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Mano
29.06.2012, 11:00
Ich habe gerade mein Examen hinter mich gebracht und nun das leidige Thema Versicherungen angepackt. Mein bisheriges Fazit:
- Die Vertreter (direkt von Versicherungen oder irgendwelche Vermittler) scheinen alle sehr nett und kompetent. Die Tatsache mich bei einer so wichtigen Einscheidung auf das Urteil von jemand zu verlassen, der nur an den Provisionen scheint mir ziemlich naiv. Man ist dabei ja irgendwie auf Verdeih und Verderb auf dessen Gutmenschlichkeit angewiesen...
- Die Angebote sind extrem verschieden und unübersichtlich und ich habe das Gefühl, für jeden Fallstrick von dem ich irgendwo lese/ höre tun sich 10 weitere auf, von denen ich noch nichts weiß.

Deshalb bin ich nun am Überlegen mich entweder an die Verbraucherzentrale zu wenden oder an einen unabhängigen Versicherungsberater (http://www.bvvb.de/BeraterSuche.aspx?map=1).
Ob ich dort eine *gute* Beratung erhalte garantiert das zwar auch nicht, aber immerhin bekomme ich eine *wirklich unabhängige* Beratung...
Das dafür investierte Honorar (100 - 300 EUR ?) scheint mir da irgendwie recht sinnvoll investiert zu sein.

Hat jemand mit Berater/ Verbraucherzentrale gute oder schlechte Erfahrungen gemacht?
Wieviel habt ihr bezahlt?
Kann mir jemand einen konkreten Berater empfehlen?
Gibt es noch andere Möglichkeiten als die oben aufgezählten?

Mano
29.06.2012, 11:03
Achso - was mich ein wenig stutzig macht: Wenn man im Internet sucht findet man extrem wenige Versicherungsberater sondern fast ausschließlich "unabhängige" Versicherungsmakler. Auch Erfahrungsberichte oder ähnliches von Verbrauchern scheint es so gut wie nicht zu Beratern zu geben. Auch hier im Forum gibts dutzende Beiträge zu MLP & Co. aber praktisch niemand der von einem Versicherungsberater betreut wird.
Warum nicht!?

Kackbratze
29.06.2012, 12:11
Warum nur 1 Berater?
Ich hab meine Versicherungen bisher zu 90% direkt abgeschlossen, bei Beratungsgesprächen 2 Versicherungsvertreter "rausgeschmissen" aus meiner Wohnung, weil die absolut keine Ahnung hatten und nur ihre Provision gesehen haben.
Aktuell habe ich 2 Berater, die quasi durch die Direktversicherung in mein Leben traten, nicht umgekehrt.

Mano
29.06.2012, 13:47
Wen meinst du mit Berater? Vermittler einer Versicherung (= Versicherungsmakler bzw. -vertreter) oder freiberufliche Versicherungsberater (geschützte Bezeichnung) die ein Honorar bekommen, einem Vorschläge machen was man nehmen sollte aber mit dem Vertrag selber nichts zu tun haben (insb. keine Provision erhalten und keine Verbindung zu einer Versicherung haben)? Ich bezieh mich auf letzteres - den Vertrag schließt man dort automatisch hinterher direkt mit der Versicherung.

Und einfach nur die Angebote von verschiedenen Versicherungen zu vergleichen - dafür habe ich (wie vermutlich jeder der das nicht ständig macht) einfach zu wenig Ahnung um wirklich alle Fallstricke zu sehen und gleichzeitig alle (?) Versicherungen auf dem Markt zu vergleichen...

Kackbratze
29.06.2012, 17:10
Die Zeit zu Vergleichen habe ich mir genommen, erst recht, nachdem ich mit der geballten Versicherungskompetenz in meinem Wohnzimmer konfrontiert wurde.
Angebote angefordert, per Google über gängige Fallstricke informiert, Policen (nicht die Werbebroschüre) durchgelesen und dann die jeweilige Versicherung abgeschlossen.
Die Versicherungsvertreter die ich jetzt habe vertreten quasi im Büro meine direktversicherer, Freiberufler halte ich auf Abstand, durch meine Erfahrung bedingt.

ChillenMitBazillen
02.07.2012, 14:36
Ich könnte auch grad speien. Versuche gerade, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, aber die Inkompetenz der befragten Makler und Vertreter ist echt beeindruckend.

