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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funktionelle paroxysmale Tachycardie



EKT
11.08.2012, 20:43
Hat jemand Ahnung von der Behandlung?
Konkreter Fall: anfallsweise Herzrasen, bis 2 h anhaltend, evtl. mehrmals täglich, subjektiv v. a. in Entspannungssituationen, auf Betablocker mit Verschlechterung reagiert, erheblicher Leidensdruck, chronifiziert seit 5 Jahren.

Wie hilfreich sind kurzfristig z. B. vagusstimulierende Manöver? Oder andere Medikamente?

Vielen Dank
EKT

teletubs
11.08.2012, 20:53
Wie sieht denn das EKG aus??? ;-)

EKT
11.08.2012, 21:01
Normal.

WackenDoc
11.08.2012, 21:51
Im Anfall auch normal?Welche Frequenzen im Anfall?Mal nen EKG außerhalb der Beschwerden geschrieben worden?Alter des Pat.?

teletubs
11.08.2012, 22:07
Wenn alles normal ist, dann ist der Patient gesund und braucht eine psychosomatische Abklärung! Bei Chronifizierung ohne Abklärung was willst du da machen??? :-nix Sorry...aber mit deinen Angaben kannst du genauso gut fragen, wie die Lottozahlen nächste Woche sind.

dantheg
12.08.2012, 00:29
Hat jemand Ahnung von der Behandlung?
Konkreter Fall: anfallsweise Herzrasen, bis 2 h anhaltend, evtl. mehrmals täglich, subjektiv v. a. in Entspannungssituationen, auf Betablocker mit Verschlechterung reagiert, erheblicher Leidensdruck, chronifiziert seit 5 Jahren.

Wie hilfreich sind kurzfristig z. B. vagusstimulierende Manöver? Oder andere Medikamente?

Vielen Dank
EKT

Der nächste Test wäre ein Langzeit EKG um genau den Rhythmus herauszufinden der die Anfälle verursacht. Falls ein Langzeit EKG nicht weiter hilft dann kann ein Event Monitor weiter helfen, aber es hört sich an als würden diese Anfälle täglich passieren, so müsste ein Langzeit EKG reichen. Je nach Langzeit EKG sollte der Patient die genaue Uhrzeit aufschreiben wenn er die Anfälle verspürt um eine Korrelation herstellen zu können (oder nicht).

Welchen Betablocker hat der Patient denn bekommen und hat er sie denn auch eingenommen? Was meint er denn mit Verschlechterung? Sonst halt die normalen Angaben die vielleicht interessant wären - Geschlecht, Alter, Vorgeschichte, Medikaments usw...

Vagusstimulierende Manöver sind je nach Grundrhythmus hilfreich, genauso wie andere Medikamente.

EKT
12.08.2012, 08:17
Wenn alles normal ist, dann ist der Patient gesund und braucht eine psychosomatische Abklärung! Bei Chronifizierung ohne Abklärung was willst du da machen???

Wenn ich schreibe "funktionell", dann dürfte doch klar sein, daß der Patient organmedizinisch bereits rauf und runter abgeklärt wurde?!
Er ist also derzeit in "psychosomatischer Abklärung" bzw. Behandlung bei mir. Nur kann ich damit keine chronifizierten Anfälle "mal eben" beheben. Daher meine Frage, was akut helfen könnte, womit er sich evtl. selbst im Anfall versuchen könnte, sich zu helfen oder die Symptomatik zu mildern.

WackenDoc
12.08.2012, 09:18
Naja- kann ja auch mal sein, dass die Abklärung nicht komplett war, weil jeder gedacht hat, es wäre psychosomatisch.

Hab mal von nem Fallbericht gelesen, dass nen Patient immer wieder tachykarde Episoden hatte. EKG wurde aber nicht geschrieben, weil das Ganze immer schon rum war, als er zum Arzt ist. Irgendwann wurde dann trotzdem nen Ruhe-EKG geschrieben und siehe da -Deltawellen. Ursache war nen WPW-Syndrom.

Aber sei´s drum: Mich wundert nur, dass Betablocker nicht helfen, bzw. es darunter schlechter geworden ist. Dem isses ja relativ egal, ob die Ursache psychogen oder was anderes ist.
Sind die Betablocker als Dauermedikation oder im Anfall gegeben worden?

Ich würde es eher medikamentös aus deinem Fachgebiet versuchen. Andere Antiarrhythmika wären mir von den möglichen Nebenwirkungen bei rein funktionellem Krankheitsbild zu gefährlich.

dreamchaser
12.08.2012, 12:30
Wenn die Tachykardien wirklich somatisch abgeklärt sind (Anfalls-EKG und Ruhe-EKG, Langzeit-EKG etc. - N.B. "normal" ist kein EKG-Befund, da gehört eine Beschreibung hin! was ist schon normal?? - Abklärung natürlich durch einen Elektrophysiologen), dann ist es wohl eine inadäquate Sinustachykardie.
Sollte es sich um eine inadäquate Sinustachykardie handeln, so wären in erster Linie Entspannungstherapie zu erlernen, ggf. ein Betablocker in niedriger Dosierung als Unterstützung (wenn einer nicht vertragen wurde, dann heisst das ja nicht, dass es bei allen so ist).

Evil
12.08.2012, 15:43
Ich nehme mal an, extrakardiale Ursachen (z.B. Schilddrüse) wurden ebenfalls abgeklärt?