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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2 Jahre Unfall Österreich - Deutschland Ortho: common-trunk !?



cofi
20.07.2012, 21:15
Hi,

Ich würde möglicherweise gerne nach 2 Jahren Unfallchirurgie in Österreich nach (Süd-)Deutschland wechseln auf eine orthopädische Abteilung, vorzugsweise an eine Uniklinik.

Jetzt würde es mich grundsätzlich interessieren, ob jemand (persönliche bzw. von Kollegen) Erfahrung mit einer solchen Situation hat bzw. weiß wie das funktioniert?
Ich hätte mir v.a. auch alles zum Thema common trunk durchgelesen, aber für diese Situation habe ich keine klare Antwort gefunden.

Ich denke meine Fragen wären zusammengefasst:
1. Österreich Unfall -> Deutschland Uniklinik Orthopädie, is das Stellen-technisch überhaupt realistisch bzw. gibt es etwas spezielles zu beachten?

2. Bei einem Wechsel, muss man als Österreicher ebenfalls den common trunk machen bzw. was kann man sich von 2 Jahren Unfallchirurgie für den common trunk anrechnen lassen (circa/erfahrungsgemäß)?

Bonusfrage: Da man als Österreicher nicht zwangsläufig eine Dissertation hat nach dem Studium sondern meist (neuerdings) nur eine "Diplomarbeit", gibt es an Unikliniken die Möglichkeit während der Assistenzzeit einen PhD bzw. eine Dissertation zu machen, wenn man in der Zukunft PD anstrebt. Muss man überhaupt PhD/Diss haben für PD oder geht das nurmehr über die Zahl der Publikationen, die man Gott weiß woher hat !?

Ich bin immer furchtbar schlecht, wenn ich iwo Fragen in ein Forum tippe, mir fallen sicher noch ein paar ein ^^

Jedenfalls...ich sage schonmal Danke!!!
Ganz besonders natürlich weil das Thema hier wohl die Wenigsten interessieren dürfte, wär ich extra dankbar für alle Antworten und würde mich über wirklich jede Hilfe freuen! ^^

lg und noch einen schönen Abend!

Kackbratze
20.07.2012, 21:33
Was den CommonTrunk-Zeitenanerkennung anbetrifft, da hilft Dir die jeweilige Ärztekammer weiter, das ist wirklich individuell geregelt.
PhD und Co. bin ich überfragt.

Zünder
21.07.2012, 10:40
Hi,


Bonusfrage: Da man als Österreicher nicht zwangsläufig eine Dissertation hat nach dem Studium sondern meist (neuerdings) nur eine "Diplomarbeit", gibt es an Unikliniken die Möglichkeit während der Assistenzzeit einen PhD bzw. eine Dissertation zu machen, wenn man in der Zukunft PD anstrebt. Muss man überhaupt PhD/Diss haben für PD oder geht das nurmehr über die Zahl der Publikationen, die man Gott weiß woher hat !?

Ich denke Diss muss schon sein. Mit der neuen "Publikationspromotion" ist das aber eigentlich kein Problem mehr. Promotion in Promotionsbüro anmelden, Paper schreiben und einreichen, verteidigen, fertig. Gerade an Unikliniken ist das Schreiben einer Diss nicht so dramatisch, wenn man im Wissenschaftsbetrieb integriert ist.

cofi
21.07.2012, 14:51
Hey,
erstmal danke euch beiden für die raschen Antworten!

@Zünder
Hab ich das also richtig verstanden, dass man statt einer Dissertation ein Paper abgeben kann und das praktisch die Dissertation ist !?
Das würde dann ja - wie du ja auch vermutest - an einer Uniklinik wohl kein Problem sein, wenn man das erste Paper, das man dort produziert dann auch noch als Diss verwendet. haha, funktioniert in echt sicher mal wieder nicht so einfach ^^

Zünder
21.07.2012, 18:14
Das Paper muss ge-reviewed und veröffentlicht werden, der Doktorand muss als Erstautor auf dem Paper erscheinen. Ein paar solcher Dinge sind damit verknüpft. Ansonsten ist das nicht kompliziert.

