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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Bedürfnis



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blanura
25.07.2012, 12:39
Liebe angehende Ärzte,

als Patient ist es mir ein großes Bedürfnis etwas mitzuteilen:

unklare Befunde rechtfertigen keine PSYCHSOMATISCHEN DIAGNOSEN!!!!!!!!!

Habe 10 Jahre lang gelitten, den Arbeitsplatz verloren, finanzieller Abstieg, Hartz IVler, Sozialschmarotzer!!
Jahrelang, grenzwertig erhöhte Entzündungswerte führten lediglich nahezum immer zu der Diagnose: " ist es wohl was psychisches!"

Ich frage mich, ob es nun wohl Bestandteil des Medizinstudiums ist viele in diese Schublade zu stecken?!

Selbst psychische Erkrankungen sind ERKRANKUNGEN und sollten einem nicht lapidar vor den Latz geknallt werden. Nach dem Motto: " da müssen sie mal schauen, woran es habert!"

Meine Diagnose nach langem Leidensweg: Lyme-Borreliose und Glomerulonephritis.

Ich möchte wirklich niemanden denunzieren. Nur Aufmerksamkeit wünsche ich mir von Ihnen als die neue Generation.

Allen viel Erfolg und vergessen Sie nie, weshalb Sie sich entschieden haben, Arzt zu werden.
Halten Sie die Augen offen und versuchen Sie nicht zu sehr abzustumpfen.

Es geht um Menschen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.



Susanne Bleiner

neurochirurgin
25.07.2012, 12:49
Liebe Frau Bleiner,

mit großem Entsetzen habe ich Ihren Artikel hier gelesen. Es tut mir wirklich leid, dass man Sie jahrelang so schlecht behandelt hat. Sie haben Recht, unklare Befunde rechtfertigen keine psychosomatischen Diagnosen. Ich wünsche Ihnen gute Besserung! Auch auf Ihrem weiteren Lebensweg alles Gute!

Ich verspreche Ihnen, falls ich das Studium schaffe, werde ich Menschlichkeit groß schreiben und mir alle Mühe geben, die richtigen Diagnosen zu stellen!

Liebe Grüße

Michael72
25.07.2012, 15:19
Liebe Frau Bleiner,

vielen Dank, dass Sie sich extra hier um Forum angemeldet haben um gegen das Stigma der psychosomatischen Erkrankungen zu opponieren. Es freut mich, dass sie einen Arzt gefunden haben, der an Ihnen endlich ein somatisches Korrelat für ihre seelischen Probleme diagnostiziert hat. Damit müssten ja nun all Ihre Probleme gelöst sein. Ich beglückwünsche Sie!

Beste Grüße

Michael72

test
25.07.2012, 20:06
Liebe Frau Bleiner,

der Hinweis nicht unvorsichtig psychosomatische/psychische Diagnosen zu stellen ist sicher ernst zu nehmen und wichtig. Als praktizierender und nicht angehender Arzt möchte ich Ihnen auch den Rat geben Vorsicht bei der Diagnose und Behandlung der Lyme Borreliose walten zu lassen, da es leider einige Ärzte gibt, die zahlreichen Patienten mit unspezifischen und häufig vorher als psychosomatisch oder psychisch eingestuften Symptomen mit nicht validierten Tests (Lymphozyten Transformations Test) eine Lyme Borreliose diagnostizieren und nicht nach den Fachgesellschaften empfohlenen Leitlinien behandeln. Dies kann zu von mir leider schon häufiger gesehenen mitunter schweren Nebenwirkungen führen.
Für eine erste Information zum Thema kann ich Ihnen daher nur eine Reportage auf Arte empfehlen:
http://www.arte.tv/de/Unterschaetzte-Gefahr-oder-eingebildete-Krankheit/6621674,CmC=6629438.html

