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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Approbation und Psychotherapie-Problem?



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radio05
14.02.2012, 19:37
Hallo,

ich bin gerade im PJ und werde das Studium vorraussichtlich Ende diesen Jahres abschließen. Aus verschiedenen Gründen (unter anderem wegen extremer Prüfungsangst) würde ich gerne eine Psychotherapie beginnen, und zwar am liebsten bei einem niedergelassenen Psychiater. Jetzt bin ich etwas unsicher, ob das die Approbation gefährden könnte- man hört dazu ja ganz unterschiedliche Sachen. Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass man als (zukünftiger) Arzt nie psychiatrische/psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen darf?

Danke

stennadolny
14.02.2012, 20:02
Dumme Frage: Wie sollte das KONKRET die Approbation beeinflussen ?

Mal unter uns: Viele, allzu viele Ärzte haben (erhebliche) psychische Probleme und wissen noch garnichts davon. Sogar und gerade in Führungspositionen, nicht zuletzt in der Psychiatrie/Psychotherapieschiene. Schreiben über Schreiben von Pat. und auch Kollegen an Ärztekammern - wertlos.

Die sind alle approbiert, Facharzt und/oder gar Chefa:-)) bzw. Ober:-top...........Denen hat noch nie jemand die Approbation entzogen, nicht mal übelste, gerichtlich nachgewiesene anhaltende Persönlichkeits....deformationen.

Keine Angst: Psychische Probleme sind sogar eine sehr gute Voraussetzung für den Arztberuf, allerdings meist unbehandelt und damit langsam zunehmend. :-winky

Miss
14.02.2012, 20:08
Dieses Schreiben, daß man körperlich bzw. psychisch für den Arztberuf geeignet ist, stellt ja z.B. Dein Hausarzt aus. Meiner kennt mich zwar nicht so gut, junge, gesunde Patienten kommen halt nicht so oft, ist Kollegen gegenüber wie die meisten anderen auch aber sehr freundlich gesonnen. Das ist wirklich ein ganz formloses Schreiben, Frau/ Herr X hat weder körperlich noch seelische Leiden, daher für den Arztberuf geeignet.
Ich würde eine evtl. Psychotherapie sogar dem HA verschweigen, Prüfungsangst wäre jetzt z.B. ja auch kein Hindernis für die ärztliche Tätigkeit. Die übrigen Gründen kenn ich zwar nicht (und brauch ich auch gar nicht erfahren), aber gut ist doch auch, wenn man so etwas löst bzw. zu lösen versucht. Da haste zumindest schon vielen Kollegen was voraus :-)

radio05
14.02.2012, 20:09
Danke erstmal für die Antwort. Meine Frage hat sich vor allem auf die Untersuchung vor Erhalt der Approbation bezogen, wo man ja explizit gefragt wird, ob man schon einmal in psychiatrischer Behandlung war. Was passiert, wenn das zutrifft? Weitergehende (psychiatrische) Begutachtung? Ich möchte mir halt diesbezüglich Ärger ersparen, also ggf. die Therapie erst nach der Approbation beginnen (was in bezug auf das Hammerexamen allerdings nicht so toll wäre). Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der in der gleichen Situation war.

Feuerblick
14.02.2012, 20:11
Wo wird man das denn gefragt? Ist das neu?

radio05
14.02.2012, 20:13
das hat mir jemand erzählt, der seit 2 Jahren approbiert ist. Die Frage macht ja auch Sinn, wenn man die psychische Eignung für den Arztberuf feststellen soll.

Miss
14.02.2012, 20:14
Ist wirklich formlos :-) Im Zweifelsfall würde ich (meine Meinung) es verschweigen.

radio05
14.02.2012, 20:31
geht das (rechtlich gesehen)?

Feuerblick
14.02.2012, 20:34
Weiß dein Hausarzt denn überhaupt von einer Psychotherapie? MUSS er davon wissen? Mein Hausarzt hat gegrinst und unterschrieben. Keine weiteren Fragen...

Coxy-Baby
14.02.2012, 20:36
Den Wisch kann doch eh jeder Arzt unterschreiben, oder?

