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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweitstudium nach/neben Medizin: Psychologie oder BWL



NickRiviera
09.08.2012, 09:11
Hallo,
Sagt mal, was findet ihr ist sinnvoller wenn man ein Zweitstudium anstrebt: BWL oder Psychologie?
Wenn man später Allgemeinmediziner werden will, kann man dann evtl. noch nebenher Psychotherapeutisch arbeiten wenn man zu Psychologie noch eine Psychotherapeutenausbildung macht? Als Psychiater habe ich mal gehört macht man ja sowas ohnehin... Aber darf man als Arzt überhaupt noch nebenher einen anderen Beruf ausüben?
BWL würde wohl eher etwas bringen wenn man am Krankenhaus bleiben möchte oder in die Pharmaindustrie geht, ansonsten als niedergelassener Arzt wahrscheinlich eher weniger, oder?
Was haltet ihr für sinnvoll?
Oder fallen euch noch andere Berufsfelder mit einem Doppelstudium Medizin/Psychologie oder Medizin/BWL ein?

StellaMaris
09.08.2012, 10:12
Wenn du als Allgemeinmediziner psychotherapeutisch arbeiten möchtest, kannst du auch die Zusatzweiterbildung Psychotherapie machen, ich denke mal die ist weniger aufwändig als ein Zweitstudium Psychologie. Schau mal auf den Seiten der Landesärztekammer deines Bundeslandes in die Weiterbildungsordnung.
Zu anderen Berufsfeldern mit den o.g. Fächerkombinationen kann ich leider nicht viel sagen.

Dron
10.08.2012, 19:59
BWL kann dir auch als praktizierender Arzt von großem Nutze sein: Immerhin wirst du irgendwann deine eigene Praxis haben (nehme ich jetzt mal an) und gutes wirtschaften ist auch dort wichtig. Viele Praxen laufen besser als die andere, weil der Besitzer der besseren Praxis nicht nur ein guter Arzt ist, sondern sie auch gut zu führen weiß. Ehrlich gesagt finde ich, dass in der Medizin zu wenig BWL behandelt wird, da ein großer Teil der Ärzte später wohl eine eigene Praxis (o. Klinik) führen wird.

Klar kann man sich auch speziell einen Manager anstellen, der alles erledigt (besonders wenn du planst mit deinen Räumlichkeiten zu wachsen). Aber trotzdem bist du dann immer noch der Besitzer und es schadet wohl nicht selbst eine gewisse Erfahrung in dem Bereich zu haben.

fangzahn
10.08.2012, 20:22
Hi,

warum machst du nicht lieber gleich eine Psychotherapeutische Ausbildung. Das kannst du als Arzt auch, wenn du nicht Psychiatrie machst, behaupte ich mal ohne es sicher zu wissen. Das Psychologiestudium hat laut Aussage mir bekannter Psychologen nicht viel mit der Psychotherapie zu tun.

BWL finde ich persönlich langweilig aber du könntest wahrscheinlich bei Krankenkassen etc gut einsteigen.

Die doppelte Berufsausführung ist abhängig von den jeweiligen Berufen. Ich weiss nur, dass man nicht Anwalt und zB Chirurg gleichzeitig sein darf, weil man in beiden Berufen auch zu unerwarteten Zeiten für seinen Mandanten / Patienten da sein muss-da könnte es Konflikte geben. Anästhesist und Anwalt geht. Das ist so die Richtung in der es Probleme geben könnte. Das entscheidet letztlich die Ärztekammer, die die Approbation ausstellt, also besser da nachfragen.

Ich:1-Gott:0
10.08.2012, 21:01
BWL kann dir auch als praktizierender Arzt von großem Nutze sein: Immerhin wirst du irgendwann deine eigene Praxis haben (nehme ich jetzt mal an) und gutes wirtschaften ist auch dort wichtig. Viele Praxen laufen besser als die andere, weil der Besitzer der besseren Praxis nicht nur ein guter Arzt ist, sondern sie auch gut zu führen weiß. Ehrlich gesagt finde ich, dass in der Medizin zu wenig BWL behandelt wird, da ein großer Teil der Ärzte später wohl eine eigene Praxis (o. Klinik) führen wird.