BEste Grüße

bristol
26.07.2012, 10:59
Liebe Frau Bleiner,
ich schließe mich "test" in jeder Hinsicht an.
Ich kenne Ihre Krankengeschichte nicht und möchte mir kein Urteil anmaßen, aber man sollte sicherlich bedenken - und ich kann mir vorstellen, dass dies auch der Gedanke der behandelnden Ärzte war - dass eine psychosomatische Ursache von Beschwerden wesentlich häufiger vorkommt als der "Exot" Lyme-Borreliose, über den es meiner Erfahrung nach unzählige Fehlinformationen in diversen Online-Patientenforen gibt (gerade hinsichtlich Diagnostik und Behandlung).
Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass psychosomatische Erkrankungen stigmatisiert sind und Patienten daher verzweifelt nach einer "rein körperlichen" Ursache der Beschwerden suchen. Unser Verständnis von psychosomatischen Erkrankungen entwickelt sihc leider erst langsam, aber es besteht kein Zweifel daran, dass sich Stress in jeglicher Form körperlich äußern kann und dass diese Beschwerden genauso real sind und einer kompetenten Behandlung bedürfen wie die "rein körperlich" ausgelösten.

Zoidberg
26.07.2012, 18:49
ich hätte gerne 5 Euro für jeden Patienten mit psychosomatischer Anamnese, der mit einer Borreliose Diagnose bei mir aufläuft...

*schonmal Ferrari aussuch*

Bandwurm
26.07.2012, 23:23
Als Psychiater kenn ich beide Richtungen. Mit den Jahren siht man doch eine ganze Menge Personen die eine angeblich psychiatrische oder psychosomatische Diagnose haben, wobei dann doch eine org. Erkrankung zumindest mit beiträgt. Umgekehrt habe ich in meinem Neurologiejahr auch sehr (!) viele Patienten gesehen, die z.B. mit Verdacht auf eine Borreliose gekommen sind und schon auf 10 M entfernung über den Gang zumindest auch eine Depression hatten. Eine ordentliche Diffentialdiagnose sollte in allen Fächern üblich sein und klinisches Denken auch ruhig fächerübergreifend.

bristol
27.07.2012, 12:06
Als Psychiater kenn ich beide Richtungen. Mit den Jahren siht man doch eine ganze Menge Personen die eine angeblich psychiatrische oder psychosomatische Diagnose haben, wobei dann doch eine org. Erkrankung zumindest mit beiträgt. Umgekehrt habe ich in meinem Neurologiejahr auch sehr (!) viele Patienten gesehen, die z.B. mit Verdacht auf eine Borreliose gekommen sind und schon auf 10 M entfernung über den Gang zumindest auch eine Depression hatten. Eine ordentliche Diffentialdiagnose sollte in allen Fächern üblich sein und klinisches Denken auch ruhig fächerübergreifend.

:-dafür

Keenacat
27.07.2012, 12:54
Eine ordentliche Diffentialdiagnose sollte in allen Fächern üblich sein und klinisches Denken auch ruhig fächerübergreifend.
QFT. :-meinung

Leelaacoo
27.07.2012, 12:56
Ich finde es sehr schade, dass psychosomatische Erkrankungen so einen Ruf in der Bevölkerung haben, dass man sich lieber 6 Monate mit Antibiose volllaufen lässt, anstatt eine sinnvolle und befreiende Therapie zu machen...und dass es ärzte gibt, die da mitmachen. Der Ausschluss somatischer Erkrankungen gehört zwingend zur Psychosomatik...aber ebenso können somatisch und psychosomatische Erkrankungen nebeneinander exsitieren und vesrtärken sich häufig...wenn ich mir die armen Pat. mit echter Epilepsie UND psychosomatischen Anfällen anschaue, die zwar gut medikamentös eingestellt sind, aber bei jedem psychosomatischen Anfall intubiert auf unserer ITS landen...das ist echt tragisch. Sowohl die Pat. selbst als auch häufig die behandelnden Ärzte weigern sich aber, eine psychosomatische Therapie in Erwägung zu ziehen, denn man hat ja schließlich eine "echte" Krankheit...nur profitiert da mal gar niemand davon! Auch jemand, der von mir aus eine Borreliose hat/hatte und seit Jahren beschwerden hat, somatisiert viel davon, was mit einer vernünftigen psychosomatischen Therapie gut und rasch zu bessern wäre...also ist es eigentlich keine Schande, dass Ärzte "echte" Krankheiten nicht erkennen oder behandeln...sondern es ist eine Schande, dass Ärzte eine psychosomatische Erkrankung nicht für echt und behandlungsbedürftig halten...dass die Pat. den Unterschied zwischen "eingebildet/simuliert" und "psychosomatisch" nicht kennen ist ihnen ja nicht mal zum Vorwurf zu machen, da viele Kollegen es ebenso halten!

