arbeitest, dann dauert das ganze doppelt so lang...

SuperSonic
14.02.2012, 16:22
Nein, so einfach ist es nicht, das PJ in Teilzeit abzuleisten. Und mal ehrlich, was bringt das ganze, wenn man nur 4 h am Tag vor Ort ist? Damit hat man in der Inneren gerade mal die Blutabnahmen erledigt und einen Teil der Visite mitgemacht... :-nix

arztarzt
14.02.2012, 16:22
Danke für die schnelle Antwort!!....aber, stehet es irgendwo in PJ-ordnung wie viele Stunden soll man eigentlich pro Tag im Krankenhaus bleiben? Oder ist es einfach Voraussetzung dass alle die PJ machen, müssen so lange wie es nötig ist arbeiten?

arztarzt
14.02.2012, 16:27
Ja , das ist richtig, 4 stunden ....es ist nicht genug....aber ich muss meine studium abschliessen....áber das ist nicht das ende..)) ich bekomme das Recht als Assit.Arzt tätig zu sein, aber nach 18 monaten ich muss weiter Gleichwertigkeitsprüfung abzulegen....so diese 18 monaten nicht nur arbeiten, sondern weiter lernen und lernen..)) !

SuperSonic
14.02.2012, 16:29
Die wöchentliche Arbeitszeit ist mitunter in der PJ-Satzung der Uni festgelegt und liegt so bei rund 40 Stunden.

Außerdem schreibt die Approbationsordnung vor:

"Während der Ausbildung nach Absatz 1, in deren Mittelpunkt die Ausbildung am Patienten steht, sollen die Studierenden die während des vorhergehenden Studiums erworbenen ärztlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vertiefen und erweitern. Sie sollen lernen, sie auf den einzelnen Krankheitsfall anzuwenden. Zu diesem Zweck sollen sie entsprechend ihrem Ausbildungsstand unter Anleitung, Aufsicht und Verantwortung des ausbildenden Arztes ihnen zugewiesene ärztliche Verrichtungen durchführen. Sie sollen in der Regel ganztägig an allen Wochenarbeitstagen im Krankenhaus anwesend sein. Zur Ausbildung gehört die Teilnahme der Studierenden an klinischen Konferenzen, einschließlich der pharmakotherapeutischen und klinisch-pathologischen Besprechungen. Um eine ordnungsgemäße Ausbildung zu sichern, soll die Zahl der Studierenden zu der Zahl der zur Verfügung stehenden Krankenbetten mit unterrichtsgeeigneten Patienten in einem angemessenen Verhältnis stehen. Die Studierenden dürfen nicht zu Tätigkeiten herangezogen werden, die ihre Ausbildung nicht fördern."
(§ 3 Abs. 4 ÄAppO)

Keenacat
15.02.2012, 10:49
Aus der Ärztlichen Approbationsordnung:

1. ein Studium der Medizin von sechs Jahren an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule
(Universität), das, vorbehaltlich § 3 Abs. 3 Satz 2, eine zusammenhängende praktische Ausbildung
(Praktisches Jahr) von 48 Wochen einschließt;

(4) Während der Ausbildung nach Absatz 1, in deren Mittelpunkt die Ausbildung am Patienten steht, sollen die
Studierenden die während des vorhergehenden Studiums erworbenen ärztlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten vertiefen und erweitern. Sie sollen lernen, sie auf den einzelnen Krankheitsfall anzuwenden. Zu
diesem Zweck sollen sie entsprechend ihrem Ausbildungsstand unter Anleitung, Aufsicht und Verantwortung
des ausbildenden Arztes ihnen zugewiesene ärztliche Verrichtungen durchführen. Sie sollen in der Regel
ganztägig an allen Wochenarbeitstagen im Krankenhaus anwesend sein. Zur Ausbildung gehört die Teilnahme
der Studierenden an klinischen Konferenzen, einschließlich der pharmakotherapeutischen und klinischpathologischen
Besprechungen. Um eine ordnungsgemäße Ausbildung zu sichern, soll die Zahl der Studierenden
zu der Zahl der zur Verfügung stehenden Krankenbetten mit unterrichtsgeeigneten Patienten in einem
angemessenen Verhältnis stehen. Die Studierenden dürfen nicht zu Tätigkeiten herangezogen werden, die ihre
Ausbildung nicht fördern.
Hervorhebungen von mir.
Also, streng genommen kann das PJ nicht in Teilzeit abgeleistet werden. Du kannst höchstens versuchen, durch strategische Verteilung der 20 freien Tage (in Absprache mit der Klinik) die wöchentliche Arbeitslast zu verringern. Bei mir im PJ haben das zwei Mädels gemacht - die waren allerdings auch Mütter und haben entsprechend Unterstützung erhalten.


Edit: Sonic war schneller, aber hier nochmal der Link zur ÄAppO: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/_appro_2002/gesamt.pdf

Traumjaegerin
15.02.2012, 11:37
PJ in Teilzeit machen ist überhaupt kein Problem, nur verlängert es sich halt entsprechend. Ich kenne mehrere, die familienbedingt 80% machen. :)

arztarzt
27.02.2012, 16:24
Leute, vielen Dank für die gegebene Antworten! Das ist für mich sehr hilfreich..))!

Rico
27.02.2012, 20:16
Wobei ich eigentlich nicht glaube, dass Du das PJ machen musst, wie es ein Student hier machen muss.
Wenn Du das Studium in Rußland schon abgeschlossen hast, dann musst Du in der Regel für die Berufserlaubnis eine Gleichwertigkeitsprüfung machen und im Rahmen dessen ein Anerkennungsjahr machen.
Das ist zwar von der Tätigkeit her ähnlich (und deshalb werden die Begriffe oft sysnonym verwendet), aber es gelten ganz andere Regeln dafür.

Meridion
20.03.2012, 19:31
In dem Text steht auch "...die Studierenden dürfen nicht zu Tätigkeiten herangezogen werden die ihre Ausbildung nicht fördern".

Papier ist Papier ist Papier. Ich kenn genug Leute die das so "abgemacht haben" (z.B. aufgrund kleiner Kinder) dass sie nach dem Mittagessen von Station verschwinden, wenn die 'Kernarbeit' gemacht ist (Visite, Blutentnahmen, Funktionsdiagnostik). Zum Beispiel mit dem Deal dann auf Studientage komplett zu verzichten.

Und mal ehrlich, was lernt man denn am nachmittag noch? Wie man nen Brief schreibt, richtig turft und Nadeln wieder legt, die nach dem Mittagessen ex und hopp gegangen sind?

M