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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nochmals Begründung...



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möchtemedizinstudieren
16.05.2012, 17:12
Hallo,

ich möchte mich zum nächsten Semester für ein Zweitstudium Medizin bewerben, wie die meisten hier. Und wie alle, möchte ich so viele Punkte wie möglich bei der Begründung erhalten.
Meine Frage: Hat es jemand von Euch oder kennt Ihr jemanden der es mit einer Begründung versucht hat, in der er darlegt, dass er unbedingt Medizin studieren möchte, um Arzt zu werden?
Das wäre bei mir die reine Wahrheit. Ich kenne den Krankenhausalltag, die schlechte Bezahlung, die furchtbaren Arbeitszeiten... und würde die Arbeit als Arzt im Krankenhaus trotzdem lieben.
Ich fände es echt traurig, ansonsten ein Geschichte erfinden zu müssen.
Würde mich über Eure Antworten sehr freuen und gerne von Euren aktuellen Erfahrungen erfahren. Habe schon einiges im Forum gelesen, aber viele interessante Beiträge liegen schon etwas zurück und die Platzsituation hat sich anscheinend etwas verschlechtert. Außerdem fände ich es toll mit Menschen zu kommunizieren, die sich aktuell in einer ähnliche Phase befinden. LG

Trianna
16.05.2012, 17:22
Hallo,

also wenn du dich in das Thema eingelesen hast, weißt du, dass die emotionale Argumentation rein gar nichts bringen wird. Was ist denn dein Erststudium? Je nach dem was das war bzw. wie deine jetzige Situation ist, kommen unterschiedliche Wege (berufliche Gründe, wissenschaftliche Gründe) in Frage. Das was du schreibst ist allerdings völlig aussichtslos.

möchtemedizinstudieren
16.05.2012, 18:22
Ok, danke für deine Antwort. Das habe ich schon vermutet. Im Forum habe ich nur Beiträge darüber gefunden, was sich die Leute alles einfallen lassen, um zu begründen, dass Sie Arzt werden wollen und für die unglaublichsten Begründungen erhalten sie Punkte. Habe aber noch nicht alle Beiträge lesen können und hatte es auch nicht vor. Muss mir noch was einfallen lassen. Vor ein paar Jahren wäre dies nicht nötig gewesen, echt schade.
Ich habe Soziologie, Psychologie und VWL studiert und bin seit dem Studium als Personalberater tätig.
LG

McDübel
16.05.2012, 19:21
Habe aber noch nicht alle Beiträge lesen können und hatte es auch nicht vor.

Das solltest du aber besser mal tun, oder zumindest das Infoblatt zum Thema ein wenig genauer studieren. Auf leicht romantisch angehauchte Begründungen fährt wohl leider niemand mehr bei der HSS ab. :-nix

Miss_H
16.05.2012, 20:05
Lies bitte das Merkblatt (http://www.hochschulstart.de/fileadmin/downloads/Merkblaetter/M08.pdf) aufmerksam. Dort gibt es Infos welche Begründung wie viele Punkte gibt. Und die Begründung, ich möchte gerne Arzt werden, weil es mir gefällt, gibt halt nur einen Punkt. Also Merkblatt lesen, schauen mit welchen Belegen/Begrünungen man die meisten Punkte holen könnte. Bei konkreten Fragen, wird dir hier gerne weitergeholfen.

möchtemedizinstudieren
16.05.2012, 20:31
Ich glaube Ihr habt mich ein wenig falsch verstanden. Und romantisch bin schon gar nicht. Ich möchte genau, wie jeder auf Nummer sicher gehen. Ich weiß, dass mir 7 Punkte sicher sind.
Ich finde es einfach nur total lächerlich und konnte mir nicht vorstellen, dass diese fiktiven Begründungen als glaubhaft beurteilt werden, aber anscheinend ist es so.
Und so werde ich auch vorgehen, um ganz sicher einen Platz zu bekommen. Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen.
Ich fragte nur danach, ob die Wahrheit auch reicht. Anscheinend nicht.
Ich glaube auch nicht, dass Voraussetzung zum Studium, das Lesen der gesamten Forumbeiträge ist. Das Infoblatt habe ich mir sehr zu Herzen genommen. Nochmal vielen Dank für die Infos.

Coxy-Baby
16.05.2012, 20:39
Du hast 3 verschiedene Sachen studiert und abgeschlossen?, wow.

möchtemedizinstudieren
16.05.2012, 20:49
Nein, nein, das war ein Magisterstudium, ich wollte nur die Fächerkombination nennen.

