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3Chirurg6
09.08.2012, 11:00
Hallo ich bin 19(m) und habe vor einem Jahr mein Lehrerstudium abgebrochen, jetzt mache ich ein FSJ .. möchte danach aber was studieren, ich weiß nur nicht was. Durch diverse Psychologische Tests (Von Berufsberatungspsycholgen etc.) sind folgende Wörter herausgekommen, die mich am besten beschreiben:

Reden
Extravertiert
Kreativ
Erfinden
Biologie
Natur
Ästhetik
Neugier
Präsentieren
Aktiv
Managen
Führung

Dabei sind Reden, kreativ sein und mich mit ästhetischen Sachen beschäftigen meine Lieblingsstärken. In der Schule hat mir Biologie LK sehr viel Spaß gemacht, deswegen dachte ich an das Themengebiet bzw. an Medizin. Vorher wurde mir sowas wie Design empfohlen.

Meint ihr Medizin ist das Richtige? Ich hatte an Chirurg gedacht, aber da redet man ja eher wenig. Reden und im Mittelpunkt stehen ist mir ein Grundbedürfnis. Irgendwie weiß ich auch nicht ob mir "Krankheit" zusagt, ich habe viele Praktika in Krankenhäusern gemacht und ich mag die Atmosphäre dort nicht. Dieses sterile, kalte Dasein. Nur mein Vater, der natürlich(!) Arzt ist, sagt mit einem Biostudium komme ich nicht weit und dass ich gut für Medizin geeignet bin. Nur ich bin mir nicht sicher, ich mag diesen Patientenkontakt nicht so, ich will Vorträge halten etc. Aber das Themengebiet interessiert mich schon irgendwie... alles was lebt, finde ich super interessant. Deswegen bin ich mittlerweile auch von den anderen Berufsideen: Kommunikationsspycholgie, Wirtschaftspsychologie, Lehrer, Designer, Regisseur etc. abgewichen.

Ich bin total unschlüssig und weiß nicht was ich tun soll, am liebsten wäre ich ja ein Moderator einer Gesundheitsserie oder ein Sprecher für den Umweltschutz. Nur dahin kommen... achja..

Habt ihr Ideen?

Vielen vielen Dank!

Kackbratze
09.08.2012, 11:43
Geh in dich und denke nochmal genau nach. Du musst später in dem Job arbeiten, nicht wir. Wir tun das schon.
Da du schon mehrere Krankenhauspraktika gemacht hast und es Dir nicht gefallen hat, gibts Du ja schon einen Teil der Antwort selber.

Lava
09.08.2012, 12:32
An solche komischen Tests oder das, was dir andere empfehlen, würde ich mich nicht halten. Das Allerwichtigste ist, dass du magst, was du tust. Ob deine Eigenschaften dazu passen, ist zweitrangig.

PumpkinSouup
09.08.2012, 13:01
Also wenn du Patientenkontakt blöd findest und die Atmosphäre im Krankenhaus nicht magst, würde ich dir ehger abraten. Selbst wenn du mal Uniprofessor wirst oder sonstwie Vorträge hältst oder Medizinjournalismus machst - irgendwann in deiner Laufbahn wirst du zwangsläufig mit Krankheit, Patienten und Krankenhaus konfrontiert werden. Und (für mich) gibt es nichts schlimmeres, als einen Arzt der keinen Bock auf den Job und auf die patienten hat!

StellaMaris
09.08.2012, 13:28
Für mich klingt aus deinem Posting auch eher heraus, dass du eigentlich schon selbst weißt, dass Medizin nicht das Richtige für dich ist. Wenn ich deine Selbstbeschreibung so lese, muß ich spontan an Psychologie denken, da kann man ja auch in die verschiedensten Arbeitsbereiche gehen, ein paar hast du ja auch schon selbst angesprochen, z.B. Wirtschaftspsychologie. Oder wenn es mehr in Richtung Biologie gehen soll, vielleicht sowas wie Neurowissenschaften/Neuropsychologie.
Was vielleicht auch noch interessant für dich wäre: schon mal über ein Volontariat im Bereich Fernsehen/Hörfunk nachgedacht?

