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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung als MFA oder OTA? Entscheidung in zwei Tagen....



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midhoegger
24.04.2012, 19:06
Hallo zusammen!

Mein Abischnitt hat leider mit 1,6 nicht für einen Studienplatz Humanmedizin gereicht. Deshalb möchte ich im Herbst zunächst eine medizinische Ausbildung beginnen.

Ich hatte mich bereits als OTA bei einer Schule beworben und die würden mich annehmen und sind dabei mir einen Ausbildungsplatz in dem nächstgelegenen Krankenhaus zu verschaffen. Während eines Praktikums war ich bereits einmal im OP, was ich auch sehr interessant fand. Bei der Schule, an der ich so gut wie angenommen bin, warnte man uns aber auch vor dem rauen Klima im OP und dem stressigen Berufsalltag.

Heute hatte ich ein Probearbeitstermin in einer Urologischen/Andrologischen Praxis. Der Arzt und die Ärztin sind total jung und locker, haben mir gleich das DU angeboten und das Klima ist einfach klasse. Nach dem Probearbeiten wurde ich auch direkt am Freitag zur Vertragsunterzeichnung eingeladen.

Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob ich eine Ausbildung als OTA oder MFA beginnen soll. Welche Ausbildung bringt mir fürs Studium und spätere Berufsleben mehr? Wer hat Erfahrungen in den beiden Berufen gemacht und kann mir seine Eindrücke schildern???

Viele Grüße

Mid

Miss_H
24.04.2012, 20:59
Leider kann ich dir keine konkreten Antworten auf deine Fragen geben. Aber meine Erfahrung: Die beste Arbeit macht mit einem unfreundlichen/schlechten Team keinen/wenig Spaß und eine nicht so schöne Arbeit kann mit einem guten Team trotzdem sehr viel Spaß machen.
Falls du es noch nicht gemacht informiere dich nochmal über die genauen Zulassungsbeschränkungen. Hast du z.B. den TMS schon gemacht?

Feuerblick
24.04.2012, 21:24
Kommt sehr darauf an, was du machen möchtest. Ich vermute mal, wenn es dich in Richtung Medizin zieht, möchtest du gerne auch medizinische Inhalte in der Ausbildung haben. Und zwar überwiegend. Das dürfte dir im OP mehr geboten werden als in einer Praxis, wo du mehrheitlich Telefonate führen, Kärtchen einlesen, Igel kassieren, abrechnen und kleinere Handreichungen machen wirst. Zumindest ist das so mein Eindruck von den beiden Jobs. Wissendere mögen mich gerne korrigieren, wenn ich falsch liege :-nix

Die.kleine.helene
24.04.2012, 21:33
Andererseits wärs vielleicht nicht unbedingt schlecht, als Arzt auch seinen eigenen Papierkram verwalten zu können. Ich meine: zu wissen, was die Angestellten Kollegen dort überhaupt machen.. Wenn du den medizinischen Teil sowieso noch lernst, wieso ist es dann falsch, sich vorher artverwandt, aber doch anders zu bilden?

Espressa
24.04.2012, 21:35
Ich seh's wie Funkel, finde MFA nicht sehr "medizinlastig" sondern durchaus sehr bürokratisch/ kaufmännisch, da sind Abläufe im OP doch interessanter und nützlicher.
Rauh und stressig kann es in einer Praxis auch sein - und andersrum sind OP-Teams manchmal auch ganz locker, davon würd ich mich nicht einschüchtern lassen.

Espressa
24.04.2012, 21:37
Andererseits wärs vielleicht nicht unbedingt schlecht, als Arzt auch seinen eigenen Papierkram verwalten zu können. Ich meine: zu wissen, was die Angestellten Kollegen dort überhaupt machen.. Wenn du den medizinischen Teil sowieso noch lernst, wieso ist es dann falsch, sich vorher artverwandt, aber doch anders zu bilden?

-dachte dass das kommt, aber bedenke dass es bis zur Niederlassung noch einige Jahre des Studiums/ Facharztausbildung/ Erfahrungsammelns sind, da ist eh schon wieder praktisch alles nochmal anders als davor.

