PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diss während der Assistenzzeit statt im Studium- machbar oder ratet ihr ab?



Seiten : [1] 2 3

radiologa
23.05.2012, 18:46
Hallo!

Frage ergibt sich aus dem Titel....interessiere mich vor allem für den Bereich Radiologie.
Danke!

Eilika
23.05.2012, 19:08
Mal kurz off topic: Du scheinst hier mit zwei verschiedenen Accounts unterwegs zu sein. Das ist gegen die Forenregeln! Du solltest Dich auf einen Account festlegen, dann können wir den anderen festlegen. Wende Dich bitte per PN an einen Moderator.
Eilika, Moderatorin Medi-Learn

SuperSonic
23.05.2012, 19:32
Solange es keine experimentelle DrA werden soll, sollte es machbar sein - zumindest versuche ich mir das immer wieder einzureden. :-music

Solara
23.05.2012, 19:34
Ist der böseste Fehler den du machen kannst.
Du kommst als Assi zu relativ wenig nebenher, falls du noch irgendeinen Wert auf ein bisschen Ausspannen legst.
Wann immer möglich, solltest du die Diss fertig (geschrieben!) haben bevor du anfängst - alles andere führt nur zu Stress ...

THawk
23.05.2012, 20:19
Volle Zustimmung, Solara!

Ich sehe es bei einigen meiner Kollegen, es ist grauselig. Forschung ohne Diss-Verpflichtigung ist schon mit recht viel Freizeit-Einsatz verbunden, aber Diss kann ich mir nicht vorstellen jetzt noch zu machen. Und meine Kollegen, die noch was machen müssen stöhnen viel - und die haben die Hauptarbeit meist schon gemacht und müssen nur noch teilweise schreiben.

StellaMaris
24.05.2012, 10:31
Solange es keine experimentelle DrA werden soll, sollte es machbar sein - zumindest versuche ich mir das immer wieder einzureden. :-music

Geht mir genauso... eine retrospektive Arbeit sollte sich (hoffentlich) irgendwie unterbringen lassen, habe auch schon über die Möglichkeit einer Literaturarbeit nachgedacht. Fest eingeplant hab ich das aber nicht - erstmal rankommen lassen und dann in der konkreten Situation entscheiden, ob sich der Aufwand einer Diss im Assistentenalltag noch unterbringen läßt.

Ich kenne den konkreten Fall einer Dame, die ihre Diss erst fertig hatte, als sie schon Oberärztin war - weiß allerdings nicht, wann sie angefangen hat und was für eine Art von Arbeit das war. Auf jeden Fall sollte man sich wohl darauf gefaßt machen, dass es wesentlich länger dauert, als die Arbeit im Studium zu schreiben.

snowfairy
24.05.2012, 20:14
Ob's klappt, hängt meiner Meinung nach davon ab, was für eine Doktorarbeit es ist, wie weit man schon ist und welche Fachrichtung man macht.
Die Diss fertig zu schreiben, während man arbeitet ist schon stressig, aber die Arbeit erst nach dem Examen anzufangen und gleichzeitig mit dem Arbeiten anzufangen...naja, ich weiß nicht, ob das wirklich was werden würde.

wjsl
26.05.2012, 18:44
Manche habilitieren "nebenbei"; vermutlich ist es wenig zielführend, sich diese Fragen zu stellen, sondern vielmehr einfach anzupacken und zu sehen, wie weit man mit seinen Zielen kommt.

Solara
26.05.2012, 21:32
Faszinierend, dass die, die bereits ärztlich tätig sind abraten, während die, die noch nicht arbeiten, das locker sehen.
Was mag uns das sagen?

psycho1899
26.05.2012, 22:09
Die Aussage von wsjl ist aber per se nicht falsch... wenn man in der Lage ist, nebenher zu forschen und Papers zu schreiben, dann sollte man auch eine Doktorarbeit während der Arbeit als Assistenzarzt fertigstellen können Manche Universitäten ermöglichen ja auch die Dissertation in Form einer Erstautorenschaft in einem peer-reviewed Journal (Bochum macht's so, soweit ich weiß), was einem dann noch das Schreiben der Doktorarbeit zusätzlich zum Paper ersparen könnte.