Klar kann man sich auch speziell einen Manager anstellen, der alles erledigt (besonders wenn du planst mit deinen Räumlichkeiten zu wachsen). Aber trotzdem bist du dann immer noch der Besitzer und es schadet wohl nicht selbst eine gewisse Erfahrung in dem Bereich zu haben.
Ich glaub du hast wirklich eine falsche Vorstellung von dem was man im Studium lernt...danach hast du immernocih keine Ahnung wie man richtig wirtschaftet, das lernt man nur in der Praxis und die hast du in BWL nicht. Du wirst nur mit Theorie vollgepumpt und lernst zu analysieren...JUHU...bringt NULL um eine Praxis zu eröffnen ;)

Giant0777
10.08.2012, 21:17
Ich glaub du hast wirklich eine falsche Vorstellung von dem was man im Studium lernt...danach hast du immernocih keine Ahnung wie man richtig wirtschaftet, das lernt man nur in der Praxis und die hast du in BWL nicht. Du wirst nur mit Theorie vollgepumpt und lernst zu analysieren...JUHU...bringt NULL um eine Praxis zu eröffnen ;)

Da möchte ich als Betriebswirt mal widersprechen...

Dron
10.08.2012, 23:32
@Ich:1-Gott:0
Da möchte ich auch widersprechen... natürlich lernt man vieles erst in der Praxis, aber BWL ist meistens auch eine Kombination von beidem. Sehr gute BWL Unis fordern eine Menge Praktika während des Studiums. Und auch trocken lernst du viel. Und nein es bringt dir nicht NULL eine Praxis zu eröffnen. Es kann dir ganz im Gegenteil in einigen Dingen helfen.

Der einzige der hier vielleicht eine falsche Vorstellung davon hat bist du ;-)

Ich:1-Gott:0
11.08.2012, 04:32
@Ich:1-Gott:0
Da möchte ich auch widersprechen... natürlich lernt man vieles erst in der Praxis, aber BWL ist meistens auch eine Kombination von beidem. Sehr gute BWL Unis fordern eine Menge Praktika während des Studiums. Und auch trocken lernst du viel. Und nein es bringt dir nicht NULL eine Praxis zu eröffnen. Es kann dir ganz im Gegenteil in einigen Dingen helfen.

Der einzige der hier vielleicht eine falsche Vorstellung davon hat bist du ;-)

BWL befähigt nunmal nicht dazu sich selbstständig zu machen, zumindestens nicht in erster Linie und ich sehe überhaupt keinen Grund BWL zu studieren NUR um später eine Praxis zu eröffnen! Es gibt in der Tat paar Unis die viel Praxis haben, aber das ist oftmal bei Privatunis der Fall. Man studiert nunmal nicht BWL um sich in erster Linie selbstständig zu machen.

Giant0777
11.08.2012, 08:51
Es ging ja auch nicht um die Frage, ob man sich mit BWL selbständig machen kann, sondern dass es für eine Selbständigkeit im Rahmen einer Praxis von Vorteil ist.
Deine Aussagen, dass ein Betriebswirt keine praktische Erfahrung mitbringt nach dem Studium ist falsch. Das sage ich dir, nachdem ich BWL studiert habe. Grade die Kombi aus BWL und Medizin eröffnet einem viele berufliche Möglichkeiten über den eigentlichen Beruf hinaus. Aber vielleicht warst du um 05:32 auch schon sehr müde, als du deinen Beitrag geschrieben hast...

Schlafmützchen
11.08.2012, 12:59
Ich weiss nur, dass man nicht Anwalt und zB Chirurg gleichzeitig sein darf, weil man in beiden Berufen auch zu unerwarteten Zeiten für seinen Mandanten / Patienten da sein muss-da könnte es Konflikte geben. Anästhesist und Anwalt geht. Das ist so die Richtung in der es Probleme geben könnte. Das entscheidet letztlich die Ärztekammer, die die Approbation ausstellt, also besser da nachfragen.


Was ist das denn für ein Quatsch? Als Chirurg muss man zu unerwarteten Zeiten für seine Patienten da sein, als Anästhesist nicht, ist klar...:confused:

Dron
11.08.2012, 14:38
Übrigens... falls du zeitlich mit BWL und Medizin GLEICHZEITIG nicht ganz zurecht kommst... du kannst als fertiger Arzt immer noch einen MBA machen.