Angebote von mehr als einer Versicherung braucht man nicht, die Allianz ist eh die beste. Und meine Risikosportart können wir ruhig ausschließen, machen wir eben eine Unfallversicherung mit 50.000€ Versicherungssumme, ist viel billiger... ;( Kein einziger hat mich bisher genauer nach meinen Wünschen und finanziellen Verhältnissen befragt, von allen kam gleich ein Angebot.

Hat denn jemand gute Erfahrungen mit einem Honorarberater gemacht? Ich würde gute Arbeit gerne honorieren, aber bisher habe ich keine gute Arbeit gefunden :(

Kackbratze
02.07.2012, 16:07
Die beste Erfahrung habe ich mit google gemacht und mich am Ende für die Ärztefinanz entschieden, aber die mussten auch eine Menge Formulare und komplette Policen ("sowas machen wir normalerweise nicht") erstmal rüberschicken, genau wie alle Anderen im Bewerberpool.

milz
02.07.2012, 18:00
Stiftung Warentest/Finanztest ist auch hilfreich.

Kackbratze
02.07.2012, 18:17
Kostet leider manchmal Geld und man muss schauen, von wann der Test ist.
Die Policen werden teilweise jährlich geändert.

Blauer Engel
05.07.2012, 06:31
Mir ging es genauso und letztlich war ich bei der Verbraucherzentrale. Und das waren mir die 50 Euro echt mehr als wert (oder waren es 60?).
Aber da solltest Du hin, nachdem Du mehrere Angebote eingeholt hast und Dich dann mit denen darüber unterhalten. Ich habe von den Finanzberatern extremen Druck bekommen eine Altersvorsorge abzuschliessen und keiner hat sich wirklich damit auseinandergesetzt, dass ich ja noch einen Studienkredit abzahlen muss. Ich bin zu den gängigen Beratern hin, auch Banken, private freiberufliche Leute, habe mir überall das Angebot ausrechnen lassen und ausdrucken lassen und bin dann trotz der Warnungen (das Angebot gilt nur noch bis xy) zur Verbraucherzentrale und die waren echt super!

wjsl
05.07.2012, 17:15
Ich dachte das liefe über dieses Versorgungswerk, das man das extra abschließen müsste wäre mir zumindest neu.

Ob sich Gesetzliche Krankenversicherungen so gravierend unterscheiden, sei auch mal dahingestellt; vermutlich ist es wichtig, überhaupt zu wissen ob gesetzlich oder privat.

Auch persönliche Lebenssituationen können sich ändern. Beiträge werden im Laufe des Lebens sicher mehrfach geändert. Habe beschlossen, zu etwas zu gehen, das viele Kunden hat, wie die Deutsche Ärzteversicherung, da kann man vermutlich nichts allzu Gravierendes falsch machen (auch wenn theoretisch bei maximaler Information etwas anderes tatsächlich etwas besser sein sollte).

Kann natürlich sein, dass ich falsch liege; aber man kann sich mit solchen Fragen auch selbst wahnsinnig machen, ohne wirkliche Vorteile davon zu haben. Der Beruf an sich erfordert mehr als genug Energie...

Kackbratze
05.07.2012, 17:19
Die Altersversorgung wird einem mit der "Versorgungslücke" schmackhaft gemacht, in die man ja angeblich reinfällt.
Worauf man dann meist reinfällt sind teure Verträge mit stark steigenden Beiträgen dank der angeschlossenen Altersvorsorge.

Ich persönlich habe ausschließlich Einzelversicherungen (BU, Risikoleben), keine Kombinationen, damit ich im Zweifelsfall immer auch nur eine Versicherung kündigen muss, falls es Probleme oder bessere Angebote gibt.

Welche Versicherung man nimmt, ist nicht von der Anzahl der Versicherten abhängig (dann müsstest Du automatisch Allianz oder Ergo nehmen) sondern von den Tarifen und auch von den Erfahrungen, die andere Leute mit den Versicherungen gemacht haben.

wjsl
05.07.2012, 17:39
Also fändest du die DÄV nicht so gut? GKV gibts von der Ärzteversicherung sowieso nicht, da nimmt man dann wohl, was sich gerade anbietet.
Wenn dann Haftpflicht, die zum Teil ja schon über den Arbeitgeber bereitgestellt wird, und noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung; Paket kann man das wohl dann noch nicht nennen.
Versorgungswerk scheint automatisch zu laufen, man muss scheinbar nur die normale kündigen, die in anderen Branchen automatisch anlaufen würde.
Hab ich was vergessen? So schlimm hört sich das nämlich zumindest derzeit gar nicht an...