Trianna
24.04.2012, 21:42
Ich kenne auch einige MFAs die durchaus auch in den ambulanten OPs eingesetzt werden bzw. in der Assistenz. Die Arbeit in der Praxis kann auch sehr viel Spaß machen (ich arbeite als studentische Aushilfe in einer). Mit Abitur kannst du die Ausbildung zudem auf 2 Jahre reduzieren.

mary-09
24.04.2012, 22:37
ich hatte mal einen Mitbewohner, der OTA-Azubi war. WENN du jetzt schon möglichst viel "Medizin" sehen/lernen willst und praktisch arbeiten möchtest, würde ich definitiv DAS machen. Und es gibt nette Chirurgen, genauso wie es cholerische gibt, davon würde ich mich nicht unbedingt abschrecken lassen, aber das weißt du besser, wie du mit solchen Situationen umgehst. Das Klima unter OP-Pflegekräften/OTAs untereinander habe ich bisher immer als sehr nett kennengelernt.

schmuggelmaeuschen
25.04.2012, 11:31
@Expressa: du hast MTA geschrieben, aber ich denke du meinntest MFA oder? MTA ist seeeeeeeeeeeeehr medizinlastig (wenn man nich wie ich in der Bio Forschung hängt)

crazykid33
25.04.2012, 16:34
Ich mache eine Ausbildung zur OTA zur Zeit.
Wir haben einen Großteil an ehemaligen MFA bei uns.

Die Arbeit als MFA ist schlecht bezahlt (meistens) und unterfordert. Das ist der Grund warum die Meisten die OTA Geschichte dazu machen.
Als OTA hast du einen sicheren Job (großer Mangel) und ein gutes Gehalt.
Außerdem ist die Ausbildung einfach intensiver.
Man lernt mehr vom Stoff.

(Angaben unserer ehem. MFA's)

KeepWell
25.04.2012, 16:42
Hey, ich würde dir definitiv zum OTA raten, selbst bei uns MTA´s gabs einige MFA die eben die MTA ausbildung gemacht haben (BITTE MTA und MFA nicht verwechseln!)
Schlecht bezahlt, manchmal sehr lange Zeiten und wirklich medizinlastig ist es auch nicht, eher so mehr im EDV Bereich....

lio
25.04.2012, 17:04
Mit Abitur kannst du die Ausbildung zudem auf 2 Jahre reduzieren.
Und mit 'ner abgeschlossenen Ausbildung reicht 1,6 wahrscheinlich auch in der AdH-Quote, in Leipzig zum Beispiel. Primäres Ziel ist ja nicht eine superspannende Ausbildung, sondern der Medizinstudienplatz.
Ich hab letztes Jahr ein kurzes Praktikum in einer urologischen Praxis gemacht und war überrascht, was die alles vor Ort machen. Die MTA und MFA haben die kompletten Urinanalysen und Spermiogramme im Hauslabor gemacht, bei OPs assistiert, Blut abgenommen und so weiter. Ich stell mir das (für zwei Jahre) wesentlich abwechslungsreicher vor als stundenlang im OP zu stehen und Instrumente anzureichen, aber wenn sich jemand brennend für Chirurgie interessiert, ist das natürlich was anderes…

Sticks
25.04.2012, 19:57
Hallo,
ich habe die OTA Ausbildung gemacht und bis zum Studium noch drei Jahre in dem Beruf gearbeitet. Ich hätte ihn niemals aufgegeben, außer für das Studium.
Du lernst wirklich Medizin und nicht einfach nur Pflege. Gerade in Anatomie, Chirurgie, Krankheitslehre und vieles mehr lernst du viel und ich konnte davon im Studium profitieren.
Einen Job wirst du mit Sicherheit nachher finden! 5 Bewerbungen-6 Stellenagebote ;-). Ich hatte den Vorteil und habe als Schüler viele Zentral-OP`s kennen gelernt.
Ein guter OTA kennt die OP genau so gut wie der Chirurg, und das bringt dir einiges an Kompetenz und Erfahrung für das Studium.
Einfach nur ein Messer anreichen ist da nicht. Ich hatte die Fachbereichsleitung für Orthopädie und Traumatologie. Habe viel Kontakt zu den Firmen gehabt, wurde nach meiner Kompetenz während schwierigen OP`s gefragt, kannte mich gut mit den Prothesen und deren Kombinationsmöglichkeiten aus, durfte viel organisieren und einiges mehr. Auch die Weiterbildungen waren sehr Atraktiv, Intermeduläre Markraumostheosynthese oder Prinzipien der Frakturbehandlungen von jeweils mehreren Tagen bezahlt vom Arbeitgeben. Der frische Assistenzarzt wäre sicher froh so etwas vor seinen ersten OP-Erfahrungen mit gemacht zu haben.

