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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium- ein Selbststudium?



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WackenDoc
15.05.2012, 18:10
Kommt drauf an: Gibt Fächer, da werden Fragen recycled. Auch gerne mal Examensfragen- das war in der Chirurgie bei mir z.B. das Problem- die waren einfach zu faul, die zu sortieren und so hatten wir in beiden Semestern jeweils den kompletten Stoff. Pharma konnte man bei uns auch rein durch Auswendiglernen von Altfragen bestehen.
Und manchmal wechselt z.B. der Prof und der Prüfungsmodus wird geändert.

Nur egal wie in den Klausuren geprüft wird- für die Examina musste eh alles lernen.

Bulimie-Lernen kenn ich auch- 10 Fächer in 2 Wochen (oder so), da gab´s Fragen, die hätte ich nen Tag nach der Klausur nicht mehr beantworten können. Also morgens Klausur x- danach kurz Festplatte löschen und das Wissen für Klausur y am Nachmittag noch in´s Kurzzeitgedächtnis packen.

Kiddo
15.05.2012, 18:17
Danke für eure Antworten!

Mit Bulimielernen bin ich in der Ausbildung immer gut gefahren :):

Wie packt man es, sich den Stoff fürs Physikum zu behalten? Ich habe jetzt mal das Physikumbuch mit dem Ampelmännchen durchgeblättert und da ist mir schon ein bisschen übel geworden bei dem, was in ein paar Jahren auf mich zukommen wird.

epeline
15.05.2012, 18:30
also in der klinik bekommen altklausuren eine ganz neue relevanz ^^

Kiddo
15.05.2012, 18:44
Klingt gut :). Wie gut sind die Physikumaltfragen?

epeline
15.05.2012, 18:46
naja, so gut sie das impp eben gemacht hat... :-nix

versteh die frage nicht ganz

Kiddo
15.05.2012, 18:53
Ich frage mal anders. Wie hilfreich sind beim Lernen fürs Physikum die Altfragen? Wiederholen sich die Fragen oder sollt man da lieber nicht den Fokus drauf legen?

epeline
15.05.2012, 18:57
UNBEDINGT oberste priorität aufs kreuzen legen!

Kiddo
15.05.2012, 19:18
Danke für die Einschätzung.

Kann ich mir das ein bisschen so wie die Fahrschulfragebögen vorstellen? Also nicht vom Schwierigkeistgrad her, sondern eher darauf bezogen, dass sich die Fragen nahezu exakt so wiederholen?

WackenDoc
15.05.2012, 19:21
Nein- ist nicht wie in der Fahrschule,dass du nur die Fragen auswendig kennen musst.
Ein paar sind immer mal wieder alte, aber oft sind die nur ähnlich und viele auch ganz neu.

epeline
15.05.2012, 19:36
es geht beim üben auch darum, ein gespür für die denkweise des impp zu bekommen, sich in den fragentypus reinzudenken.
und eben auch zu erkennen, welche themenfelder gern gefragt werden.
die fragen selbst sind dann aber andere

Kiddo
15.05.2012, 20:11
Danke! Jetzt habe ich das auch mal verstanden.

epeline
15.05.2012, 20:18
aber vor dem studium musst du dich nun weiß gott nicht mit dem physikum beschäftigen!
das kommt früh genug auf dich zu

Kiddo
15.05.2012, 20:32
Ja, da hast du Recht. Die Frage kam mir vorhin spontan in den Sinn :-[.

amy-mia
17.05.2012, 00:26
Mich tät mal interessieren was man im 1 Semester in Anatomie alles durchnimmt!? Ist das von Uni zu Uni unterschiedlich?
Habe gehört dass in Magdeburg Neuroana bis zum letzten Winkelchen durchgekaut wird und an anderen Unis halt woanders mehr gemacht wird -> ja das geht dann über das 1 Semester drüber hinaus!
Aber Frage 1 ist grad mal interessant für mich

Kandra
17.05.2012, 06:41
Das kommt tatsächlich total auf die Uni an. In München hast du im ersten Semester die komplette Makroanatomie bis aufs Hirn inklusive Präpkurs und im zweiten Semester dann komplett Neuroanatomie. An anderen Unis zieht sich Anatomie durch alle vier vorklinischen Semester.

