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Mihkel
13.04.2012, 16:44
Hallo,

Ich hoffe, das sie können mir ein bischen helfen. Ich heisse Mihkel und ich bin ein Medizinstudent (8. Semester) aus Estland (ein EU-Land). Ich besitze gute Deutschkentnisse (Zertifikat C1) und jetzt nehme ich in eine C2-Sprachkurs teil. In diesem Sommer werde ich auch meine Kurspraktikum in Deutschland (Düsseldorf) machen.

In den letzten Wochen habe ich über die Möglichkeit, meine Residentur (in Deutschland heisst es Assistentarzt?) in Detuschland zu machen, gedacht.

Ich habe bereits die Seite aerzteblatt.de gefunden und welche sind meine Chance? Und was muss ich tun?
Kann ich um eine Assistentarzt-Job bewerben oder muss ich etwas davor machen?

Danke für Ihre Antworten,

Zoidberg
13.04.2012, 16:51
"Ich besitze gute Deutschkentnisse"

nun ja

Florian1984
13.04.2012, 16:54
ein kurzer Überblick: ohne für die Angaben und Seriösität der Homepage/Firma zu garantieren

*hier stand mal Werbung*

Kackbratze
13.04.2012, 18:45
Und was muss ich tun?

1. Noch besser deutsch lernen
2. Das Studium erfolgreich beenden, vorher kannst Du nicht als Arzt in Deutschland arbeiten.

Viel Erfolg!

SuperSonic
13.04.2012, 19:16
Mit dem estländischen "Diplom arstiteaduse õppekava läbimise kohta" musst du zunächst die Approbation (= Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufs) beantragen. Eine Liste der zuständigen Behörden (je nach Bundesland, in dem du ärztlich tätig werden möchtest) findest du hier: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.109.8910.9678

Mihkel
13.04.2012, 19:48
Mit dem estländischen "Diplom arstiteaduse õppekava läbimise kohta" musst du zunächst die Approbation (= Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufs) beantragen. Eine Liste der zuständigen Behörden (je nach Bundesland, in dem du ärztlich tätig werden möchtest) findest du hier: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.109.8910.9678

Vielen Dank!

Strato
13.04.2012, 20:04
Hallo,

Ich hoffe, das sie können mir ein bischen helfen. Ich heisse Mihkel und ich bin ein Medizinstudent (8. Semester) aus Estland (ein EU-Land). Ich besitze gute Deutschkentnisse (Zertifikat C1) und jetzt nehme ich in eine C2-Sprachkurs teil. In diesem Sommer werde ich auch meine Kurspraktikum in Deutschland (Düsseldorf) machen.

In den letzten Wochen habe ich über die Möglichkeit, meine Residentur (in Deutschland heisst es Assistentarzt?) in Detuschland zu machen, gedacht.

Ich habe bereits die Seite aerzteblatt.de gefunden und welche sind meine Chance? Und was muss ich tun?
Kann ich um eine Assistentarzt-Job bewerben oder muss ich etwas davor machen?

Danke für Ihre Antworten,

Hallo,
Du brauchst, meine ich den C2 Sprachkurs, und dann würde ich dir raten, dass du dir eine Personalagentur suchst, die zahlen dir sogar den Flug und den Hotel Aufenhalt für das Vorstellungsgespräch und regeln den Papierkram...

strato

Lakemond
13.04.2012, 20:49
C1 oder C2 braucht man überhaupt nicht um in DE als Arzt arbeiten zu dürfen. B2 reicht. Es gibt viele Ärzte die schlechter als du Deutsch sprechen, also die Kollegen hier sind einfach fies. Die Approbation kriegst du automatisch. Du hast aber noch viel Zeit. An deiner Stelle würde ich paar Sommerfamulaturen machen - es gibt Krankenhäuser die dir dafür sogar bezahlen (Essen und Unterkunft). Dann hast du viel einfacher als Assistenzarzt.
Diese blöden Agenturen braucht man überhaupt nicht! Allein findest du bestimmt eine bessere Stelle.

