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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärztliches Praktikum



SunnyDay93
16.02.2012, 15:53
Hey Leute,
ich mal wieder ;) Also ich würde gerne ein ,,Arztpraktikum" vor dem Studium machen und hab dazu schon einige Threads durchgelesen, aber mir war nie so klar, wo sich die Leute dann letztendlich beworben haben. Meine Frage ist also: Soll ich mich bei der ärzlichen Leitung bewerben oder bei einer bestimmten Abteilung(und wenn ja bei der Sekretärin oder beim Chefarzt?) Bei wem hat es auf welchem Weg geklappt? Und dann noch, wenn ich mich bewerbe...soll ich dann Lebenslauf, Abiturzeugnis etc...hinzufügen oder nur ein Bewerbungsanschreiben? Ich hoffe irgendjemand kann mir weiterhelfen!

LG
Sunny

WackenDoc
16.02.2012, 16:05
Willst du das zwingend in nem Krankenhaus machen oder käme auch ein Praktikum in einer Praxis in Frage.
Im Krankenhaus könnte nämlich passieren, dass du eher auf der pflegerischen Seite landest.

Ansonsten würde ich einfach den Chef der entsprechenden Abteilung anschreiben. Dich erstmal kurz vorstellen, wer du bist und was du willst. Wenn die dann weitere Unterlagen wollen, werden die dir das schon sagen.

Hab ich bei meinen Hospitationen (Intubationspraktikum und Notarztpraktika) auch so gemacht- da war ich allerdings schon Arzt.
Bei meiner aktuellen Weiterbildungsstelle hab ich einfach angerufen und hatte ein paar Tage später nen Termin für ein Vorstellungsgespräch. (Muss aber dazu sagen, dass ich quasi der Joker für die Praxis bin, da ich da zwar arbeite, das Gehalt aber von meinen eigentlichen Arbeitgeber gezahlt wird.)

SunnyDay93
16.02.2012, 16:10
Hey danke für die Antwort. Also du meinst, ich sollte den Chefarzt anschreiben, aber muss nicht die Klinikleitung auch über die Praktikanten bescheid wissen? Arztpraxis hab ich mir auch schon überlegt...was kann man denn da so machen? In der 9. habe ich mal ein Betriebspraktikum da gemacht und da konnte ich nicht viel machen, aber im KPP hab ich auch schon Blutabnehmen und Verbände etc gelernt...damit könnte ich in ner Arztpraxis auch besser helfen...

SunnyDay93
16.02.2012, 16:26
wäre da als anschreiben in etwa ok?

Bewerbung für ein ärztliches Praktikum
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bewerbe ich mich um ein Praktikum im ärztlichen Bereich. Mein Name ist xxx und ich habe im Juni 2011 mein Abitur am xxxGymnasium gemacht. Im Herbst habe ich dann, um mein Berufsziel, Ärztin, zu verfolgen das dreimonatige Krankenpflegepraktikum absolviert.
Nun möchte ich interessehalber, nachdem ich die pflegerische Seite kennengelernt habe, auch ein Einblick in den ärztlichen Bereich bekommen.
Deswegen würde ich gerne ein zweimonatiges Praktikum machen, bei dem ich den Alltag eines Arztes besser kennenlerne.
Im Rahmen meines Pflegepraktikums habe ich auch öfters bei Operationen zugeschaut. Da mich dies sehr interessiert hat, würde ich das Praktikum gerne auf einer chirurgischen Station machen.
Das Praktikum wäre mir im Zeitraum vom xxx möglich.
Über eine Zusage oder ein Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

MfG

WackenDoc
16.02.2012, 16:28
Die Klinikleitung wird das erstmal nicht interessieren. Für sowas ist der jeweilige Chef zuständig. Kann höchstens sein, dass du mit der Verwaltung so ne Art Praktikantenvertrag schließt. Da geht es aber mehr um Versicherungsfragen, Rechte und Pflichten.

Ich denke, dass du in ner Praxis sowohl bei den Arzthelferinnen mitlaufen kannst (z.B. bei Verbandswechseln und Blutentnahmen) als auch beim Arzt selber. Das ist üblicherweise nicht so streng getrennt wie beim KPP- was genau du machst, kannst du sicher absprechen. Ein guter Arzt wird dich dann auch mal Patienten mituntersuchen lassen, dir interessante Befunde zeigen und seine Arbeit erklären. Hängt aber auch von der Fachrichtung ab, welche Tätigkeiten das im Einzelnen sind.

Die Schüler, die ich bisher hatte, durften da reinschnuppern, was sie interessiert hat und wir haben versucht, ein möglichst großes Spektrum zu zeigen. Verbandswechsel waren z.B. eher weniger ärztlich, dafür konnten die da auch mal was selber machen. Genauso bei den Impfungen und Blutentnahmen. Dann waren die einfach in der normalen Sprechstunde mit im Sprechzimmer- da haben wir die wichtigsten Untersuchungen und je nach Zeit auch mal nen Krankheitsbild erklärt.
Je nach dem, was in der Zeit noch los war, durften die mit in die Forbildungen, mal nen Tag in den Erste-Hilfe-Kurs, mit zur Küchenbegehung etc.
Und man kann als Praktikant natürlich gut allgemeine Fragen zum Arztsein stellen.