Nessiemoo
09.08.2012, 14:08
Lass es mich mal zusammenfassen: Also du hast kein bock auf patientenkontakt, krankheiten, krankenhäuser, und das noch aus Erfahrung, und überlegst trotzdem ob du doch Medizin magst?

Es gibt leider nicht viel mehr zum Medizin, und wenn du jeden tag bis mitternacht büffeln musst, um irgendwelche sinnlose Fakten auswendig zu lernen - da hilft nur die Gedanke "Ich will arzt werden", sonst brichst du dein Studium vor dem ersten Testat ab.

Du sagst nicht wieso du Bio auf Lehramt abgebrochen hast...Es gibt aber durchaus Studiengänge, die Bio/Medizin mit was kommunikatives verbinden - In bielefeld kannst du zB Literaturwissenschaft und Bio studieren, an TU Berlin hast du auch so ein integratives "Naturwissenschaften in Gesellschaft" studiengang, und es gibt journalistik studiengänge wo man Bio als nebenfach nehmen kann, oder auch direkt Medizin (ich glaube in Leipzig...) Höre nicht auf was alle andere sagen, besonders Eltern - die können sagen was die wollen ;). Mach das auf was du am meisten lust hast, und du wirst schon da ein spannendes job kriegen.

Ich:1-Gott:0
09.08.2012, 14:12
Musst ja nicht ins Krankenhaus nachm Studium! Gibt viele andere Bereiche! Und Medizin öffnet viele Türen!

Lava
09.08.2012, 15:31
Musst ja nicht ins Krankenhaus nachm Studium! Gibt viele andere Bereiche! Und Medizin öffnet viele Türen!

Dem muss ich zustimmen. Man kann Patientenkontakt und Krankenhäuser vermeiden, wenn man will. Allerdings sollte man sich schon irgendwie für Medizin an sich interessieren.

Feuerblick
09.08.2012, 15:38
Musst ja nicht ins Krankenhaus nachm Studium! Gibt viele andere Bereiche! Und Medizin öffnet viele Türen!Das wird immer gerne behauptet, ist aber so meist nicht richtig. Ein Mediziner, der nix außer seinem Studium zu bieten hat, wird auf dem Arbeitsmarkt nun nicht wirklich gerne gesucht. Klinkenputzer bei Pharmafirmen mal ausgenommen...

Ich:1-Gott:0
09.08.2012, 19:09
Das wird immer gerne behauptet, ist aber so meist nicht richtig. Ein Mediziner, der nix außer seinem Studium zu bieten hat, wird auf dem Arbeitsmarkt nun nicht wirklich gerne gesucht. Klinkenputzer bei Pharmafirmen mal ausgenommen...
???Bitte? Du kannst mit einem Med. Studium genuaso in die Forschung, wie mit Bio oder sonstwas! Und der Threadersteller will doch Vorträge halten. Man kann auch zu Siemens und in unterschiedliche Beratungsstellen oder in die Politik, es gibt viiiiiieeeeele Wege und ein Med.Studium ist eine super Grundlage!

Feuerblick
09.08.2012, 19:12
Hast du es schon mal versucht? So einfach mit "nur" einem Medizinstudium? Ganz so einfach ist das dann doch nicht... Ein paar passende Referenzen und/oder zusätzliche Weiterbildungen oä wirst du brauchen, sonst wird das nichts. :-nix

Herzkasperl
09.08.2012, 19:32
lass dir nix einreden. wichtig ist nur eins: interessiert es dich, was du da tust und lernst? mach dir über später keine Gedanken, das wird dann schon. wenn dich das ganze Humanbio interessiert, kannst du Medizin oder molmed studieren. aber hör deinen Interessen genau zu. mir scheint, du hast dich vollkommen verstrickt mit später hin und her. vielleicht brauchst du auch mal ne Auszeit in ner Bar in suedamerika, wer weiß. zu dem Krankenhaus: in meiner Generation arbeiten die wenigstens Ärzte im Krankenhaus, Praxis oder sonstwie im pateientenkontakt. einfach weil es damals im khs keine Jobs gab, und die, die es gab, waren beschissen. der eine macht Venture Capital, der andere ist Unternehmer, einer macht zulassungsverfahren für Arzneimittel (verdienen übrigens alle mehr als aerzte...), zwei Frauen sind "nur" Mütter. also, da ist genug, was man sonst machen kann.

