PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Obduktion - Teilnahme zwingend?



Seiten : [1] 2

Angel175
05.07.2012, 20:08
Hallo!

Ich interessiere mich sehr für das Medizinstudium!Ich habe gelesen, dass auch das Fach "Rechtsmedizin" auf dem Stundenplan steht. Soll das heißen, dass man bei Obduktionen unbedingt teilnehmen muss oder wird alles nur theoretisch besprochen? Ich weiß natürlich, dass zum Medizinstudium das Arbeiten an (Formalin-)Leichen dazu gehört, was ich nicht so schlimm finde. Die Teilnahme an einer Obduktion würde mich allerdings wirklich vom Studium abschrecken, da man wahrscheinlich schlimme Dinge zu sehen bekommt!

liebe grüße:-)

dreamchaser
05.07.2012, 20:19
Das Praktikum Rechtsmedizin ist von Uni zu Uni etwas unterschiedlich geregelt. Bei uns (Hannover) wurde mit uns eine Leichenschau gemacht, eine Obduktion wurde zwar durchgeführt, aber wir waren da nicht wirklich dabei (der Raum war riesig, das war am anderen Ende). In der Pathologie gab es die Möglichkeit, eine Obduktion mit anzusehen, war aber auch nicht verpflichtend.

Angel175
05.07.2012, 20:44
ok, danke! Also ist die Teilnahme bei der Obduktion nicht mit einem schein verbunden, da es nicht verpflichtend ist?

Coxy-Baby
05.07.2012, 20:47
Es kommt auf die uni an, bei uns ist eine Obduktion Pflicht, die findet in kleinem Rahmen statt (4-5 Studenten) und in Rechtsmedizin ist Leichenschau auch Pflicht.... Aber das ist alles halb so schlimm....

WackenDoc
05.07.2012, 20:47
Das ist je nach Uni unterschiedlich. Bei uns damals gab´s halt keinen Rechtsmedizinschein, wenn man die Obduktionsunterschrift nicht hatte.

Aber an den Anblick von schrecklichen Dingen wirst du dich als Arzt gewöhnen müssen.

Lava
05.07.2012, 21:01
Wobei sich mir nach wie vor der Magen umdrehen würde bei einer Obduktion - und als Unfallchirurg sieht man schonmal schreckliche Sachen. :-D

Also bei uns gab es in Patho eine Sektion, der wir beiwohnen mussten, und in Rechtsmedizin gab es regelmäßig Obduktionen in den Vorlesungen. Die waren nicht Pflicht *glaub* Allerdings musste man einmal bei einer Leichenschau dabei sein. Ist ja auch sinnvoll, da man das in seiner Karriere sehr wahrscheinlich mal selber machen muss :-?

Wie auch immer, wenn dir dabei übel wird, wird dir keiner den Schein verwehren, wenn du halt raus gehst. Bei der Obduktion in Patho wär ich fast umgekippt und bei Rechtsmed musste ich schwer mit mir kämpfen, damit mir nicht schwarz vor Augen wird :-D

milz
05.07.2012, 21:23
Es ist eigentlich wie ein OP, nur etwas gründlicher und man braucht keine Narkose...

dreamchaser
05.07.2012, 21:27
Es ist eigentlich wie ein OP, nur etwas gründlicher und man braucht keine Narkose...

Naja, die grünlich-verwesend angehauchte Omi in der Rechtsmedizin hatte so eine Geruchskomponente (auch im Ganzen), die mir im OP nie begegnet ist und die ich nie wieder erleben möchte.

milz
05.07.2012, 21:31
Naja, die grünlich-verwesend angehauchte Omi in der Rechtsmedizin hatte so eine Geruchskomponente, die mir im OP nie begegnet ist und die ich nie wieder erleben möchte.

In der Patho ist es nicht so schlimm. Zumindest kein großer Unterschied zu dem teils stinkenden Gedärm was uns die Chirurgen gerne aus dem OP schicken. Und Geruch nach verbranntem Fleisch (Elektrokauter) haben wir auch nicht.

Eilika
05.07.2012, 21:53
Wir mussten in Rechtsmedizin zu einer und in Patho zu zwei Obduktionen. Jeweils in Gruppen von fünf Studenten...