Feuerblick
14.02.2012, 20:39
Jepp... jeder approbierte Arzt :-)) Wobei... es gibt wohl in den unterschiedlichen Bundesländern da unterschiedliche Anforderungen.

wjsl
14.02.2012, 21:01
Normalerweise dürfte das doch kein Problem sein; einem Diabetiker würde man ja auch nicht das Zeugnis verwehren, nur weil er Insulin spritzt. Ich denke was die Bescheinigung sagen soll, ist dass keine die Leistungsfähigkeit einschränkenden Erkrankungen vorliegen; und das wäre bei einer unbehandelten psychischen Erkrankung ja noch viel eher der Fall. Wenn du psychische Probleme verschweigen "darfst", dürfest du das also bei einer Therapie doch erst recht; oder liege ich falsch?

WackenDoc
14.02.2012, 22:18
@wjsl: Es geht doch gar nicht um die "Leistungsfähigkeit einschränkende Erkrankungen" sondern darum, dass man keine Gefahr für sich und die Patienten darstellt.
Kann höchstens mal sein, dass der Arzt, der das Attest ausstellt, nach psychischen Erkrankungen fragt und dann sollte man auch die Wahrheit sagen.

Eine PT wegen Prüfungsangst ist ganz sicher kein Hinderungsgrund für die Approbation.

dreamchaser
14.02.2012, 22:25
Bei mir wurde der Wisch damals von einer Kollegin meiner Mutter ausgestellt - mit einem Stempel eine Psychosomatischen Klinik drauf :-D . Ich glaube, bei stand damals nur drauf, ob ich für den Arztberuf geeignet wäre, kann mich aber nicht an eine Frage bezüglich psychischer Tauglichkeit erinnern - ist aber auch schon ne Weile her.

oskarius
15.02.2012, 19:23
bei uns an der uni wird sogar eine psychologische unterstützung/therapie für die medizinstudenten angeboten, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass das da probleme geben sollte... Mein "ärztliches attest" hat übrigens mein dr.vater unterschrieben...:-D

wjsl
15.02.2012, 21:06
Ist es nicht so, dass eine Gefährdung vor allem dann besteht, wenn die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, da man dann ja eher zu Fehlern neigt? So hätte ich es mir zumindest gedacht; oder wodurch sollte die Gefährdung denn sonst bedingt sein? Wäre da ein polizeiliches Führungszeugnis allein schon nicht zielführend genug?

Feuerblick
15.02.2012, 21:17
Du kannst mit einem psychischen Problem durchaus leistungsfähig und doch eine Gefahr für dich und andere sein, findest du nicht? Und glaubst du wirklich, dass alle potentiell gefährdenden Taten eines Menschen in einem polizeilichen Führungszeugnis zu finden sind?

WackenDoc
15.02.2012, 21:31
Mit Leistungsfähigkeit hat das rein gar nichts zu tun-ist 1. totaler Quatsch und würde 2. gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen.
Es geht darum, dass du keine Gefahr für dich (Stichwort Medikamentenabhängigkeit- du kommst als Arzt ja an alles ran) oder deine Patienten (Stichwort: Psychosen, Einschänkungen z.B. bei Epilepsien) darstellst.

Edit: Wie würdest du denn die volle Leistungsfähigkeit überhaupt prüfen?

wjsl
15.02.2012, 22:48
Wer krank ist, hat meist eine herabgesetzte Leistungsfähigkeit; ich dachte das sei das ausschlaggebende Kriterien, ist in dem Beruf ja immens wichtig. Das mit der Gefährdung wäre ja im Prinzip auch Diskriminierung. Oder ist es wirklich so, dass ein Epileptiker keine Approbation bekommt? Wie ist es eigentlich bei chronischen Infektionen? Müsste nicht jeder einen HIV-Test vor der Approbation machen?

Was mich außerdem noch interessieren würde ist, ob man einen Impfpass braucht; bei dem letzten Umzug scheint der nämlich irgendwie verloren gegangen zu sein. Ist es möglich einfach eine Antikörpertiterbestimmung auf alle vorgeschriebenen Impfungen vorzulegen? Man kann sich ja nicht für alles nur deshalb nochmal impfen lassen...

Coxy-Baby
15.02.2012, 22:51
Bist du wirklich schon im PJ? bei den Fragen zweifle ich gerade mal wieder etwas.....