Ich:1-Gott:0
09.08.2012, 19:46
Hast du es schon mal versucht? So einfach mit "nur" einem Medizinstudium? Ganz so einfach ist das dann doch nicht... Ein paar passende Referenzen und/oder zusätzliche Weiterbildungen oä wirst du brauchen, sonst wird das nichts. :-nix
ja das ist klar, das wirst dua uch überall sonst brauchen! Wenn ihn also Medizin, als Fach, interessiert, dann spricht nix gegen. Denn zusätzliche Qualifikationen wird er so oder so brauchen!

Feuerblick
09.08.2012, 19:48
Ich wollte nur anmerken, dass man besser nicht Medizin studieren sollte, wenn man sich den Beruf an sich auf gar keinen Fall vorstellen kann. Weil man eben doch unter Umständen in die Verlegenheit kommen könnte, eine gewisse Zeit (PJ und KPP muss man auch erst mal hinter sich bringen, wenn einem Kranke und Krankenhäuser nicht zusagen...) als Arzt arbeiten zu müssen. :-nix Das halte ich einfach für den falschen Ansatz.

Kackbratze
09.08.2012, 22:17
???Bitte? Du kannst mit einem Med. Studium genuaso in die Forschung, wie mit Bio oder sonstwas! Und der Threadersteller will doch Vorträge halten. Man kann auch zu Siemens und in unterschiedliche Beratungsstellen oder in die Politik, es gibt viiiiiieeeeele Wege und ein Med.Studium ist eine super Grundlage!

Nein. Das ist ein Lüge. Es gibt Einzelfälle, die gerne groß rausgestellt werden. Wenn man in deren Vita schaut, haben die meist noch irgendeinen MBA oder Master hinterher/vorher gemacht und sind extra qualifiziert.
Ein "normaler" Arzt wird nicht gesucht.

Herzkasperl
09.08.2012, 22:40
@Kackbratze: Keine Ahnung, von welchem Arbeitsmarkt Du schreibst. Auf dem Arbeitsmarkt, den ich kenne, braucht man als Mediziner keine Zusatzqualifikationen, um als Berater oder Forscher anzufangen. Als Unternehmer sowieso nicht - dazu brauche ich noch nicht einmal einen Hauptschulabschluss. Aber als Mediziner tut man sich dann vielleicht doch etwas leichter im Geschäftsmodelle entwickeln.

Kackbratze
09.08.2012, 23:34
Forscherstellen meinte ich auch nicht, vielleicht war ich etwas zu allgemein.
Es ging um Unternehmensberatung, Siemens, etc., es wird viel geschrieben, wie toll die Chancen da sein sollen, aber das sind sie nicht. Selbst mit 4 Fremdsprachen und Zusatzqualifikationen.
Ein eigenes Unternehmen zu Gründen kann jeder, dafür muss ich auch nicht zwingend Medizin studiert haben...

P.S. In die Politik kann auch Jeder. Das ist weder Lehrberuf noch sonstwie Qualifikations-gebunden.

Michael72
10.08.2012, 06:12
Du kannst nichts konkretes, redest gerne und es ist Dir wichtig im Mittelpunkt zu stehen? Tritt einer Partei bei und lass Dich in den Bundestag wählen, da wärst Du in guter Gesellschaft. Ein flankierendes Studium schadet ganz sicher nicht. Germanistik und Politikwissenschaft wären eine gute Wahl.