Fauna_81
16.05.2012, 21:17
Hallo möchtemedizinstudieren,
darf ich fragen was du beruflich machst, so dass du auf die sieben Punkte kommst?

Vielen Dank und viele Grüße

möchtemedizinstudieren
16.05.2012, 21:53
Hallo,

also, nach meiner Berechnung: 4 Punkte Erststudium, 2 Punkte Dienst + mindestens 1 Punkt sonstige Gründe. Aber natürlich kann das alles anders bewertet werden, da es es ja anscheinend von der Laune des Sachbearbeiters abhängt.
Naja, wenn nicht dieses Semester, dann nächstes, irgendwann wird es schon klappen...
LG

möchtemedizinstudieren
16.05.2012, 21:54
Ach so, ich habe deine Frage nicht richtig beantwortet: Ich berate unter anderem Krankenhäuser bei der Personalsuche- und auswahl. LG

Feuerblick
16.05.2012, 22:04
Es geht bei der Begründung eines Zweitstudiums nicht darum, die eigene Motivation zu schildern sondern darum, der Vergabestelle glaubhaft zu versichern, dass das Zweitstudium im Zusammenhang mit dem Erststudium einen Benefit erbringt. Zum Beispiel bessere Chancen auf einen Job oder vielleicht die Aussicht auf einen ganz bestimmten Posten, für den eben zwei Studiengänge nötig sind. Wirklich "fiktiv" sind die Gründe nicht, es muss aber eben der Zusammenhang glaubhaft rübergebracht werden, was manchmal etwas blumigere Umschreibungen und notfalls auch Beweise (Stellenanzeigen etc) erfordert.
Die "Ich will unbedingt Arzt werden, weil ich Menschen helfen will und den Job trotz aller Widrigkeiten lieben werde" ist so ausgelutscht, dass man damit nicht mal im Auswahlgespräch der Hochschulen ankommt. Mal abgesehen davon: Ich hab schon so einige Leute gehört, die meinten, sie wüssten, wie im KH der Hase läuft und dass sie die Zeit als Assistenzarzt ganz sicher toll finden würden. Und genau diese Leute haben nach ernsthaftem Kontakt mit der Realität des Assistenzarztdaseins sehr schnell die Bodenhaftung wiedergefunden und wie alle anderen auch geflucht, gejammert und geschimpft. Also immer Vorsicht mit solch vollmundigen Sprüchen ;-)

wjsl
16.05.2012, 22:11
Man sollte nicht zu sentimental werden, aber "weiche" Gründe so zu disqualifizieren halte ich auch für falsch. Du könntest beispielsweise argumentieren, dass, nachdem die ökonomische Komponente immer mehr Einzug in die Medizin findet, du hier ein interessantes Betätigungsfeld sehen würdest; immerhin ist es auch bedauerlich, dass die beiden Bereiche Ökonomie und Medizin so parallel nebeneinander her laufen, weil nur wenige in beiden Bereichen wirklich bewandert sind. Das führt dazu, dass Entscheidungsträger Ressourcen nicht optimal einsetzen können; da du bereits Erfahrungen auf dem Gesundheitssektor gesammelt hast(das vielleicht ein wenig ausbauen), zog es dich schon immer in den medizinischen Bereich, und du könntest dir eben vorstellen auch als praktizierender Arzt das, was du bisher gelernt hast optimal einzusetzen, die erlernten Systeme im Stationsalltag zu etablieren und somit über eine optimale Ressourcenausschöpfung aktiv dazu beitragen, dass die Versorgung auf dem jetzigen Stand auch für zukünftige Generationen möglich bleibt.

In dem Zusammenhang ist auch das Gebiet der Klinischen Ökonomik(ungleich Gesundheitsökonomie) vielleicht interessant. Wenn du dich dafür interessierst kann ich dir gern ein paar Infos per PN zukommen lassen, aber es dürfte auch so genug Material auffindbar sein.

(Ein bisschen auf die "soziale Verantwortung"-Schiene kann man das meiner Meinung nach durchaus lenken; vor allem ist dabei Positiv, dass auch die Gesellschaft, die das Studium bezahlt, dabei profitieren könnte; es sollte halt nicht zu blumig oder zu weit hergeholt klingen).

Übrigens: Hier im Forum wird man sehr schnell ohne offensichtlichen Grund attackiert; daran muss man sich gewöhnen.

