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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie sollte ich meinen Werdegang am klügsten gestalten?



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MedicusSparta
27.05.2012, 21:43
Guten Abend liebes Forum,


ich bin Martin und 20 Jahre alt, Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Ich habe die FH-Reife sowie demnächst eine abgeschlossene Ausbildung im technischen Bereich.
Wenn meine Dienstzeit zu Ende geht, werde ich schon 28 Jahre alt sein. Ich würde dann sehr gerne Medizin studieren (alternativ Biochemie o.ä.). Jetzt kann in den Jahren noch einiges passieren, meine Meinung könnte sich 3 Mal ändern usw. Aber Medizin wäre wirklich das oberste Ziel.

Jetzt habe ich das Problem, ich weiß nicht genau wie ich am klügsten vorgehen sollte. Erstmal müsste ich ja das Abitur nachmachen. Da habe ich mich schon in Richtung Fernabitur informiert, hier die ILS und SGD. Das könnte ich dann bald nach meiner Ausbildung beginnen. Erstes Problem, es soll sehr schwer sein, eine gute Abiturnote zu erreichen. Gehe ich dann zum Beispiel davon aus, als Endnote eine 3,0 zu schreiben, dann müsste ich ja noch viele Wartesemester draufpacken, so würde es wahrscheinlich nichts damit werden, zeitnah nach der Bundeswehrzeit ein Studium zu beginnen.
Im Notfall würde ich dann mit dem schlechten Abitur nach Dienstzeitende einen Beruf ausüben, oder vielleicht schon etwas in Richtung Krankenpflege suchen um schonmal einen Einblick zu bekommen.

Jetzt ist meine Frage, würdet ihr mir diesen Weg trotzdem empfehlen? Gibt es vielleicht andere Wege, die ich nicht bedacht habe, die in meiner Situation klüger wären?

Ich freue mich über jede Meinung ob positiv/negativ, alles hilft mir weiter! :-top

Vielen Dank und einen schönen Abend noch,
Martin

wjsl
28.05.2012, 00:20
Ich würde mich an deiner Stelle halt erkundigen, inwiefern dich dein Arbeitgeber da unterstützt; schließlich kann man auch bei der Bundeswehr studieren. Du wärst dann zwar wieder eine Weile verpflichtet, könntest aber schon während des Studiums Gehalt beziehen und wenn du jetzt dort bist, dann findest du den Verein wohl auch nicht so abschreckend, dass du dich damit nicht anfreunden könntest, oder?

WackenDoc
28.05.2012, 00:29
@wjsl: Wenn man keine Ahnung von der Materie hat,sollte man manchmal einfach schweigen...

MedicusSparta
28.05.2012, 09:50
Hi,

das geht leider nicht, ich bin momentan schon in einer niedrigeren Laufbahn fest eingeplant, für die Offizierlaufbahn mit Medizin-Studium müsste ich mich nach meiner Ausbildung neu bewerben. Es ist jedoch nicht möglich, da ich nur die Fachhochschulreife habe. Die allgemeine Hochschulreife müsste ich dann so oder so nachmachen.
Dann wäre ich jedoch im Anschluss wieder ein bisschen zu alt, da die Bundeswehr immer junge Bewerber vorzieht.

Coxy-Baby
28.05.2012, 10:39
Deshalb ja auch Wackens Kommentar ;-) , also da du eh noch 8 Jahre Zeit hast wäre meine Empfehlung so schnell wie möglich! Abi machen, dann sammelst du ja noch einiges an Wartezeit während deiner Bundzeit und bist dann spätestens kurz nach deiner Bundeswehrzeit an der Uni....

Spark
28.05.2012, 11:14
Das wäre auch mein Tip gewesen, so schnell wie möglich Abi machen und Dich halt reinknieen mit den Noten.

Man weiss ja auch nicht wie es in 8 Jahren aussieht. Sicherlich wird ein hoher NC bleiben aber vielleicht gibt es bis dahin wieder andere Auswahltests, oder die "Landarzt-Quote" kommt, oder es reichen wieder 7 Wartesemester oder oder oder...

Die besten Noten die Du hinbekommst (wähl die Fächer wo Dir viele Punkte leicht fallen) und so viele WS wie möglich, sind noch das sicherste was Du tun kannst.

schmuggelmaeuschen
29.05.2012, 09:05
ich würde auch versuchen, so schnell wie möglich Abi machen und versuche 1,X schaffen, dann sammelst du schon in der Dienstzeit Wartesemester, falls es nötig sein sollte über die Wartezeit zugehen. Vielleicht kannst du ja auch deine ZAW aufs Adh abstimmen?

Kackbratze
29.05.2012, 10:29
Wie schon gesagt, kein Abi, kein Studienplatz.
Alles Andere ist Quatsch, bzw. z.B. Medizinstudium über Berufserfahrung dauert wesentlich länger und hat deutlich geringere Erfolgschancen.

