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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Übliches Vorgehen zu Beginn einer Doktorarbeit



lilapple
18.02.2012, 10:28
Hallo,

mal wieder wende ich mich an euch, um (wie schon so häufig) eure Erfahrungen und Meinungen zu hören.

Nachdem mich jetzt recht lange mit dem Gedanken Doktorarbeit im Generellen beschäftigt habe und auch Gespräche mit Professoren an den verschiedensten Instituten hatte, scheine ich jetzt etwas Vielversprechendes gefunden zu haben.
Obwohl ich mit großer Sicherheit nicht in die Forschung gehen möchte und ich mich zu Beginn sehr vor den Anforderungen einer experimentellen Arbeit gescheut habe, haben mir die Gespräche mit einigen Kommilitonen doch Hoffnung und Lust gemacht auf eine solche Arbeit.

Und so liebäugel ich jetzt nach inzwischen zwei Gesprächen mit einer in der Grundlagenforschung angesiedelten Arbeit in der Physiologie am Mausmodell. Die Gespräche liefen sehr gut und generell habe ich über die Stimmung im Institut nur Gutes gehört, ein Punkt der mir sehr wichtig ist. Einzig, dass ich manchmal auf eine Antwort per Email etwas länger warten muss, macht mir ein klein wenig Sorgen, allerdings bin ich jetzt einfach dazu über gegangen, direkt anzurufen ;)
Beim letzten Telefonat wurde mir dann auch nochmal mehr oder weniger zugesichert, dass diese Sache laufen sollte, es ginge jetzt nur noch um eine Finanzierung von Seiten eines übergeordneten Instituts, welche das ganze Vorhaben enorm erleichtern würde. Es wurde schon viel Vorarbeit geleistet, so sind die Mäuse bereits alle vorhanden und wohl auch schon einige Daten.

Bisher hab ich von diesem Thema nur einen winzigen Auszug gelesen, demensprechend wenig Ahnung hab ich noch. Vom Ablauf her wurde mir das ganze für mich äußerst günstig geschildert, zunächst wäre wahrscheinlich eher "stupides" auswerten von Daten fällig, wobei ich mich hauptsächlich mit Excel herumschlagen müsste, sprich gut neben dem normalen Studienverlauf zu organisieren. Erst später käme es dann zu den eigentlichen zeitaufwändigeren Laborarbeiten (da bin ich auch bissl nervös, ob ich dem allen so gewachsen bin..).

Jetzt wollte ich mal an all die Erfahrenen hier einige Fragen richten:
Wie gehts jetzt so weiter, bzw. wie läuft das Ganze (idealerweise) an? Wir sind jetzt so verblieben, dass ich so in einem Monat mal vorbei schaue (wg. Vorstellung usw). Wir haben ja jetzt nichts schriftliches, eigentlich wurde alles bisher nur mündlich ausgemacht. Ich weiß auch gar nicht, ob man da der Sicherheit halber da noch was konkretes aufsetzt..
Zum Thema fehlen mir auch noch ein bisschen die Details, da das ganze beim letzten Gespräch noch ein wenig unsicher war.
Es ist doch üblicherweise so, dass man in einem solchen Projekt nur ein Part von vielen Beteiligten ist?
Am besten überlege ich mir noch einige Fragen für das nächste Gespräch oder? z.B. zum angepeilten Zeitrahmen (falls inzwischen absehbarer), wer mich "einlernt" und ja, generell wären noch einige vertiefende Infos zu dem Projekt (was wurde schon gemacht usw) wirklich sehr sinnvoll.
Wie soll ich mich auf die Arbeit, die idealerweise schon zum kommenden Semester begleitend beginnen soll, am besten vorbereitet? Mir wurde bisher nur die Beschäftigung mit Excel oder einem vergleichbaren Statistikprogramm ans Herz gelegt. Fühle mich grade aber einfach noch so "dumm" in der ganzen Materie Doktorarbeit.

Wg. Freisemester muss ich mal sehen, generell ist es natürlich für mich als Bafög Empfänger ein finanzielles Problem, allerdings bin ich dem nicht mehr ganz abgeneigt, ich würde es wenn dann halt gerne etwas später im Verlauf der Doktorarbeit machen, um auch wirklich sicher sein zu können, dass ich die Zeit optimal nutzen kann.

Ich gebe zu, die Fragen in diesem Thread sind etwas verwaschen gewählt aber vielleicht konnte ich ja zum Ausdruck bringen, dass ich generell noch etwas unsicher bin mit der ganzen Thematik und einfach auf Nummer sicher gehen will. Mir liegt an der Arbeit in diesem Institut wirklich sehr viel, ich hab einfach ein gutes Gefühl dabei, nur das ganze Vorgehen bei einer Doktorarbeit ist für mich etwas neu.

Ich danke deshalb schon mal im Voraus allen, die sich die Zeit zum Durchlesen und zum schreiben einer Antwort nehmen!

Liebe Grüße

Zwäähn
18.02.2012, 11:47
OK, erstmal Glückwunsch zu der Entscheidung, eine Doktorarbeit zu starten, und viel Glück, dass du damit nicht untergehst ;)
Also, zu deiner Frage, ob das so normalerweise läuft: Eigentlich ja, also auch, das bei größeren experimentellen Arbeiten das Thema zunächst etwas schwammig ist und sich im Laufe des Projektes entwickelt kommt öfters mal vor. Dir muss dabei allerdings klar sein: Je offener das Thema, desto „wissenschaftlich interessanter“ ist der Bereich in den meisten Fällen, dafür ist die ganze Kiste leider auch um ein vielfaches unsicherer! Und die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einer experimentellen Arbeit am Ende ohne was in Händen dasteht, ist echt nicht gering.
Was mich ein wenig verwundert ist, dass du am Anfang die ganze Statistik machen sollst. Pass auf, dass du da nicht die Arbeit von anderen Doktoranden machst!
Was die Absicherung angeht - vergiss es, so läuft das nicht! Das Beste was du machen kannst, ist, wenn du einigermaßen absehen kannst, dass die Arbeit läuft, das Ding anzumelden. So traurig es auch klingt: Als Mediziner ist man halt leider der kleinste Fisch im Becken. Und wenn ein Doktorvater einen loswerden will, dass schafft er es auch!
Ansonsten würd ich sagen, versuch es einfach, behalte aber immer im Hinterkopf, dass du im Zweifelsfall abbrichst, bevor du dich selbst mit der Arbeit kaputt machst!

bristol
19.02.2012, 13:34
Schließe mich Zwähn an: Pass' auf, dass das eine statistische Auswertung für deine Arbeit ist, die du auch verwenden darfst! Auf welchen Daten soll die basieren, wenn du die Experimente erst später machst?

Jani91
22.02.2012, 19:38
Hi!

An den meisten Unis ist es fast schon eine Verpflichtung vor Beginn der Doktorarbeit eine Betreuungsvereinbarung im Promotionsbüro abzugeben, sodass du wenigstens einen schriftlichen Nachweis hast.
Ich finde es auch sehr komisch, dass du am Anfang nur die statistische Auswertung machst, da ich es nur so kenne, dass man bei experimentellen Arbeiten die Messungen etc. selber durchführt.

apple01
26.02.2012, 10:01
zu deiner anfänglichen "dummheit"...ich denke das ist ganz normal, in das thema kommt man mit der zeit immer besser rein. ansonsten ist es sicherlich nicht das dümmste wenn du einfach mal auf pubmed gehst und dir die paper deines betreuers/der gruppe anschaust bzw eben solche die deinem thema nahe kommen.

viel glück