Was das Klima angeht, JA es ist manchmal rau. Ja und? Langeweile kannst du woanders haben. Wir hatten aber auch ein super Klima, waren mit den Ärzten was trinken, bei denen zu Hause, kannten die Familien und waren z.T bis zum Chefarzt per Du.

Abgesehen davon kannst du wirklich Geld sparen für das Studium!
Ich weiß nicht ob deine Schule durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft anerkannt ist, meine war es und wir haben o.a ein gutes Ausbildungsgehalt bekommen-ähnlich wie die Gesundheits und Krankenpfeleger. Aber auch nach der Ausbildung verdienst du sehr gut, und in vielen Häusern wird es noch atraktiver durch gut bezahlte Dienste!
In der Ausbildung gab es dann noch sehr gute Kurse wie Erste Hilfe von 16 Stunden, Streifverbandtechnik-Gipsen, Röntgenkurs (Strahlenschutzkurs).

Ich kann dir die Ausbildung empfehlen.

crazykid33
25.04.2012, 20:05
Hey, ich würde dir definitiv zum OTA raten, selbst bei uns MTA´s gabs einige MFA die eben die MTA ausbildung gemacht haben (BITTE MTA und MFA nicht verwechseln!)
Schlecht bezahlt, manchmal sehr lange Zeiten und wirklich medizinlastig ist es auch nicht, eher so mehr im EDV Bereich....

Oh das tut mir jetzt leid.
Hatte mich was das MTA angeht verlesen.

Aber ich empfehle auch hier den OTA weiter.
Bietet einfach eine große Abwechslung.

WackenDoc
25.04.2012, 20:07
Ich bin auch für OTA. Ist fordernder, ich nehme mal an besser bezahlt und du bist damit für nen Studentenjob zeitlich flexibler(z.B. für Nacht-oder WE-Schichten).
Außerdem wirst du im OP auch nochmal einiges Medizinisches mitbekommen.

MFA-Arbeit geht eher in Richtung Anmeldung, Sprechstundenorganisation, Abrechnung etc. (also eher wie ne Sekretärin).
Was ich bisher mitbekommen hab, wird das recht schlecht bezahlt und du wärst vor allem an Praxiszeiten gebunden.

schmuggelmaeuschen
26.04.2012, 09:51
du musst ja auch bedenken, was ist wenn du über das AdH keinen Platz bekommst und evtl in den Berufarbeiten musst...
Ich hab damals auch gedacht ich mahce lieber MTA statt GuKkp oder OTA, da die Ausbildung für mich persönlich interessanter war aus Pflege und in Köln und nicht wie OTA in nem Kuh-Kaff... Ich wusste damals schon, dass LAbor nicht so meins ist und ich lieber mit/am Menschen arbeite. Jetzt arbeite ich seit 2Jahren in nem Beruf wo mir absolut der Patientenkontakt fehlt.... toll ich was anderes....

midhoegger
26.04.2012, 16:01
Vieeeelen Dank Leute!!!

Ihr habt mir mit euren Eindrücken und Meinungen sehr geholfen. Hab auch nochmal mit einem Arzt, den ich aus dem Praktikum kenne geschrieben und der riet mir auch zur OTA Ausbildung. Gut bezahlt wird die hier zwar nicht aber ich glaube die ist doch besser für mich geeignet...
Vielen Dank nochmal ;)

crazykid33
26.04.2012, 17:54
Das mit der guten Bezahlung kommt dann nach der Ausbildung.
Du bekommst auf dem aktuellen Stellenmarkt der OTAs auf jeden Fall einen Arbeitsplatz und kannst da Tariflich sogar noch Handeln, weil der Mangel einfach da ist.