Feuerblick
21.07.2012, 18:30
Gibts aber nicht an jeder Uni... :-nix

FirebirdUSA
21.07.2012, 18:30
Ähm.. Zünder hat das etwas zu einfach dargestellt. Es kommt hier jeweils auf die Promotionsordnung der jeweiligen Universität an:

1. Eigentlich ist es immer so, dass du als Mediziner entweder an der Universität deinen Abschluß gemacht haben musst oder dort arbeiten musst um als Doktorand angenommen zu werden.
2. Kann es sein, dass inzwischen jede Universität eine Publikationspromotion erlaubt, ob dem wirklich so ist kann ich dir nicht garantieren. Ich kenne aber Universitäten wo das gerade auch wieder deutlich verschärft wird --> Publikation wird von einer Kommission geprüft, nur wenn sie vom Arbeitsumfang vergleichbar mit einer "normalen" Promotion ist wird es anerkannt.
3. Habil.: Auch hier gilt immer nur die Habilitationsordnung der jeweiligen Universität und die sind ggf. sehr unterschiedlich.

Daraus folgt: Es kann theoretisch einfach sein, du musst dich im Einzelfall aber an deiner Uniklinik über die Details informieren und am besten frühzeitig mit deinem Chef abstimmen, dass du diesen Weg gehen willst.

Zünder
21.07.2012, 19:03
Also in Hamburg ist/war das bis jetzt wirklich nicht das Problem. Mit der neuen Promotionsordnung haben dass eine Menge meiner Mitstudenten so mit Erfolg gehandhabt. Dass das nicht an allen Unis so ist, wusste ich nicht...

cofi
21.07.2012, 19:09
Hey,

Danke für die Hinweise für die Diss, etc.! Ich werde einfach versuchen mich frühzeitig direkt an der Uniklinik informieren!

Kann mir noch jemand Erfahrungen zum Wechseln in oder um den common trunk berichten!?
...auch dazu werde ich Ärztekammer, etc. anrufen, aber auch wie mit der Diss ist es immer gut, mal gehört zu haben, wie das "normal" so ist nzw. schonmal eine Ahnung zu haben, bevor man am Telefon mit irgendeiner Person spricht die +/- weiß, wie es "in der Realität" zugeht!

MuluGulu
22.07.2012, 10:36
Hallo!
Auf den Ärztejob-Messen, die ich Innsbruck, Graz, Wien abgehalten wurde, sagte man, dass die Diplomarbeit zumindest in NRW als Doktorarbeit anerkannt wird. Nur die RWTH Aachen erkennt dies nicht an. Inhaltlich unterscheidet sich eine ösi-Dipl-arbeit ja nicht wirklich von einer dt. Dr-Arbeit.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur einen Tipp geben: Schreibe die Kliniken an, die dich interessieren und hospitiere dort. So mache ich es auch und war bisher überall (auch an sehr großen Unikliniken, die sicher keinen Ärztemangel haben) immer sehr willkommen und mir wurde die Klinik sehr engagiert gezeigt. Dort kann man alle Fragen klären.
Wenn du eh an eine Uniklinik willst, musst/kannst du eh forschen und dann ist so ne Doktorarbeit schnell gemacht.

stennadolny
22.07.2012, 11:11
Die Anrechnung oder Nicht-Anrechnung ausländischer Ausbildungzeiten hängt von der jeweiligen Landesärztekammer, teils sogar vom Sachbearbeiter ab.

Dazu gibt es beim besten Willen keine Daumen-mal-Pi-Regeln. Kann auch sein, daß man es erst beim Einreichen für die FA-Prüfung merkt, wo es hakt.

Wenn es um die Habil geht, würde ich als deutsche Uni(klinik) die Ösi-Diplomarbeit nicht anerkennen, damit nochmal ordentlich Wiss gemacht werden muß.

Schlimmstenfalls kann es also sein, daß Du nicht nur noch eine Diss nachmachen mußt, sondern auch die 2 Jahre Unfall aus Ösiland praktisch nicht angerechnet bekommst.

Wenn Du überhaupt eine Assi-Stelle an einer deutschen (Uni)-Klinik bekommst.

Warum möchtest Du eigentlich nicht in Ösiland weitermachen und glaubst, daß es in D leichter ist ? Ortho ist überall sehr beliebt und mit dem Ösi-Bonus wird man zu Hause sicherlich eher genommen als in der Fremde. Noch leichter dürfte es natürlich sein, mit bereits fertigem FA (oder Turnus) in Ö eine Ortho-Stelle zu kriegen.

Ortho-Stellen, an denen man nicht ernsthaft operieren lernt, gibt es in D zuhauf.

MuluGulu
22.07.2012, 22:07
@stennadolny:
Wieso redest du die Situation in Deutschland immer schlechter als sie ist? Wenn man gut ist, bekommt man direkt nach dem Studium eine Stelle, was in AT ohne Turnus eher die Ausnahme, als die Regel ist.