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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hypokalzämische Tetanie



Sebastian1
07.07.2003, 14:52
Hi,

bei einer relativen Hypokalzämie bei Alkalose ist ja mehr Ca2+ an Albumin gebunden. So weit, so klar. Dabei entsteht eine (kann entstehen) Tetanie. Warum und über welchen Mechanismus?
Ich habe im Klinke/Silbernagle dazu nur die Begründung "Hyperexzitabilität der betreffenden Zellen" gefunden. Wird das Ruhemembranpotential der Zellen in Richtung Depaolarisation verschoben? Und wenn ja, warum?

Gruß,
Sebastian

Pünktchen
07.07.2003, 16:47
Ca-Ionen stabilisieren die Na-Kanäle an den Zellmembranen angeblich...wenn Calcium fällt, dann gibt es einen erhöhten Na-Einstrom, da die Erregbarkeitsschwelle gesenkt wird...am Herzen ist der Kalium-Austrom verhindert durch verzögerte Aktivierung der K-Kanäle...

Ich hoffe, das stimmt soweit....

Pascal
07.07.2003, 16:57
Ich stimme dem Punkt zu.

Lisa
07.07.2003, 17:21
Kann mich an ein Tafelbild aus der Physiovorlesung erinnern: die Calciumionen sind an die Außenseite der Zellmembran über deren gesamte Länge gelagert. Durch diese positiv geladene Lage wird das Membranpotential stabilisiert. Fehlen die Calciumionen, kommt es zur Senkung der Erregungsschwelle.

...wenn mein Kopf nicht grad mit Pharma blockiert wäre, könnt ich jetzt auch drüber nachdenken, ob diese Erklärung nun sinniger ist als die vom Punkt oder ob's letztendlich auf das selbe hinausläuft...
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...es läuft wohl auf's selbe hinaus

Lava
07.07.2003, 18:25
Ich glaube, das nennt man "Demaskierung", richtig? Negative Ladungen auf der Außenseite werden demaskiert und dadurch... tja, was passiert dann? Das Potential über die Membran ist geringer, oder? Also leichter erregbar. Aber das kann ich dir jetzt nicht versichern. Ist nur ne Theorie. Vielleicht weiß ja der test mehr :-D

test
07.07.2003, 23:06
Original geschrieben von Janine
Ich glaube, das nennt man "Demaskierung", richtig? Negative Ladungen auf der Außenseite werden demaskiert und dadurch... tja, was passiert dann? Das Potential über die Membran ist geringer, oder? Also leichter erregbar. Aber das kann ich dir jetzt nicht versichern. Ist nur ne Theorie. Vielleicht weiß ja der test mehr :-D

mehr weiß ich auch nicht :-D so wie ihr das alle erklärt habt kenn ich das auch.
Die leichtere erregbarkeit kommt durch die bereits erwähnte demaskierung der negativen Ladung der Aussenseite der Membran. Wenn diese neg. Ladungen freigelegt werden "spürt" praktisch die Membran/ der Kanal nicht mehr die volle Spannung ;-) was in der Wirkung einer Depolarisation entspricht.

Lava
15.07.2003, 20:34
Eine Frage: wieso kommt es bei Alkalose (durch z.B. Hyperventilation) zu einer Hypokalziämie?? Und die ist die für das Kribbeln in den Fingern verantwortlich? (Leichtere Erregbarkeit der Nerven usw.)

Rico
15.07.2003, 20:45
Bei Alkolose wegen Hyperventilation dissoziieren Plasmaproteine und binden das Ca2+

Bei metabolischer Azidose wird es noch zusätzlich an Bicarbonat komplexiert.