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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Versicherung brauch ich denn wirklich?



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lmu57
26.02.2012, 12:54
Hallo,
ich weiss gar nicht, ob man das hier fragen darf und ob überhaupt objektive Antworten zugelassen werden, denn immerhin is die Seite wohl offensichtlich von der Ärzteversicherung und Ärztefinanz gesponsert. Aber versuch macht ja klug.

Also, bei mir is es nicht mehr lang und dann steht das Hammerexamen an und direkt anschließend läuft es auf eine Anstellung in einer Klinik hinaus. Nun stellt sich mir die Frage, welche Versicherungen brauch ich denn da eigentlich? Vor kurzem hab ich dazu mal bei so nem Ärzte Finanz Heini angefragt und der hat mir dann im Beratungstermin was von Berufshaftpflicht, Berunfsunfähigkeit, Rechtsschutz, Wechsel der Krankenkasse und Altersvorsorge etc. erzählt.

Klar will er mir all das verkaufen, aber was brauch ich denn wirklich? Kann mir mal jemand Empfehlungen geben, was am Anfang so sinnvoll ist?

Danke

milz
26.02.2012, 13:07
BU
Privathaftpflicht
Berufshaftpflicht

würde ich anvisieren und dafür auch Testergebnisse (z.B. Stiftung Finanztest) zu Rate ziehen.

Rentenversicherung würde ich mir gut überlegen und genau vergleichen, ich glaube das lohnt sich mehr für die Versicherungen als für uns. Man bracht ja auch noch Geld zum Leben und will später vielleicht mal ein Auto kaufen, Haus bauen etc.

ChillenMitBazillen
27.02.2012, 11:35
Berufshaftpflicht wird i.d.R. durch den Arbeitgeber gestellt und ist auch oft wesentlich umfangreicher, als die Versicherungsmenschen einen glauben machen wollen. Lediglich ärztliche Tätigkeiten außerhalb des Hauptjobs (z.B. Notarzt) sind oft nicht mit versichert, aber das spielt in den ersten 2 Jahren ja keine Rolle.

antonia123
27.02.2012, 11:47
ich hab auch keine eigene berufshaftpflicht abgeschlossen weil die von meinem arbeitgeber absolut ausreicht

LMD
27.02.2012, 16:35
Zur Krankenversicherung solltest du dir diesen Thread mal in Ruhe durchlesen:
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=61982

loxi
27.02.2012, 19:35
Und auch zu den 3 oben genannten Versicherungen gibts es bereits zahlreiche Threads, wobei ich zustimmen kann, dass die 3 genannten zu den wohl wichtigsten zählen. Wenn Du die hast, sind zumindest mal die Existentiellen Riskiken abgesichert.

Berufshaftpglicht hast Du meist über Arbeitgeber, aber oftmals sind die im Paket mit Privathaftplicht auch nicht teuerer als ne reine Privathaftpflicht, und wenn man doch mal was nebenbei machen will, ist man da versichert, aber brauchen tut mans am Anfang vermutlich echt noch nicht.

Nebenbei ist nicht alles wo was mit "Ärzte" drauf steht automatisch das beste für einen, vergleichen, nicht nur beim Preis sondern auch bei Versicherungsbedingungen etc. lohnt sich...

Dr. Glucosidase
03.03.2012, 14:42
Spannend! Ich musste bisher immer zur Einstellung nachweisen, dass ich ne eigene Berufshaftpflicht habe... BU hab ich keine extra, sondern nur die vom Versorgungswerk

Flauscheding
04.03.2012, 13:48
Zum Thema Berufshaftpflich: klar ist man über den Arbeitegeber versichert, aber eben nur für die Zeit in der Klinik. Wie oft kommt es vor, dass dich ein Bekannter "mal eben" was fragt und du einen ärztlichen Rat abgibst. Selbst wenn es dir in der Art gar nicht bewußt ist. Nun nimmt dich dieser Bekannte wörtlich, macht was du geraten hast, irgendwas passiert und der Bekannte ist doch kein so guter Bekannter und klagt.
So oder so in der Art ist das sicherlich schon häufiger passiert. Dann ist man froh über eine eigene Brufshaftpflicht, zumal die spottbillig sind.
Ich habe vor kurzem vor genau derselben Entscheidung gestanden und mich für eine Berufshaftpflicht entschieden. Sicher ist sicher.

