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Vilsa
01.05.2012, 22:46
Hallo,

manch einer von euch kennt das vielleicht: Unsicherheit. Ich beschäftige mich bereits seit längerem mit dem Gedanken Medizin zu studieren und habe mich demensprechend gründlich informiert. Erfahrungsberichte gelesen, Blogs durchgeschaut, sämtliche Foren durchgelesen, Videos geschaut, Interviews geschaut und mit Leuten gesprochen. Generell denke ich, dass ich ganz gut informiert bin, doch die Unsicherheit bleibt. Will ich mir wirklich ein langes und schweres Studium zumuten und vor allem später in einem Beruf arbeiten, der hart sein und viele Überstunden beeinhalten kann?

Meine Frage: Was habt ihr getan um ganz sicher zu gehen, dass ihr Medizin studieren wollt?

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte und noch nicht gemachtg habe ist ein Praktikum in einem Krankenhaus - würdet ihr das empfehlen? Oder würden die mich Akten sortieren lassen und ich würde kaum etwas von dem Arzt Beruf mitbekommen?

Eine vielleicht nützliche Info zum Schluss: Ich habe vor mich bei der Bundeswehr für ein Medizinstudium zu bewerben. Ich weiß, dass ich als Soldat dann ebenfalls ins Ausland muss, doch das soll hier primär nicht thematisiert werden. Es geht mir um den Beruf als Arzt.

Danke schon einmal für jeden, der seine Gedanken teilt!

Melina93
01.05.2012, 22:58
Ich habe ein Praktikum absolviert und muss sagen, dass es schon geholfen hat. Man lernt nicht besonders viel, aber man kann gute Gespräche mit Studenten und Ärzten führen und so einen ganz guten Einblick bekommen.
Das Pratikum war für mich aber eine gute Möglichkeit meinen Berufswunsch zu festigen. Ich mein, besonders viele andere Möglichkeiten hat man als Schüler ja nicht. Aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass das Praktikum bewirkt hat, dass ich realisiert habe, dass man eben auch viel "Unschönes´" machen muss. Älteren und kranken Menschen auf die Toilette helfen, Gerüche und unschöne Wunden ertragen. Aber ich fand vor allem die KnieOP bei der ich dabei war super interessant. Da habe ich dann auch gemerkt, dass mich solche "ekligen" Sachen nicht abschrecken.
Also mach ein Praktikum. Dann wirst du sicherlich mehr üeber dich erfahren.

epeline
01.05.2012, 22:59
Hallo,

manch einer von euch kennt das vielleicht: Unsicherheit. Ich beschäftige mich bereits seit längerem mit dem Gedanken Medizin zu studieren und habe mich demensprechend gründlich informiert. Erfahrungsberichte gelesen, Blogs durchgeschaut, sämtliche Foren durchgelesen, Videos geschaut, Interviews geschaut und mit Leuten gesprochen. Generell denke ich, dass ich ganz gut informiert bin, doch die Unsicherheit bleibt. Will ich mir wirklich ein langes und schweres Studium zumuten und vor allem später in einem Beruf arbeiten, der hart sein und viele Überstunden beeinhalten kann?


ob du das willst, kannst du dir wohl nur selbst beantworten.


Meine Frage: Was habt ihr getan um ganz sicher zu gehen, dass ihr Medizin studieren wollt?

einfach angefangen... in ermangelung anderer pläne...
die aufnahme eines studiums besiegelt ja nun nicht dein leben und ist auch nicht endgültig. man kann immer noch mal was anderes anfangen, wenn es einem doch nicht so gut gefällt.


Das einzige, was ich mir vorstellen könnte und noch nicht gemachtg habe ist ein Praktikum in einem Krankenhaus - würdet ihr das empfehlen? Oder würden die mich Akten sortieren lassen und ich würde kaum etwas von dem Arzt Beruf mitbekommen?

also, wenn du wirklich sämtliche foren gelesen hättest, hättest du darauf schon zig antworten bekommen :-nix
ich würde es dir empfehlen, aber das praktikum wird halt eher mit der krankenpflege als mit dem ärzte-team zutun haben, da musst du auf kulanz hoffen, dass du immer mal bei den ärzten rumhüpfen darfst.
akten sortieren wirst du da weniger, aber es gibt noch andere unschöne aufgaben mit denen man dich beauftragen kann... und da man für das studium eh ein 3 monatiges pflegepraktikum braucht, kannst du ja schon mal anfangen, abbrechen geht immer.