Edit: Ja, der Text sieht ganz gut aus. Steht drin, wer du bist und was du willst, ist aber nicht zu viel Text.

SunnyDay93
16.02.2012, 19:27
Ok dann probier ichs einfach mal bei ein paar abteilungen...mit ner arztpraxis bin ich mir noch nicht so sicher, weil viele patienten vllt nicht wollen, dass ich bei der sprechstunde dabei bin, bzw. nur zuhören ist auch nicht so das, was ich mir vorgestellt hab. Aber vllt probier ichs auch mal bei nem niedergelassenen Arzt. Anamnese ist ja auch interesant!

WackenDoc
16.02.2012, 19:35
Ne, das mit den Patienten ist nicht das Problem. Klar gibt es einige Patienten, die den Arzt alleine sprechen wollen, aber die meisten haben kein Problem mit Praktikanten.
Selber wirklich viel wirst du einfach nicht machen können- liegt am Status. Aber für kleinere Sachen reicht es meistens und du hast ja schonmal Verbände gemacht und Blut abgenommen.

Allerdings ist es in ner Praxis, glaub ich, einfacher mitzulaufen, weil der Arzt da mehr Möglichkeiten hat, was zu erklären. Im Stationsalltag fände ich das schwieriger. Zumal ich das Gefühl hatte, auf der Station viel mehr hinter nem Rechner und im Büro zu sitzen, wo man nem Praktikanten einfach weniger erklären kann.

Ok, wenn du in ne chirurgische Abteilung gehst, ist das vielleicht was anderes. Ist halt die Frage in wie weit der OP dann die ganze ärztliche Tätigkeit wiederspiegelt und wieviel du da tatsächlich außer zuschauen machen kannst.

Vorteil an ner Klinik wäre, dass die natürlich mehr "große" Prozeduren haben, der Vorteil von ner Praxis kann sein, dass es zwar nicht so spannend aber vom Spektrum was "übersichtlicher" als im Krankenhaus ist, was dann für nen Praktikanten einfach sein kann.

Muriel
16.02.2012, 19:53
Hm, ich finde es ja einfacher im Kliniksalltag einen Praktikanten/Famulanten zu bespaßen. In der Praxis herrscht viel mehr Zeitdruck, die Patienten zu sehen und zu "bearbeiten". Da könnte ich nicht bei jedem Patienten, mehrere Minuten erklären und zeigen usw., es sei denn es wäre dementsprechend nur einbestellt, aber das ist kaum machbar.

fallenangel30487
16.02.2012, 21:20
Also ich habe schon mehrere Praktika bei Ärzten im Krankenhaus aber auch schon in einer Praxis gemacht. Das war alles gar kein Problem. Ich hatte denen einfach erzählt dass ich Medizin studieren möchte und gefragt ob ich mal ein paar Tage Praktikum machen kann. In der Klinik durfte ich Blut abnehmen, bei verschiedenen Untersuchungen zuschauen usw.... war echt super interessant. In der Praxis fand ich es zwar auch interessant aber nicht ganz so aufregend wie in der Klinik, aber ich glaub das lag eher an dem Arzt bei ich damals war.
Mein Highligt war aber unangefochten das Praktikum in der Anästhesie der Herzchirurgie....Fazit: Alle Ärzte waren immer sehr bemüht mir alles zu erklären und mich auch mal was selbst machen zu lassen. In der Klinik ist es jedoch meiner Meinung nach wesentlich interessanter als z.b in einer allgemeinmedizinischen Praxis....

SunnyDay93
16.02.2012, 21:27
Und wo hast du dich beworben? Beim Chafarzt oder bei dem ärztlichen Direktor? Weil ich bin mir da im Moment nicht so sicher, wo man sich da am besten bewirbt. Ein Chefarzt hat ja vllt auch gar nicht so viel zeit, sich intensiv mit so ner Bewerbung auseinander zu setzen oder?

SunnyDay93
16.02.2012, 21:28
aber das klingt ja schon mal ganz gut...durfst du auch im OP assistieren?

fallenangel30487
16.02.2012, 21:33
Das ging bei mir eigentlich alles über private Kontakte. Musste aber dann bei 2 Praktika kurz beim Chefarzt vorsprechen. Da der mich noch von meiner Ausbildung als PT kannte war das aber gar kein Thema. Ich hatte ein Praktikum in der Klinik in der Inneren gemacht, eimal im OP ( Herzchirurgie aber bei den Anästhesisten und einmal in der Orthopädie). Bei den Anästhesisten durfte ich Medis aufziehen und auch einmal intubieren und Zugänge legen. Ansonten hatte ich nen kleinen Hocker am Kopf vom Patienten und durfte mir dann übers Tuch die OP anschauen. In der Orthopädie durfte ich Haken und auch mal Nähen und Fäden ziehen.

Bewerbungen schreiben musste ich da nie.... In der Praxis hab ich einfach mal als ich dort war den Doc gefragt.