Eilika
04.03.2012, 14:50
Mein Vater hat mir mal gesagt, dass es genau zwei Versicherungen gäbe, ohne die man nicht leben kann bzw. ohne die man in echte materielle Not geraten kann: Eine Krankenversicherung und eine Haftpflichtversicherung. Alles andere seit Luxus, der eben mehr oder weniger sinnvoll ist.
Ich hab noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung, sicher sinnvoll... und eigentlich wollte ich mir noch ne Hausratversicherung anschaffen, hab ich aber noch nicht. Aber ich glaube gut und gerne, dass viele Menschen jede Menge unnötiger Versicherungen haben...

Relaxometrie
04.03.2012, 18:38
dass es genau zwei Versicherungen gäbe, ohne die man nicht leben kann bzw. ohne die man in echte materielle Not geraten kann: Eine Krankenversicherung und eine Haftpflichtversicherung.
Das sehe ich auch so. Allerdings ist mit der Haftpflicht, die dringend notwendig ist, die private Haftpflichtversicherung gemeint.
Da aber die Kombination von privater und beruflicher Haftpflicht so günstig ist, daß es sich kaum darüber nachzudenken lohnt, habe ich einfach diese Kombination abgeschlossen.

Was ich neulich erst erfahren habe, ist, daß es im Rahmen der Privathaftpflicht einen versicherbaren Zusatz für den Fall gibt, daß mir jemand Schaden zufügt, diese Person aber keine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen hat. Wenn ich diesen "Ausfallschutz" mitversichert habe, wirkt das so, als ob die Person, die mich geschädigt hat, eine Haftpflichtversicherung hätte.
Ist halt mal wieder einer der vielen Fälle, die man versichern kann, weil sie einerseits Sinn ergeben, man sich andererseits aber nicht immer weiter in die Vollkaskomentalität begeben möchte. Kommt aber wohl auch darauf an, was man schon alles erlebt hat. Einer meiner Tanten ist mal als Fußgängerin auf dem Bürgersteig von einem Fahrradfahrer umgefahren worden und hat sich den Kiefer gebrochen. Der Radfahrer hatte aber keine Haftpflichtversicherung.......tja, da ist meine Tante halt leer ausgegangen. Ist auch gut ausgeheilt und ist jetzt vergessen.....aber wenn der Schaden größer gewesen wäre, wäre es ärgerlich.

Muriel
04.03.2012, 20:00
Wobei ich dises Szenario nicht verstehe, Relaxo. Entweder jemand fügt mir Schaden zu (Zerstörung meines Eigentums, Unfall mit Verletzungsfolge, was auch immer) und mir steht eine Erstattung/Schmerzensgeld etc. zu, dann hat das diese Person zu zahlen oder aber mir steht nichts zu. Wenn mir etwas zusteht, dann kann es mir doch eigentlich schnurzpiepegal sein, ob diese Person durch eine Versicherung geschützt ist, dass diese das übernimmt, ansonsten soll sie es privat zahlen. Ansonsten bräuchte kein Mensch eine Haftpflichtversicherung, da man ja so immer argumentieren könnte "Ätsch, ich habe keine Versicherung, bleib Du mal auf Deinem Schaden sitzen".

WackenDoc
04.03.2012, 20:04
Ich würd sagen, dass das Klientel, was keine Haftpflichtversicherung hat, oft auch nicht über die finanziellen Mittel verfügt, Schäden selber zu begleichen.

Relaxometrie
04.03.2012, 20:13
Ich würd sagen, dass das Klientel, was keine Haftpflichtversicherung hat, oft auch nicht über die finanziellen Mittel verfügt, Schäden selber zu begleichen.
So war es bei meiner Tante: der Unfallverursacher war ein mittelloser Bäckerlehrling. Es wurden wohl ein paar Ratenzahlungen vereinbart, die der Lehrling von seinem Gehalt abgezogen bekommen sollte. Naja......was das für Sümmchen sind, kann man sich ja ausmalen.
Keine Ahnung, was man für Recht hätte, wenn man dauerhaft arbeitsunfähig werden würde und der Unfallverursacher keine Haftpflichtversicherung hätte und mittellos wäre.

