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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : W-Seminar: Bio oder Geschichte?



B-rt
10.03.2012, 17:58
Erstmal: Hallo an alle, hab mich jetzt auch mal entschlossen, mich hier anzumelden, nachdem ich schon seit längerer Zeit im Forum mitlese :-)

Ich bin zur Zeit in der 10. Klasse, d. h. ich werde, wenn alles gut geht, in 2 Jahren Abi machen (G8 Bayern) und möchte danach gern Medizin studieren.
Vor kurzem haben wir unsere Seminare gewählt und ich habe im W-Seminar meine erste Wahl bekommen, nämlich Bio, Thema "Wasser". Jetzt zweifle ich allerdings daran, ob meine Entscheidung richtig war und überlege, evtl. doch noch auf Geschichte umzuschwenken (Thema "1. Weltkrieg"). Interesse habe ich eigentlich an beidem, das eigentliche Thema der Seminararbeit bestimmt man ja dann sowieso erst später. Die Lehrer sind auch beide ok, soweit ich weiß.
Nun zu meinem Problem: Beide Themen sind ja relativ offen gestellt, aber ich befürchte einfach, dass ich mit dem Bio-Seminar am Ende eine Seminararbeit über den Lebensraum von Fischen schreiben muss, was jetzt nicht unbedingt meinen Interessen entsprechen würde ;-)

Habt ihr Ideen für ein Thema, das dem Rahmenthema Wasser entspricht, aber etwas mehr Bezug zum Menschen hat (und am besten natürlich auch ein wenig in Richtung Medizin geht)?
Oder würdet ihr mir raten, zu Geschichte zu wechseln? Das wäre ja eh nur möglich, wenn ein Platz im Geschichts-Seminar frei wird, aber hoffen kann man ja mal.

Würde mich über Antworten freuen :knuddel:

Vetdentler
10.03.2012, 18:07
Ich würde sagen, mach' das wovon du dir die bessere Note versprichst.
Sind die Seminare sowas wie die LKs und das W-Dingens so eine Art Facharbeit?
Ist schon etwas länger her, dass ich mein Abi gemacht also kenne ich mich da nicht so aus;-)
Bei mir war es so, dass ich nur eine Naturwissenschaft im Abi hatte (Bio), aber dafür habe ich die Fächer genommen die mir am besten liegen. So kam ich mit nem guten Schnitt in mein Tiermedizinstudium rein.
Natürlich weiß ich nicht wie es heute ist mit den Auswahlverfahren der Unis, ob da eine Naturwissenschaft im Zeugnis mehr bringt als ein evtl. besserer Schnitt...

B-rt
10.03.2012, 18:55
Also, dank dem G8 gibt es keine LKs mehr, man muss schriftliches Abi in Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache machen und mündliches in einer Gesellschaftswissenschaft und noch einem Fach.
Seminare gibt es 2, das W-Seminar in dem man seine Seminararbeit schreibt (also praktisch eine Facharbeit) und das P-Seminar, da gehts um Berufsorientierung und man führt ein Projekt mit außerschulischen Partnern durch (z.B. Stadtführung erstellen o.ä.).

Ich hab bei der Fächerwahl jetzt schon die Fächer genommen, von denen ich mir die besten Noten erhoffe. (Hier raten ja auch die meisten dazu ;-) )
Aber es ist natürlich schwer im Voraus abzuwägen, ob ich in Bio ne bessere Seminararbeit schreiben werde als in Geschichte oder umgekehrt...

Vin
10.03.2012, 19:02
Also ich hab dieses Jahr meine Seminararbeit in Geschichte (König Ludwig II) geschrieben, auch in Bayern. Grundsätzlich ist es so, was ich im Vergleich zu meinen Freunden gesehen habe, dass eine Geschichtsarbeit ziemlich viel Arbeit macht. Durchschnittlich haben bei uns im Jahrgang die Leute 18 Seiten abgegeben, in unserem Seminar waren es 27. Geschichtsthemen sind also durchaus umfangreich (was nicht heißen soll dass Bio wenig arbeit ist, JEDE Seminararbeit ist Stress. Vorallem auf die Gewichtung der Note gerechnet eigentlich unverschämt viel Stress :D ). Aber Geschichte hat einen großen Vorteil: es ist Geschichte. Es gibt einfach nichts neues, gerade in Themen wie dem 1.WK. Fast jedes Thema wurde schon irgendwie irgendwo abgehandelt. Entsprechend viele Quellen gibt es. Deine Eigenarbeit, also neue Thesen zu finden, hält sich also in Grenze. Am Ende kombinierst du eigentlich nur verschiedene Bücher und fasst sie zusammen (natürlich nicht auf Guttenbergart :p ). Wenn du also eine gute Bücherrei hast (Münchner StaBi ist da perfekt, weiß jetzt nicht so du herkommst) dürftest du auch genügend Quellen habe. Selber kaufen ist gerade bei Originalquellen sehr blöd, weil teuer (Such mal nach den gesammelten Werken von Bismarck, dann weißt du was ich meine).

