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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsgaffer



Sebastian1
12.04.2012, 10:53
Ich muss es gerade eifnach mal loswerden:

Diese Berufsgaffer, die von Presseagenturen bei Unfällen etc. einfach nur mit der Kamera gnadenlos draufhalten, kotzen mich maßlos an...hauptsache spektakulär, viel Blaulicht und Blut :-kotz
Da es eh nix bringt, ignoriere ich diese Leute komplett und sehe zu, dass sie nicht im Weg rumstehen, aber ich frage mich doch, ob man die wirklich dulden muss...Wie handhabt ihr das?

Evil
12.04.2012, 11:24
Wenn sie im Weg stehen, kann es schon mal passieren, daß sie "versehentlich" umgerannt werden.

Ansonsten... sind sie halt ein Produkt unserer sensationsheischenden Gesellschaft, zu der wir selber auch gehören und die wir alle dazu gemacht haben.

Kackbratze
12.04.2012, 11:34
Versehentlich umrennen und im Zweifelsfall von der Feuerwehr aus Sicherheitsgründen entfernen lassen.
Sonst kannst Du, meiner Erfahrung nach, leider nix machen. :-kotz

Brutus
12.04.2012, 11:53
Tja, ich mag diese "Spanner" auch nicht. Vor allem, was soll es bringen, ständig überall draufhalten zu müssen. Höhepunkt war einmal, als der Typ mit der Kamera unsere RTW-Tür aufmacht und direkt losblitzte. Gut, dabei hat der die RTW-Tür diskret in die Seite gekriegt. Aber sowas ist doch wirklich nicht nötig und befriedigt auch kein sonderliches öffentliches Interesse. Andererseits kann man auch nicht alle Verallgemeinen. Es gibt durchaus Pressevertreter, die zuerst mal fragen, wo sie sich hinstellen dürfen und was sie fotografieren dürfen. Und dann gibt es diejenigen, die bei dem Mord ohne zu zögern mit dem Teleobjektiv in der aufgeschnittenen Kehle stehen...
Das Schlimme daran ist, dass diese Vollhonks auch noch meinen, damit völlig im Recht zu stehen.

Sebastian1
12.04.2012, 12:03
Ich frage mich halt, inwieweit ich mich auch selbst dagegen wehren kann, zB via Recht am eigenen Bild, Schutz der Patienteninteressen (die sich dann in solochen Situationen ja nicht selbst äussern können), sprich, inwieweit bin ich dann befugt, die unangenehmeren Exemplare dieser Gattung zB von der Pol entfernen zu lassen. Gefiele mir besser, als zwei Polizisten zum Laken halten zu missbrauchen....

Markus-HEX
12.04.2012, 18:02
Ich frage mich halt, inwieweit ich mich auch selbst dagegen wehren kann, zB via Recht am eigenen Bild
Während des Einsatzes selbst ist man "relative Person der Zeitgeschichte" und darf aufgenommen werden.


Generell ist es so in Deutschland, dass die Presse viele Rechte und Freiheiten hat - halt als zusätzliche "Kontrollinstanz". Sicherlich auch ein Überbleibsel des zweiten Weltkrieges. Von dem Blickwinkel sicherlich auch richtig und Sinnvoll.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich manchmal zu sehr auf "Pressefreiheit" ect. berufen wird. Ich denke aber, solange diese das Einsatzgeschehen nicht stören (Aufenthalt im Arbeitsbereich, Eindringen in Fahrzeuge ect) sondern nur "draufhalten", kann man letztendlich nichts machen und es ist auch sinnlos, sich darüber aufzuregen.
Auch wenn diese viel zu viel filmen, gelangt längst nicht alles an die Medien, i.d.R. wird das Material ja auch gesichtet, bearbeitet usw. bevor es vermarktet wird ...

pillchen
13.04.2012, 23:27
Während des Einsatzes selbst ist man "relative Person der Zeitgeschichte" und darf aufgenommen werden.

Moin,

Jein, man darf (als am Einsatz Beteiligter) nicht zum Inhalt des Motivs werden, das wäre erlaubnispflichtig.
Stichwort. Heldenphoto...

Aus der Distanz, mit 400mm "Tüte" können die fast alles machen & tun/lassen, wie sie wollen.

Da stören sie auch nicht, aber im Einsatzbereich rumlatschen: NoGo, ein Hinweis an die Rennleitung wirkt Wunder...

Leelaacoo
14.04.2012, 09:24
Ich hatte mal bei einem Einsatz die Presse schneller da als unser NEF...wurden nachgefordert, was bei "Person unter Zug" schon seltsam ist...na ja, Leidstelle halt. War nervig, v.a. weil dieses Tuchgehalte mich gestört hat in der Bewegungsfreiheit, war eh nicht viel Platz auf dem Straßenbahnsteg. Und dann kam das Bild auch noch in der Zeitung...mit meinem Kopf über dem Tuch...ätzend. (Noch ätzender war allerdings, dass die junge Dame 3 Tage später doch gestorben ist...).

LG Lee

Kackbratze
15.04.2012, 18:34
Hier spricht ein "Berufsgaffer":
http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,827393,00.html

Sissilie
24.04.2012, 11:33
Wir haben kaum Probleme mit diesen Personen, da bei uns die Polizei bei größeren Einsätzen immer von sich aus dafür sorgt, dass keine Gaffer herumstehen und auch die Presse während dem Einsatz nicht nah an den Einsatzort kommen darf. Ihre Fotos können sie dann machen wenn wir mit unserer Arbeit fertig sind.

Brutus
24.04.2012, 13:24
^^ Tja, leider ist das nicht überall so. Man kann diese "Gaffer" ja auch nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt da auch vernünftige. Ich kenne mittlerweile auch ein paar, die vorher selbst "Retter" waren. Die wissen zumindest, wie man sich an einer Einsatzstelle verhält.

Aber es gibt eben auch diejenigen, die meinen, sie müssten auch noch IM RTW Fotos schießen. Und die lassen sich in der Regel auch durch die Polizei nicht wirklich abhalten. Zumal die Polizei ja primär auch erstmal was anderes zu tun hat, als Gaffer auf Dinatanz zu halten...