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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für immer Krankenhaus?



Karoline.Walter
15.03.2012, 20:08
mich würde mal interessieren, was ihr für berufliche zukunftspläne ihr habt. wollt ihr für immer in einem krankenhaus arbeiten oder wollt ihr euch niederlassen. wenn ihr im krankenhaus arbeiten wollt, strebt ihr dann eine chefarztposition an? wie ist es in den chirurgischen fächern, wenn man kein chef ist? muss man dann regelmäßig nachts in den ops oder hat man als oberarzt privilegien? wie kann man das mit familie unter einen hut bringen?

hiddl
16.03.2012, 09:34
Naja, auch männliche Chirurgen, angeblich sogar Chef- und Oberärzte haben Kinder ;-). Das lässt sich sicher organisieren, wenn man einen Partner hat, der auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen (und den Partner kann man sich zum Glück ja aussuchen).

Ich will nicht im Krankenhaus bleiben, ich mache aber auch Neuro, was in meinen Augen ein ambulantes Fach ist, zumindest wenn man sich nicht für Schlaganfälle interessiert. Als Chirurg wäre das sicher anderes.

Muriel
16.03.2012, 13:01
Mich bekommt keiner mehr aus der Praxis raus. Ich liebe meine Arbeit, bin nie gestresst, habe immer pünktlich frei und verbringe 95% meiner Arbeitszeit mit medizinischen Dingen :-love

snowfairy
16.03.2012, 17:24
Ich will im Krankenhaus bleiben (naja, bei meiner Fachrichtung geht's wohl auch nicht anders) und Chefin werden wär sicher toll (da wär ich wohl die Erste:-))).
Ich weiß nur wie das bei uns ist: die OÄ haben halt Hintergrunddienst und wenn's was zu operieren gibt, dann kommen wie halt nachts in die Klinik. Aber Familie haben sie alle (sind aber auch alle Männer, wie's als Frau wäre :-nix).

Kackbratze
16.03.2012, 20:45
Weibliche OAs machen genau das Gleiche. Die kommen auch nachts rein. Wir haben welche.

psycho1899
16.03.2012, 20:52
Mich bekommt keiner mehr aus der Praxis raus. Ich liebe meine Arbeit, bin nie gestresst, habe immer pünktlich frei und verbringe 95% meiner Arbeitszeit mit medizinischen Dingen :-love

95%? Erstaunlich, ich dachte, der Dokumentations/Abrechnungswahn wäre in der Praxis teilweise noch krasser.

Ich plane vorerst, in der Klinik zu bleiben... in der Neuro bzw. Psych durchaus ja auch machbar. Als Kardiologe beispielsweise hätte ich darauf keine Lust... wenn ich sehe, wie Anfang 60jährige noch mehrmals die Nacht reinkommen zum kathetern. Dito whs. für die Chirurgen. Das Problem hat man als Hintergrund in der Psych oder Neuro ja eher selten.

snowfairy
17.03.2012, 08:23
Weibliche OAs machen genau das Gleiche. Die kommen auch nachts rein. Wir haben welche.

Das schon, ich meinte ja wie's bei denen mit Familie aussieht...

Miyu
17.03.2012, 09:32
Das schon, ich meinte ja wie's bei denen mit Familie aussieht...

Wie bei den Maennern. Also ich kenne mehrere Oberaerztinnen, die zuhause mehr als ein Kind rumspringen haben und das auch geregelt kriegen. Was dazu halt sicher noetig ist, ist ein gewisses Maß an Organisation etc. in Zusammenarbeit mit dem Partner. Aber das gilt ja fuer weibliche und maennliche OÄ gleichermaßen - wenn der Partner nicht "mitspielt", wirds sicherlich schwierig.

Kackbratze
17.03.2012, 10:05
Genau. Ohne Familienbackup klappt dieser Job nicht.

Nat-
17.03.2012, 16:09
Also mein Plan ists schon, in der Klinik zu bleiben. Interventionelle Kardiologie / klin. Elektrophysiologie, das geht niedergelassen so schlecht ;) Evtl. überlege ich mir, mich so auf Richtung 60 hin niederzulassen, aber bisher sieht die Planung eigentlich durchweg Klinik vor.
Hab auch in Praxen famuliert und nebenbei gearbeitet und muss sagen, dass mir die Klinik einfach mehr Spaß macht, auch wenn ich mir die Katheterdienste ziemlich nervig vorstelle. Trotzdem bleibts mein Traumgebiet.

