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Kackbratze
15.04.2012, 17:19
Bescheidenes Leben? Wo arbeitet ihr denn und wie leben dann Alle, die weniger verdienen?!?

Feuerblick
15.04.2012, 17:28
Kommt drauf an, wie man "bescheiden" definiert. Ich persönlich finde den Verdienst durchaus gut, aber wenn der TE sich über 8 Euro/Stunde beschwert, muss man wohl mal darüber reden, dass man hierzulande als Jungassi netto auch nicht deutlich mehr hat...

Thomas24
15.04.2012, 17:33
Jaja, wir hatten ja nix....damals... das Leben lief in Schwarz-Weiss ohne Ton^^
Ausserdem lag mein AiP Nettostundenlohn eher bei 4,90 €...

Mihkel
15.04.2012, 17:36
Das Gehalt eines Assistenzarztes in Deutschland reicht für ein bescheidenes Leben samt Freizeit, Auto und Urlaub. Klar kann man, gerade in Osteuropa, deutlich mehr verdienen, dazu muss man aber auch mehr arbeiten. Der Vorteil von Deutschland: ein Arbeitsplatz statt mehrerer Arbeitsstellen, Arbeitsvertrag mit sozialer Absicherung, sehr gute, praxisorientierte Weiterbildung. Auch sind die Preise in Deutschland in der Regel günstiger als in Osteuropa oder in UK, wenn Du nicht unbedingt auf fragliche Bioqualität stehst.

Ach so, bitte nicht vergessen: Geld ist in Deutschland Tabuthema, darüber spricht man, wenn überhaupt, nur im engen Familien- und Bekanntenkreis.

Die Perspektiven sehen in Deutschland nicht schlecht aus. Mittlerweile entstehen erste Privatkliniken für privatversicherte Patienten und Selbstzahler, mit der Zeit werden es immer mehr sein.

Wenn ich könnte, würde ich eine "Like" um deine Beitrag setzen. In Ost-Europa ist es auch möglich veil zu verdienen, aber es bedeutet zwei Vollzeit-Arbeitsplätze und manche Arbeitstage in Finland! Aber ja, Gehalt ist nie die wichtigste Faktor!

Mihkel
15.04.2012, 17:41
Kommt drauf an, wie man "bescheiden" definiert. Ich persönlich finde den Verdienst durchaus gut, aber wenn der TE sich über 8 Euro/Stunde beschwert, muss man wohl mal darüber reden, dass man hierzulande als Jungassi netto auch nicht deutlich mehr hat...

Fachärzte verdienen 10-12 euro/Stunde und davon muss man Steuern (etwa 20%) zahlen. Es bedeutet etwa 1500 euro/Monat Netto Gehalt

Assistentärzte verdienen etwa 800 euro/Monat in Netto

Evil
15.04.2012, 18:01
Assistentärzte verdienen etwa 800 euro/Monat in Netto
Aber nicht in Deutschland, da geht es bei ca 2000 Eur/Monat los. Und das halte ich durchaus für mehr als ein bescheidenes Gehalt.
Nicht leistungsgerecht, aber am Hungertuche nagen tut kein Arzt, das zu behaupten grenzt an Raffgier.

WackenDoc
15.04.2012, 18:04
Also 2000/JAHR fänd ich dann doch recht bescheiden....;-)

Evil
15.04.2012, 18:05
Ups ;-)

Mihkel
15.04.2012, 18:12
Zum Glück habe ich wichtigere Gründe als Verdienst, z.B die Möglichkeit Bundesliga live zu sehen :D:D

PsychoFan
15.04.2012, 18:54
Zum Glück habe ich wichtigere Gründe als Verdienst, z.B die Möglichkeit Bundesliga live zu sehen :D:D

Meine Philosophie ist, dass es am Anfang des Berufsweges nicht auf ein paar Hunderter mehr oder weniger ankommt. Es kommt auf die Weiterbildung an, das Erlernen solider Grundlagen, die es Dir ermöglichen, an jedem Ort der Welt in nahezu jeder klinischen Situation sicher und richtig zu handeln. Und was die Qualität der Weiterbildung angeht, ist Deutschland nunmal unschlagbar. Kurzgefasst: In den ersten 5 Jahren investiere ich in mich selbst, damit ich die nächsten 30 Jahre gut verdienen und damit gut leben kann.

Ferner kommt es auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an. Und in Deutschland sind diese noch vereinbar.

Wenn dir ein bescheidenes Leben ausreicht, dann brauchst du dir als Assistenzarzt keine finanziellen Sorgen zu machen. Das Geld reicht, glaub mir, mach dir keine Gedanken darüber. Es reicht für Essen, eine sinnvolle Wohnung, Ausgehen, Kino, Theater, Bundesliga :), ab und zu eine Wochenendreise, einen Winter- und einen Sommerurlaub, einen Autokredit für einen Kompaktwagen und vieles mehr. Viel sparen brauchst du am Anfang nicht - du bisst in Deutschland sozial gut abgesichert.

Auf die Diskussion, was bescheidenes Leben ist und was über ein bescheidenes Leben hinausgeht, möchte ich nicht eingehen. Im Kommunismus aufgewachsen, bin ich gegen linkspolitische Argumente recht immun. Bin nunmal als Narzisst der Meinung, dass der Lebensstandard eines Facharbeiters doch nicht das richtige Mass für den Lebensstandard eines Arztes sein sollte. Zu tiefst gekränkt, dass es in Deutschland leider der Fall ist, nehme ich es dennoch hin, weil ich die Weiterbildung nur als notwendige Etappe sehe, um in Zukunft bisschen besser leben zu können. ;)

Feuerblick
15.04.2012, 18:57
@PsychoFan: Die deutsche Weiterbildung ist unschlagbar??? Wo??? Arbeitest du wirklich hier? ;-)

@Mikhel: Ah, sorry. Aus deinem ersten Post ging nicht hervor, dass du von brutto und Facharztgehalt gesprochen hast ;-) Nix für ungut. Ich finde ja durchaus, dass man von seinem Gehalt hierzulande sehr gut leben kann. Man sollte nur keine falschen Vorstellungen haben. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, willst du ja Praktika o.ä. hier machen?

Mihkel
15.04.2012, 19:59
Ja genau, von 29.Juni bis 30.Juli mache ich meine pflichtliche 4Wöchigen Kurspraktikum in D. 2 Wochen in Kardiologie und 2 Wochen in Allgemein-chirurgie.

Im nächsten Sommer habe ich geplant Notfall-Medizin, Gynäkologie und Pädiatrie dort zu machen