Eine vielleicht nützliche Info zum Schluss: Ich habe vor mich bei der Bundeswehr für ein Medizinstudium zu bewerben. Ich weiß, dass ich als Soldat dann ebenfalls ins Ausland muss, doch das soll hier primär nicht thematisiert werden. Es geht mir um den Beruf als Arzt.

also, wenn es dir wirklich um den arztberuf allein geht, würde ich davon die finger lassen.
wieso favorisierst du überhaupt diese variante?
habe mich damals beim abi auch dafür interessiert und informiert. das war mir aber nichts. ich möchte kein soldat sein. ich möchte frei sein, mir aussuchen können, in welchem fach ich arbeite und wo. ich wollte keine angst haben müssen, in krisengebiete geschickt zu werden und meine noch nicht vorhandenen kinder zurück lassen zu müssen. ich wollte mich nicht für eine zeit verpflichten, die fast so lang sein sollte wie mein leben bis dahin. lieber hätte ich die wartezeit abgesessen.
du solltest wirklich soldat werden wollen.
aber villeicht kann zu dem thema unsere einschlägig bewanderte ärztin hier etwas mehr sagen und vielleicht auch die positiveren aspekte herausstellen :-)

Sticks
01.05.2012, 23:34
Du weisst aber schon das du dich für 16-17 Jahre verpflichten musst beim Bund?
Alle drei Jahre umziehen...
Da sind sechs Jahre Studium noch einmal das geringere Übel...

Mach so viele Praktika wie möglich! Etwas zu verlieren hast du nicht. Du solltest auch einmal eine Vorlesung besuchen, damit du vll einwenig das Gefühl bekommst.

Was ich gemacht habe? Nun ja ich musste sechs Jahre warten, habe in einem medizinischem Beruf gearbeitet und immer mehr Lust bekommen. Und nun mache ich es einfach, ich studiere dieses wunderbare Fach!

Aber bitte tuhe uns Wartezeitlern ein gefallen und überlege es dir gut ;-). Es gab sehr viele die nach einigen Wochen aufgehört haben weil zB Anatomie ihnen nicht gefallen hat...

epeline
01.05.2012, 23:49
Aber bitte tuhe uns Wartezeitlern ein gefallen und überlege es dir gut ;-). Es gab sehr viele die nach einigen Wochen aufgehört haben weil zB Anatomie ihnen nicht gefallen hat...

und das ist durchaus legitim!

Sticks
01.05.2012, 23:54
und das ist durchaus legitim!

ja leider
auch wenn ich es für schwachsinnig halte nach einigen Tagen schon das ganze Studium beurteilen zu wollen
da scheint die vorige Information bei Null gelegen zu haben

epeline
02.05.2012, 00:06
auch dinge, die man für schwachsinnig hält, können durchaus das recht anderer sein ;-)
man kann halt nicht vorher schnuppter-studieren.

und wer nicht will, kann gerne gehen und aufhören. man muss auch nicht erst zuende studieren, damit man sich 100% sicher ist, etwas nciht zu wollen, da müsste ja jeder alles studieren, nach dieser theorie - sehr sinnvoll :-nix


"nach ein paar tagen" empfinde ich jetzt auch wieder als so ein "extrem-argument". das dürfte ja wohl für die wenigsten abbrecher gelten, nicht?

ist halt blöd, dass es mehr bewerber als plätze gibt, aber das verbietet nicht anderen, sich ausprobieren zu können!

Sticks
02.05.2012, 00:14
auch dinge, die man für schwachsinnig hält, können durchaus das recht anderer sein ;-)
man kann halt nicht vorher schnuppter-studieren.

und wer nicht will, kann gerne gehen und aufhören. man muss auch nicht erst zuende studieren, damit man sich 100% sicher ist, etwas nciht zu wollen, da müsste ja jeder alles studieren, nach dieser theorie - sehr sinnvoll :-nix


"nach ein paar tagen" empfinde ich jetzt auch wieder als so ein "extrem-argument". das dürfte ja wohl für die wenigsten abbrecher gelten, nicht?

ist halt blöd, dass es mehr bewerber als plätze gibt, aber das verbietet nicht anderen, sich ausprobieren zu können!

ich rede auch nicht von leute die das vll 3-4 Monate mal gemacht haben, sondern wirklich von tagen bis 2 Wochen! Extremargument ja-aber das alleine sind schon 5 Leute die ich kenne und noch einige bei meiner Schwester an der Uni, welche nach einer Stunde Chemie Vorkurs aufgehört haben. Ich denke da kommt schon etwas zusammen.

epeline
02.05.2012, 00:45
aber wie gesagt, auch die leute handeln nach ihrem guten recht.
auch wenn ihre entscheidungen dir unsinnig udn blöd erscheinen mögen.

für andere ist das medizinstudium halt einfach bloß ein studium, eine option, die man sich mal anguckt.
manche hier behandeln das ganze wie den heiligen gral....