Sicherlich kein Zuckerschlecken, insbesondere wenn man nicht die Absicht hat zu forschen, aber durchaus machbar.

Solara
26.05.2012, 22:39
Hmm, machbar ist alles klar, aber sinnvoll?
StellaMaris zB scheint ja nun nicht die wissenschaftliche Laufbahn anstreben zu wollen - in solchen Fällen ernsthaft zu einem Promotionsbeginn erst in der Assistenzzeit zu raten halte ich für fies.

Logisch, manche (!) habilitieren nebenbei. Die haben aber andere Zielsetzungen.
Die, die habiltieren wollen fangen sicher schon in der klinischen Phase des Studiums damit an ihre Diss und ihre Veröffentlichungen unterzubringen und nicht erst in der Klinik als Assi.

ICH rate ab, aus eigener Erfahrung. Nicht alles was machbar ist, ist auch sinnvoll.
Lieber würde ich, wenn irgendwie finanziell machbar, den Arbeitsbeginn verschieben und in der Zwischenzeit die Diss vorantreiben.

Logo
27.05.2012, 12:30
Yoa. Während der Arbeit Diss machen nervt tierisch! Ich korrigiere nur Mini-Scheiß, weil das Gros stimmig ist und die Arbeit vorm Arbeitsbeginn im Prinzip stand. Trotzdem komme ich momentan kaum dazu...
Ein Jahr pausieren und dann erst anfangen zu arbeiten, ist ne sehr gute Alternative wenn man es eben noch ned vorher fertig hat (im Studium). Meine Freundin hat das so gemacht. Ein Jahr quasi in Vollzeit straff durchgezogen - fertig. Ob MaPa oder wer auch immer noch ein Jahr länger finanziert macht den Kohl meist nicht mehr fett....

LasseReinböng
27.05.2012, 13:14
Ich verstehe das Posting so, daß die Diss erst im Berufsleben begonnen werden soll. Das ist was völlig anderes als nur noch schreiben zu müssen, auch wenn letzteres natürlich auch stressig ist.

Ich bin auch ohne Diss und will sie irgendwann noch machen.

In einem Vorstellungsgespräch meinte der Ltd. OA zu dem Thema, daß man erst nach eins, zwei Jahren klinischer Tätigkeit das Projekt Diss beginnen sollte, da man als Berufsanfänger damit zu Beginn einfach überfordert sei. Außerdem hielt er experimentelle Arbeiten parallel zur Arbeit für eher unrealistisch.

Ich sehe auch noch ein zusätzliches Problem: man ist durch die Diss über Jahre an die Klinik gebunden. Wenn das Arbeiten dort mies ist, die Weiterbildung schlecht etc...was dann ? Nur wegen zwei Buchstaben jahrelang ne miese klinische Ausbildung ertragen ?

Leelaacoo
27.05.2012, 14:00
Mal ganz ehrlich...wenn man nicht forschen will oder keine CA-Position anstrebt...muss das denn ÜBERHAUPT sein? Ich habe die Frage für mich mit: NEIN beantwortet...lebt sich prima damit, in meiner jetzigen Tätigkeit macht es keinerlei Unterschiede und ich habe inzwischen genug Zusatzqualis angesammelt, dass mir bei einem Stellenwechsel ein Chef, der darauf extremen Wert legt und nicht auf meine bisherige klinische Tätigkeit einfach mal total egal wäre...würde sich auch ein anderer finden. Aber das ist ja ein anderes Thema. Wenn man unbedingt promovieren will, rate ich auch ganz klar zu einem Beginn während des Studiums. Alles andere wird sehr sehr schwer, machbar ist ja bekanntlich vieles, aber ohne Not würde ich es in dem Fall nicht darauf ankommen lassen. Habe viele viele Kollegen ächzen sehen (die mich alle auslachten, weil ich mich komplett gegen die Promotion entschieden habe...)..viele ächzen immer noch, sogar nach der FA-Prüfung.