Feuerblick
13.04.2012, 20:55
Hmm, ich kenne mich jetzt nicht aus mit diesen Sprachkursen, aber gute Deutschkenntnisse sind schon sehr sinnvoll. Ich hatte durchaus schon Kollegen bzw. Gastärzte, die auch von sich behaupteten, "gute" Sprachkenntnisse zu haben, die man aber nach zwei Wochen nochmal in längerfristige Deutschkurse stecken musste, weil weder wir noch die Patienten wussten, was sie uns sagen wollten. :-nix
Ansonsten: Zunächst mal Studium fertig haben, Approbation beantragen (dass man sie problemlos bekommt, mag sein, aber beantragen muss man die sogar als Deutscher ;-) ) und dann auf Stellen für Assistenzärzte/ Ärzte zur Weiterbildung im gewünschten Fach bewerben, die beispielsweise im Ärzteblatt zu finden sind. Man kann auch ruhig mal eine Bewerbung an eine interessante Klinik (z.B. in einer Stadt, in die man gerne möchte) schicken selbst wenn dort keine Stelle ausgeschrieben ist.

Poro
13.04.2012, 21:58
Vielleicht weißt du schon welches Fachgebiet du später gerne machen möchtest? Dann ist es sinnvoll, dass du auch in diesem Fachgebiet eine "Famulatur" (so nennen wir ein 4wöchiges Praktikum zwischen dem 5. und 10. Semester) zu machen. So sammelst du Kontakte, die dir später sehr helfen werden.

Ich denke, du wirst Deutsch recht schnell und gut lernen. Wenn du bereits jetzt aktiv lernst und auch jetzt im Sommer schon ein Praktikum machst, würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen. Du hast ja noch ein paar Semester Zeit zum Üben (aber immer schön dran bleiben).

Um mal deine Chancen anzusprechen... hängt wie gesagt sehr davon ab, wie gut du am Ende wirklich Deutsch sprichst bzw. wie viele Erfahrungen du schon in Deutschland gesammelt hast. Aber selbst ohne große Erfahrungen, kann man gut in kleinen Städten und auf dem Land eine Stelle bekommen (je nach Fachgebiet).

Viel Spaß in Düsseldorf!

MuluGulu
14.04.2012, 14:03
Teilweise sind die Kommentare schon grenzwertig und zeigen doch nur, dass gute Deutschkenntnisse nicht vor geistiger Behinderung schützen. (@Kackbratze u.a.)

Versuche beim Praktikum in Düsseldorf möglichst viele Kontakte zu knüpfen und lass dich von den Kommentaren hier nicht verunsichern. Deine Deutschkenntnisse sind wirklich gut und die letzten Feinheiten lernst du von alleine, wenn du hier bist. (ich vermute die meisten hier sprechen weniger Sprachen als du und diese dann auch noch schlechter)

Bis zum Ende des Studiums wirst du wohl leider nicht viel machen können, außer dein Deutsch zu verbessern und möglichst viele Praktika (bestenfalls in Deutschland)

Kackbratze
14.04.2012, 14:19
Vielen Dank für die Blumen.
Ein guter Arzt spricht die Sprache seiner Patienten mit allen Nuancen und Feinheiten, was bedeutet, dass man eine Sprache gut beherrschen muss, damit man mit seinen Patienten zusammen arbeiten kann. Seine Ergebnisse sind nicht schlecht, aber wenn er auch ercolgreich arbeiten will, muss er sich noch weiter steigern.
Mach doch mal ein Praktikum in einer Klinik mit schlecht sprechenden Kollegen, dann merkst Du vielleicht wo Probleme entstehen, die nicht sein müssen.

Feuerblick
14.04.2012, 14:29
@MuluGulu: Woher weisst du denn, wie gut der TE die deutsche Sprache SPRICHT???? Fürs Schreiben hat man Zeit. Man kann Wörterbücher benutzen oder die Rechtschreibprüfung des Textverarbeitungsprogramms. Beim Sprechen ist das ein klein wenig anders... :-nix

Lava
14.04.2012, 16:16
Jetzt regt euch mal ab. Ich habe einen griechischen Kollegen, der kein Wort Deutsch sprach, als er hierher kam. Als er bei uns anfing, war es auch noch nicht so dolle. Inzwischen hat er sich aber erheblich gesteigert und ist sogar unser Assistentensprecher. Die Grammatik ist nach wie vor nicht perfekt und ich muss immer wieder schmunzeln, wenn er vom "Außenknochen" statt vom Außenknöchel spricht, aber zumindest versteht er das allermeiste und kann sich auch äußern. Man kann alles erlernen und das geht auch viel schneller, wenn man in einem fremden Land lebt. Mit Kursen allein wird man nicht perfekt.