susi89
27.04.2012, 19:11
Hallo, also ich befinde mich gerade im 3.LJ zur MTA-F (Funktionsdiagnostik). Leider wissen kennen viele (auch medizinisches Personal) dieses berufsbild nicht. Die meisten Stellen sich unter einer MTA einen Labor oder Röntgenassistenten vor. Zu F gehören aber lauter Diagnostische Untersuchungen in den Bereichen Neuro, Kardio, pulmo und HNO.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht was MFA jetzt genau umfasst oder um welche MTA-Richtung es in der Ausgangsfrage ging. Aber ich kann von meinen Erfahrungen als F Azubi berichten.
Ich haber im laufe der Ausbildung jetzt in jedem der 4 Fachbereiche jeweils 2 Fachpraktika zu je 6-7 Wochen absolvieren müssen. Dabei stand offen, ob in einer Facharztpraxis oder einer Klinik. Mir persönlich macht die Arbeit als F im krankenhaus dabei mehr Spaß als in der Praxis. So hat man auch die Möglichkeiten bei Operationen, bei denen die F's gebraucht werden um Funktionsausfälle während/nach einer OP zu überprüfen. So war ich zb bei der Entfernung eines AkustikusNeurinom, Mittelohr-OP beim Kleinkind, ACI-OP (Plaque-Entfernung),... dabei.
Aber besonders wichtig: egal ob in der Praxis oder in der Klinik...man ist ständig im Kontakt mit den Menschen, man kann viele verschiedene Krankheitsbilder sehen und man lernt/ bzw muss in der Lage sein Diagnosen erkennen zu können. Natürlich bleibt die entgültige Diagnosestellung eine Ärztliche Sache, aber in manchen Praktikas musste ich Verdachtsdiagnosen vorschlagen. Und man muss zum Schutz des Patienten in Akutfällen natürlich wissen, was man da gerade beim Patienten diagnostiziert und dementsprechend ggf. schnell handeln. Ich hatte zb. auch schon beim EEG ableiten Patienten die dann gerade einen Epileptischen Anfall hatten. Und es ist wirklich interessant klinische Erscheinungen im Zusammenhang mit pathologischen diagnostischen Ergebnissen kennen zu lernen.
Ich bin vom Prinzip her also sehr begeistert von dieser Ausbildung. Für mich sind nur die Rahmenbedinungen (d.h. Schule,Schulgeld...) nicht ganz optimal. Desweiteren ist es leider so, dass im "Osten" MTA'Fs häufig von angelernten Krankenschwestern ersetzt werden. Schließlich ist das finanziell günstiger als eine spezialisierte Fachkraft. Und damit will ich nicht sagen, dass Krankenschwestern das nicht können! Nur finde ich, eine Krankenschwester lernt sich auf die Pflege von Patienten zu spezialisieren und wir F's eben auf die Diagnostik. Und wenn ich (sehr oft) gesehen habe, wie ungenau manche Schwestern ein EKG oder andere Untersuchungen durchführen, dann wird mir da bissl bang. Ohne es natürlich zu verurteilen, da sie es ja nicht anders gelernt haben. Nur ich finde, man sollte jeden in seinem gelernten Bereich arbeiten lassen. Naja egal...ich weiß halt, dass ich mich entweder in Großstädten (Unikliniken) oder in den alten Bundesländern bewerben muss um einen Job zu bekommen. Aber erstmal abwarten..schließlich erhoffe ich immernoch einen Studienplatz für ws12/13!

So..ich hoffe ich habe hier keinen gelangweilt...Aber vlt konnt ich ein bisschen helfen und das berufsbild einer MTAF näher bringen...

Liebste Grüße an alle! und ein schönes WE

Su

Linda.1001
27.04.2012, 19:26
Ich bin MFA und würde die Ausbildung nicht nochmal machen. Es ist eher eine kaufmännische Ausbildung als eine medizinische.....medizinrelevantes wirst du da kaum vermittelt bekommen oder nur sehr wenig.

Ich würde, wenn ich vor der Entscheidung stünde die OTA Ausbildung machen ohne zu Zögern.
Die MFA Ausbildung wäre n Fehler....du kannst während des Studiums besser als OTA arbeiten...die Bezahlung ist besser, mehr Wissen vermittelt...ausserdem ist das Ansehen von uns MFAs auch nicht das Beste. ;)

Auch wenn das sehr negativ klingt......für mich läge die Entscheidung auf der Hand.