Kackbratze
05.07.2012, 21:23
Also fändest du die DÄV nicht so gut?
Das habe ich nicht gesagt. Such dir die Tarife raus, die dich ansprechen und vergleiche die Versicherungsleistungen.

wjsl
17.07.2012, 22:18
Was haltet ihr eigentlich von den Beratern von A.S.I.?

Kackbratze
17.07.2012, 22:31
Gleiche Gruppierung wie MLP, behaupten die "gehobene Gesellschaft" vertreten und beraten zu wollen.
Vielleicht bieten die Dir ja auch ein Buch an, wenn Du mal unverbindlich vorbeischaust?

Die Buchstabenkombination würde mich schon abschrecken... :-D

JJ*
18.07.2012, 01:42
A.S.I., MLP, Ärztefinanz... ähneln sich alle, da die "Berater" hauptsächlich auf Provisionsbasis arbeiten. A.S.I. gehört zu 100% der Gothaer, ist vielleicht als großer Versicherer bekannt. Um diese Form von "Beratung" würde ich einen großen Bogen machen.

wjsl
18.07.2012, 21:07
Die haben mir die Techniker Krankenkasse (ich selbst wollte eine gesetzliche mit Anwartschaft auf die PK, in der ich jetzt versichert bin) und ein Haftpflichtversicherungspaket (private reicht angeblich nicht) vorgeschlagen. Versorgungswerk anmelden und gesetzliche RV abmelden muss man sowieso auch überall, da spräche jetzt nicht wirklich viel dagegen. Ansonsten hieß es für ein Girokonto solle man die Apothekerband oder die DKB nehmen. Mehr brauche ich glaube ich erstmal auch gar nicht.

Einzig misstrauisch war ich bei der Haftpflicht; die wollte ich eigentlich von der DÄV nehmen; überhaupt tendiere ich eher zu etablierten, großen Versicherungsgesellschaften.

(Darf ich übrigens fragen, was an der Gothaer Versicherung, die mir ja eigentlich gar nicht vorgeschlagen wurde, "schlecht" ist?)

Aber danke für euren Tipp.

Eigentlich kenne ich die Beraterin von dort vom Examen, wo sie draußen so Stände aufgebaut hatten. Sie war mir als Person sympathisch und hat mich auch bei den Bewerbungsunterlagen viel beraten. Da ich nur das Nötigste an Versicherungen abschließen wollte, dachte ich, ich könne damit dann so viel wohl auch nicht falsch machen.

Knackpunkt ist wahrscheinlich das mit der Provision, die man zahlen muss wenn man es von denen abschließen lässt; obwohl einem die ja erzählen, egal wie man eine Versicherung abschließt müsse man immer dasselbe zahlen (was mir aber auch sehr unwahrscheinlich schien)...

FirebirdUSA
18.07.2012, 21:31
Die haben mir die Techniker Krankenkasse (ich selbst wollte eine gesetzliche mit Anwartschaft auf die PK, in der ich jetzt versichert bin) und ein Haftpflichtversicherungspaket (private reicht angeblich nicht) vorgeschlagen.

Berufshaftpflicht? Das kommt auf deinen Arbeitgeber an und was du nebenher machst. Bei meinem Arbeitgeber sind Notarztdienste und Freundschaftsdienste mitabgedeckt und (das ist eben entscheidend) auch grobe Fahrlässigkeit. Erste Hilfe Leistungen übernimmt sowieso die Privathaftpflicht. Ich hab nur noch eine Berufshaftpflicht, da ich ab und zu bei Sportveranstaltungen als Arzt aushelfe. Ansonsten wäre bei dieser Abdeckung durch den Arbeitgeber keine Berufshaftpflicht sinnvoll.

Thomas24
18.07.2012, 22:02
Normalerweise ist man während seiner Kliniktätigkeit über die Haftpflichtversicherung der Klinik abgesichert, aber wenn man ausserhalb noch tätig ist (Freundschaftsdienste, Vertretung etc.), dann ist das meistens *nicht* im Versicherungsschutz der Klinik enthalten. Warum sollte es auch-

Manche Ärztekammern fordern übrigens auch den Nachweis über eine Berufshaftpflicht mit ausreichender Deckungssumme und schreiben ihre Mitglieder deswegen an.