LG Lee

wjsl
27.07.2012, 13:37
ich hätte gerne 5 Euro für jeden Patienten mit psychosomatischer Anamnese, der mit einer Borreliose Diagnose bei mir aufläuft...
*schonmal Ferrari aussuch*

Gute Wahl, denn für die Glomerulonephritis kriegst du vermutlich nicht mal nen gebrauchten Volkswagen.

Das Stigma, mit dem psychosomatische Erkrankungen behaftet sind ist aber leider nur ein Übel; ein anderes ist, dass deren Behandlung institutionalisiert abläuft, wo das wesentliche Problem das Umfeld ist. Zwar werden Bewältigungsstrategien vermittelt, allerdings können diese nicht mehr real angewendet werden; das Phänomen des Hospitalismus. Man kann sogar die Frage stellen, ob eine ambulante Betreuung nicht auch Züge davon tragen kann. Solche Krankheiten schaffen nämlich immer eine gewisse Form der "Abhängigkeit", und gerade jene ist oft der Ursprung, aus dem sich vieles speist. Vermutlich macht auch hier die "Dosis" das Gift.

In jedem Fall ist es eine Gratwanderung; nicht nur die Therapie, auch die Diagnose. Und stellen Sie sich vor, man hätte von Anfang an eine körperliche Ursache angenommen: Wie viel hätte es am Verlauf tatsächlich verändert? Haben nicht auch manche rein "somatischen" Erkrankungen auch ein gewisses, wenn auch subtileres, Stigma in sich? Hat nicht alles ein Stigma in sich, was die "Funktionalität" zu einem Teil oder ganz nimmt?

Stiles
27.07.2012, 14:22
Gute Wahl, denn für die Glomerulonephritis kriegst du vermutlich nicht mal nen gebrauchten Volkswagen.

Das Stigma, mit dem psychosomatische Erkrankungen behaftet sind ist aber leider nur ein Übel; ein anderes ist, dass deren Behandlung institutionalisiert abläuft, wo das wesentliche Problem das Umfeld ist. Zwar werden Bewältigungsstrategien vermittelt, allerdings können diese nicht mehr real angewendet werden; das Phänomen des Hospitalismus. Man kann sogar die Frage stellen, ob eine ambulante Betreuung nicht auch Züge davon tragen kann. Solche Krankheiten schaffen nämlich immer eine gewisse Form der "Abhängigkeit", und gerade jene ist oft der Ursprung, aus dem sich vieles speist. Vermutlich macht auch hier die "Dosis" das Gift.

In jedem Fall ist es eine Gratwanderung; nicht nur die Therapie, auch die Diagnose. Und stellen Sie sich vor, man hätte von Anfang an eine körperliche Ursache angenommen: Wie viel hätte es am Verlauf tatsächlich verändert? Haben nicht auch manche rein "somatischen" Erkrankungen auch ein gewisses, wenn auch subtileres, Stigma in sich? Hat nicht alles ein Stigma in sich, was die "Funktionalität" zu einem Teil oder ganz nimmt?

Habe das jetzt dreimal durchgelesen, aber verstehe nicht, was die Aussage des Postings ist. Klingt eher wie ein Brainstorming als wie eine Aussage... Bitte nochmal in anderen Worten, falls doch ein Statement drin versteckt sein sollte.
Danke!