Die.kleine.helene
02.05.2012, 00:55
Das kann ich unterschreiben. Es ist letztendlich nichts anderes als ein leicht überbewertetes, übermäßig mit Prestige versehenes Fach, das einen für viele Richtungen qualifiziert und auf Grund der mit Mythen umgebenen Materie, der Macht und der Nähe zum Übernatürlichen (Konfrontation mit Tod) evtl. so begehrt ist.

Hatte ja auch drüber nachgedacht. Ehrlich gesagt allerdings auch mit der Überlegung, obs wirklich was für mich ist und mit der Gewissheit, dass ich im Notfall ja noch wechseln kann.

Sticks
02.05.2012, 06:20
aber wie gesagt, auch die leute handeln nach ihrem guten recht.
auch wenn ihre entscheidungen dir unsinnig udn blöd erscheinen mögen.

für andere ist das medizinstudium halt einfach bloß ein studium, eine option, die man sich mal anguckt.
manche hier behandeln das ganze wie den heiligen gral....


Darum geht es mir gar nicht. Wir hätten auch vom Fach Singen und Tanzen sprechen können.
Naja egal. Lass uns das Thema Beenden.

babyjess
02.05.2012, 08:10
Hallo,

manch einer von euch kennt das vielleicht: Unsicherheit. Ich beschäftige mich bereits seit längerem mit dem Gedanken Medizin zu studieren und habe mich demensprechend gründlich informiert. Erfahrungsberichte gelesen, Blogs durchgeschaut, sämtliche Foren durchgelesen, Videos geschaut, Interviews geschaut und mit Leuten gesprochen. Generell denke ich, dass ich ganz gut informiert bin, doch die Unsicherheit bleibt. Will ich mir wirklich ein langes und schweres Studium zumuten und vor allem später in einem Beruf arbeiten, der hart sein und viele Überstunden beeinhalten kann?

Meine Frage: Was habt ihr getan um ganz sicher zu gehen, dass ihr Medizin studieren wollt?

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte und noch nicht gemachtg habe ist ein Praktikum in einem Krankenhaus - würdet ihr das empfehlen? Oder würden die mich Akten sortieren lassen und ich würde kaum etwas von dem Arzt Beruf mitbekommen?

Eine vielleicht nützliche Info zum Schluss: Ich habe vor mich bei der Bundeswehr für ein Medizinstudium zu bewerben. Ich weiß, dass ich als Soldat dann ebenfalls ins Ausland muss, doch das soll hier primär nicht thematisiert werden. Es geht mir um den Beruf als Arzt.

Danke schon einmal für jeden, der seine Gedanken teilt!

also mal zu dir zurück :-D

medizin ist ja wie wir alle wissen ein besonderes Fach, in jeder Hinsicht. Doch, was es mit jedem anderen Studium gemein hat ist, dass man es einfach wollen muss, um sich zu bewerben. ich finds gut, dass du dir schon so viele infos zum Beruf geholt hast.ja es stimmt: arzt sein bringt mit sich manche entbehrungen, viele überstunden, und psyschische lasten...ich denke aber, dass wenn man dazu berufen ist weiß man sehr gut mit all diesem umzugehen. man kennt ärzte mit depressionen es stimmt, aber noch mehr ärzte kenne ich die ihr beruf sehr gerne ausüben.. man muss sowieso sagen dass man nach dem medizinstudium oft so zum streber wird, dass man von sich aus einfach GERNE ARBEITET :D es bieten sich außerdem so viele richtungen an, bei einigen muss man weniger machen als bei anderen :-)

zur diskussion"leute die das studium abbrechen" meiner meinung nach geschieht es den leuten, die sich einfach über inhalten des studiums nicht genug informiert haben.. was ich zB sehr gerne mach, wenn ich in der Staatsbibliothek oder in Thalia-Buchhandlung bin, ist zur medizin abteilung gehen, mir bücher angucken zu den versch. fächer :) man versteht zwar als abiturientin nicht immer viel davon :D aber man bekommt wichtige eindrücke über die inhalte der vorklinik und des klinischen abschnitts ;) am schüleruni-tag hab ich außerdem bei einigen vorträgen und vorlesungen gesessen :-)

schmuggelmaeuschen
02.05.2012, 09:20
klingt vielleicht doof, aber ich hab es einfach plötzlich gewusst.
Es war ja mein Plan B, Plan A war Tanz zustudieren, dass hat hat geklappt. Ich war an der Uni zu so "Vorstellungstag", wo der Studiengang vorgestellt wurde und dann wusste ich es einfach...

babyjess
02.05.2012, 11:31
klingt vielleicht doof, aber ich hab es einfach plötzlich gewusst.
Es war ja mein Plan B, Plan A war Tanz zustudieren, dass hat hat geklappt. Ich war an der Uni zu so "Vorstellungstag", wo der Studiengang vorgestellt wurde und dann wusste ich es einfach...


also ich finde es klingt cool :-) es mal so einfach zu wissen :-D studierst dus jetzt auch? wenn ja, wie viel spaß macht dir das?

