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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klagen, Geld und Nöte



DerNordi
04.07.2003, 16:38
Moin Ihrs,

Tja, noch einer der Fragen hat zum Thema einklagen. Also das Ding is, dass ich mein Abi mit 2,8 gemacht hab und mich dadurch selber für ein Med.- Studium disqualifiziert hab. Nun bin ich aber schon nen viertel Jarhundert alt und wollt halt auch mal anfangen zu studieren. Die Studienberatung in H war für mich mehr der Ruf der Cassandra. Prognosen für dieses Jahr: NC 1,8- 1,9; Wartesemester ungefähr 7- 8. Ich hab mein Abi am Kolleg in BS gemacht, wodurch mir zwar schon 2 WS angerechnet werden, was mir aber nicht viel hilft. Nun kam ich doch zu dem Schluss, klage ich mich mal ein. Und soll man' s glauben, mir hat nicht ein Rechtsanwalt sagen können, was das ungefähr kosten wird. Oh, langsam mal zu meinen Fragen:)
1. Was mag der Spass wohl kosten?
2. Wie sehen die Chancen aus?
3. Hat einer nen Anwalts- Crack an der Hand, der voll toll in Sachen einklagen is?

Ich freu mich auf eure Antworten

Der Björn

nightingale
04.07.2003, 17:11
Hallo, vom Einklagen habe ich zwar keine Ahnung - aber ich habe hier schon mehrere sehr interessante Dialoge zu dem Thema gelesen -->einfach unter "Suche" die passenden Stichworte eingeben!

hibbert
04.07.2003, 17:28
Eine Klage kostet bis zu 5000 Euro, damit musst Du schon rechnen. Gerade wenn Du Deinen "crack" bevorzugst, die sind da nämlich nicht billig. Da schon so viele Klagen, wird unter allen Klägern gelost, also wie das Losverfahren. Springen 200(man weiß nie wieviele) Extra-Plätze raus, werden die unter 1000 Klägern oder mehr verlost. Da kann man schon Pech haben und das Geld ist weg. Ausserdem soll klagen schwerer sein, was man so liest, da die Hochschulen per Gesetz besser Geschützt sind. Es ist sogar möglich, den eingeklagten Platz wieder zu verlieren, wenn die uni in Berufung geht. Und das kostet nochmal reichlich.
Also wie gesagt, hohe Kosten und geringe Chancen, aber wenn Du das Geld überhast...
Mach doch lieber noch im Losverfahren der Hochschulen mit, das mach ich auch, und es ist billiger. Eben nur eine Postkarte. :-)

DerNordi
06.07.2003, 16:50
Uiuiui Tiffi, das is aber mehr als ich im Sparschwein habe. Ich ruf morgen mal nen Rechtsanwalt in Berlin an. Mal sehen was der so sagt. Hat jemand mal was von der Uni in Budapest gehört/ gelesen? Soll wohl um die 800$ pro monat kosten. Oder hat irgend wer mal seine ersten semester im Land der Unbegrenzten Möglichkeiten abgerissen? Da hat vor kurzem einer, nachdem er seine Frau verhauen hat noch nen Polizisten angespuckt. Frau verprügeln: 18 Monate, Bullenanspucken: LEBENSLÄNGLICH! Grosses tennis!

luckyblue
06.07.2003, 19:22
Original geschrieben von DerNordi
Frau verprügeln: 18 Monate, Bullenanspucken: LEBENSLÄNGLICH! Grosses tennis!

Liegt halt daran, dass die dadrüben immer noch mit diesen vorsintflutlichen Geschworenengerichten hantieren und der Angeklagte obendrein noch Afroamerikaner war. Und die haben ja eh alle AIDS. Das ist ja hinlänglich bekannt. Wie, was - negativer Test? Shut up, Al-Kaida. Da lassen sich die Damen und Herren Geschworenen doch kein X für ein U vormachen. Klare Sache, das. Fünf Minuten Beratung, das reicht. Dann ist der Kaffee fertig und das Urteil auch. Basta.