Bei Bio dagegen hast du immer die Gefahr, einfach fachlich Sachen falsch zu verstehen und damit nonsens zu schreiben. Sollte sich bei einem guten Lehrer in Grenzen halten, aber es ist halt gegeben. Ich persönlich würde wieder meine Arbeit nehmen, aber auch weil mit das Thema gefallen hat. Wenn du mit Geschichte nichts Anfangen kannst, lass es. Vielleicht liest du auch einmal ein paar Seiten einer geschichtlichen, wissenschaftliche Arbeit an, damit du weißt auf was für eine Sprache du dich einlässt. Die ist nämlich echt monoton.

PS: Einen kleine Vorteil hätte dein Geschichtsthema auch noch: Der 1. WK wird in Geschichte nicht mehr wirklich dran kommen, ist aber eigentlich Elementar für 11/2 - so gesehen lernst du da noch gutes Hintergrundwissen ;)

Vetdentler
10.03.2012, 19:09
Ah, okay... Jetzt blicke ich durch.
Also dann würde ich dir raten das Thema zu nehmen, dass dir mehr Spaß macht.
Geschichte war an meiner Schule zumindest was die Abiprüfung anging sehr anspruchsvoll.
Aber letztendlich kommt es immer auf die Motivation an, meine Facharbeit hätte damals echt besser sein können wenn mich mein Thema mehr interessiert hätte.^^

B-rt
10.03.2012, 20:24
Bezüglich Motivation/Interesse..ich denke schon dass ich mich für beide Fächer motivieren kann, aber wie gesagt kommt es dann ja auch auf den endgültige Thema an.
Generell mag ich Bio eigentlich etwas lieber als Geschichte.
Aber ich hab eben bei Bio etwas Angst, dass es zu sehr in Richtung Tier- und Pflanzenwelt geht und ich dann überhaupt kein Interesse an meinem Thema hab. Man muss ja doch viel Zeit in die Seminararbeit investieren und da sollte ein gewisses Interesse denke ich schon da sein.
Geschichte ist auf der anderen Seite bestimmt etwas mehr Arbeit durch die ganze Sucherei nach Quellen und so weiter (hat man natürlich auch in Bio aber ich nehm an nicht in dem Umfang).
Ich kann mich einfach nicht entscheiden, was besser wäre :-nix

Die.kleine.helene
10.03.2012, 23:43
Hallo Bart!

Also ich habe meine Facharbeit in Geschichte geschrieben und kann Dir sagen, dass es sehr viel Arbeit gemacht hat, aber auch sehr viel Spass brachte. Ueber den ersten Weltkrieg kannst Du auch in ganz variable Gebiete vordringen, die da waeren: "Psychiatriegeschichte" oder genauer: "Medizingeschichte/ethik in Bezug auf die Behandlung von Soldaten, die unter "shellshock" litten". Alles hoechst interessant und mit Medizin verbunden.
Um eine gute Note zu erhalten, solltest Du aber wirklich analytische Faehigkeiten aufzeigen und mit einbringen, zumindest wars in unserem Leistungskurs so, dass die Haelfte des Kurses nur 6 Punkte hatte, WEIL sie sich eben auf die Reproduktion beschraenkte.

Zum Lebensraum Wasser fallen mir ehrlich gesagt nicht viele Themata ein, die sich mit der Medizin ueberschneiden. Du koenntest hoechstens auf die Evolution eingehen und recherchieren, inwiefern der Mensch mit dem Fisch verwandt ist und wie das zusammenhaengt, bla bla bla; oder, ob der Mensch ueberlebenstechnisch gesehen auf die Fruechte des Lebensraums Wasser angewiesen ist und wie es ihm wohl ohne den Lebensraum Wasser ginge.

Das waeren nun ganz konkrete Ideen von mir.

Jedoch kann ich Dir schreiben, dass sowohl Geschichte als auch Biologie vom Aufwand her viel waeren, zumindest ist das bei uns klausurentechnisch immer der Fall.