Feuerblick
14.04.2012, 16:22
Keiner hat das Gegenteil behauptet, Nine. Es geht nur darum, dass "sehr gute" Deutschkenntnisse manchmal eben doch eine zwiespältige Sache sind. Insofern sind Praktika in D doch eine gute Sache. Und dann fehlt am Ende nur noch sowas wie die Approbation ;-)

Mihkel
14.04.2012, 16:33
Vielen Dank für die Blumen.
Ein guter Arzt spricht die Sprache seiner Patienten mit allen Nuancen und Feinheiten, was bedeutet, dass man eine Sprache gut beherrschen muss, damit man mit seinen Patienten zusammen arbeiten kann.


100% einverstanden!

Deshalb nehme ich die Sprachkursen und gehe nach Düsseldorf für 4 Wochen. Im nächsten Sommer habe ich geplannt 8-10 Wochen dort zu bleiben. Alles, weil ich hoffe mehr fliessend Deutsch sprechen, als ich schliesslich mich um eine Assistentarzt-Job bewerben.

Feuerblick
14.04.2012, 16:54
@Mihkel: Das ist ein wirklich guter Plan. Du kannst in dieser Zeit auch sicher schon Kontakte zu Kliniken knüpfen. Damit ist es dann, wenn es wirklich "ernst" wird mit dem Job, einfacher eine Stelle zu finden! :-)

Strato
14.04.2012, 17:04
C1 oder C2 braucht man überhaupt nicht um in DE als Arzt arbeiten zu dürfen. B2 reicht. Es gibt viele Ärzte die schlechter als du Deutsch sprechen, also die Kollegen hier sind einfach fies. Die Approbation kriegst du automatisch. Du hast aber noch viel Zeit. An deiner Stelle würde ich paar Sommerfamulaturen machen - es gibt Krankenhäuser die dir dafür sogar bezahlen (Essen und Unterkunft). Dann hast du viel einfacher als Assistenzarzt.
Diese blöden Agenturen braucht man überhaupt nicht! Allein findest du bestimmt eine bessere Stelle.

Hi Lakemond,
Da habe ich mich versehen, denn in Spanien braucht man dann C2.....:-oopss:-oopss
Und ich wollte auch nicht fies seinl....ich weiss wie schrecklich man sich fühlt, wenn man die Sprache nicht sehr gut beherrscht......und mit den Agenturen sehen ich für alle östlich von Deutschland lebenden Menschen den Vorteil, da die leider nicht so viel Kohle haben, um mal eben 5 Tage im Hotel zu leben und in BRD mit einem Mietwagen durch den Spessart zu kurven...und so dramatisch wie die Lage vor einem Jahr war, zahlen die Agenturen alles, damit sie ihre Kunden bedienen können....
Und Appobration kann die Agentur ( so wie mir das angeboten wurde) auch beantragen...weil mit ausländischen Unis muss man Übersetzungen und Apostillen und so ein Kram machen....*gefaelltmirnicht*

strato

Strato
14.04.2012, 17:16
Vielen Dank für die Blumen.
Ein guter Arzt spricht die Sprache seiner Patienten mit allen Nuancen und Feinheiten, was bedeutet, dass man eine Sprache gut beherrschen muss, damit man mit seinen Patienten zusammen arbeiten kann.


..ich kenne Chirurgen, die reden garnicht mit ihren Patienten vor der Op.....nur eben schenll angucken, was repariert werden muss.....:-D:-D

Lava
14.04.2012, 18:42
..ich kenne Chirurgen, die reden garnicht mit ihren Patienten vor der Op.....nur eben schenll angucken, was repariert werden muss.....:-D:-D

Ich rede auch selten mit denen vorher! Was daran liegt, dass ich oftmals gar nicht weiß, wen ich am nächsten Tag operieren werde und es muss schon ein riesiger Zufall dienstplantechnisch sein, wenn ich den Patienten am Tag vorher auch aufgeklärt habe... aber darum geht's ja hier im Thread nicht ;-)