Medi2009
17.05.2012, 19:45
Das kommt tatsächlich total auf die Uni an. In München hast du im ersten Semester die komplette Makroanatomie bis aufs Hirn inklusive Präpkurs und im zweiten Semester dann komplett Neuroanatomie. An anderen Unis zieht sich Anatomie durch alle vier vorklinischen Semester.
Das finde ich ja vollkommen demotivierend, klar der Präpkurs ist interessant und macht auch tlw. Spaß, aber es ist auch knüppelhart sich das alles reinzupfeifen...
Zur Eingangsfrage: Es ist definitiv ein Selbststudium, in den Vorlesungen werden häufig Akzente gesetzt bzw. gewisse Zusammenhänge besser dargstellt, aber eben auch nicht alles durchgekaut wie es das IMPP fodert. Das heißt für das Füllen deiner Wissenslücken bist du selbstverantwortlich ;)

Kandra
18.05.2012, 05:58
Ich fands gut so...finde Präppen zwar ganz nett, aber 4 Semester lang müsste ich das nicht haben ;) Das 1. Semester ist hart, dafür das zweite sehr entspannt. Zumindest ab nächstem Samstag wenn Neuroanatomie und Histo weg sind. Sollte mein Sprung in einen Psycho-Wochenendkurs noch klappen habe ich dann zwischen 1 und 3 mal die Woche Uni bis zum Ende das Semesters. Und das im Sommer :)

Herzkasperl
18.05.2012, 08:28
Die Frage dieses Threads würde ich als typische "Post-Bologna-Frage" bezeichnen. Vor 10 Jahren hätte so etwas niemand gefragt. Studium an einer Universität sollte immer Eigeninitiative erfordern, nur ist das in einigen Fächern ein bisschen verloren gegangen. Medizin ist von dem ganzen Bologna-Quatsch zum Glück bis jetzt weitgehend verschont geblieben.

Und ich freu mich auch auf Freitag abend :-party

Spark
19.05.2012, 19:10
Ja, grundsätzlich hast Du Recht mit der Eigeninitiative.

Allerdings habe ich in verschiedenen Ausbildungssituationen (auch in meinem beruflichen Vorleben) so eine neumodische Tendenz bemerkt, dass der Begriff "Selbststudium" gelegentlich eine schlichtweg beschissene Lehre deckelt. Soll heissen, es gibt da nicht nur die "post Bologna Studenten" sondern auch bei bezahlten(!) Lehrkräften unterschiedlicher Qualifikationsstufen habe ich schon eine erschreckende Bequemlichkeit erlebt.

Leute, die wirklich in der Lage und gewillt sind, als Lehrender einen Stoff aufzubereiten und zu strukturieren (was ja eine hohe Leistung ist), sind mittlerweile richtig selten. Und das erwarte ich bei aller Eigenarbeit sehr wohl von Lehrern, Dozenten und Professoren, die den Job, den Titel und das Geld ja immerhin angestrebt haben. Wenn ich meinen Teil tue, möchte ich mich in gewissem Umfang auch "ausbilden LASSEN". Für manchen scheint es leider einfacher zu sein, die Verantwortung komplett auf den Studenten abzuwälzen, und das dann rotzig mit "Selbststudium" zu begründen.

Dabei ist es wirklich ein tolles Erlebnis, gut gemachten Frontalunterricht von einem echten Lehrer zu erhalten. Die Fächer, in denen mir das vergönnt war, sind mir dann auch entsprechend leichter gefallen, von daher sollte die Bedeutung guter Vermittlung für den Studienerfolg der Studenten nicht unter den Tisch gekehrt werden. Aber auch das fällt in der derzeitigen Entwicklung wohl zunehmend hinten runter. Klar kommt man als Einzelkämpfer auch irgendwie durch lauter hardcore Examen, aber wirkliche Freude am Wissen und am Beruf entsteht anders.

WackenDoc
19.05.2012, 19:29
Für einen Teil der Dozenten ist die Lehre einfach ein lästiges Übel. Und einige andere, sind zwar halbwegs motiviert, haben aber offenbar nie eine Ausbildung in Methodik und Didaktik genossen.
Und die praktische Ausbildung bekommen ganz gerne mal eh schon überlastete Assistenzärzte auf den Stationen auf´s Auge gedrückt.
Mein Gyn-Block-Praktikum bestand z.B. aus Blutabnehmen und Brüste halten im OP. Bzw. alternativ warten, bis man in den OP kam (Blockis bekamen keinen Schlüssel für die Umkleide) und Anschiss kassieren, warum man so spät kommt.
In der Pädiatrie dagegen, hat die Oberärztin! viel erklärt und zugesehen, dass man die wichtigsten Dinge mal sieht.