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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : mehr oder weniger kleine Prüfungen?



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sasch
05.07.2003, 13:44
... das wird nun mal etwas prüfungsrelevant-philosophisch ... hier in Rostock soll vor kurzem die Anfrage eines Professors an die Fachschaft gekommen sein (nur ein Gerücht!) z.B. die kleinen aber nicht minder zeitaufwändigen Praktikums-Kreuzklausuren abzuschaffen ... die Fachschaft soll sich dagegen ausgesprochen haben ...
... ich finde man sollte viel mehr kleine Prüfungen abschaffen und die Eigenverantwortung des Medizinstudenten auf seinen eigenen Druck hin zu lernen fördern ... und nicht penibel die Testatordnung mit jeder x-beliebigsten noch so kleinen Prüfungen erfüllen zu müssen ... Chemie-Kurztestate, Physik-Prüfungsparktika, etc. ... sind doch der reinste Witz!? ... viele Mediziner scheinen sich aber immer durch kleine Prüfungen quälen lassen zu wollen ... ist dem wirklich so?

Pünktchen
05.07.2003, 14:00
...also auch wenn ich jedesmal fluche über so viele Prüfungen, die meistens auch noch alle auf einmal kommen....man sollte die Studenten nicht sich selbst überlassen, das geht garantiert nach hinten los.

Ich finde zum beispiel kleine 14tägige Testate gut...man lernt zwar immer nur einen kleinen Teil doch man lernt es...und wiederholt auch immer wieder...

zur Zeit belege ich grade einen Sprachkurs für Anfänger in Schwedisch und habe seit dem gemerkt, daß es wichtig ist Druck von außen zu bekommen....am Anfang gab es jede Woche Vokabeltestate und das war nicht wenig zu lernen. Doch jeder hat gelernt und jeder hatte nach einem Semester einenrelativ großen Wortschatz, doch nun im 2. Semester beruhte alles auf Eigeninitiative und keiner lernte mehr...jeder versuchte nur noch das zu benutzen was er konnte und lernte kaum was dazu.
Und alle im Kurs wünschen sich die Strenge vom Anfang zurück!!!

Ich denke dies ist auf jedes Fach anwendbar. Man kann nicht einfach sagen ok ich hab hier das Fach Chemie: hier sind VL und da Praktika ihr müsst beides absolvieren, doch es gibt keine Wissensüberprüfung!!! Wer lernt dann noch??? vielleicht 10% der Studenten würde sich hinsetzen und sich freiwillig mit undurchschaubaren Dingen auseinandersetzen

:-meinung

@sasch
bei der Auswertung des Orthopädiepraktikums im letzten Wintersemester waren sehr viele Studenten für eine Wissensüberprüfung in irgendeiner Art und auch für eine wenigbeliebte MC-Klausur...denn alle waren sich einig für das Praktikum nix getan zu haben und im Endeffekt auch nix gelernt zu haben...jede Klausur bedeutet: ich beschäftige mich mit dem Stoff in irgendeiner Weise :-top und dabei bleiben auch grundlegende dinge hängen

sasch
05.07.2003, 14:24
Ich denke dies ist auf jedes Fach anwendbar. Man kann nicht einfach sagen ok ich hab hier das Fach Chemie: hier sind VL und da Praktika ihr müsst beides absolvieren, doch es gibt keine Wissensüberprüfung!!! Wer lernt dann noch??? vielleicht 10% der Studenten würde sich hinsetzen und sich freiwillig mit undurchschaubaren Dingen auseinandersetzen ...



... dann kämpfe ich für diese 10%, denn die restlichen 90% der Medizinstudenten lernen gut auf Kurzzeitgedächtnis und vergessen nach mindestens einer Woche eh wieder alles, weil sie dann wieder einen andere Prüfung haben (Vokabeln kann man da nicht mit Medizin-Wissen vergleichen finde ich) ... Eigeninitiative zählt nicht oktroyierter Druck von Außen!!!!!

Rico
05.07.2003, 14:48
Ich finde, man muß doch so realistisch sein, daß die große Mehrheit der Studenten für ein Fach, in dem sie keinen Leistungsnachweis erbringen müssen, auch nichts (oder kaum was) tut.

Wer also eine Klausur (und sei sie noch so klein) schreiben muß und darauf dann schonmal gelernt hat, der wiederholt beim Lernen auf die staatliche Prüfung bloß und hat es da leichter und merkt sich vielleicht auch die ein oder andere Sache langfristig.