Isis Anatomy
02.05.2012, 17:32
Also ich kann dir auch nur dringend raten,ein Praktikum zu machen. Ich war zwar letztes Jahrfür nur eine Woche am Ende der Sommerferien in einer HNO-Klinik aber ich würde sagen,dss mir diese eine Woche sehr viel gebracht hat.
Ich bin die ganze Zeit mit einem Assistenzarzt rumgelaufen und der hat mir echt alles gezeigt. Ich war bei den ambulantischen Untersuchungen dabei und durfte kleinere Dinge auch schon selber machen. Auch wurde mir immer der OP-Plan gezeigt und gefragt,welche OP ich denn gerne anschauen möchte. Dann war ich bei einer Mandelentfernung und auch bei einer OP,wo einem Mann Tumore aus dem Hals entfernt wurden. Diese OP ging 5 Stunden und das war auch ne gute Erfahrung,weil man mal sieht wie lange so etwas sein kann und wie anstrengend es ist,die ganze Zeit über zu stehen. Der Oberarzt hat mich dann ab und zu mal zu ihm gebeten und ich durfte z.B. das Zungenbein näher betrachten.
Die Leute dort waren echt nett zu mir und haben mir alles erklärt. Auch haben sie mir viel über das Studium und ihren jetzigen Beruf erzählt sodass ich danach zu 100% sicher war,dass ich ungebdingt Medizin studieren möchte :)

epeline
02.05.2012, 17:35
Die Leute dort waren echt nett zu mir und haben mir alles erklärt. Auch haben sie mir viel über das Studium und ihren jetzigen Beruf erzählt sodass ich danach zu 100% sicher war,dass ich ungebdingt Medizin studieren möchte :)

ich hab das auch schon mit gegenteiligem effekt gehört ;-) *scnr*

fruehlingsluft
02.05.2012, 17:42
Mich hat einfach nichts so gefesselt und so sehr interessiert wie dieses Fach. Ich hab aus den von dir genannten Gründen auch drüber nachgedacht, ob ich mir das wirklich antun soll, und bin auch mit dem Gedanken rein "Naja, jetzt schauste mal, wie das so wird, und zur Not brichst du eben ab". Aber ich fands vom ersten Tag an geil, würde nie und nimmer was anderes machen wollen und als megabelastend und anstrengend und lernintensiv empfinde ich es jetzt auch nicht (allerdings sollte ich dann langsam mal mit der Physikumslernerei anfangen....;) ).
Und mir hat das (Pflege)Praktikum nochmals sehr geholfen, mich auch auf den Beruf zu freuen. Ich dachte am Anfang, dass ich mit alten, dementen, multimorbiden Menschen gar nicht umgehen kann und hab eher in Richtung Forschung überlegt, jedenfalls mit wenig Patientenkontakt. Seit dem Praktikum weiß ich, dass ich durchaus gut mit Patienten kann und das auch sehr gerne mache. Also ich glaube schon (oder sagen wir mal, es besteht Grund zur Hoffnung), dass mir der Beruf an sich -und nicht nur das Studium- auch Spaß machen wird und wenn mir etwas Spaß macht, bin ich auch eher bereit, dafür einiges zu opfern.

Skalpella
02.05.2012, 20:53
also ich finde es klingt cool :-) es mal so einfach zu wissen :-D studierst dus jetzt auch? wenn ja, wie viel spaß macht dir das?
Das Profil ist Dein Freund :-)

Vilsa
02.05.2012, 22:00
Vielen Dank für die ganzen Antworten!

Ja, ich weiß, dass ein Praktikum meistens in die Pflegerichtung geht, doch ich hoffe einfach, dass ich auch von dem Arzt - Beruf einiges mitbekomme. Und da ich den Klinikdirektor ein wenig kenne, sollte das vielleicht auch kein Problem sein.

Und ja, ich weiß ebenfalls über die Verpflichtung beim Bund bescheid.

Ich denke ich werde dann wirklich mal bald ein Praktikum machen und danach weitersehen. Es scheint halt einfach ein tolles/r Studium + Beruf zu sein.

babyjess
02.05.2012, 23:09
Das Profil ist Dein Freund :-)

ach du sch*** :-)) ist schon das zweite mal, dass man mir das sagt.. ich glaube jetzt merke ich mir das! danke schön