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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sozialkriteriumschwankung Winter vs Sommer



LotF
01.03.2012, 21:57
Moin!

Ich habe mal eine Frage zu den Schwankungen der Sozialkriterien vom Winter- zum Sommersemester. Eine kurze Suche und intensives Grübeln, haben mir bisher noch keine einleuchtende Antwort geliefert. Also: warum weichen die Sozialkriterien an einigen Universitäten im Winter so erheblich vom Sommer ab und dies gegenphasig zu den Bewerberzahlen der 1. Ortspräferenz (bei konstantem Platzangebot)?

Ich nehme an, dass die relative Verteilung der Bewerber auf die Sozialkriteriengruppen konstant ist. Das heißt mit einer steigenden Bewerberzahl müssten auch absolut mehr Bewerber mit einem hohen Sozialkriterium darstehen. Somit müssten mit wesentlich mehr Bewerbern auf der 1. Orstpräferenz im Sommer auch das Sozialkriterium höher sein als im Winter.

Die Bewerberschankungen habe ich mir wie folgt erklärt: Im Sommersemester bewerben sich viele Wartezeitler, einige werden angenommen und bewerben sich zum Wintersemester nicht erneut. Im Winter können die Neu-Abiturienten des laufenden Jahres sich allerdings noch nicht für die Wartezeitquote bewerben, da sie noch kein Wartesemester voll haben. Sie tun dies folglich erst im Sommer darauf und die Bewerbezahlen steigen wieder an.

Dies dürfte aber eigentlich keinen Einfluss auf die relative Verteilung der Sozialkriteriengruppen 1 und 2 haben.
Des Weiteren lässt sich auch nicht schlüssig erklären, warum diese "neuen" Wartezeitler zu diesem Semester noch kein SK 3 geltend machen könnten, dies aber regelmäßig zum Wintersemester der Fall wäre. Ein sehr gutes Beispiel ist Berlin: Winter SK3 (2,0) im Sommer SK5, dabei dürfte sogar im Sommer noch bei recht vielen "neuen" Wartesemestlern SK4 vorliegen.

Warum steigen die Sozialkriterien also nicht im Sommer mit den steigenden Bewerberzahlen an oder bleiben zumindest konstant? Bei den hohen Sozialkriteriengruppen müsste das ja anzunehmen sein. Wo habe ich hier meinen Denkfehler oder etwas übersehen?

Herzkasperl
02.03.2012, 09:24
Stell doch mal die Zahlen hier nach Unis sortiert rein, dann wird das vielleicht etwas übersichtlicher zum diskutieren - so hängt das alles etwas in der Luft?

LotF
02.03.2012, 09:54
na, die Zahlen kann man ja den Downloads von hochschulstart entnehmen. Aber als Beispiel Münster:

Sem. |Bewerber 1OP| |Plätze WQ| |rel. Verhältnis| |Note WQ| |Sozialkriterium|
WS09 | 1007 | 31 | 3,08% | 2,2 | 3 (4,6)
SS10 | 1523 | 41 | 2,69% | 3,7 | 5 (3,2)
WS10 | 1038 | 42 | 4,05% | 3,5 | 3 (3)
SS1 | 1550 | 38 | 2,45% | 3,5 | 4 (3,4)
WS11 | 952 | 35 | 3,68% | 2,7 | 3 (2,4)
SS12 | 1483 | 38 | 2,56% | 2,8 | 4 (3,4)

Wie bereits geschrieben, nehme ich an, die rund 500 weniger Bewerber im WS sind auf diese neue Wartezeitlergeschichte zurück zu führen. Die Senkung der Plätze von WS10 auf WS11 hängt damit zusammen, dass der Überbuchungsfaktor der Wartezeitquote geändert wurde, durch die sinkende Bewerberzahl ist das relative Verhältnis aber dennoch recht konstant.

EDIT: sorry, ich habe zum zweiten mal erfolglos versucht die Tabelle zu formatieren, sodass es hübsch wäre... Note WQ ist übrigens die Nachrangige Note für die Wartezeitler, ich dachte zunächst das könnte auch damit etwas zutun haben - sehe aber keinen zusammenhang.

Herzkasperl
02.03.2012, 11:38
Ich sehe folgenden Grund:
WS: Jede Uni nimmt Studenten an.
SS: Nur wenige Unis nehmen Studenten an.
Hat folgende Konsequenz: Im Sommer bewerben sich in MS auch Studenten, die weiter weg wohnen, da an deren Wunschunis niemand genommen wird. Diese Leute haben per se kein SK 1, 2, oder 3, belegen aber dennoch Plätze, da die Auswahl erstmal nach Wartezeit/Note erfolgt. Fazit: Bei den zugelassenen Bewerbern gibt es weniger mit SK1-3

LotF
02.03.2012, 12:03
die Idee ist nicht schlecht! Dass im Sommer ja nur einige Unis zulassen, habe ich gar nicht berücksichtigt. Allerdings heißt doch ein SK3 aber, dass rund 40 Leute sich mit SK3 oder besser im Winter beworben haben, sprich alle Plätze mit denen belegt worden. Auch wenn nun im Sommer 100 Leute sich mit SK5 bewerben sollten, bekommen diese - egal wie ihre Wartezeit oder Durchschnittsnote ist, trotzdem keinen Platz, wenn sich wieder 40 Leute mit SK3 oder besser bewerben. Frage ist ja nur: Warum ist das nicht der Fall?