Grade in Bezug auf die neue AppO finde ich Klausuren wichtig. denn sonst landet man schnell bei unüberschaubaren Stoffmengen, die man auf die Stexe (v.a. das Hammerexamen) neu lernen muß.

Und jetzt lerne ich weiter auf meine 7 Klausuren, die ich auf vier Tage verteilt schreiben werde... :-lesen

Lava
05.07.2003, 14:51
Es hängt vielleicht von der Dosis ab. Zu viele Prüfungen ziehen einen runter. Außerdem: wer sagt denn, dass man nicht auch bei regelmäßigen Testaten mehr oder weniger Eigeninitiative zeigen kann? In Physio z.B. gibt es bei uns Skripte im Copyshop, in denen zu jedem Praktikum das nötigste drin steht. Das nutzen viele zur Vorbereitung und lesen sich die Themen eben nicht im großen Buch durch. Jetzt vor der Klausur maulen alle rum "Ach hätte ich mich doch im 3. Semester besser vorbereitet". Also ich finde die vielen kleinen Prüfungen eher hilfreich.

condorito
05.07.2003, 15:26
Ich möchte ja nicht unken,aber wieso kann man Studenten denn nicht selber überlassen,ob sie von sich aus lernen?
Wir sind hier gottverdammtnochmal nicht mehr in der Schule,wer es selbstständig nicht schafft,hat halt Pech gehabt und kriegt den Schein nicht.SO EINFACH!
Was kommt als nächstes?
Hausaufgaben?

Lava
05.07.2003, 15:30
Kennst du auch nur einen einzigen Studenten, der sich vorbereitet, wenn er nicht muss? Ich nicht!

condorito
05.07.2003, 15:32
Ich kenne genügend.
Ausserdem gehört das auch zur Allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung.

Rico
05.07.2003, 17:13
Klar gibt es beides, aber das Interesse der Uni ist natürlich nicht, halt irgendwie ihre Studenten durch's Studium zu kriegen, sondern ihnen möglichst viel beizubringen.
Und wenn sie die Studenten dazu "zwingen" viel für ihre Scheine zu leisten, dann können die wiederum diese Leistung abrufen wenn es an die Examina geht.
Und wenn hier die Studenten gut abschneiden, dann fällt das auf die Uni zurück.

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß in Zeiten knapper Kassen irgendwann mal mehr Gelder an Unis (oder uniintern an Institute) fließen, die bei den Examina überdurchschnittlich gut abschneiden.

Nebenbei ist es ja auch unter dem Strich ein Vorteil für den Studenten, wenn er viel gelernt hat.

Der Lernzwang für alle Studenten schließt Eigeninitiative natürlich nicht aus, insofern sehe ich da keinen Widerspruch mit denen, die lieber aus Eigeninitiative lernen, denn lernen müssen sie so oder so...

Pünktchen
05.07.2003, 17:32
Original geschrieben von condorito
Was kommt als nächstes?
Hausaufgaben?

Hausaufgaben sehr gute Idee :-D aber haben wir das nciht schon...eigentlich sollte jedes seminar vorbereitet sein...und dazu gibt es themen und die müssen mal gelesen sein und kontrolliert wird es in dem du deinen senf im seminar dazu beitragen darfst...so unegfähr war das doch auch mit den hausaufgaben in der Schule oder??? :-)

Egal...ich denke Medizin ist kein Studium in dem man die Studenten sich selbst überlassen sollte...:-top
Diese Studenten werden staatliche Prüfungen wohl kaum bestehen.

Achja und das Institute darauf besinnt sind ihren Studenten eine Menge beizubringen halte ich für nen gerücht...die Qualität der Lehre steht in keinem Verhältniss zum Anspruch der Klausuren!!!




@sasch
Das ist nicht dein Ernst??? Für 10% der Studenten (ok ich hab ein wenig übertrieben ich kenne nämlich keinen :-blush) ein eigenständiges Studium ohne Wissensüberprüfungen? Was für einen Vorteil hat das bei 6 jahren Studium??? Mehr Freizeit? Ich für meinen Teil hätte in meinem Leben nie ein Urologiebuch angerührt, da mich das rein gar nicht interessiert. trotzdem sind einige sachen wichtig und die sind beim lernen sicher hängen geblieben!!!! :-lesen

condorito
05.07.2003, 18:05
Original geschrieben von Pünktchen



Egal...ich denke Medizin ist kein Studium in dem man die Studenten sich selbst überlassen sollte...:-top
Diese Studenten werden staatliche Prüfungen wohl kaum bestehen.