MedicusSparta
29.05.2012, 10:52
Hi,

vielen Dank für die vielen Antworten.
Wenn die größten Lehrgänge hier beim Bund abgeschlossen sind, werde ich ca. 22 Jahre alt sein. Das wäre auch der früheste Zeitpunkt, um mit dem Fernabitur zu beginnen. Bei der ILS nennen sie eine Dauer von 36 Monaten, dann wäre ich im Idealfall 25/26 Jahre alt, mit abgeschlossenem Abitur.
Das wäre garnichtmal so übel, mit 28 bin ich wieder Zivilist. Die Frage ist natürlich der Schnitt im Abitur. In den ILS-Foren habe ich oft davon gelesen, das 2er Schnitte nicht gerade einfach zu erreichen sind. Sollte ich jetzt einen Schnitt von 3,0-3,5 haben, wären es nach jetzigem Stand 7 Jahre die ich warten müsste, richtig?

Ich denke bis 35 könnte ich noch mit dem Studium warten, danach wird es glaube ich eng, wenn man FA-Weiterbildungen etc. miteinbezieht. Ich informiere mich momentan über Ausbildungen im medizinischen Bereich. Da würden mich MTA Labor und MTA Radiologie schon interessieren. Aber ich glaube ich muss wir nach Dienstzeitende was anderes suchen, da ich während der Ausbildung keinen Lohn bekomme, mit Wohnung usw. würde es sehr schwer werden.
Irgendwas in der Richtung werde ich mir überlegen, bzw. habe ich mir bisher schon zurechtgebastelt. :)


Gruß,
Martin

Kandra
29.05.2012, 11:10
Gibts bei euch sowas wie ein Abendgymnasium? Sein Abitur bei einer Institution zu machen, bei der von Anfang an klar ist, dass es nicht zum Medizinstudium reichen wird, finde ich irgendwie unsinnig.

schmuggelmaeuschen
29.05.2012, 11:12
aber du hast doch anspruch auf 21(??) Monate BFD damit könntest du die ersten 1 1/2 Jahre Ausbildung finanzieren. Danach bekommst du evtl Bafög+ Nebenjob, das haben viele bei mir in der Ausbildung so gemacht... Du musst halt wissen wie wichtig dir das Arbeiten mit Menschen ist... Evtl wäre ja auch RettAss ne Option, die Ausbildungskosten würde ja noch die Bundeswehr bezahlen...

WackenDoc
29.05.2012, 13:25
Abendgymnasium kann noch schwieriger werden: Als Soldat besteht immer die Möglichkeit von Diensten, Übungsplatzaufenthalten, Lehrgängen, Verstzungen und Auslandseinsätzen.

Aus den genannten Gründen wird es auch nicht einfach werden, neben dem normalen Dienst das Abi nachzuholen und erst recht, wenn man auf nen guten Schnitt angewiesen ist.

Herzkasperl
29.05.2012, 14:23
Das mit dem Schnitt wäre mir an Deiner Stelle egal. Deine Einschätzung, dass Du keinen ausreichenden Abi-Schnitt schaffst, erscheint mir eher vernüftig als zu pessimistisch.

Dann bleibt die Wartequote, Zweitstudium oder Ausland. Zweitstudium würde ich vergessen - das ist kaum planbar. Ausland ist immer eine Option und da ist die Abi-Note manchmal auch egal, siehe Österreich. andere Länder legen eher wert auf nat.-wiss. Fächer im Abi (NL?). Im Ergebnis sind die Auslandswege aber auch nicht so langfristig vorhersehbar.

Bleibt, wie so oft, Wartequote. Folglich: So schnell wie möglich Abi, wobei der Schnitt im Zweifel unwichtiger ist als die zeitliche Schiene und ohne den Weg über ein (FH-)Studium, das Dich in die Zweitstudentenquote treibt.

Also mach Dein Abi so schnell, einfach und zuverlässig wie möglich.

Und mit dann ca. 30-33 bist Du noch nicht zu alt für vieles in der Medizin, auch wenn aus Dir vermutlich kein Chirurgie-Chefarzt mehr wird, denn dafür steigt man tatsächlich besser früher ins Studium ein. Die letzte Grenze würde ich sogar noch höher setzen, derzeit darf man bis 55 eine Kassenzulassung bekommen. Ergo Studienbeginn bis ca. 40 je nach angestrebter Fachrichtung. Meine Einschätzung ist, dass aber auch diese 55-Grenze vom BVerfG (das diese Grenze mal bestätigt hat, allerdings vor Abschaffung der 65-Plichtverrentung und mit Verweis auf diese) oder EuGH gekippt wird.

MedicusSparta
29.05.2012, 17:51
Eine Abendschule kommt für mich leider nicht in Frage, da ich nach der Ausbildung wieder fest im Schichtdienst eingeplant bin, daher geht der Weg nur über das Fernabitur.