Ist halt die Frage, wie mutig man das Thema vor sich herträgt (habe schon Dinge gehört von: alle, die nicht promovieren, sind faul und: du bist nur ein richtiger Arzt mit Dr., ach ja, beide Aussagen stammen von Chefärzten, aber die kommen ja gerade aus dem Wissenschaftsbetrieb, also wird ja kaum einer von denen sein eigenes Glashäuschen bewerfen)...ich sag dann immer: interessiert mich einen feuchten D****, ich geh lieber zum TEE-Kurs oder mach die nächste Zusatzbezeichnung;-) Jedem das Seine und leben und leben lassen.

LG Lee (mich würd man eh immer für die Schwester halten, ob mit Prof. Dr. Dr. oder ohne...*gefaelltmir* )

WackenDoc
27.05.2012, 14:59
@Leelaa: So ähnlich wie du hab ich´s auch gehandhabt. Ich hab entschieden, dass es sich für mich nicht lohnt. Wenn sich ein Thema findet, was mich auch persönlich interessiert und sich die Gelegenheit bietet, promovier ich vielleicht noch irgendwann.
Und bei jedem Promotionsskandal in den Medien denk ich mir- wenigstens eine Problematik, die mich nicht betrifft.

Auch wenn ich nicht promoviert hab, weiss ich wieviel Zeit und Gelegenheit man während des Studiums hat und wie das Leben eines Assistenzarztes aussieht.
Von demher: Wenn ihr die Möglichkeit habt und promovieren wollt, dann versucht es während des Studiums zu machen- danch ist es sicher schwerer.

flopipop
27.05.2012, 18:34
..ich sag dann immer: interessiert mich einen feuchten D****, ich geh lieber zum TEE-Kurs oder mach die nächste Zusatzbezeichnung;-)


das ist schön und gut, aber wirst du bei einer bewerbung um eine oberarztstelle in einem größeren krankenhaus mit den ganzen zusatzbezeichnungen auch punkten, wie der mitbewerber mit der gleichen qualifikation, aber mit dr. titel?

das system in D ist krank, aber es wird nunmal auf den titel geguckt....

Solara
27.05.2012, 19:19
Ach, sofern du qualifziert genug bist bekommst du auch die Stelle eines LOA ohne Titel. Und das nicht in der hintersten Pampa sondern in Unistädten ;-)

psycho1899
27.05.2012, 19:21
Ich verstehe das Posting so, daß die Diss erst im Berufsleben begonnen werden soll. Das ist was völlig anderes als nur noch schreiben zu müssen, auch wenn letzteres natürlich auch stressig ist.

Ich bin auch ohne Diss und will sie irgendwann noch machen.

In einem Vorstellungsgespräch meinte der Ltd. OA zu dem Thema, daß man erst nach eins, zwei Jahren klinischer Tätigkeit das Projekt Diss beginnen sollte, da man als Berufsanfänger damit zu Beginn einfach überfordert sei. Außerdem hielt er experimentelle Arbeiten parallel zur Arbeit für eher unrealistisch.

Ich sehe auch noch ein zusätzliches Problem: man ist durch die Diss über Jahre an die Klinik gebunden. Wenn das Arbeiten dort mies ist, die Weiterbildung schlecht etc...was dann ? Nur wegen zwei Buchstaben jahrelang ne miese klinische Ausbildung ertragen ?


