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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HIV / AIDS



Med79
08.05.2012, 19:40
ich bin noch nicht im PJ. Aber neulich hat jemand gesagt,
dass während des PJ und später während der Assistenzeit
ein erhöhtes HIV Ansteckungsrisiko besteht, insbesondere dann,
wenn man in südafrikanischen Ländern arbeitet. Bei uns an der
Uni hieß es aber, dass das Risiko gering sei. Ist das Risiko für Ärzte
sich zu infizieren im Vergleich mit der Bevölkerung, die nicht im
Gesundheitsbereich arbeitet , erheblich höher?

Evil
08.05.2012, 19:44
Natürlich ist es höher. Hattest Du noch keine Mikrobiologie?

Miyu
08.05.2012, 20:05
Infektionsrisiko fuer HIV bei Stichverletzung (vorrausgesetzt der Patient ist HIV-positiv natuerlich): 0,3% (Lehrbuchaussage). Fuer die Aufnahme ueber die Skleren (bei Spritzern) gibts meines Wissens nach keine validen Studien, wie "gefaehrlich" oder auch nicht das ist.
Allerdings wirken eine Schutzbrille bei entsprechenden OPs (TEPs und Amputationen sind so "Spritzklassiker") und ein bisschen Achtsamkeit im Umgang mit spitzen Gegenstaenden Wunder.

antonia123
09.05.2012, 06:22
http://www.spitta.de/Produktfamilien/Fachinformationen/Interdisziplin%C3%A4res/Hygiene/88_index+M5a7cce352d8.html

das ist glaube ich der einzige fall den ich damals gefunden habe bei dem nachgewiesenermaßen eine ansteckung übers auge stattgefunden hat

Keenacat
09.05.2012, 11:49
Infektionsrisiko fuer HIV bei Stichverletzung (vorrausgesetzt der Patient ist HIV-positiv natuerlich): 0,3% (Lehrbuchaussage).

Addendum: Bei Stichverletzung mit Hohlnadel ist die Wahrscheinlichkeit eher höher, mit Nahtmaterial z.B. niedriger und bei reinem Schleimhautkontakt (unverletztes Auge, Mund, Nase) noch geringer.


Allerdings wirken eine Schutzbrille bei entsprechenden OPs (TEPs und Amputationen sind so "Spritzklassiker") und ein bisschen Achtsamkeit im Umgang mit spitzen Gegenstaenden Wunder.
:-dafür

Zudem ist wichtig, ob und wie der Patient vorbehandelt ist. Bei einem Patienten unter HAART mit Virus-RNA unter Nachweisgrenze ist die Aussicht auf eine Infektion deutlich geringer als bei einem frisch Infizierten mitten in der Virämie.
Das dürfte auch das Hauptproblem sein, je nachdem wo und in welchem südafrikanischen Land du arbeitest: Die Patienten sind häufig infiziert, häufig virämisch und z.T. mangelt es an ausreichenden Schutzmaßnahmen. Dazu kommt teilweise unzureichende HAART mit Resistenzen, die die PEP erschweren.

FirebirdUSA
09.05.2012, 16:19
Zudem ist wichtig, ob und wie der Patient vorbehandelt ist. Bei einem Patienten unter HAART mit Virus-RNA unter Nachweisgrenze ist die Aussicht auf eine Infektion deutlich geringer als bei einem frisch Infizierten mitten in der Virämie.
Das dürfte auch das Hauptproblem sein, je nachdem wo und in welchem südafrikanischen Land du arbeitest: Die Patienten sind häufig infiziert, häufig virämisch und z.T. mangelt es an ausreichenden Schutzmaßnahmen. Dazu kommt teilweise unzureichende HAART mit Resistenzen, die die PEP erschweren.

Keencat hat es ja schon gesagt, das Problem sind unbehandelte Patienten. Bei einem Patienten der weiß das er HIV positiv ist und unter suffizienter Therapie steht ist eine Ansteckung fast unmöglich. Gefährlich sind unbehandelte Patienten und eben insbesondere Patienten die nicht wissen, dass sie positiv sind. Deswegen verstehe ich auch nicht die Kollegen die bei jedem HIV Patienten zwei Paar Handschuhe anziehen, bei anderen Patienten dafür gar keine. Eigentlich müssten sie es andersherum machen.

Med79
09.05.2012, 18:52
Ich hatte bereits Mikrobiologie und da wurden auch Zahlen wie 0,3 % genannt und
dass bei Hepatitis die Ansteckungswahrscheinlichkeit deutlich höher ist. Aber ich weiß
nicht wie diese statistischen Zahlen zu interpretieren sind. Ich würde sagen, dass man
sich in Deutschland deswegen überhaupt keine Gedanken machen muss, wenn man die
üblichen Schutzmaßnahmen einhält?
Es würde mich schon sehr reizen einen Teil des PJ in Südafrika zu absolvieren, aber vielleicht
kommt es dort öfter zu unangenehmen Situationen in dieser Hinsicht?

antonia123
10.05.2012, 10:34
ich hatte im pj in südafrika eine, die sich insgesamt 3 mal bei hiv positiven mit nadeln verletzt hat. die dame hat aber auch grundsätzlich ohne handschuhe gearbeitet und war offensichtlich nicht wirklich pfiffig bei der arbeit.
die angst vor hiv wäre das letzte das mich von einem südafrika-pj abhalten würde..

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10.05.2012, 21:09
Benutz Kondome!