Chef will ich allerdings nicht werden, Oberarzt reicht mir, ist nicht ganz so viel nichtmedizinischer Papierkrieg ;)

LasseReinböng
17.03.2012, 22:33
Also mein Plan ists schon, in der Klinik zu bleiben. Interventionelle Kardiologie / klin. Elektrophysiologie, das geht niedergelassen so schlecht ;)

Auch einige niedergelassene Kardiologen sind interventionell tätig, machen aber in der Regel eher Basis-Zeugs wie Coro, PCTA+Stent.

Reflex
18.03.2012, 09:28
Das Problem hat man als Hintergrund in der Psych oder Neuro ja eher selten.

Kommt immer auf die Organisation der Klinik an! Bei uns müssen die OAs regelmäßig rein kommen, wenn wir eine Verlegung in die Neuroradiologie oder Neurochirurgie haben, weil wir die Transporte begleiten und der OA dann in der Zeit den Vordergrunddienst machen muss.

Ich persönlich seh mich eher in 10 Jahren in einer Praxis. Kompatibler mit Familie und Privatleben organisierbar und bestimmte Parameter der Arbeit kann man selber bestimmen. Klinik macht mir zwar Spaß. Solang man jung ist, verpackt man auch stressige Dienste ganz gut, aber mein Lebenlang mag ich das glaube ich nicht machen. Auch nicht später als OA im Hintergrund wenn ich sehe wie wenig Zeit unsere OAs oft für ihre Familien haben.

Muriel
18.03.2012, 12:03
95%? Erstaunlich, ich dachte, der Dokumentations/Abrechnungswahn wäre in der Praxis teilweise noch krasser.

Das Zauberwort ist "angestellt". An diesem Status möchte ich auch nichts ändern :-)

psycho1899
18.03.2012, 13:20
Kommt immer auf die Organisation der Klinik an! Bei uns müssen die OAs regelmäßig rein kommen, wenn wir eine Verlegung in die Neuroradiologie oder Neurochirurgie haben, weil wir die Transporte begleiten und der OA dann in der Zeit den Vordergrunddienst machen muss.



Gut, solche Konstellationen mag es geben; ich würde sie zu meiden versuchen ;-)

Muri, in einem MVZ? Wie sind dort üblicherweise die Gehälter im Vergleich zur Klinik oder hängt es arg vom individuellen Verhandlungsgeschick/Qualifikation/Nachfrage ab?

Feuerblick
18.03.2012, 14:12
Ich bin zwar nicht Muri, aber ich kann dir zumindest Teile beantworten: Muri arbeitet nicht im MVZ sondern in einer Gemeinschaftspraxis und ist dort angestellt.
Was das Gehalt angeht: Wieviel du bekommst (auch als Assistent übrigens), hängt von deinem eigenen Verhandlungsgeschick ab. Einer meiner Ex-Kollegen hat seinen zukünftigen Chefs gesagt, dass er (als Assistent mit 40 Wochenstunden) bitte genauso viel verdienen möchte wie er bei 42 Stunden mit Diensten an der Klinik verdient hat - war kein Problem.
Als Facharzt macht es Sinn, sich am Gehalt eines fortgeschrittenen FA/OA incl. Dienste zu orientieren. Runterhandeln kann man sich nämlich immer noch lassen. ;-) Natürlich sind besondere Qualifikationen von Vorteil für derartige Verhandlungen...

EKT
18.03.2012, 16:34
Als Facharzt macht es Sinn, sich am Gehalt eines fortgeschrittenen FA/OA incl. Dienste zu orientieren.

Ja, was denn nun - Facharzt oder Oberarzt? Zwischen den beiden Gehaltsstufen gibt es ganz erhebliche Unterschiede....

Feuerblick
18.03.2012, 16:37
Das kommt 1. darauf an, wieviel Berufserfahrung du hast und 2. ob du besondere Qualifikationen aufweist, die der Praxis zusätzliche Einnahmequellen bescheren könnten. Im übrigen ist zwischen einem erfahrenen FA und einem jungen OA nun auch nicht soooooo viel Unterschied in den Gehaltsstufen.