Zur Sache:
Neben der Studienplatzklage gibt es einige weniger kostspielige Alternativen für einen Einstieg in das Medizinstudium diesseits des NC. Zum Beispiel kannst du dich für ein medizinverwandtes Studium einschreiben, dann einige Medizinscheine als "Externer" (da fachfremder Student) sammeln und dann vielleicht im zweiten Semester als Quereinsteiger einen vakant gewordenen Medizinstudienplatz einheimsen. Mit 2,8 müsste man zumindest irgendwo in den wunderschönen Neuen Bundesländern einen Platz für Biologie oder dergleichen zugewiesen bekommen. Falls du Bafög beantragen willst, könnte es allerdings zu Problemen kommen, wenn du bis zum zweiten Semester noch keinen Medizinstudienplatz hast. Aber auch da gibt es sicher Lösungswege.

Außerdem besteht noch die MÖglichkeit, sich per einstweiliger Verfügung auf einen "Studienplatz außerhalb der Kapazität" einschreiben zu lassen. Das Verfahren wird hier im Forum irgendwo subtil beschrieben und kostet maximal 100 Euro. Die Unis haben dabei zumindest in der Vergangenheit wohl immer klein beigegeben. Ob's immer noch klappt, weiß ich nicht.

Noch mal zur Studienplatzklage - an sich müsste die ZVS-Broschüre mit diesbezüglichen Inseraten zugekleistert sein. Check mal die Lage ab - die Konditionen sind wohl sehr unterschiedlich.

Ansonsten rekrutieren einige Unis ihre Studis auch schon in mündlichen Bewerbungsgesprächen. Vielleicht kannst du da ja punkten. Aber Achtung: Es gibt nur ein Versuch und tschüß. Also im Zweifel besser gar nicht erst thematisieren, dass Biologie dein Hassfach war und du die Hauptsätze der Thermodynamik für ein Credo des diesjährigen Christopher Street Day hälst.

Ansonsten gibt es ja noch die Privatuni Witten/Herdecke. Bei denen spielen Abiturnoten wohl eine etwas untergeordnete Rolle. Wenn du eine Affinität zu den esoterischen Gefilden der Medizin hast, bist du in dieser anthroposophischen Hemisphäre;-) wahrscheinlich sowieso besser aufgehoben.

Nobby
07.07.2003, 17:55
Bei dem Medizin-Info Tag der Uni MD meinte so ein Fritze, dass es letztes Semester 136 Leute in ganz Deutschland über den Klageweg geschafft haben.....

Könnte aber teuer werden, wie man so hört.

Greegings,
Nobby

hibbert
07.07.2003, 18:00
Bei 1200 Klägern ist das doch ein super Ergebnis!! Und das für 5000€.... :-))

DerNordi
08.07.2003, 14:30
Haha! Der lustige Mensch Namens Retsanwalt hat mir so Dinge zugeschickt. Jetzt kommt der Knaller: 4000 Kiesel kost der Spass bei circa 10 Unis. Und bei einigen endet die Frist am( Trommelwirbel:) 15. diesen Monat. Und fix da hin gereist und Geld verprasst. 580 im Voraus, 150 für ne Beratung. Wieso nmach ich nich Jura. Handschlag zur Begrüssung... 100 Euro. Boah was ich Hände schütteln würde.

Was ich jetzt halt auf jeden Fall versuchen werde, ich hab Berwerbungen geschrieben, welche ich mal blindlinks an ALLE Unis mit Shamanismus verschickern werde. 32 Stück an der Zahl. Kosten bisher: 32 Euro die Mappen, 25 Euro die Kopien. Der Kracher kommt noch mit 4 Euro pro Beglaubigung.

Das Ding mit dem esoterik Firlefanz: Wir haben mit unserem Bio- Lehrer 90 min. darüber diskutiert ob Einzeller intelligent sind. Das Kollegiaten homöopatischen Naturheilverfahren fröhnen ist ja bekannt, aber Lehrer? Die böse Königspusteblume.

Ich seh mal zu, dass ich noch was über die Semmelweis- Uni raus kriege.

Jetzt geh ich erstmal bowlen mit meinem Ex- Mathe- LK.

Grüsse an die Welt

Der Nordi Björn

luckyblue
08.07.2003, 18:37
Der Kracher kommt noch mit 4 Euro pro Beglaubigung.

Schulen und Gemeindehäuser beglaubigen i. d. R. kostenlos.