Ich:1-Gott:0
11.08.2012, 17:14
Es ging ja auch nicht um die Frage, ob man sich mit BWL selbständig machen kann, sondern dass es für eine Selbständigkeit im Rahmen einer Praxis von Vorteil ist.
Deine Aussagen, dass ein Betriebswirt keine praktische Erfahrung mitbringt nach dem Studium ist falsch. Das sage ich dir, nachdem ich BWL studiert habe. Grade die Kombi aus BWL und Medizin eröffnet einem viele berufliche Möglichkeiten über den eigentlichen Beruf hinaus. Aber vielleicht warst du um 05:32 auch schon sehr müde, als du deinen Beitrag geschrieben hast...

das war eher kurz vorm Dienst :-notify
Dann haben wir wohl einfach aneinader vorbei geredet! In der Wirtschaft bringts einem mit Sicherheit sehr viel! Denn...wieviele Leute gibts die diese Kombi haben? Fast keine! Also ist es prima!
Aber ich würds nicht studieren um eine Praxis besser Eröffnen und führen zu können ;)

Peter_1
15.08.2012, 15:56
Meine Meinung:

Psychologie ist vollkommener Blödsinn, auch die Psychologen müssen im Anschluss an ihr Studium eine Psychotherapieausbildung machen um psychother. arbeiten zu dürfen. Das Psychologiestudium alleine befähigt nicht zur Therapie, die klinische Psychologie ist auch nur ein (kleiner) Teil des Studiums. Die PT-ausbildung kannst Du auch als Arzt problemlos machen. BWL zu studieren nur um in der Niederlassung besser klar zu kommen ist meiner Meinung nach ungefähr so sinnvoll wie ein Bauingienieurstudium es wäre, um zu lernen wie man eine Mauer mauert. Als Zusatzquali wiederum um zB in einem großen Gesundheitskonzern, in einer großen Klinik etc. leitend tätig zu sein mag BWL sinnvoll sein. Allerdings gibt es auch da berufsbegleitend wesentlich besser zugeschnittene Zusatzweiterbildungen/Studienangebote speziell für Ärzte.

LotF
15.08.2012, 16:39
Allerdings gibt es auch da berufsbegleitend wesentlich besser zugeschnittene Zusatzweiterbildungen/Studienangebote speziell für Ärzte.

darüber lässt sich natürlich auch wieder streiten. So einige MBA-Programme haben nicht den besten Ruf und es gibt gar nicht so viele Studienorte in Deutschland für reguläre Master in diesem Querschnittsbereich.

Thomas24
15.08.2012, 20:10
Naja, es gibt ja diese MBA Programme, die einen Health Care Fokus haben, wie z.B. von der EBS.

Habt ihr schon ausführlicher mit der Thematik MBA/ executive MBA auseinandergesetzt?
Angesichts der extrem happigen Tuition fees etc. liebäugel ich mittlerweiele ja mit einem Exec. MBA anstelle eines Vollzeitpogramms, um die ausufernden Opportunitätskosten im Griff zu halten...

Herzkasperl
15.08.2012, 20:26
Warum denn immer gleich ganzes Studium/MBA.... Für den "normalen" Arzt sind ein paar BWL-Vorlesungen sicher vernünftig. Das kann man sich wunderbar als Gasthörer im Studium organisieren. Und bei Medizin sind ein paar Semester mehr auch kein Problem. auf jeden Fall besser, als später neben dem Beruf irgendwelchen überteuerten und oft schlechten MBAs hinterherzurennen. Und wenn man unbedingt einen Abschluss will (weil man ins Controlling will oder sonstiges komisches Zeug :-) ), dann macht man halt den Bachelor nebenher und braucht noch etwas länger.

Thomas24
15.08.2012, 20:55
Tja, für Studis mag das noch gehen, aber ich bin schon ein paar Jährchen im Job und entsprechend lange aus dem Studentenstatus raus. Mal eben in ein paar Vorlesungen/ Seminare verschwinden geht dann nicht mehr so einfach...

par
15.08.2012, 21:25
käme ein Fernstudium in Frage? Ich kenne mich mit der Qualität der angebotenen Studiengänge allerdings nicht aus!

LotF
15.08.2012, 21:29
Thomas, eben solche MBA Programme meine ich, wobei die EBS da gewiss noch eine der besseren Anlaufstellen ist.
Man behandelt im Bachelor ja schon oft grundlegende Dinge wesentlich intensiver als in MBAs, daher würde ich Herzkasperl da prinzipiel zustimmen, dass gezielte Gast/Zweithörerschaft da zumindest für das Wissen besser sein kann - son chicen Titel hat man dann aber natürlich nicht. Und auch MBA/Fernstudium will mit dem Job vereinbart werden, sicherlich ist dies aber einfacher als ein normales Studium.

Herzkasperl
15.08.2012, 21:33
Meine Wenigkeit hat an der FernUni Hagen 3 Semester BWL gemacht. Ist nicht grundsätzlich verkehrt, ich finde aber, dass bei bestimmten Persönlichkeitsstrukturen (wie meiner) wenig hängen bleibt. Oder es wurde einfach wenig gelehrt, keine Ahnung. Im Ernst: Ich kenne viele, die gut damit zurecht kamen und dann auch ins Controlling sind mit diesem Abschluß.