EXAPLAN oder Hammerexamen

[Ross-Geller]

Wahrscheinlich wird diese Frage öfter gestellt, aber welches ist besser?
Und ist es lohnenswert sich eins dieser Bücher schon Mitten im Studium anzuschaffen? Möchte es nämlich auch für die "kleinen" Fächer nutzen, ohne mir andere Lektüre beschaffen zu müssen - ist dies ausreichend?
Oder sind sie dann für das eigentliche Hammerexamen nicht mehr nutzbar, da zu alt?

Vielen Dank schon mal für eure Meinungen!

[Fr.Pelz]

Hi, hab das Hex grad vor mir und hab viel mit dem Exaplan gemacht. Das Hammerexamenbuch hat eine völlig andersartige und wie ich finde sehr gewöhnungsbedürftige Strukturierung. Wenn du noch mitten im Studium bist, kannst du dich vielleicht damit anfreunden, aber ich hab nichts drin gefunden. Das Gute am Exaplan ist eben dass er einigermaßen mit den gängigen Lernplänen harmoniert, sodass man sich nicht die Mühe machen muss, sich selbst einen Plan zu überlegen.
Und wenn du im Exaplan z.B was zu Lungenfibrose nicht verstehst, guckst du das halt im Herold nach bzw liest gleich parallel. Mit dem Hammerexamensbuch ist das eben schwieriger finde ich.

[DrSkywalker]

Weder noch! Beides unnütz! Bloß keinen teueren Exaplan kaufen, absolute Geldverschwendung! Dann lieber kreuzen und Wikipedia etc. lesen, dazu noch irgendein Skript. Der Exaplan ist mal wieder Medizinstudenten-Abzocken auf die Spitze getrieben!

[Sebastian1]

Ich habe damals "Das Hammerexamen" als Rezensionsexemplar umsonst bekommen, habe darin gelesen und die Struktur als so unübersichtlich empfunden, dass ich danach den alten Exaplan meiner Frau genommen habe, um für das Examen zu lernen. Das hat mir wesentlich mehr zugesagt. Ich weiss allerdings nicht, wie sich die beiden Bücher in den letzten Jahren verändert haben.

[wjsl]

Was ich am besten finde sind die Skripte der folgenden Seite:
http://campus.doccheck.com/de/skripte/

Außerdem die "Heroldreihe"(gibt es für mehrere Fächer). Für den Kleinkram Kreuzen und die Basicsreihe(hab ich kostenlos als pdf bekommen).

Mir persönlich gefiel der Exaplan auch nicht so gut. Enthält sehr viele Fehler, ist an wichtigen Stellen zu oberflächlich, wenn dann für so Zeug wie Arbeitsmedizin, wo man sonst nichts findet, noch in Ordnung.

[Unregistriert]

Jeder Examenskandidat lernt mi dem Exaplan, weil es von der vorherigen Examensfraktion jeweils undifferenziert so weitergegeben wird, dass man "ohne nicht kann". In meinen Augen ist der Exaplan in vielen Dingen deutlich veraltet und zur Examensvorbereitung nur bedingt geeignet. In der neuesten Auflage ist es dem Verlag immer noch nicht gelungen, grundlegende Fehler zu beheben (z.B. Tabelle zu den häufigsten angeborenen Herzfehlern: ASD laut Exaplan der häufigste; weitere beliebte Fehler z.B. in einer Amazon-Rezension gut aufgelistet). Dazu kommen teilweise etwas merkwürdig anmutende Kapitel, z.B. eine Seite über Homosexualität im Kapitel "Psychische Störungen".
Neben den zahlreichen inhaltlichen Fehlern, imponiert auch eine völlig falsche Themengewichtung, die sicherlich sehr gut an die alten Examina bis 2006 angelehnt wurde, die man im HEX aber wirklich vergessen kann.
Was aber wirklich am ärgerlichsten ist, ist der völlig überhöhte Preis für 2 Bände mit gerade einmal 10 Seiten Farbabbildungen.
Ich bin wirklich froh, dass ich mir das Teil nicht gekauft habe. Habe in unserer Bib einige Male reingeschaut und mich jedes Mal mit Grausen abgewendet. Meiner Ansicht nach ist der Exaplan völlige Zeit- und Geldverschwendung und Verarschung pur. Er dient nur dem Abgleich mit dem 100-Tage-Lernplan und dem "guten Gewissen" am Abend ("habe heute alles gelesen, was der Lernplan mir befohlen hat").

Meine Examensbücher waren übrigens (mag man vielleicht auch anders sehen): Herold / Basislehrbuch Innere, Karow/Lang (viele schwören auch auf Pharma Last-Minute), Müller für Chirurgie (leider auch mit vielen Fehlern), Müller für Uro/Gyn, Delank in Neuro sowie für die kleinen Fächer die Basics Bücher.

