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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : supprimierter Tsh und Prolaktin- Frage an die Gyns



Smibo
25.05.2012, 21:11
Hallo und mal eine kurze Frage an die gyn Endokrinologen

Könnte ein suppr. TSH Wert von 0,015 bei normalen freien Hormonwerten Einfluss auf den Prolaktinhaushalt einer laktierenden Person ausüben? Ft3/4 geben durch einen Rückkoppelungsmechanismus ein Signal an den Hypothalamus und dieser setzt TRH frei. TRH wirkt an der Hypophyse und setzt Tsh und Prolaktin frei. Das Tsh setzt wiederum an der SD an und beeinflusst ft3/4. Soweit die Theorie, die ich als Zahni in Erinnerung habe. Wenn nun der Tsh unter Sd Hormonsubstitution suppr. ist müsste doch der TRh auch erniedrigt sein? Und Wenn TRh niedrig ist ist die Prolaktinausschüttung geringer? Auch hat das Trh einen zirkadialen Verlauf genauso wie das Tsh und Prolaktin. Das würde bei der laktierenden Person auch erklären warum die Galaktopoese am Nachmittag so schlecht anläuft. Oder wird die Milchproduktion durch weitere Faktoren stark beeinflusst.

roxolana
25.05.2012, 21:44
Ich bin zwar kein Endokrinologe, aber kenne mich mit dem Thema Stillen etwas aus.

Meines Wissens nach ist die absolute Höhe des Prolaktins in der Laktogenese III nicht mehr so wichtig. Die Milchbildung wird lokal über das FIL (Feedback Inhibitor of Lactation) reguliert.

Was führt zu der Annahme, dass die Milchbildung am Nachmittag schlechter funktioniert? Viele Kinder wollen abends häufiger/länger gestillt werden, das nennt sich Clusterfeeding.

Ich habe meine Tochter übrigens mit einem supprimierten und einem normalen TSH gestillt und habe keine Unterschiede festgestellt.

dantheg
26.05.2012, 01:34
Bin zwar kein gynäkologischer Endokrinologe (gibts so was überhaupt?) aber ich denke dass die lokalen Reize durch das Stillen die Laktation mehr beeinflussen als ein supprimiertes TSH. Wie so oft fehlen allerdings wichtige klinische Angaben ... die wirkliche Frage bezieht sich natürlich auf das warum - warum hat diejenige ein so niedriges TSH? Eine erfolgte Hypophysenchirurgie oder Kopfbestrahlung ist selbstverständlich ein anderes Tier als etwa eine Thyrioditis etwa. Der Normbereich für das freie T4 ist übrigens mit Vorsicht zu genießen - Patienten können zum Beispiel noch zahlenmäßig im Normbereich liegen aber Symptome einer Unter oder Überfunktion haben und ein erhöhtes oder erniedrigtes TSH haben. Hier zählt die Symptomatik mindestens genauso viel wie die Zahl.

Muriel
26.05.2012, 20:13
Viele Kinder wollen abends häufiger/länger gestillt werden, das nennt sich Clusterfeeding.

Oh ja, da kann ich ein Lied von singen. Meine Tochter war die ersten ca. 4 Lebenswochen abends sechs Stunden an mich angewachsen...