Zum BfD: Ich glaube, durch die ZAW (Ausbildung) werde ich nur 12 Monate nach Dienstzeitende unterstützt was die Kosten angeht, da ich eben schon die ZAW "geschenkt" bekommen habe.
Im Notfall könnte ich ja versuchen im technischen Bereich so lange zu arbeiten, auch wenn es mir nicht Spaß macht, dann wären aber die Jahre bis zum Studium finanziell abgesichert.
Aber wie schon geschrieben, wer weiß was in 8 Jahren ist. Erstes Ziel wird das Abitur sein, dann schaue ich weiter. :-top

Gruß,
Martin

bbc69
30.05.2012, 07:58
Ich vermute mal aus "dem Verein" wieder auszusteigen ist keine wirkliche Option, oder? Sonst würde ich dir empfehlen falls möglich (Zulassungskriterien) das Abi in 3 Jahren Vollzeit auf einem Kolleg zu machen. Dort wird einem das Abi natürlich auch nicht nachgeworfen, aber du hast im Grunde fast die gleichen Chancen wie ein regulärer Gymnasiast.

edit: Das kannst du natürlich genauso gut NACH deiner Zeit bei der Bundeswehr tun. Hatte beim Schreiben jedoch im Hinterkopf dass du in diesem Falle wirklich recht fortgeschrittenen Alters wärst wenn du dennoch warten müsstest.

MedicusSparta
30.05.2012, 19:55
Hi,

auf diese Idee bin ich garnicht gekommen. Für den Abiturschnitt wäre das sicherlich hilfreicher, aber dann wäre ich schätzungsweise mit 31 fertig mit dem Abitur. Das wäre schon pokern mit dem Schnitt, entweder innerhalb der Dienstzeit per Fernabitur, dort erfahrungsgemäß nicht ganz so gute Noten. Oder Vollzeit nach Dienstzeitende an einem Kolleg/Gymnasium und dort wirklich reinhauen um auf ~2,0 zu kommen. Man könnte sich dann ja auch besser aussuchen welche Fächer man als LK nimmt und so weiter. Nur älter wäre ich und müsste gucken wie ich die Zeit finanziell schaffe.
Mit einem 400 Euro Job ist es wahrscheinlich nicht so einfach wenn man bereits eine Wohnung hat usw.
Meine Eltern könnten mich unterstützen, aber da bin ich eher zu sturr und suche mir was ganz kleines.

Vielen Dank für den Tipp!

bbc69
31.05.2012, 09:49
Gerne! :-)

Zur Finanzierung: Während du das Kolleg besuchst kannst du Schülerbafög beziehen. Elternunabängig & ohne Rückzahlung. Klar, große Sprünge sind nicht drin. Aber zu schaffen ist das. Auch mit eigenem Haushalt und Kind und jobben einmal die Woche.
Dadurch dass du das Abi auf dem zweiten Bildungsweg machst darfst du sogar bei Studienbeginn über 30 sein und trotzdem Bafög bekommen, sofern du bei nächstmöglicher Gelegenheit nach Erwerb der Hochschulreife dein Studium aufnimmst!

Spark
01.06.2012, 20:30
Vorsicht, am Ende verballerst Du noch irgendwelche BFD-Zeit als Vollzeitschüler. Muss man die nicht verzugslos anschliessen?

Das Dumme ist halt: wer mit 1,3 nicht reinkommt, muss genauso lange warten wie jemand der mit 3,4 nicht reinkommt. Wenn Du also nicht im Bereich oberhalb der 1,2 landest ist (nach derzeitigem Stand) sowieso Warten angesagt.

Ich bleib dabei, so schnell wie möglich Abitur, so gute Noten wie möglich. Und Dein Werdegang dürfte auch in Auswahlgesprächen nicht ganz doof aussehen wenn Du das alles wirklich durchziehst.

schmuggelmaeuschen
02.06.2012, 18:25
naja mit dem AdH hat man immer noch bis 1,5 chancen...

MedicusSparta
02.06.2012, 20:17
Vorsicht, am Ende verballerst Du noch irgendwelche BFD-Zeit als Vollzeitschüler. Muss man die nicht verzugslos anschliessen?

Das Dumme ist halt: wer mit 1,3 nicht reinkommt, muss genauso lange warten wie jemand der mit 3,4 nicht reinkommt. Wenn Du also nicht im Bereich oberhalb der 1,2 landest ist (nach derzeitigem Stand) sowieso Warten angesagt.

Ich bleib dabei, so schnell wie möglich Abitur, so gute Noten wie möglich. Und Dein Werdegang dürfte auch in Auswahlgesprächen nicht ganz doof aussehen wenn Du das alles wirklich durchziehst.

Hallo,

das ist das einzige, was ich irgendwie nicht recht verstanden habe an der "20% Wartesemester-Geschichte".
Wenn ich z.B. 1,6 habe, und mich für Wartesemester entscheide bei der ZVS, muss ich genauso lange warten wie jemand, der einen 3,2 Schnitt hat? Wie setzt sich das denn zusammen?
Und kann man irgendwo nachlesen wie viele Semester man momentan warten müsste, bei x,x Durchschnitt?

Gruß,
Martin