[Keenacat]

Weder noch! Beides unnütz! Bloß keinen teueren Exaplan kaufen, absolute Geldverschwendung! Dann lieber kreuzen und Wikipedia etc. lesen, dazu noch irgendein Skript. Der Exaplan ist mal wieder Medizinstudenten-Abzocken auf die Spitze getrieben!

:-meinung

[DrSkywalker]

Ich muss hier noch mal ein Plädoyer gegen den Exaplan und Co halten.

Ich habe gerade das HEX hinter mir und habe mir, wie so viele, auch einen Exaplan gekauft (gebraucht, günstig, andere Geschichte). Man denkt sich: Jeder hatte so ein Ding, scheinbar klappt das ja doch ganz gut, dann kaufe ich mir auch einen.

Der erste Denkfehler: Es klappt so gut wegen des Exaplans!

Falsch! Die Leute bestehen das Examen TROTZ des Exaplans. Das Ding hilft einem kaum weiter. Innere, Pharma etc. viel zu schlecht geschrieben. Die kleinen Fächer teilweise viel zu ausführlich, völlig falsche Themegewichtung, man verschwendet seine Zeit mit dem Teil, man wird am Kreuzen gehindert etc.

Der zweite Denkfehler: Ich brauche ja für jedes Fach ein Buch!

Falsch! Man braucht im besten Fall nur ein Innere, Chirurgie, Gyn und Neuro-Buch. Und selbst die wird man nicht durcharbeiten können, weil die Zeit zu knapp ist. Die Lösung fürs HEX (3 Euro ins Phrasenschwein) ist KREUZEN; KREUZEN; KREUZEN und Kommentare lesen und die Kurzscripte, die auf allen einschlägigen Seiten zum Download stehen. In den Kommentaren zu den Fragen steht alles Wichtige drin. Effektiver geht es nicht.

Der dritte Denkfehler: Wenn ich den Exaplan habe fühle ich mich sicher.

Mag sein, aber man kann sich auch ohne Exaplan sicher fühlen. Die letzten Examina waren alle gut machbar. Wer ein bisschen was mitgenommen hat im Studium und PJ und wer die Texte des IMPP in ihrer Feinheit verstehen kann, wird hier keine Probleme bekommen. Die durchfallquoten liegen unter der billigsten Uni-Klausur.

Der vierte Denkfehler: Im Exaplan steht alles, was gefragt wird!

Falsch, das war mal so, in Zeiten vor den Hammerexamina. Heute wird sehr viel gefragt, was man sich herleiten kann oder was man in der Klinik gesehen hat. Die restlichen Fragen lasssen sich zu 90% mit denKommentaren lösen, die restlichen 10% stehen auch nicht im Exaplan.


Fazit: Verschenkt nicht euer Geld. Der preis ist eine unfassbare Frechheit, trotzdem fallen viele Jahr für Jahr darauf rein.

Disclaimer: Dies ist meine persönliche, subjektive Meinung. Jeder lernt anders.

[kckirsche]

Fazit: Verschenkt nicht euer Geld. Der preis ist eine unfassbare Frechheit, trotzdem fallen viele Jahr für Jahr darauf rein.

Bobby, das ist so exakt meine Meinung! Im Nachhinein ärgere ich mich wirklich das viele Geld ausgegeben zu haben. Klar denkt man: Boah, das brauche ich. Das ist HEX-relevant! Aber das täuscht. Wieviel Zeit habe ich mit Chirurgie ver*****t, ohne wirklich viel Infos aus den Seiten herausgeholt zu haben! Fürs nächste HEX würde ich mit den Skripten lernen und mir für Themen wie Pharma, Neuro, Pädiatrie ein Kurzlehrbuch holen, welches ich mit den Kommentaren vom Kreuzen aktualisiere.
Und noch etwas: Ich würde NICHT mit der mediskript CD lernen. Ich habe es gemacht und nur für die beiden letzten Examen aus 2011 mir einen Thieme Zugang gekauft! Hätte ich das mal vorher gemacht! Trotz häufigen Abstürzen bietet es eine bessere Bedienoberfläche und vor allem Zeigt es bei Pathofragen oder irgendwelchen Orthotumoren auch Bilder, wie die anderen Antworten aussehen würden. Bei Mediskript liest Du das durch, sagst: Ok, merk ich mir. Googlest dann das Bild zu den anderen Auswahlmöglichkeiten und 10 Minuten sind rum und verloren. Bei Thieme hast Du häufig Bilder, Abbildungen und Diagramme dabei, so dass Du nicht großartig suchen musst. Aber wie gesagt, dass ist meine Meinung!