Kackbratze
10.08.2012, 07:43
Am Besten noch während des Studiums (ca. zwischen 12. und 15. Semester) in die Partei eintreten und wählen lassen, dann gilt man noch als "jung" und in "Kontakt mit der Jugend".

3Chirurg6
10.08.2012, 09:02
Lass es mich mal zusammenfassen: Also du hast kein bock auf patientenkontakt, krankheiten, krankenhäuser, und das noch aus Erfahrung, und überlegst trotzdem ob du doch Medizin magst?

Es gibt leider nicht viel mehr zum Medizin, und wenn du jeden tag bis mitternacht büffeln musst, um irgendwelche sinnlose Fakten auswendig zu lernen - da hilft nur die Gedanke "Ich will arzt werden", sonst brichst du dein Studium vor dem ersten Testat ab.

Du sagst nicht wieso du Bio auf Lehramt abgebrochen hast...Es gibt aber durchaus Studiengänge, die Bio/Medizin mit was kommunikatives verbinden - In bielefeld kannst du zB Literaturwissenschaft und Bio studieren, an TU Berlin hast du auch so ein integratives "Naturwissenschaften in Gesellschaft" studiengang, und es gibt journalistik studiengänge wo man Bio als nebenfach nehmen kann, oder auch direkt Medizin (ich glaube in Leipzig...) Höre nicht auf was alle andere sagen, besonders Eltern - die können sagen was die wollen ;). Mach das auf was du am meisten lust hast, und du wirst schon da ein spannendes job kriegen.

Lehramt war die Idee meiner Mutter:
Du kannst viel Reden, kannst kreativ sein und Leuten was beibringen (was mir Spaß macht). Aber ich habe total vergessen, dass ich keine Lust habe ständig dasselbe zu erklären und erzählen und dass mir die Arbeit mit vielen pubertierenden Jugendlichen bzw. Kindern (Grundschule) überhaupt nicht liegt...

Mich hat schon immer dieses technisch - nano - biologische interessiert, allerdings habe ich überhaupt kein Faible für Mathematik und in diesen Ingenieursberufen muss man das haben, aber die Thematik, das Forschen interessiert mich sehr, ich lese sehr sehr gerne Bücher darüber und erweitere mein Wissen. Ich glaube Forschung und Wissenschaft wäre schon was, aber nur wenn man nicht die ganze Zeit im stillen Kämmerlein Versuche macht bzw. wenn man damit an die Öffentlichkeit gehen kann und wenn ich dafür kein Mathegenius sein muss... (3- in der Schule als Abschlussnote).


Musst ja nicht ins Krankenhaus nachm Studium! Gibt viele andere Bereiche! Und Medizin öffnet viele Türen!

Das sagt mein Vater ja auch, der ist Arzt und meint Medizin wäre das Richtige für mich... wie so viele Ärzte Familien. Mich hat ein Praktikum bei einem Chirurgen interessiert, allerdings nicht sein Umgang mit den Patienten "geil was zum Schnibbeln!" und auch nicht dieses "Spritze hier, Spritze da, alles voller Pampe" irgendwie würde ich gerne "sauberer" arbeiten ... auch wenn das jetzt seltsam klingt.


Du kannst nichts konkretes, redest gerne und es ist Dir wichtig im Mittelpunkt zu stehen? Tritt einer Partei bei und lass Dich in den Bundestag wählen, da wärst Du in guter Gesellschaft. Ein flankierendes Studium schadet ganz sicher nicht. Germanistik und Politikwissenschaft wären eine gute Wahl.

Nein, so meinte ich das nicht. Welche konkreten Erfahrungen und Wissensstände kann man denn auch nach dem Abi mitbringen? Ich habe ein hohes Allgemeinwissen, kann gut schreiben, Vorträge halten, sehr gut Auffassungsgabe, lerne schnell und gerne, interessiere mich für Wissenschaft, Menschen, Forschung, Biologie, Meeresbiologie, Kommunikation, Werbung etc. Politik hat mich nie begeistert... die labern da ja nur... zumindest meine Auffassung. Also dieselbe die du von mir hast ;)