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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thromboseprophylaxe



Lisa
13.07.2003, 17:42
Bei ruhiggestellten Extremitäten nach Knochenbruch ist eine medikamentöse Thromboseprophylaxe obligatorisch.
Ist das auf jeden Fall und unbedingt so? Und wenn ja, seit wann gilt das?

Gruß,
Lisa

Rico
13.07.2003, 18:06
Soweit ich weiß bloß an der unteren Extremität...

Ausnahmen:
KI von Antikoagulantien (z.B. Allergie, Z.n. intrazerebraler Blutung, Lumbalpunktion oder Perituralanästhesie)

milz
13.07.2003, 18:08
Wenn keine KI bestehen, würde ich auf Nummer sicher gehen (auch juristisch) und was anordnen. Besser als Thromboembolie.

(Oder meinst Du jetzt Frakturen an ob. Extr.? Da weiß ich's nicht.)

Lisa
13.07.2003, 18:16
Nee, es geht schon um die untere Extremität.
Und ist es akzeptabel, die Thromboseprophylaxe auch ohne KI einfach wegzulassen? Bei sechswöchiger Ruhigstellung?

timokaan
13.07.2003, 18:37
Also Thromboseprophylaxe ohne KI weglassen halte ich für schwer gefährlich.

Behandlungsleitlinien sind ja mittlerweile gängige Praxis und auch die Unfallchirurgen sind mit Ihren Leitlinien im Netz vertreten.

Wenn es meinetwegen um eine Unterschenkelfraktur geht, ist in den Leitlinien eine Thromboseprophylaxe empfohlen.

Inwiefern das rechtliche Konsequenzen hat, wenn du den Rat nicht befolgst, kann ich dir leider nicht sagen. Aber wenn es Komplikationen gibt und dir jemand deshalb juristisch beikommen möchte, hat er da einen recht guten Stand, denke ich.

Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal unter Thromboseprophylaxe bei den Leitlinien nachschauen. www.leitlinien.net (http://www.leitlinien.net) :-lesen

lala
13.07.2003, 18:51
Hallo,
@ Rico:
zu deinen genannten KI:
Eine intracerebrale Blutung ist KEINE KI für eine ThrombosePROPHYLAXE, klar Vollheparinisieren wäre ziemlich dumm, aber s.c. Prophylaxe schon nötig, da fast alle Patienten mit ICB bettlägerig sind, und wer will zusätzlich zur ICB noch unnötigerweise eine Lungenembolie...?
Und lumbalpunktieren unter Thromboseprophylaxe ist auch kein Problem...
Bei Heparinallergien gibt es immer noch Alternativen (Lepirudin, Dalteparin etc.), so dass da auch nicht auf die Prophylaxe verzichtet werden muß.

Gruß,
doclala