Wahrscheinlich hat Dein LOA da nicht unrecht... ich persönlich habe erst im 3. WBJ angefangen (im Studium Diss hingeschmissen aus diversen Gründen, in den ersten 2 WBJ im peripheren Haus ohne habilitierten CA gearbeitet), von daher lagen die Schwierigkeiten des Anfängertums schon hinter mir ;-)


das ist schön und gut, aber wirst du bei einer bewerbung um eine oberarztstelle in einem größeren krankenhaus mit den ganzen zusatzbezeichnungen auch punkten, wie der mitbewerber mit der gleichen qualifikation, aber mit dr. titel?

das system in D ist krank, aber es wird nunmal auf den titel geguckt....

Ist natürlich die Frage, ob man ähnliches (OA in Maximalversorger o.ä.) überhaupt möchte, und sicherlich gibt's einige Kollegen in derartiger Position ohne Promotion... trotzdem ist es natürlich eine Qualifikation, die für viele CÄ u.ä. wichtig ist. Muss man sich halt überlegen, ob es den Stress wert ist, insbesondere wenn man während des Studiums es nicht geschafft hat.


Trotzdem würde ich auch, wie die Meisten, jedem, der die Möglichkeit hat, die Diss. während des Studiums zu vollenden (oder zumindest mal die Daten sammeln/schreiben anfangen), dazu raten, dies auch zu tun... ist sicherlich weniger stressig als nebenher während der Arbeit.
Ich fand's auch anstrengend, es nebenher zu machen und es kostet sicher Zeit, aber auch nicht so, dass ich meine gesamte Freizeit investieren musste, da blieb noch genügend übrig ;-)
1 Jahr pausieren nach dem Studium zur Fertigstellung der Promotion hört sich ja prinzipiell nett an, aber das muss man auch erstmal finanzieren können, was sicherlich nicht bei jedem so ohne Weiteres der Fall ist.

flopipop
27.05.2012, 19:41
Ach, sofern du qualifziert genug bist bekommst du auch die Stelle eines LOA ohne Titel. Und das nicht in der hintersten Pampa sondern in Unistädten ;-)

ist das eher die ausnahme oder die regel?


trotzdem ist es natürlich eine Qualifikation, die für viele CÄ u.ä. wichtig ist

was war deine motivation, es während der weiterbildungszeit doch noch zu schreiben, wenn die qualifikation so wichtig und der titel so unwichtig ist?

Leelaacoo
27.05.2012, 19:59
das ist schön und gut, aber wirst du bei einer bewerbung um eine oberarztstelle in einem größeren krankenhaus mit den ganzen zusatzbezeichnungen auch punkten, wie der mitbewerber mit der gleichen qualifikation, aber mit dr. titel?

das system in D ist krank, aber es wird nunmal auf den titel geguckt....


Nu, und? Will ja nicht jeder LOA sein (man denke nur an das ganze Papier...gähhn...). Und nicht jeder muss das System unterstützen, oder? Jeder, der es will...bitte, deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass ich empfehlen würde, die Diss im Studium zu beginnen. Qualifikation sieht ja auch jeder anders...
Ich werde z.B. auch viele andere Berufe und Positionen nicht mehr erreichen...einfach aufgrund von Entscheidungen, die man trifft und getroffen hat. Damit muss ich leben und jeder andere genauso..ist doch nichts, was primär schlecht ist? Dass man dafür schief angeschaut wird ist leider ein Nebeneffekt und schade hier...aber es raubt mir nicht den Schlaf. Wenn es jedoch jemandem so geht, dass er/sie glaubt, es später zu bereuen, keine Diss gemacht zu haben...dann nur zu!

LG Lee (und wenn der Chef sich für den mit Diss entscheidet...na und? Der eine will die Promotion, der andere die Blondine, der dritte mag mein Gesicht nicht und der vierte will vielleicht gerade mich...verhungern wird man als einigermaßen qualifizierter Arzt in D zum Glück nicht. Und wenn man mal arbeitet, ist die z.B. der Promotionsstatus deiner Kollegen herzlich egal...ob er deine Pat. aber gut über die Nacht bringt und dir nicht alles an Arbeit liegen lässt, dagegen sehr sehr wichtig...das sieht man aber im Studium vermutlich noch nicht so...)