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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dr Arbeit nach Studiumende durch Wochenenddienste finanzieren?



fangzahn
20.08.2012, 20:52
Hallo, ich gehe ins PJ, die Dr. Arbeit braucht aufgrund der vielen Thememwechsel aber noch 1-2 Jahre um ordentlich fertig zu werden. Mein Chef sagt, ich soll nicht mehr wiederkommen, ausser ich kann vollzeit daran arbeiten, also nach dem Examen. Er hat aber keine Stelle für mich.

Theoretisch gibt es dann Stipendien aber ich rechne mir nicht viele Chancen aus. Ich aber habe mal von einer Medizinerin gehört, die sich die Diss nach dem Studium mit Wochenenddiensten finanziert hat. Kennt ihr Möglichkeiten, wie man als Assistenzarzt ohne Erfahrungen quasi als Aushilfskraft nur wenige Tage im Monat tätig sein kann und trotzdem genug Geld für ein einfaches Leben verdient?

Danke

luckyscrub
20.08.2012, 20:55
Naja, das geht schon, z.B. in einer chirurgischen Klinik zum "Haken halten" und Blut abnehmen. Dafür ist halt gut aufpassen im PJ angesagt.
Ein Bekannter von mir hat das so ähnlich gemacht. Der hatte allerdings schon relativ viel Erfahrung mit der Arbeit im Krankenhaus, durch einen anderen zuvor erlernten Beruf.

Nemesisthe2nd
20.08.2012, 21:18
1. wie konnte es denn zu den diversen themenwechseln kommen? Hast du die Promotion angemeldet und was gegenüber dem promotionsausschuss in der hand worum es eigentlich mal initial in der arbeit gehen sollte? sind die themenwechsel nachvollziehbar oder vera$$cht dein dr-vater dich?

2. warum bist du so geil, dass du aus dem stehgreif nach dem examen wochenenddienste machen kannst? siehe Luckyscrub...

3. geht die welt unter wenn du keinen dr-titel hast?

dreamchaser
21.08.2012, 10:42
Man macht ja nicht umsonst nicht sofort ab der ersten Woche im Arbeitsleben Dienste, um erstmal das Berufsleben kennenzulernen und auch "dienstfit" gemacht zu werden. Man muss das Haus kennen, die Strukturen und wichtigen Telefonnummern kennen und dann auch noch die medizinische Erfahrung haben, um die Situationen, die einem im Dienst begegnen (von Lapalie bis Notfall) zu managen. Diese Situation ist selbst für jemand, der 2 Monate in dem Haus Vollzeit arbeitet zu viel, aber für jemand, der absoluter Anfänger und ohne Erfahrung ist und der dann noch komplett fremd in dem Haus ist, nicht machbar.
Ein Job als Hakenhalter am Wochenende wäre natürlich möglich, ebenso Blutabnehmen oder ähnliches, aber da fällt das Gehalt natürlich entsprechend gering aus.

fangzahn
21.08.2012, 14:03
Danke schonmal.

Ich hab ja nie behauptet dass ich "geil bin". Dienste aus dem Stehgreif halte ich selbst auch für utopisch aber hat mich gewundert, dass das jemand so gemacht hat. Möglicherweise lernt man ja auch im PJ noch eine Menge dazu. Themenwechsel kommen schon mal vor, wenn der Dr.Vater das erste mal eine Arbeitsgruppe leitet, seine Richtung erst findet und noch nie mit Medizindoktoranden zu tun hatte, ergo den Zeitaufwand nicht gut einschätzen kann, ich selbst ja noch weniger. Auf den Dr Titel kann ich nicht verzichten, da ich gern in der Forschung tätig bin und das auch in Zukunft weitermachen möchte. Also ich denke, ich werde mir im PJ einen Nebenjob suchen und dann habe ich schonmal ein Jahr Zeit, mich einzuarbeiten und dann da weiterzumachen. Klinik ist vielleicht auch nicht so geeignet, eher die Pathologie oder vielleicht auch ein Labor, mal sehen was sich anbietet. Falls einer noch weitere Tipps hat, gerne. Wäre natürlich gut, wenn mehr rausspringt als bei den Medizinstudentenjobs. Aber wahrscheinlich machen das Examen und die Approbation allein noch nicht den Braten fett.

Nemesisthe2nd
21.08.2012, 16:42
hatte nur etwas provokant gefragt.. sollte kein angriff sein.

Wenn du eh Forschung anstrebst wäre in Job im labornahen Bereich natürlich gut. Gibts sonst irgendeine Möglichkeit mit dem Dr-Vater einen Antrag auf weitere Fördermittel zu schreiben? So dass eventuell doch Kohle für ne Stelle da ist?

Oder halt ne neue Dr-Arbeit nach dem Examen suchen und zwar inklusive einer Stelle die auch bezahlt wird...

Stephie84
24.08.2012, 12:19
Also wenn sie dir weder eine Stelle als Hiwi noch als Arzt bieten, würde ich überlegen die Diss durch eine andere Tätigkeit zu finanzieren. Z.B. indem du bei einem Blutspendedienst Teilzeit arbeitest.

Blauer Engel
25.08.2012, 07:08
Wenn du eh Forschung anstrebst wäre in Job im labornahen Bereich natürlich gut. Gibts sonst irgendeine Möglichkeit mit dem Dr-Vater einen Antrag auf weitere Fördermittel zu schreiben? So dass eventuell doch Kohle für ne Stelle da ist?

Oder halt ne neue Dr-Arbeit nach dem Examen suchen und zwar inklusive einer Stelle die auch bezahlt wird...

Das wäre jetzt auch meine Idee. Und zwar auf einer Stelle arbeiten, bei der Du Deine Diss machen kannst UND damit Geld verdienst. Entweder bietet Dir Dein jetziger Doktorvater eine solche Forschungsstelle oder Du suchst Dir eine andere Universitätsklinik und bittest dort um eine Forschungsstelle.
Also wenn man im Vorstellungsgespräch erwähnt, dass man an einer experimentellen Forschung interessiert ist und mit allen Mitteln seine Diss fertig machen möchte, dann sollte sich da schon jemand finden.

Du musst bedenken, dass wenn Du zwei Jahre ausgesetzt hast und damit auch quasi null Berufserfahrung hast, dass dann eine Stellensuche schwierig wird. Viele Chefs stellen junge Assistenten nicht unbedingt gern ein, wenn das Examen schon länger hast. Auch wenn Du eine gute Begründung dann hast. Aber jetzt heisst es 1 oder 2 Jahre, was machst Du, wenn Deine Arbeit dann noch länger dauert?
Also ich würd mir ne Assistenzarztstelle suchen, wo Du beides hast, Geld verdienen und Diss machen. Und wenn nicht in Deinem Haus dann halt woanders.
Und mal schauen, was dann Dein Doktorvater sagt, wenn Du dem das so knallhart sagst. Je nachdem, wenn Du schon etwas vorangekommen bist, ob er dann nicht doch Gelder auch hat. Aber wenn er Dich dann fallen lässt, dann ist es vielleicht sowieso eine gute Idee zu gehen.