PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kann die Bewertung der Promotionsarbeit so unterschiedlich ausfallen?



Soulfly
14.06.2012, 09:45
Also ich frage mich, wie es sein kann, dass der eine Gutachter meiner Diss mir eine "sehr gut" gibt und der andere Gutachter mich nicht bestehen lassen würde, falls nicht nochmal überarbeitet wird. Das finde ich schon sehr merkwürdig. Ich habe eine klinische prospektive Fragebogenstudie gemacht. Nun hat mein Dr.-Vater veranlassen wollen, dass noch ein 3. Gutachter hinzugezogen wird, was aber leider nicht genehmigt wurde. Gibt es hier Leute die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?

Evil
14.06.2012, 12:03
Der eine Gutachter kann den anderen oder Deinen Doktorvater nicht leiden.

McBeal
14.06.2012, 13:03
In der Promotionsordnung müsste festgelegt sein, ob bei so starker Abweichung ein dritter Gutachter hinzugezogen wird (so ist es meines Wissens nach in BO) oder nicht. Bei mir war wohl das Zweitgutachten wohl auch laut Dr.vater "merkwürdig", aber die Prüfungskommission hat sich dann bei der Disputation der Beurteilung meines Dr.vaters bzw. dessen Note angeschlossen.
Schau mal in die Promotionsordnung und frag sonst mal im Promotionsbüro nach. Wären es denn viele und zeitaufwändige Änderungen? Wenn nicht, würde ich die Änderungen einfach durchführen, weil ich keine Lust auf Diskussionen etc. hätte und nur fertig werden wollen würde. Viel Erfolg! :-)

LG
Ally, die den Mist zum Glück seit einem Jahr hinter sich hat

Herzkasperl
14.06.2012, 14:46
Mir ist überhaupt nicht klar, wie es dazu kommen konnte. Bei meiner Promotion haben wir (Prof+ich) den Zweitgutachter sorgfältig ausgewählt, ebenso den Schriftführer. Da kommt es allerdings mehr auf das Sekretariat des Schriftführer-Profs an :-) . Aber das war auch eine "andere" Promotion, also nicht in HM. Komisch, komisch.

Ich würde mir allerdings auch keine Gedanken machen. Die Note ist total egal.

THawk
14.06.2012, 18:01
Außerdem hat dein Dr.vater vielleicht auch ein Interesse daran, deine Arbeit gut zu bewerten. Ist immerhin sein eigenes Thema, seine Fragestellung, seine Methodik. Da gibt man wohl eher ungern ein rite oder non-sufficit.
Es ist wie immer mit solchen Unterschieden: Man kann es von beiden Seiten aus sehen.

Soulfly
14.06.2012, 19:06
Mir ist die Note letztendlich auch egal. Nur hat keiner damit gerechnet, dass es noch mal überarbeitet werden muss. Ich hatte eine exzellente Betreuung und hatte auch das Gefühl, die wissen echt Bescheid. Ich glaube mittlerweile auch, dass der 2. Gutachter die Arbeit sehr "kleinkarriert" analysiert hat. Einige Dinge, die er bemängelt sind schlecht weg nicht nach zu voll ziehen. Ärgerlich, wenn man die Diss schon abgehakt hat und dann wieder ran muss. Sind schon noch einige Dinge, die ich ändern, neu machen muss. Aber hilft ja nix.

wjsl
15.06.2012, 14:40
Klar sollten sich die Gutachter kennen, aber manchmal will der Erstgutachter auch, sofern er eine gute Note durchboxen will, einen Zweitgutachter, von dem er meint dass sein Ansehen in der Fakultät hoch wäre. Meiner dachte auch so; letzten Endes war der Vorschlag des Zweitgutachters auch nur eine Note schlechter als die des Erstgutachters (der wohl zu optimistisch war), aber Probleme gab es deshalb nicht.
Ob das mit dem Drittgutachter viel bringt ist schwer zu sagen; hast du mit dem Zweitgutachter denn lange und ausführlich darüber gesprochen und deine Sichtweise dargelegt? Hat das dein Dr Vater getan? Denke es wäre in jedem Fall das Beste, das nicht über den offiziellen Weg regeln zu müssen (nur wenn es halt partout gar nicht anders gehen sollte).