Keenacat
05.07.2012, 22:21
Bei uns war die Leichenschau ein Muss, die Obduktion optional. Macht auch Sinn, die Leichenschau muss schließlich jeder können, die Obduktion nicht so. :-) Und bei den Obduktionen waren schon die eine oder andere Ekelleiche dabei (in Mainz, am schönen Rhein, da wird auch mal Treibgut rausgefischt).
"Unser" Obduktionsgut kam allerdings frisch suizidiert aus der JVA, also keine Ekelfaktoren über den Organgeruch hinaus. Deshalb haben aus meiner Gruppe alle geguckt und der eine oder andere durfte auch mit anpacken. Ich hab eine Zyste in der Leber gefunden. :-top

Stephan0815
05.07.2012, 22:32
Ich würde mir deinerseits erstmal keine Sorgen machen. Wenn es ausschließlich um Obduktionen geht, kannste dich schon irgendwie davor drücken und wenn du dich einfach nur ganz weit hinter die stellst, die die es auch wirklich sehen wollen. Nase zuhalten, Augen und Ohren bedecken soll helfen.
Nicht jede Universitätsstadt verfügt überhaupt über eine Rechtsmedizin...
In der Patho haben sie uns jederzeit dazu ermutigt und wurde auch gerne angenommen, "wenn mal was reinkam".
Und eins sage ich dir - die richtig schlimmen Fälle, findest du nicht in der Totenmedizin - sondern, wenn das, was du da siehst, noch lebt und fühlt... :-keks

zorngiebel
06.07.2012, 00:03
Wir mussten nicht zu ner Obduktion, wir konnten aber in der Rechtsmedizin. Ich habs mehrfach gemacht, ich fands einfach wahnsinnig interessant. In der Patho bestand bei uns gar nicht die Möglichkeit zuzuschauen, außer beim Gehirn.
Leichenschau hatten wir auch, im Krematorium. Mittlerweile gibt es das in der Form aber auch nicht mehr.

Lizard
06.07.2012, 19:15
Wir mussten zu ner Obduktion im Rahmen der Rechtsmedizin und zu einer Sektion(inkl. Leichenschau) im Rahmen der speziellen Patho.
Aber wie schon gesagt, man kann sich ganz nach hinten stellen, da kommt einem auch keiner blöd oder sowas.

Lava
08.07.2012, 11:40
In der Patho ist es nicht so schlimm.

Ja, aber da gibt es die psychologische Komponente... :-keks

Und ich finde nach wie vor, dass Tote einfach gruselig aussehen. Diese komische graue Haut.... wahhh *schüttel*

Feuerblick
08.07.2012, 11:46
Hmm... ich finde ja, dass Tote einfach tot aussehen. Seelenlos meinetwegen. Gruslig finde ich das mal gar nicht... :-nix

milz
08.07.2012, 11:49
Ja, aber da gibt es die psychologische Komponente... :-keks

Und ich finde nach wie vor, dass Tote einfach gruselig aussehen. Diese komische graue Haut.... wahhh *schüttel*

Wie Stephan0815 (s.o.) finde ich schwerkranke Lebende viel gruseliger (Schockraum im PJ, aua...) Den Toten gehts gut, die haben den ganzen Mist hinter sich...

Logo
08.07.2012, 12:24
Obduktion war bei uns kein Muss, aber sehr interessant. Bei war mir es in erster Linie der Geruch, der unangenehm war - ist halt Sommer gewesen und schon einige Tage her... Die Tattoos kann ich heute noch ausm Kopf nachzeichnen ;-)

Solara
08.07.2012, 14:49
Bei uns war's ein Muss - aber interessant (naja, die Rechtsmediziner sind halt auch einfach coole Typen *g*) - bei uns waren noch Kommissarsanwärter mit dabei, die saßen engagiert in den vordersten Reihen, der erfahrene Medizinstudent eher hinten ;-) - zugegebenermaßen hatten wir auch eine interessante Leiche.

Meridion
23.07.2012, 21:55
Heidelberg: Leichenschau "Pflicht" (85% Anwesenheitsregel ausschöpfen oder währenddessen rausgehen zieht natürlich immer, von den ähm, an den Grenzen zur Legalität befindlichen Varianten ganz zu schweigen, Unterschriftenzettel halt... *hust*); wenn mans irgendwie durchkriegt würd ich die aber empfehlen, weil man sie braucht. Ich bin kaum 1 Jahr im Job und hab schon mehrmals Leichenschau machen müssen/dürfen.

Obduktion/Sektion: Optional. Warum auch, bringt überhaupt keinen Erkenntnisgewinn für den 08/15-Mediziner. Die reißen nem unklar Gestorbenen die Organe raus.... wer drauf steht... ich hab mir das geschenkt...

M