Ach ja?
Wir sind alle erwachsen und für unser Lernverhalten und Examnesergebnisse selbst verantwortlich.
Und zu einem Hochschulstudium gehört für mich,dass ich mich selber hinsetze und lerne,und das selbständig.

Rico
05.07.2003, 18:12
Mit dem Interesse ist das so eine Sache... man muß sich ja nicht für alle Aspekte der Medizin interessieren...

Lieber so als Walldorfuni...

Pünktchen
05.07.2003, 18:19
das ist richtig...ich kann dich vollverstehen condorito...

Und wenn es so funktionieren würde, wie du sagst, dann hätte doch keiner mehr ein Problem mit Prüfungen, da er ja ständig und immer vorbereitet ist...dann ist es eh egal ob er eine Prüfung nun schreibt oder nicht...

Warum regen sich solche Menschen, dann über Wissensüberprüfungen auf?

condorito
05.07.2003, 18:25
Natürlich gibt es Fächer die einen interessieren, und andere,die es nicht tun.Lernen muss man sie trotzdem,und ich denke,dass sollte auch ohne Zwang möglich sein.
Und mit Waldorf hat das nix zu tun,es geht um selbstständiges Arbeiten.

condorito
05.07.2003, 18:49
Original geschrieben von Pünktchen
das ist richtig...ich kann dich vollverstehen condorito...

Und wenn es so funktionieren würde, wie du sagst, dann hätte doch keiner mehr ein Problem mit Prüfungen, da er ja ständig und immer vorbereitet ist...dann ist es eh egal ob er eine Prüfung nun schreibt oder nicht...

Warum regen sich solche Menschen, dann über Wissensüberprüfungen auf?

Ich weiss,dass es nicht so funktioniert.Abba was wäre verkehrt dran?
Ich hab mich auch über Prüfungen nicht aufgeregt, finde die auch wichtig,abba aus anderen Gründen.

Pünktchen
05.07.2003, 19:37
Hi condorito :-)

sorry, daß war nicht persönlich gemeint, eher allgemein.

Warum hälst du Prüfungen für wichtig? Es scheint ja einen andere Gründe zu geben...


gruß
Pünktchen :-)

condorito
05.07.2003, 19:51
No problemo,Pünktchen ;-)
Mein Pro für Prüfungen? Aussieben.

nightingale
05.07.2003, 21:58
Beim Lesen dieses Threads schien es mir, als wenn man als Medizinstudent tatsächlich die Wahl hätte, auch einfach NICHT zu lernen?! Und damit durchzukommen? :-???
Ich wäre in jedem einzelnen Praktikum, bei jeder Klausur total abgeschmiert, wenn ich mich nicht vorher mind. 1 Tag (bis 4 Wochen!) mit der Thematik auseinandergesetzt hätte!
Wie geht das??? :-???

Lava
06.07.2003, 12:22
Also wenn es die Tests und "Supersisionen" in BC und Physio nicht geben würde, müsste man sich bei uns nicht vorbereiten. Unser BC Skript ist sowas von Idiotensicher geschrieben (sogar die Formeln haben sie uns schon nach x umgestellt), dass du prima bestehen kannst, ohne auch nur andeutungsweise zu wissen, was du da gerade machst. Meistens weist man ja nur einen Stoff nach, während man für die Klausur hauptsächlich wissen muss, was er macht. Und in Physio? Da setzt du dich hin, hältst die Klappe, piekst dir vielleicht in den Finger doer lässt dir Elektroden ankleben und lässt den Praktikumsleiter machen.

Und Klausuren? Sicher muss man für die lernen, aber das fällt einem doch leichter, wenn man im Semester den Stoff schon mal gelesen hat.

nightingale
06.07.2003, 17:40
In Bio hatten wir manchmal kleine Überraschungsstestate vor dem Kurs, in Physik+Anatomie immer mündliche Testate nach dem Praktikum, im Physiopraktikum Vor- und Nachbesprechung, in denen man schon was wissen sollte.
Ein Praktikum, das man nur macht um der Unterschrift willen - ohne zu wissen, was man macht und warum, ist für mich ein vertaner Nachmittag.

Eine Frage noch: Wie präppt man, ohne sich vorzubereiten??? :-dagegen