Besten Gruss.
die Helene

lio
11.03.2012, 01:58
Interesse habe ich eigentlich an beidem, das eigentliche Thema der Seminararbeit bestimmt man ja dann sowieso erst später.
Wie flexibel kannst du das Thema denn umformulieren?
Vielleicht was mit "Blut und Wasser" oder "menschliche Flüssigkeiten"? Da kannst du dich ein bisschen mit Blut, Urin, Nieren, Stoffwechsel und so beschäftigen und der ganze Ökologieschmarrn - Fische, Wasserressourcen, bevorstehende Weltkriege, Tsunamis - fällt weg :-oopss

cicely
11.03.2012, 03:55
Oder auch sowas wie Tauchmedizin, was passiert bei x Meter Wasserdruck in der Lunge und in den Gefäßen und im Gewebe, warum ist zu schnelles Auftauchen gefährlich, warum ist es so gefährlich, wenn Kinder vor dem Apnoetauchen hyperventilieren... Hat letztlich alles nur am Rande mit Wasser an sich zu tun, aber sowas könnte ich mir ganz gut für eine Facharbeit vorstellen.

Aber wenn dich Geschichte auch oder sogar mehr interessiert: mach das. Du wirst nicht so schnell wieder Gelegenheit haben, etwas medizinfremdes zu machen. Ich habe damals in Deutsch geschrieben, über zwei Bücher, zu denen es genau Null Sekundärliteratur gab, und es war traumhaft. Ich bin noch heute sehr verliebt in die beiden Protagonisten, die ich da literaturmäßig psychoanalysiert habe. Ist schön, auch mal was nichtmedizinisches zu machen, auch und gerade wenn man schon weiß, dass man das studieren möchte!

B-rt
11.03.2012, 12:38
Wie flexibel kannst du das Thema denn umformulieren?
Vielleicht was mit "Blut und Wasser" oder "menschliche Flüssigkeiten"? Da kannst du dich ein bisschen mit Blut, Urin, Nieren, Stoffwechsel und so beschäftigen und der ganze Ökologieschmarrn - Fische, Wasserressourcen, bevorstehende Weltkriege, Tsunamis - fällt weg :-oopss
Hmm also es gab bei den Themenvorschlägen "Wasserhaushalt im menschlichen Körper", also hoffe ich, dass ich es schon ein wenig in die Richtung umformulieren kann...

Miniwini
14.03.2012, 16:02
Also ich hatte W-Seminar Latein. Muss dir sagen sogar hier konnte ich aus diesem Thema: Rezeptionen von Ovid und Vergil in Musik, Kunst und Literatur folgendes Seminarthema rausziehen: Ovids Metamorphosen in Medizin und Psychologie. War zwar echt harte Arbeit, weil teilweise echt schwierige Themen behandelt wurden, aber interessant allemal!

Wie wärs denn mit Was bedeutet das Wasser für den Menschen? Was muss drin sein? Was darf nich drin sein Schadstoffe/Folgen etc. pp.

B-rt
14.03.2012, 20:24
Erstmal danke für die ganzen Vorschläge, ich denke, ich werd jetzt bei Bio bleiben. :=) Wird sich schon ein Thema finden, mit dem ich was anfangen kann und die Lehrerin soll auch gut sein (ist ja auch nicht ganz unwichtig ;) )


Also ich hatte W-Seminar Latein. Muss dir sagen sogar hier konnte ich aus diesem Thema: Rezeptionen von Ovid und Vergil in Musik, Kunst und Literatur folgendes Seminarthema rausziehen: Ovids Metamorphosen in Medizin und Psychologie. War zwar echt harte Arbeit, weil teilweise echt schwierige Themen behandelt wurden, aber interessant allemal!

Klingt ja echt spannend, dein Thema! :=) Und macht mir irgendwie Hoffnung, dass ich aus meinem Bio-Thema auch was passendes rausholen kann.

Avanna
18.03.2012, 09:27
Du hast dich zwar schon entschieden, aber ich würde einfach mal zu dem entsprechenden Lehrer hingehen und fragen, was er sich als Seminararbeitsthemen vorstellen kann und was nicht geht. Die meisten haben auch schon vor Beginn des Seminars mehr oder weniger genaue Vorstellungen davon, und fragen kostet nichts. :)
Viel Spaß beim Quellenlesen, ich steck auch grad mitten in meinem "Frauen in der Antike". ;)