@Topic: Hab neulich "lange bekannte psychogene Anfälle" defibrilliert, waren rückblickend offenbar wiederholte Phasen von VTs mit Synkopen und als ich dann draufblitzen musste ein echtes Kammerflimmern. Bis dato ohne somat. Abklärung und bislang ohne Besserung auf die häusliche Medikation mit reichlich Valium...
Aber meistens isses halt doch andersrum, und keiner traut sich, das Wort "psychosomatisch" auch nur in den Mund zu nehmen. Und wenn man es dann doch tut, sind diejenigen oft (ok, manchmal) sogar erleichtert, dass es einen Ansatzpunkt für eine Therapie gibt. Kommt eben drauf an, wie man das Thema anspricht...

Leelaacoo
27.07.2012, 14:27
@Topic: Hab neulich "lange bekannte psychogene Anfälle" defibrilliert, waren rückblickend offenbar wiederholte Phasen von VTs mit Synkopen und als ich dann draufblitzen musste ein echtes Kammerflimmern. Bis dato ohne somat. Abklärung und bislang ohne Besserung auf die häusliche Medikation mit reichlich Valium...
Aber meistens isses halt doch andersrum, und keiner traut sich, das Wort "psychosomatisch" auch nur in den Mund zu nehmen. Und wenn man es dann doch tut, sind diejenigen oft (ok, manchmal) sogar erleichtert, dass es einen Ansatzpunkt für eine Therapie gibt. Kommt eben drauf an, wie man das Thema anspricht...

Und genau deshalb benötigt man spezialisierte psychosomatische Abteilungen mit internistischem Hintergrundwissen...gibt es leider nicht mehr so häufig, seit die Psychosomatik von der Inneren abgekoppelt läuft...wir hatten mal eine unter internistisch-psychosomatischer Leitung, die Assis haben auch ITS gemacht...DAS war Versorgungsqualität...

Ach ja, auch menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sterben...wie alle anderen auch...auch mal an was anderem. Krebspatienten haben auch mal nen Herzinfarkt, ist jetzt ja nicht so, als dass man vor allem Unbill geschützt wäre, nur weil man eine Diagnose hat...

LG Lee

Stiles
27.07.2012, 14:37
:-dafür
Und genau deshalb benötigt man spezialisierte psychosomatische Abteilungen mit internistischem Hintergrundwissen...gibt es leider nicht mehr so häufig, seit die Psychosomatik von der Inneren abgekoppelt läuft...wir hatten mal eine unter internistisch-psychosomatischer Leitung, die Assis haben auch ITS gemacht...DAS war Versorgungsqualität...

Ach ja, auch menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sterben...wie alle anderen auch...auch mal an was anderem. Krebspatienten haben auch mal nen Herzinfarkt, ist jetzt ja nicht so, als dass man vor allem Unbill geschützt wäre, nur weil man eine Diagnose hat...

LG Lee

wjsl
27.07.2012, 14:50
Ach ja, auch menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sterben...wie alle anderen auch...auch mal an was anderem. Krebspatienten haben auch mal nen Herzinfarkt, ist jetzt ja nicht so, als dass man vor allem Unbill geschützt wäre, nur weil man eine Diagnose hat...
LG Lee

Ich finde deine Beiträge gut. Es gibt auch Erkrankungen, bei denen Körperliches und Psychisches nicht zu trennen ist, wie Borderline oder Essstörungen; da kann es durchaus vorkommen, dass genäht werden muss, oder eine massive Hypokaliämie ausgeglichen werden sollte.

Wobei die Möglichkeit, einen Infarkt zu bekommen irgendwie kein richtiger Grund ist, Internisten in die Psychosomatik zu schicken; theoretisch kann ja auch ein gesunder Manager so was kriegen, während er in einer Konferenz sitzt; da kann auch nicht ständig ein Arzt nebenher laufen...

Maja85
27.07.2012, 15:21
Ich finde deine Beiträge gut.

Hast den Beitrag aber offensichtlich überhaupt nicht verstanden?!

Ja, psychosomatische Erkrankungen sind häufig. Aber am Anfang steht die somatische Abklärung. Und psychosomatisch bedeutet ja nicht, dass der Patiemt spinnt. Sondern die Patienten leiden ja real.