Feuerblick
16.05.2012, 22:25
... vor allem wenn man ständig Beiträge schreibt, die nichts mit dem Thema zu tun haben ;-)
"Weiche" Gründe zählen halt einfach nicht. Der Sachbearbeiter will nachvollziehbare Begründungen, warum der Zweitstudienbewerber dieses Studium unbedingt machen möchte. Sei es, um sich für besondere Stellen zu qualifizieren, sei es, weil er in seinem ursprünglich studierten Fach keinen Job bekommt. :-nix So ist es nun mal... Steht aber auch im bereits erwähnten Merkblatt und in diversen Threads, die der Threadersteller ja leider nicht alle lesen möchte. :-nix

Kandra
16.05.2012, 22:53
Du kannst natürlich die persönliche Komponente mit einfließen lassen (hab ich auch gemacht). Aber vorher sollte man auch stichhaltige Begründungen liefern, die sich sachlich nachvollziehen lassen. Kann dir aber auch nur raten, dir die Themen hierzu im Forum genau durchzulesen und eventuell die Leute dann direkt anzuschreiben, von denen du dir die meiste Hilfe erwartest. Wenn du schon im medizinischen Bereich als Berater arbeitest, hast du ja schon mal nicht die schlechtesten Voraussetzungen. Da kann sich mit etwas Geduld schon was basteln lassen.
Wie kommst du eigentlich auf die +2 Punkte für einen Dienst? Sowas finde ich in dem Infoblatt von HSS nicht.

wjsl
16.05.2012, 23:26
Die angesprochenen Synergieeffekte(würde wie gesagt insbesondere den Schwerpunkt auf VWL dabei legen) sind natürlich nur skizziert, griffig und überzeugend ausformulieren wirst du es wohl selbst müssen. Nach wie vor denke ich ist es aber durchaus gut, eine gewisse individuelle Komponente, auch wenn die "weich" sein mag, nebenbei einfließen zu lassen. Nur eben aufzupassen, dass dafür nicht zu viel Raum draufgeht.
(Übrigens legen auch viele Ärzte, die in Führungspositionen wollen, noch einen MBA drauf, vielleicht kann man das auch irgendwie geschickt einarbeiten)

dahema
18.05.2012, 08:30
- gelöscht, weil mehrfach gesendet -

dahema
18.05.2012, 08:30
- gelöscht -

dahema
18.05.2012, 08:31
Hallo möchtemedizinstudieren,

ich finde die Ausführungen von wjsl zur möglichen Begründung ziemlich gut, vielleicht kannst du das ja für deine Situation nutzen? Ich würde dir auch wirklich empfehlen, alte Diskussionen zum Thema berufliche Gründe durchzustöbern - auf diese Art und Weise habe ich eine Möglichkeit gefunden, mein sozialwissenschaftliches Erststudium und das Zweitstudium Medizin inhaltlich zu "verbinden" (ob's denn akzeptiert wird, ist natürlich eine andere Sache...).

Und an deiner Stelle würde ich diese Begründung sehr gründlich schreiben, denn für einen Dienst gibt es keine 2 Punkte, leider. 2 Punkte bekommst du nur dann zusätzlich zur Erststudiumsnote und Begründung, wenn du die Wiedereingliederung nach einer Familienphase anstrebst (ist bei mir der Fall, daher kenne ich mich ein wenig aus), aber ein Dienst bringt dir punktemäßig nichts ein. Du würdest also ohne Anerkennung beruflicher Gründe nur 5 Punkte erhalten (4 Pkt. Erststudium + 1 Pkt. "sonstige Gründe"). Damit hättest du aber durchaus Chancen, wenn im WS 2012/13 die Punktegrenze bei 5 liegen sollte, denn dann haben Kandidaten mit 5 Pkt. UND Dienst Vorrang vor den Kandidaten ohne Dienst.

Viel Glück bei der Begründung, und viel Erfolg!
- dahema

möchtemedizinstudieren
18.05.2012, 08:39
Hallo dahema und Ihr anderen,

vielen Dank für die Tipps. Mit dem Dienst meinte ich meine Elternzeit (habe mich undeutlich ausgedrückt). Ich werde in jedem Fall versuchen eine berufliche Verbindung herzustellen. Scheint mir ein Glücksspiel zu sein, aber vielleicht klappt es ja oder die 7 Punkte reichen. Ich bin gespannt!

LG