[Joscha]

Naja. Ich stimme als aktueller Examensschreiber (und -besteher) zwar mit euch überein, dass der Exaplan für große Fächer (Innere, Chirurgie, Gyn, Neuro, Pharma) eher ungeeignet ist, dennoch habe ich mir das Teil gekauft und bin durchweg zufrieden. Große Themenblöcke in den o.g. Fächern sollte man gar nicht erst im Exaplan anfangen zu lernen, sondern sofort zu einem anderen Buch greifen. Ich habe jedoch sehr wohl die Struktur des Buches genommen und nacheinander die Punkte durchgearbeitet, die auch im Exaplan vermerkt waren. Für kleinere Fächer (Arbeitsmedizin, Gesundheitsökonomie, Statistik) hab ich gar nichts anderes benutzt und immer nur beim Kreuzen parallel mit Hirn gegoogelt - damit habe ich praktisch 100% in den kleineren Fächern erreicht. In Gyn braucht ihr übrigens gar nicht erst anfangen irgendein Buch zu Hilfe zu nehmen (höchstens für die Geburt), da sind praktisch alle Lehrbücher schlecht und nochmal schlecht. Pharma ist optimal mit dem Karow - hier unbedingt den Neuesten kaufen. Da stehen mittlerweile auch praktisch alle Basics zur Therapie drin - hab ich praktisch als einzige Grundlage genommen für Karzinomtherapie und auch Sepsis/Pulmo. Damit kann eigentlich nichts schiefgehen.

[Giant0777]

Die Eingangsfrage war ja, ob diese Bücher bereits in der Klinik Sinn machen. Zumindest für den Exaplan kann ich sagen, dass das Ding für die kleinen Fächer ganz gut ist. Auf ziemlich kompaktem Raum werden ein paar Grundlagen vermittelt. Und ich habe während der Klinik auch nur mit dem Exaplan für die kleinen Fächer gelernt. Lief alles problemlos. Für die großen Fächer würde ich allerdings schon Herold, Müller, Delank usw. empfehlen, weil viele Grundlagen eben nicht so detailliert im Exaplan drin stehen. Ich glaube am Ende zählt vor allem der Preis. Ist man bereit 180 Euro für den Exaplan auszugeben, wird man sicher nicht allzu sehr enttäuscht sein. Klausuren kann man auch ausschließlich damit bestehen ( haben einige in meinem Semester vorgemacht ). Für das HEX findet man auch eine gute Grundlage, aber ich schließe mich meinen Vorredner an: Kreuzen ist durch nichts zu ersetzen ( ähnlich wie mit Hubraum...)!

[FM4]

Man muss den Exaplan nicht neu kaufen (um mal das Preisargument zu entkräften).

Ich hab auch mit Exaplan (+das ein oder andere Buch) gelernt, mir diente er vor allem der Lernstruktur und damit ich mich nicht in Details verzettel. Der Exaplan zeigt auch durch Markierungen die besonders wichtigen Fakten der Fächer. Für die wichtigen Themen habe ich zusätzlich noch in die geläufigen Standardwerke geschaut.

Für Pharma empfehle ich "Last minute Pharmakologie" von C.Dellas, den Abschnitt Pharma fand ich im Exaplan grauenvoll.

[Fr.Pelz]

den Abschnitt Pharma fand ich im Exaplan grauenvoll.

Absolut furchtbar, weiß nicht was die sich dabei gedacht haben!

[Healix]

Im Prinzip muss man gar nichts lesen, je nachdem, wieviel man im Studium / PJ gelernt hat. In den Herold hab ich am zweiten Examenstag das erste und einzige Mal in der Lernphase reingeschaut, weil ich mir noch mal ein paar Abdomenthemen anschauen wollten, die unterrepräsentiert waren und dann doch nicht kamen ;)
Ich habe einfach nur morgens das für den Tag zu kreuzende Thema kurz mit dem entsprechenden Kapitel in einem wirklich kurzen Buch wiederholt - USMLE Step 2 Secrets. Das ruft einem einfach nur die wichtigsten Punkte ins Gedächtnis. Für deutsche Spezialitäten wie Rechtsmedizin und Arbeitsmedizin Uniskripte lesen. Aber wirklich nur kurz, die IMPP-Lieblingsthemen gibts nämlich beim Kreuzen. Und die Fälle oder Fragen, die man im Examen nie erwartet hatte (Stichwort Neurochirurgische Shunts / Ventile), hätte man sich auch mit 1000-Seiten-Wälzer eher nicht angeschaut oder auswendig gelernt.

[tarheel]

welche Skripte würdet ihr den Empfehlen?

Die von Medi-Learn? Woher bekommt man die?