Beim Wort Borreliose zucke ich auch schon reflektorisch zusammen. Woran liegt eigentlich die Popularität dieser Erkrankung? Apothekenumschau?

bristol
27.07.2012, 15:31
Und genau deshalb benötigt man spezialisierte psychosomatische Abteilungen mit internistischem Hintergrundwissen...gibt es leider nicht mehr so häufig, seit die Psychosomatik von der Inneren abgekoppelt läuft...
LG Lee

Ich stimme dir zu 100% zu. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass die "Nicht-Psycho-Fächer", viel stärker in grundlegender psychiatrischer und psychosomatischer Diagnostik geschult werden müssten. Ich habe es einfach sooo oft erlebt, dass viele Eingriffe und Diagnostik wiederholt durchgeführt wurden etc, bevor mal ein "P-Konsil" angefordert wurde, weil man (a) dem Patienten nicht sagen konnte/wollte, dass es evtl. eine psychische Ursache oder Mitbeteiligung zugrunde liegt, oder (b) es als eine Art Versagen betrachtet, keine körperliche Ursache zu finden (c) sich nicht traut, zunächst keine weitere somatische Diagnostik durchzuführen, (d) nicht daran gedacht wird oder (e) keine Lust hat, das etwas ausführlichere Konsil anzufordern. Dazu kommt sicherlich, dass die Therapie, insb. die nichtmedikamentöse, als "Wischiwaschi" angesehen wird, was dem Patienten, wenn auch nicht verbal, auch zu verstehen gegeben wird.

bristol
27.07.2012, 15:34
Zu Borreliose gibt es einfach zu viel im Internet ;) Ich glaube außerdem, dass es so populär ist, weil man es als gemeiner Hypochonder so einfach bei sich selbst diagnostizieren kann, weil irgendein mögliches Symptom auf alle Fälle passt (ich spreche aus Erfahrung :D)

dreamchaser
27.07.2012, 17:34
Gute Wahl, denn für die Glomerulonephritis kriegst du vermutlich nicht mal nen gebrauchten Volkswagen.

Das Stigma, mit dem psychosomatische Erkrankungen behaftet sind ist aber leider nur ein Übel; ein anderes ist, dass deren Behandlung institutionalisiert abläuft, wo das wesentliche Problem das Umfeld ist. Zwar werden Bewältigungsstrategien vermittelt, allerdings können diese nicht mehr real angewendet werden; das Phänomen des Hospitalismus. Man kann sogar die Frage stellen, ob eine ambulante Betreuung nicht auch Züge davon tragen kann. Solche Krankheiten schaffen nämlich immer eine gewisse Form der "Abhängigkeit", und gerade jene ist oft der Ursprung, aus dem sich vieles speist. Vermutlich macht auch hier die "Dosis" das Gift.

In jedem Fall ist es eine Gratwanderung; nicht nur die Therapie, auch die Diagnose. Und stellen Sie sich vor, man hätte von Anfang an eine körperliche Ursache angenommen: Wie viel hätte es am Verlauf tatsächlich verändert? Haben nicht auch manche rein "somatischen" Erkrankungen auch ein gewisses, wenn auch subtileres, Stigma in sich? Hat nicht alles ein Stigma in sich, was die "Funktionalität" zu einem Teil oder ganz nimmt?

In wie vielen psychosomatischen Kliniken hast du Berufserfahrung gesammelt??? Wenn man davon nix weiss, dann bitte hier raushalten - Danke!
Ich habe selbst nie in der Psychosomatik gearbeitet, jedoch habe ich im engen Familienkreis jemand, der in der Psychosomatik arbeitet und bekomme so einen kleinen Eindruck von der dortigen Arbeitsweise vermittelt - und da sind viele Therapien und Strategien dabei, die gut in den Alltag zu integrieren sind und die der Patient im Alltag umsetzen kann (genau darauf zielt die Therapie ja).

DrSkywalker
27.07.2012, 17:54
Liebe Kollegen!

Schande über jeden, der seinen Beitrag hier nicht mit "Liebe XYZ" beginnt!