SunnyDay93
16.02.2012, 21:37
Achso ok...ja gut am Platz des Anästhesisten zuschauen hab ich ziemlich oft im KPP gemacht...aber das fand ich damals total spannen und finds immer noch toll...am liebst würde zwar gerne selber Haken halten, aber nur zuschauen find ich auch ok...jetzt weiß ich immer noch nicht, wo ich mich am besten bewerben soll, aber ich probiers einfach bei ein paar krankenhäusern über die abteilung und bei anderen über den ärztlichen direktor, denke ich...wird hoffentlich iwas klappen ;) was hast du in der inneren gemacht? Das hab ich mir nämlich auch überlegt...

fallenangel30487
16.02.2012, 21:43
Ich kann dir so ungefähr mal den Tagesablauf schildern:
7:30 Visite vorbereiten, Laborwerte anschauen, Blut abnehmen
8:30 Frühbesprechung: Der Nachdienst erzählt was so war, wer ist gestorben, wer wurde neu aufgenommen, auf welcher Station macht der Chef heute Visite usw.
ca. 9:30 Visite
Zwischendurch den OÄ bei Untersuchungen helfen, Notaufnahmen usw.
12:30 Röntgenbesprechung, Visite auf its mit allen Ärzten der Inneren
danach Pause
Nachmittags
Bei Untersuchungen helfen, Notaufnahme, ZVK legen helfen auf ITS....

Zwischendurch werden dann noch die Entlassungen gemacht und Briefe diktiert, Kuchen bei den Schwestern geschnorrt und mind. 1 mal pro Stunde ging der Doc. bei dem ich war rauchen *g*

SunnyDay93
16.02.2012, 21:58
Hört sich gut an...ich hoffe ich bekomme irgendwo eine Praktikumszusage...kann ja hoffentlich nicht sooo schwer sein, obwohl die Krankenhäuser bei mir in der nähe fast alle Lehrkrankenhäuser sind und bestimmt immer genug Famulanten haben...und bist du dann jeden tag bei nem anderen arzt mitgelaufen oder immer beim chef? Oder hast du sozusagen deine eigene Aufgabenliste bekommen? Hatten die denn so viel Zeit, um sich um nen Praktikanten zu kümmern?

fallenangel30487
16.02.2012, 22:39
Die Ärtze bei denen ich meine Praktika gemacht hatte, waren alles Freunde oder Bekannte von mir. Also in der Inneren bin ich 2 Wochen immer mit dem gleichen Assistenzarzt mit gelaufen, außer wenn er halt frei hatte oder ein anderer Arzt gefragt hat ob ich helfen kann, oder irgendjemand was spannendes hatte, bei dem ich zuschauen konnte.
In der Inneren konnte ich bei vielen Untersuchungen dabei sein und auch mal helfen:
Colo, Gastro, Herzkatheter, Bronchoskopie, Pleurapunkion, ZVK legen, Lungenfunktionstests, diverse Sonos ....
Im OP war ich meistens bei jemand anderem, meistens gerade bei der OP die mich am meisten interessiert hat, ich wurde gefragt zu welcher OP ich gerne möchte.

Ich würde einfach mal ne unverbindliche E-Mail an den Chefarzt der Abteilung in der du gerne ein Praktikum machen möchtest oder an den ärztlichen Direktor senden und fragen ob das generell geht und wo du dich bewerben kannst.

Bei mir war das da alles viel einfacher, ich kannte die Ärzte und das Krankenhaus durch meine Ausbildung als Physiotherapeutin und durfte während der Ausbildung schon mit in den OP. Ich hab da nach der Ausbildung einfach mal gefragt ob ich vieleicht mal 1-2 Wochen Praktikum machen kann, die haben dann kurz den Chefarzt gefragt, der hat ja gesagt und dann musste ich noch beim Personalbüro was wegen der Versicherung unterschreiben, hab noch Essensmarken bekommen und das wars...

SunnyDay93
18.02.2012, 15:03
jaa dann wars bei dir eh anders...ich habs jetzt mal mit mails probiert, aber ich weiß nicht, ob das so klappt...war das dann bei dir vor dem studium? Bei mir in der Stadt ist halt generell das Problem, dass fast alle Krankenhäuser Lehrkrankenhäuser sind und somit immer Studenten bevorzugen...aber ich kann ja auch Glück haben...und ein Praktikant mehr oder weniger ist auch nicht sooo schlimm.

fallenangel30487
18.02.2012, 15:25
jaa dann wars bei dir eh anders...ich habs jetzt mal mit mails probiert, aber ich weiß nicht, ob das so klappt...war das dann bei dir vor dem studium? Bei mir in der Stadt ist halt generell das Problem, dass fast alle Krankenhäuser Lehrkrankenhäuser sind und somit immer Studenten bevorzugen...aber ich kann ja auch Glück haben...und ein Praktikant mehr oder weniger ist auch nicht sooo schlimm.

Ja die Praktika waren alle vor dem Studium entweder direkt nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin oder während dem Abi oder danach....

P.S: Leider hab ich noch keinen Studienplatz