McDübel
04.03.2012, 20:26
Hab gerade mal recherchiert und es stimmt tatsächlich. Man hat quasi Pech gehabt, wenn der Schadensgegner nicht versichert ist. Der Zusatz in der eigenen Privathaftpflicht, den Relaxometrie angesprochen hat, nennt sich Forderungsausfalldeckung. Die Versicherer zahlen aber wohl erst ab einer Schadenssumme von ca. 2500€, da man geringere finanzielle Belastungen wohl noch als zumutbar ansieht. :-nix Tja...


Edit: Alles ohne Gewähr!

McDübel
05.03.2012, 15:49
Keine Ahnung, was man für Recht hätte, wenn man dauerhaft arbeitsunfähig werden würde und der Unfallverursacher keine Haftpflichtversicherung hätte und mittellos wäre.

Hab nochmal geschaut und es sieht wirklich so aus, dass man, sofern der Unfallverursacher neben der fehlenden Privathaftpflicht eben auch noch mittellos wäre, auf dem entstandenen Schaden sitzen bliebe.

http://blog.tarifcheck24.com/die-haftpflichtversicherung-wichtiger-denn-je/

Bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit, infolge eines drittverschuldeten Ereignisses, zahlt der Arbeitgeber (geregelt durch das Entgeltfortzahlungsgesetz gemäß § 3) ja zunächst für 6 Wochen das Arbeitsentgelt weiter. Der AG kann dann Regress beim Unfallverursacher nehmen und sich so das Geld für die Lohnfortzahlung zurück holen. Ihm steht also ein eigener Schadensersatzanspruch gegen den Dritten zu. Aber wo nix ist, kann auch nix geholt werden... AN und AG schauen also in die Röhre...:-?

Fazit: Wäre vielleicht doch gar nicht so verkehrt, sich mit dieser "Forderungsausfalldeckung" zusätzlich auszustatten...:-nix

Wieder alles ohne Gewähr! Vielleicht hat ja jemand noch andere (seriösere :-oopss ) Informationen dazu?

FirebirdUSA
05.03.2012, 16:49
Zum Thema Berufshaftpflich: klar ist man über den Arbeitegeber versichert, aber eben nur für die Zeit in der Klinik. Wie oft kommt es vor, dass dich ein Bekannter "mal eben" was fragt und du einen ärztlichen Rat abgibst.

Selbst dieser Fall wird von einigen (so z.B. mein Arbeitgeber) abgedeckt, mein Arbeitgeber deckt auch grobe Fahrlässigkeit, Erste Hilfe Leistungen (die sind im übrigen auch über die Haftpflicht versichert) und Freundschaftsdienste (das was du beschreibst) ab... nur Praxisvertretung und z.B. San-Dienste bei Sportveranstaltungen, etc. sind nicht abgedeckt.

Zu der ursprünglichen Frage:

Man sollte unbedingt haben (wie schon geschrieben): Privathaftpflicht, Krankenversicherung ist sowieso Pflicht
Ich habe noch zusätzlich ein extra BU zum Versorgungswerk und Berufshaftpflicht in meiner Privathaftpflicht mit dabei (kosten ca. 50 Euro/Jahr), da ich ab und zu bei Sportveranstaltungen als Arzt aushelfe.

WackenDoc
05.03.2012, 18:47
Pflegeversicherung nicht vergessen. Ist Pflicht in Deutschland und gibt richtig Ärger, wenn rauskommt, dass man keine hat.

Muriel
05.03.2012, 18:57
Geht das nicht automatisch mit der KV Hand in Hand?

wjsl
05.03.2012, 19:08
Was haltet ihr eigentlich von den Versicherungspaketen von Hartmannbund und Marburger Bund?

WackenDoc
05.03.2012, 19:12
@Muriel: Nicht zwingend. Wird aber oft als Paket angeboten.